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Liebe auf Bestellung?: Toni der Hüttenwirt Classic 13 – Heimatroman
Liebe auf Bestellung?: Toni der Hüttenwirt Classic 13 – Heimatroman
Liebe auf Bestellung?: Toni der Hüttenwirt Classic 13 – Heimatroman
Ebook129 pages1 hour

Liebe auf Bestellung?: Toni der Hüttenwirt Classic 13 – Heimatroman

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Die beliebte Schriftstellerin Friederike von Buchner hat mit dieser Idee ein Meisterwerk geschaffen: Die Sehnsucht des modernen Großstadtbewohners nach der anderen, der ursprünglichen Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und bodenständiger Natur bildet Kern und Botschaft dieser unvergleichlichen Romanserie.
Liebe und Gefühle, nach Heimat und bodenständiger Natur bildet Kern und Botschaft dieser unvergleichlichen Romanserie.

Der Bürgermeister von Waldkogel ging die Dorfstraße entlang. Sein Blick fiel auf eine junge Frau, die an der Bushaltestelle stand und eine Wanderkarte studierte. »Grüß Gott, Madl! Kann i dir helfen? Suchst was?« Die junge Frau musterte den Mann von Kopf bis Fuß. »Mußt net so mißtrauisch schaun. I bin der Fritz Fellbacher. I bin der Bürgermeister hier in Waldkogel.« Er lächelte. »Ich habe sozusagen von Amts wegen die Pflicht, mich um die Bewohner von Waldkogel und die Gäste zu kümmern, die zu uns in die wunderschönen Berge kommen.« Dabei deutete er mit großer Geste auf die Berggipfel, die oberhalb von Waldkogel im Sonnenlicht unter einem strahlendblauen Himmel lagen. »Vielleicht können Sie mir wirklich weiterhelfen.« »Net nur vielleicht, sondern gewiß, ganz gewiß! Wie i gesagt hab', i bin hier der Bürgermeister. Suchst jemand'? Schaust nach einer Adresse?« »Ja! Nein!« »Madl!
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateJul 2, 2019
ISBN9783740951535
Liebe auf Bestellung?: Toni der Hüttenwirt Classic 13 – Heimatroman

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    Book preview

    Liebe auf Bestellung? - Friederike von Buchner

    Leseprobe:

    Geheimnisse

    Leseprobe

    Greta van de Jong verließ das Seniorenheim und trat auf die Straße. Es war ein sonniger Septembernachmittag, im nahen Park spielten Kinder. Das Laub der Linden, die am Ufer des Ententeichs wuchsen, färbte sich allmählich bunt. Ein vertrockneter Samenstand segelte wie eine verirrte Erinnerung an den Sommer an ihr vorbei und landete lautlos im Rinnstein. Lichtreflexe sprenkelten das Teichwasser golden. Eine junge Frau saß auf einer Bank und las. Erbeerrosa funkelte das Licht in einem ihrer Ohrringe. »Erbeereis«, murmelte Greta. Noch immer lieferten sich die Gedanken in ihrem Kopf eine Schlacht und wirbelten wild durcheinander. Was war nur los mit der Realität eines ganz normalen Dienstags im September? Eben noch war ihre Welt im Einklang gewesen, sozusagen rund gelaufen wie der Motor eines gut gepflegten Oldtimers. Und jetzt hatte sie das absonderliche Gefühl, von einem übelgelaunten Magier in einen riesigen Staubsauger gezogen worden zu sein, wo alles und jeder in einem irren Kreisel aus Verwirrung und Verrücktheit herumgewirbelt wurde, sozusagen eine Endlosschleife des Wahnsinns. Per war nicht Per. Es gab keine Henni, die er im Heim besucht hatte. Mit wem aber hatte sie, Greta, die letzten Nachmittage im Heim verbracht, mit Einbildungen, Illusionen, Spiegelbildern ihrer Phantasie? Sie lehnte es ab, das auch nur in Erwägung zu ziehen. Sie war so klar im Kopf wie immer und die Bürofrau im Heim eine Lügnerin. Nur so ergab das Ganze ein Bild, auch wenn es scheinbar sinnlos war. Doch wie hatte ihr literarischer Lieblingsdetektiv Sherlock Holmes es immer ausgedrückt?

    Toni der Hüttenwirt Classic

    – 13 –

    Liebe auf Bestellung?

    Des einen Herzeleid…

    Friederike von Buchner

    Der Bürgermeister von Waldkogel ging die Dorfstraße entlang. Sein Blick fiel auf eine junge Frau, die an der Bushaltestelle stand und eine Wanderkarte studierte.

