Die große Liebe für Komtess Regina: Fürstenkrone Classic 13 – Adelsroman
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About this ebook
In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
Das Universitätsgelände lag still in der Mittagssonne. Auf dem Rasenstück vor dem großen hellen Gebäude plätscherte der große Springbrunnen, dessen Wasserfontäne hoch in den blauen Himmel stieg, um dann wie schwere gläserne Tropfen in die stufenförmigen weißen Steinbecken zu fallen. Das Geräusch versprach Kühlung. Doch kaum jemand ging derzeit durch die hohe Tür des Gebäudes, denn die Vorlesungen waren noch nicht zu Ende. Regina spazierte nervös um das große Brunnenbecken, das nur wenige Meter vor dem Eingang zur Universität lag. Sie wartete auf Adam, den Chauffeur ihres Papas. Adam hätte längst wieder da sein müssen. Er wollte nur kurz in die Autowerkstatt fahren, um etwas abzuholen, hatte er gesagt, während Regina sich in der Zwischenzeit die Uni von innen ansehen wollte. Bald würde auch sie hier aus und ein gehen. Zwei Stunden waren seitdem vergangen. Sie hätten längst daheim sein müssen. Papa würde wütend sein, und Berta, die Köchin, musste das Essen warm stellen. Tante Charlotte wartete auch. »Es verbrutzelt alles, wenn man es warm halten muss!«, würde die kleine rundliche Schwester des Grafen jammern. Sie war ein Jahr älter als der Hausherr, eine ältere Dame mit grauem Haar und wasserhellen blauen Augen. Der Chef des Hauses Hohensteinbach, das bereits seit dem Mittelalter existierte, war Karl Friedrich von Hohensteinbach. Aber der gute Geist des Hauses war Charlotte, seine Schwester. Papa war sicher wütend. Und das fürchtete Regina am meisten, denn wenn er richtig böse war, zog er die Augenbrauen zusammen, dass sie wie ein schwarzer Strich über den graugrünen Augen lagen.
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Die große Liebe für Komtess Regina - Mira von Freienwald
Leseprobe:
Ein Lord für alle Fälle
LeseprobeLord Cameron liebte die frühen ruhigen Morgenstunden. Schon als Kind war er ein Frühaufsteher gewesen. Damals war er auf seinem Pony durch das Gelände geritten. Sein Großvater Shane MacGregor hatte ihn immer begleitet. Da er wieder in Irland weilte, nahm Lord Cameron diese Gewohnheit wieder auf. Er hoffte, dass in einigen Jahren sein Enkel oder seine Enkelin ihn begleiten würden. Wenn der Lord daran dachte, atmete er immer tief durch. Der Gedanke gab ihm Hoffnung und Stärke, obwohl es mit seiner Gesundheit nicht zum Besten stand. Er hatte sich dazu durchgerungen, sich einer Stammzellentherapie zu unterziehen. Seine Tochter Florence und ihr Halbbruder David hatten sich testen lassen, ob sie geeignete Spender wären. Vielleicht würde sich dabei herausstellen, dass David sein Sohn war und damit Florences Bruder. Aber die Verwandtschaftsverhältnisse waren nebensächlich. Für Cameron zählte nur, dass er eine Chance hätte, wieder gesund zu werden, und noch viele glückliche Jahre mit seiner unehelichen Tochter verbringen könnte. Seit sie bei ihm auf MacGregor Manor lebte, stellten sie jeden Tag mehr fest, wie ähnlich sie sich waren. Der frische feuchte Morgenwind wehte ihm ins Gesicht, als er den Weg am Waldrand entlangritt. Von weitem sah er einen Reiter. Er erkannte ihn sofort. Es war Quinn Walsh, sein alter Verwalter, der am Tag zuvor mit seiner Frau Kathy aus dem Ruhestand nach Culraid zurückgekommen war. Sie ritten aufeinander zu, hielten die Pferde an und stiegen ab. »Noch kühl«
Fürstenkrone Classic
– 13 –
Die große Liebe für Komtess Regina
Warum sie gegen ihre strenge Erziehung rebellierte
Mira von Freienwald
Das Universitätsgelände lag still in der Mittagssonne. Auf dem Rasenstück vor dem großen hellen Gebäude plätscherte der große Springbrunnen, dessen Wasserfontäne hoch in den blauen Himmel stieg, um dann wie schwere gläserne Tropfen in die stufenförmigen weißen Steinbecken zu fallen. Das Geräusch versprach Kühlung.
