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Sieben gegen Tod und Teufel: Die großen Western Classic 10 – Western
Sieben gegen Tod und Teufel: Die großen Western Classic 10 – Western
Sieben gegen Tod und Teufel: Die großen Western Classic 10 – Western
Ebook138 pages1 hour

Sieben gegen Tod und Teufel: Die großen Western Classic 10 – Western

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About this ebook

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Die großen Western Classic
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.

Seine Kopfhaut zog sich jäh zusammen, sein Herz hämmerte wie rasend. Danach war ihm, als stieße ihm jemand einen Eiszapfen ganz langsam in den Nacken. Der Third Corporal Rico Rogas umklammerte sein Gewehr und starrte auf den Busch. Er ahnte die Nähe des Todes. Schreien, dachte der Third Corporal, ich muß schreien. Aber er brachte keinen Ton hervor, seine Kehle war wie zugeschnürt. Es war der Schreck, nicht etwa die Angst vor dem Tod, der dort herankroch. Der Tod lag hinter dem Busch, der sich nun nicht mehr bewegte. Er zitterte nicht in dieser dunklen Nacht über der Tierra Blanca. Mein Gott, dachte Rogas, sie sind da, sie sind überall. Warum immer ich? Warum stellen sie mich immer hin, wenn die Nacht besonders schwarz ist? Weil ich nachts wie eine Katze sehen kann, ich, Rico Rogas, der Greaser, wie sie zu Anfang gesagt haben. Immer muß ich auf Wache ziehen, immer ich, denn ich sehe alles, was andere erst zu sehen bekommen, wenn es zu spät ist. Er rührte sich nicht, er starrte auf den 50 Yards entfernten Busch und begriff, daß er verflucht allein war. Drüben war der andere Posten, sein guter Freund Harry Hayden. Und der ahnte nichts, weil sie es auf seiner Seite erst gar nicht versuchen würden. Nein, dort nicht, denn da war nichts als dieser weiße Sand. Hier gab es langgezogene Mulden, und in einer davon kam der Busch förmlich angewandert. Plötzlich legte sich Ricos Anspannung, auch sein Herzschlag raste nicht mehr.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateJun 11, 2019
ISBN9783740950309
Sieben gegen Tod und Teufel: Die großen Western Classic 10 – Western

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    Book preview

    Sieben gegen Tod und Teufel - G.F. Wego

    Leseprobe:

    Pulverrauch in Abilene

    Leseprobe

    Es war an einem Mittag im April. Der Himmel war basaltfarben und mit düsteren Wolken verhangen. Sonst erstreckte sich in dieser Jahreszeit über Kansas ein strahlendblauer Himmel. Aber in diesem Jahr war es anders. Der Frühling kam nur träge über das Land, über die Sandsteppen, über die Weite der Prärie. Das Büffelgras auf der Weide war noch genauso grau und verwaschen wie die tiefhängenden Wolken. Die Rinder ließen ihre Köpfe hängen. Die Cowboys saßen mit eingezogenen Schultern in den Sätteln. Es waren vier Männer, die an den Korrals vorbei auf die Stadt zuritten. Die Cowboys blickten auf und sahen zu den Reitern hinüber. Cass Hoxter war der erste. Viehagent nannte sich der Bandit neuerdings. Niemand wußte genau, wie er an die kleine Herde gekommen war, die er vor wenigen Tagen drüben in Topeka verkauft hatte. Sie hatten Bucks in den Taschen, die Männer, die zu seiner Crew zählten. Cass Hoxter mochte vierzig Jahre sein. Er war ein grobknochiger, hagerer Mann. Sein Gesicht war durch eine brandrote Narbe seltsam verzerrt. Ein Siouxindianer hatte ihm vor Jahren das Gesicht buchstäblich mit einem Messer in zwei Hälften gespalten. Die Narbe zog sich vom rechten Augenwinkel unter der vorspringenden Nase vorbei bis zur Kinnspitze. Aber auch ohne diese schauerliche Narbe wäre Cass Hoxters Gesicht abschreckend gewesen.

    Die großen Western Classic

    – 10 –

    Sieben gegen Tod und Teufel

    … gegen die mexikanischen Bravados

    G.F. Wego

    Seine Kopfhaut zog sich jäh zusammen, sein Herz hämmerte wie rasend. Danach war ihm, als stieße ihm jemand einen Eiszapfen ganz langsam in den Nacken.

    Der Third Corporal Rico Rogas umklammerte sein Gewehr und starrte auf den Busch.

    Er ahnte die Nähe des Todes.

    Schreien, dachte der Third Corporal, ich muß schreien. Meine Freunde schlafen, meine Freunde…

    Aber er brachte keinen Ton hervor, seine Kehle war wie zugeschnürt. Es war der Schreck, nicht etwa die Angst vor dem Tod, der dort herankroch.