    »Grüß Gott, Madl! Kann i dir helfen? Suchst was?«

    Die junge Frau musterte den Mann von Kopf bis Fuß.

    »Mußt net so mißtrauisch schaun. I bin der Fritz Fellbacher. I bin der Bürgermeister hier in Waldkogel.«

    Er lächelte.

    »Ich habe sozusagen von Amts wegen die Pflicht, mich um die Bewohner von Waldkogel und die Gäste zu kümmern, die zu uns in die wunderschönen Berge kommen.«

    Dabei deutete er mit großer Geste auf die Berggipfel, die oberhalb von Waldkogel im Sonnenlicht unter einem strahlendblauen Himmel lagen.

    »Vielleicht können Sie mir wirklich weiterhelfen.«

    »Net nur vielleicht, sondern gewiß, ganz gewiß! Wie i gesagt hab’, i bin hier der Bürgermeister. Suchst jemand’? Schaust nach einer Adresse?«

    »Ja! Nein!«

    »Madl! Was is des jetzt?«

    »Ich bin gerade mit dem Bus angekommen. Eigentlich wollte ich nicht unbedingt nach Waldkogel, sondern…«

    »Des hören wir hier aber net gern! Des will i mal schnell überhören. Unser Waldkogel ist der schönste Ort weit und breit«, warf sich Bürgermeister Fellbacher voll stolz in die Brust. »Warum wolltest du net nach Waldkogel?«

    »Ich wollte Waldkogel nicht meiden. Ich wollte aber auch nicht unbedingt hierher.«

    Der Bürgermeister Fellbacher nahm seinen Hut mit dem Gamsbart ab und kratzte sich verlegen am Kopf.

    »Na, vielleicht bin i doch schon a bisserl zu alt, um mich mit der Jugend zu unterhalten.«

    Der jungen Frau war die Unterhaltung jetzt peinlich.

    »Bitte! Sie müssen nicht den Eindruck haben, daß ich Waldkogel nicht schön finde, obgleich ich noch so gut wie nichts davon gesehen habe. Ich wollte nur sagen: Es ist reiner Zufall, daß ich hier gelandet bin.«

    Sie errötete.

    »Sie werden jetzt gleich lachen. Ich bin in den falschen Bus gestiegen. Erst kurz vor Waldkogel habe ich den Irrtum bemerkt. Der Busfahrer hat mir diese Wanderkarte geschenkt. Jetzt versuche ich mich zu orientieren.«

    »Aha! So is des! Na ja, i denk, des war Schicksal. Bist net im falschen Bus gewesen. Des war schon der richtige Bus. Jetzt bist hier und i wünsch dir einen schönen Aufenthalt und schönen Urlaub!«

    Ein Auto hielt neben den beiden.

    »Grüß Gott, Fellbacher!«

    »Grüß Gott, Toni! Was machst du im Dorf?«

    »I war in der Stadt und hab’ ein paar Sachen einkauft. Und was tust du? Flirtest mit Touristinnen?«

    »Also, so is des net. Laß des nur niemand hören! Außerdem is des nur ein Madl, net mehr. Die hat sich sozusagen verlaufen nach Waldkogel. I tue mich also quasi amtlich mit ihr unterhalten.«

    Toni Baumberger stieg aus und ging auf die junge Frau zu. Er reichte ihr die Hand.

    »I bin der Toni! I bin der Hüttenwirt. I bewirtschafte mit meiner Frau, der Anna, da oben die Berghütte. I würd’ mich freuen, wenn du mal vorbeikommen tätst. Von da oben hast eine schöne Aussicht und kannst schöne Wanderungen machen. Bergsteigerin bist ja wohl net?« bemerkte Toni mit einem Blick auf das Gepäck der jungen Frau.

    »Nein, Bergsteigerin bin ich nicht. Ich bin Künstlerin, Malerin und auch Fotografin.«

    »Also, wenn du die Landschaft und die Berge malen willst, dann bist bei uns auf der Berghütte richtig.«

    Die junge Frau faltete die Landkarte zusammen.

    »Hört sich gut an! Vielleicht war es doch Schicksal, wie der Bürgermeister meinte.«

    »Schicksal?« wiederholte Toni verwundert.

    »Des Madl wollt eigentlich net nach Waldkogel.«

    »So, des Madl wollt net. Na, dann muß man sie überzeugen, daß sie sich Waldkogel mal anschauen tut.«

    »Kannst du dich um des Madl kümmern, Toni? I muß ins Rathaus. Da warten ein paar Behördenleut’ vom Landratsamt.«

    »Das mach ich doch gern, Fellbacher!«

    Der Bürgermeister verabschiedete sich freundlich und wünschte einen schönen und kunstreichen Aufenthalt.