Doch kaum jemand ging derzeit durch die hohe Tür des Gebäudes, denn die Vorlesungen waren noch nicht zu Ende.
Regina spazierte nervös um das große Brunnenbecken, das nur wenige Meter vor dem Eingang zur Universität lag. Sie wartete auf Adam, den Chauffeur ihres Papas. Adam hätte längst wieder da sein müssen. Er wollte nur kurz in die Autowerkstatt fahren, um etwas abzuholen, hatte er gesagt, während Regina sich in der Zwischenzeit die Uni von innen ansehen wollte. Bald würde auch sie hier aus und ein gehen.
Zwei Stunden waren seitdem vergangen. Sie hätten längst daheim sein müssen. Papa würde wütend sein, und Berta, die Köchin, musste das Essen warm stellen. Tante Charlotte wartete auch. »Es verbrutzelt alles, wenn man es warm halten muss!«, würde die kleine rundliche Schwester des Grafen jammern. Sie war ein Jahr älter als der Hausherr, eine ältere Dame mit grauem Haar und wasserhellen blauen Augen.
Der Chef des Hauses Hohensteinbach, das bereits seit dem Mittelalter existierte, war Karl Friedrich von Hohensteinbach. Aber der gute Geist des Hauses war Charlotte, seine Schwester. Papa war sicher wütend. Und das fürchtete Regina am meisten, denn wenn er richtig böse war, zog er die Augenbrauen zusammen, dass sie wie ein schwarzer Strich über den graugrünen Augen lagen. Sein Motto: »Die Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige!« Und wehe, die Familie hielt sich nicht daran. Bruder Jonas konnte ein Lied davon singen. Ihn hatte Papa einige Male vom Tisch weg zum Essen in die Küche verbannt. Das war allerdings schon ein paar Jahre her. Jonas war inzwischen erwachsen, jedenfalls dem Alter nach, und studierte Medizin. Er würde der erste Arzt in der Familie derer von Hohensteinbach sein, und Regina war stolz auf ihren Bruder. Aber noch schlimmer hatte früher Großmama auf solche Verstöße reagiert. Das war zwar schon lange her, und Regina konnte sich nur noch vage an sie erinnern, aber vieles, das sie sich gemerkt hatte, war nicht sehr erfreulich.
Besonders anstrengend waren die täglichen Besuche in der düsteren Schlosskapelle gewesen, bei der die kleine Regina zum Abendgebet immer mitgehen musste. Das hieß eine Stunde lang knien und in dieser gruftähnlichen Umgebung den Rosenkranz beten. Im flackernden Licht der Kerzen schienen die Statuen aus weißem Marmor zu leben und flößten der kleinen Regina Angst ein.
Großmama konnte aber auch wundersame Geschichten aus der Zeit erzählen, als sie selbst noch ein junges Mädchen war. Von Prinzen und Prinzessinnen, von Grafen, Fürsten und Herzoginnen, berichtete sie.
Und von einem Reich, in dem die Sonne nicht unterging. Weil damals sogar Mexiko den österreichischen Habsburgern gehörte. Und die kamen für Großmama gleich nach dem lieben Gott. Als Bürgerliche hatte sie den Stolz auf das Land ihrer Väter mit in ihre preußische adelige Ehe genommen.
Großmama besaß noch einige Maria Theresia Taler, die sie von ihrer Familie geerbt hatte. Als Maria Elisabeth Bratfisch war sie sehr stolz auf diesen bürgerlichen Namen gewesen, denn sie war mit dem Leibfiaker Bratfisch des Kronprinzen Rudolph verwandt. Und Rudolph sollte einmal Kaiser von Österreich werden.
Die Familie Bratfisch hatte damals in Wien ein Fuhrunternehmen. Als »Fiaker« in Wien besaß die Familie als einzige Pferde, die im gleichen Takt laufen konnten. Prächtige Rappen, die vor eine Kutsche gespannt, als Taxi der damaligen Zeit fungierten.