    Der Tod lag hinter dem Busch, der sich nun nicht mehr bewegte. Er zitterte nicht in dieser dunklen Nacht über der Tierra Blanca.

    Mein Gott, dachte Rogas, sie sind da, sie sind überall. Warum immer ich? Warum stellen sie mich immer hin, wenn die Nacht besonders schwarz ist? Weil ich nachts wie eine Katze sehen kann, ich, Rico Rogas, der Greaser, wie sie zu Anfang gesagt haben.

    Immer muß ich auf Wache ziehen, immer ich, denn ich sehe alles, was andere erst zu sehen bekommen, wenn es zu spät ist.

    Er rührte sich nicht, er starrte auf den 50 Yards entfernten Busch und begriff, daß er verflucht allein war. Drüben war der andere Posten, sein guter Freund Harry Hayden. Und der ahnte nichts, weil sie es auf seiner Seite erst gar nicht versuchen würden. Nein, dort nicht, denn da war nichts als dieser weiße Sand.

    Hier gab es langgezogene Mulden, und in einer davon kam der Busch förmlich angewandert.

    Plötzlich legte sich Ricos Anspannung, auch sein Herzschlag raste nicht mehr. Er wurde ganz ruhig, der Third Corporal.

    Der Busch bewegte sich über den Sand, und der Schatten dahinter wirkte ganz klein, während Rico Rogas die Augen zusammenkniff und nach links blickte.

    Er sah die vier anderen Büsche nun in der nächsten Bodenfalte, die zum Hügel führte. Und dann hörte er die Schritte von Harry drüben. »Bohnenstange« Harry Hayden spazierte gemächlich an der anderen Seite der im Rechteck aufgefahrenen Wagen daher und ahnte nichts.

    Durch die Stille drang das Schnarchen des Sergeant-Majors und jenes hohe und seltsame Pfeifen, das Honkey Slater ausstieß, wenn er tief schlief.

    O Gott, dachte Rico und hob die Rechte ganz langsam an, laß die Apachen keine besseren Augen als mich haben. Ich stehe mit dem Rücken zum Wagen. Die Kastenwand ist dunkel. Sie sehen vielleicht nicht, daß ich das Gewehr hebe. Höchstens der da vorn, der nun auf 40 Yards heran ist. Wenn der Busch verharrt, dann hat er es bemerkt. Und dann nimmt er einen Pfeil und schießt ihn mir vielleicht in den Bauch. Er nagelt mich an, der Apache. Er nagelt mich an die Kastenwand von Johnnie Irelands schwerem Transportwagen. Ich werde an der Wand kleben wie eine aufgespießte Motte und zappeln, bis ich tot bin. Der Busch wandert weiter.

    Ja, dachte Rico, ich habe die schärfsten Nachtaugen der Armee. Ich sehe nachts wie eine Raubkatze, wie ein Jaguar. Und nun hebe ich mein Gewehr hoch, und jetzt schieße ich zuerst, Apache, nicht du.

    Blitzschnell schlug er an, zielte und feuerte auch schon. Das Krachen übertönte Taffy Burtons Schnarchen und Honkey Slaters Pfeifen. Der Feuerstrahl zuckte aus dem Lauf des Gewehres. Die Kugel sauste in den Busch.

    Dem Third Corporal Rico Rogas wurde es erst klar, als er schon zu Boden stürzte und losbrüllte, den Alarmschrei ausstieß. Offenbar hatte er den Apachen voll erwischt.

    Er sah noch, daß der Busch umkippte und die Rothaut mit den Beinen strampelte. Rico Rogas rollte sich zwischen die Räder von John Irelands schwerem Transporter, und sein Blick glitt in die andere Rinne.

    Der gebürtige Mexikaner Rico Rogas, der ein guter Soldat in der Armee geworden war, sah die hochschnellende Gestalt und feuerte den nächsten Schuß ab.

    Die Kugel verwundete den zweiten Apachen schwer, dann setzte das entnervende Geheul ein. Gleichzeitig sprangen überall Indianer auf und stürmten heran.

    Rico Rogas sah nicht, daß der langbeinige, magere und große Harry Hayden drüben einknickte. Der First Corporal Harry Hayden, den sie nur »Bohnenstange« nannten, der nie viel redete und der beste Scharfschütze im Regiment war, hörte das seltsame Surren.

    Plock!

    Dort, wo die Bohnenstange gerade noch gestanden hatte, steckte wippend ein Pfeil im Wagenbrett.

    Harry Hayden fiel buchstäblich in sich zusammen und landete am linken Hinterrad. Er sah den hochschnellenden Schatten über die weiße Klippe tauchen und feuerte aus der Rolle nach rechts.

    Hayden zielte nicht, er hielt nur das Gewehr in die Richtung und drückte ab. Der Indianer riß die Arme auseinander und kollerte danach über die weiße Klippe zurück.