    »Wenn du willst, dann nehm i dich gern mit rauf auf die Berghütte. Von dort kannst du am besten die Gegend erkunden. Des sag ich net nur aus Eigennutz, sondern weil des wirklich so is. Wie heißt du eigentlich?«

    »Oh, entschuldige, daß ich mich nicht vorgestellt habe – Andrea Ertl.«

    »Kommst mit mir rauf zur Berghütte oder willst ein Zimmer hier im Dorf nehmen? Da kann i dir auch helfen. Meine Eltern haben eine kleine Pension und ein Wirtshaus. Es heißt ›Beim Baumberger‹.«

    »Ich wollte ohnehin in die Berge. Also kann ich auch gleich mit dir kommen. Ich dank’ dir für dein Angebot.«

    »Dann laß dir mal helfen. Du hast ja eine Menge Gepäck. Brauchst das alles auf der Berghütte?«

    »Da sind meine Malsachen drin und meine Fotoausrüstung.«

    Toni lud alles in den offenen Jeep. Sie stiegen ein.

    Zuerst fuhren sie noch kurz bei Tonis Eltern vorbei. Dann steuerte Toni den Jeep den Milchpfad hinauf bis zur Oberländer Alm.

    »So, Andrea! Jetzt mußt dich entscheiden, was du mitnimmst. Den Rest müssen wir nämlich zu Fuß gehen. Der Aufstieg ist teilweise ein bisserl steil, und es ist zuviel Gepäck. Nimm nur mit, was du unbedingt brauchst. I mein, heut’ brauchen tust. Den Rest, den hole ich dir morgen am Vormittag mit dem Bello.«

    Als hätte er Andreas fragenden Blick verstanden, fügte er hinzu:

    »Den Rest, den stellen wir hier auf der Oberländer Alm unter. Die Alm wird von der Hilda und dem Wenzel bewirtschaftet. Des sind zwei liebe alte Leut’. Nur leider sind die heut’ net da. I hab’ sie heute morgen mit runter ins Tal genommen. Aber sei beruhigt, deine Sachen kommen net fort.«

    Andrea wählte aus. Den Rest trug Toni in die Almhütte und stellte sie in die Kammer. Dann schloß er die Hütte wieder sorgfältig ab und legte den Schlüssel in den Blumentopf auf dem Tisch vor der Almhütte.

    Anna war in der Küche der Berghütte. Sie schälte Kartoffeln für das Abendessen. Rösti gab es immer, jeden Tag.

    »Anna, i hab’ einen besonderen Gast mitgebracht. Des is die Andrea. Des Madl is Künstlerin und eine Fotografin. Wo bringen wir die denn unter? Die hat viel Gepäck. I hab’s unten auf der Oberländer Alm gelassen. Morgen spann i den Bello vor das Wägelchen und hol’s rauf.«

    »Grüß Gott, Andrea!« grüßte Anna und wandte sich dann gleich an ihren Mann.

    »Heute kann die Andrea bei uns im Wohnzimmer nächtigen. Morgen wird eine der Einzelkammern frei.«

    »Des is eine gute Idee!«

    »Ich möchte euch aber nicht aus euren Privaträumen vertreiben. Für eine Nacht kann ich auch auf dem Hüttenboden schlafen. Oder wenn es da keinen Platz gibt, dann lege ich mich auch gern in dem Gastraum auf den Fußboden.«

    »Mußt dir darüber net den Kopf zerbrechen, Andrea. Unser Wohnzimmer benutzen wir ganz selten. Wir haben wenig Zeit dazu«, bemerkte Toni knapp und trug Andreas Gepäck hinein.

    Eine Weile kam Andrea zu Anna in die Küche.

    »Nochmals danke, daß ihr mir so entgegenkommt.«

    »Das tun wir gerne. Toni wird morgen mit Bello deine Sachen holen.«

    »Wo is der Bello?« Toni stand verwundert im Türrahmen.

    Anna lachte.

    »Der Bello ist beim Alois in der Kammer.«

    »Is was mit dem Alois? Is er krank?«

    »Nein, Toni! Alois ist nicht krank. Ich war froh, daß er sich mit dem Bello zurückgezogen hat. Der Bello hat heute morgen die ganze Berghütte aufgemischt. Eine Wandergruppe kam vorbei, da bist’ gerade aufgebrochen gewesen. Die hatten eine Hündin dabei.«

    »Die sind mir unterwegs begegnet. Des war so eine braunschwarze mittelgroße Hündin. Des muß eine Promenadenmischung gewesen sein. Hübsch war die, des muß man sagen.«

    »Die war nicht nur hübsch. Die hat

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