Als der verheiratete Prinz Rudolph von Habsburg sich in die 16jährige Mary Vetsera verliebte, brachte der Fiaker Bratfisch die Baroness in seiner Kutsche zu ihrem heimlichen Treffen in das Schloss nach Mayerling. Es war das Liebesnest des Kronprinzen mit der jungen Baroness. Das Glück dauerte nicht lange. Der Kronprinz war verheiratet und streng katholisch erzogen worden. Der Hof reagierte empört über diese Mesalliance.
Und in einer Winternacht geschah das Unfassbare: Bratfisch und der Leibdiener des Kronprinzen waren mit in Mayerling, als das Liebespaar starb. Man sagte durch die Hand des Kronzprinzen. Aber was wirklich geschah, wussten nur Bratfisch und der persönliche Diener des Kronprinzen. Beide mussten schwören zu schweigen. »Und sie hielten sich daran!« Das und viel mehr erzählte Großmama stolz ihrer kleinen Enkelin. Und Großmama hatte es geschafft, in den Adel einzuheiraten. Allerdings nur in den preußischen. »Aber Adel ist Adel!«, sagte Großmama.
Regina lächelte, als sie an Großmama dachte, denn sie konnte sich diese betagte, ziemlich herrische und voluminöse Dame niemals als Sissi vorstellen. Aber so hatte ihr Mann die junge Gräfin damals allen vorgestellt: »Meine Sissi!«
Doch die große alte Dame gab es nicht mehr. Sie lag schon lange in der Gruft unter der kleinen Kapelle, in deren Nischen eine große Anzahl der Grafen von Hohensteinbach lagen. Und Regina wusste nun auch, dass »mea culpa« meine Schuld heißt. Denn Großmama hatte es täglich kniend vor dem Altar der Kapelle gebetet und sich dabei mit ihrer kleinen, zur Faust geballten rechten Hand an die Brust geschlagen. Regina wollte wissen, warum, hatte jedoch nur Kopfschütteln zur Antwort bekommen. Vielleicht wollte Großmama nicht zugeben, dass auch sie sich schuldig fühlte, weil sie den Grafen von Hohensteinbach nicht aus reiner Liebe geheiratet hatte.
Regina spazierte noch immer, völlig in ihre Gedanken über Großmama vertieft, um den leise plätschernden Springbrunnen. Ein Krankenwagen mit Sirene riss sie aus der Vergangenheit zurück. Über eine Stunde wartete sie jetzt schon auf Adam, Papas Chauffeur!
Verärgert setzte sie sich auf den Brunnenrand. Tante Charlotte würde sagen: »Wenn man seinen Angestellten den kleinen Finger reicht, nehmen sie gleich die ganze Hand!«
Der gute Adam wollte eigentlich nur rasch zu einer Autowerkstatt, um etwas abzuholen. Und Regina war nur aus einem Grund mitgefahren: Es war die beste Gelegenheit, sich mal kurz die Uni von innen anzusehen. Denn nächstes Jahr würde sie täglich hier aus und ein gehen. Endlich raus aus dem Mief der tausendjährigen alten Mauern. Und zwar allein, ohne Aufpasser!
Die Hitze wurde unerträglich. Regina schubste ihre Schuhe von den Füßen, krempelte ihre Jeans hoch und tauchte vorsichtig die große Zehe in das flache Brunnenbecken. Das Wasser war so angenehm kühl, dass sie die Augen schloss, den Kopf in den Nacken legte und tief einatmete. So stand sie eine Weile, völlig gelöst – und merkte nicht, dass sie schon eine ganze Weile beobachtet wurde.
Ein junger Mann mit einem Aktenkoffer in der Hand beobachtete das Mädchen mit den langen dunklen Haaren und der kleinen frechen Nase. Jetzt atmete auch er tief ein und fühlte mit ihr die Kühle des Brunnens. Und das, obwohl er in der gleißenden Sonne stand und schwitzte. Er fand sie hinreißend und hätte sie gerne gefragt, wo sie denn vor dieser Begegnung gesteckt hatte. Er sah sie jedenfalls zum ersten Mal, obwohl er ein alter Hase an der Uni war. Und wenn sie