    Mensch, dachte Harry Hayden, Rico, jetzt wäre ich tot, verdammt! Wenn du sie nicht gesehen hättest, Rico…

    Drüben lag Rico und hörte den wilden Fluch durch das schrille Geheul der Apachen. Dann plumpste jemand neben ihm an das Hinterrad und schoß wie ein Rasender. Der Mann trug keine Uniform, sondern ein gelbes Hemd und eine braune Lederweste. Der registrierte Rico aus den Augenwinkeln. Der Mann war Marty Dawson, sein Freund, der Armeelieferant und Pferdekenner. Marty feuerte aus zwei Revolvern.

    »Rip – links!«

    Rip Wade, dachte Rico Rogas, der beste Scout der Armee. Rip hat sich auf mich und meine Augen verlassen, sonst hätte er bestimmt nicht geschlafen. Rip ist der feinste Kerl, dem ich jemals begegnet bin.

    Er schoß nun und sah den Apachen durch das grelle Mündungsfeuer. Dann brüllte Taffy Burton, der alte, im Dienst der Armee ergraute Sergeant.

    Die Hölle war nichts gegen das, was sich nun abspielte. Eine halbnackte Gestalt fegte zwischen den Wagen durch, holte mit irgend etwas aus und wollte es Marty Dawson in den Rücken werfen, als Rico den letzten Schuß aus dem Gewehr abfeuerte.

    Sie schaffen uns nicht, dachte Rico, indem er den Colt herausriß. Ich habe die Rothäute früh genug entdeckt und meine Kameraden rechtzeitig gewarnt. Sie schaffen uns…

    Rumms!

    Ricos Trommelfell im rechten Ohr drohte zu zerreißen.

    Es war nur ein dumpfer Hall, den Rico Rogas hörte. Er spürte noch, daß etwas seinen Kopf traf, und er schrie einmal. Sein eigener Schrei gellte ihm in den Ohren, steigerte sich und…

    Was ist passiert, dachte Rico Rogas. Sie haben mir so einen verfluchten Tomahawk an den Schädel geworfen. Wo bin ich?

    Das Fenster zeichnete sich vor ihm ab, der Fetzen Gardine wehte wie ein Schleier in den Raum. Der Widerschein der Sterne ließ die Glocke der Tischlampe glänzen.

    Es war so still, daß Rico Rogas sein Herz dumpf klopfen und das leise Knarren des Windrades draußen hören konnte.

    Er saß aufrecht in seinem Bett, nahm langsam die Hand vom Kopf und atmete tief durch.

    Ich bin nicht in Fort Grant, dachte Rico Rogas, ich liege nicht auf dem Feldbett, und sie stehen auch nicht alle um mich herum und grinsen wie die Honigkuchenpferde.

    Rico Rogas blickte unwillkürlich nach links. Dort hatte Rip Wade gestanden. Jetzt war da niemand, aber als Rico die Augen schloß, war der Scout wieder da.

    »Na, Junge?« hörte Rico seinen Freund Rip Wade fragen. »Wieder okay? Wie du das gemacht hast, Rico – alle Teufel, Mann, das werden wir alle so leicht nicht vergessen. Habe ich recht, Sergeant?«

    Ah, dachte Rico, rechts ist Taffy mit seinem eisgrauen Borstenhaar und dem kantigen Gesicht. Was sagst du, Taffy?

    »Stellt euch vor, die hätten mir die Haare abgeschnitten und sie später für ’ne Igelhaut gehalten. Rico, wie schade, Junge, daß du uns verlassen wirst.«

    »Was – was werde ich? Euch verlassen? Taffy, bist du auch nicht betrunken? Weshalb sollte ich euch denn verlassen? Du spinnst. Die Army ist mein Zuhause. Nein, ich will nicht versetzt werden, ich will bei euch bleiben, bei meinen Freunden. Ich habe sonst niemanden auf der Welt, Taffy. Mann, du bist doch Sergeant-Major, also wirst du dem Captain sagen…«

    »Du hast doch noch einen Onkel, Rico.«

    »Ach, der.« Rico Rogas winkte ab. »Erinnert mich bloß nicht an meinen Onkel, den einzigen Bruder meiner Mutter. Ich will bei euch bleiben, hört ihr?«

    »Großer Irrtum«, sagte Honkey. Er stand am Fußende und grinste von einem Ohr zum anderen mit seinem ungeheuer breiten Mund. »Wetten, daß du nicht wirst, Junge? Dein Onkel Ricardo Rogas ist gestorben. Und er hat dich zu seinem Erben gemacht, Junge. Du bist reich, Rico, dir gehört die Poststation in Cabezo Prieto, der Store, der Handel und das Hotel mit der Schankstube.«

    »Idioten! Ihr nehmt mich auf den

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