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Gute Worte: 155 Andachten für die beste Zeit des Tages
Gute Worte: 155 Andachten für die beste Zeit des Tages
Gute Worte: 155 Andachten für die beste Zeit des Tages
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Gute Worte: 155 Andachten für die beste Zeit des Tages

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About this ebook

Gute Worte ermutigen, zeigen neue Perspektiven und regen auch mal zum Nachdenken an.
Für Ihre Stille Zeit werden 155 solcher Schätze aus der Bibel gehoben und lassen Sie erleben, wie aktuell Gottes Wort heute noch ist. Sie bekommen neue Impulse und Ermutigungen für Ihren Weg mit Gott. Denn Er wirkt auch in Ihrem Leben und hat sich Gutes für Sie gedacht. Entdecken Sie jeden Tag neu Gottes Gedanken und seine Liebe!
Jede Andacht enthält eine kurze Auslegung, persönlichen Zuspruch und Fragen oder Anregungen zur eigenen Reflexion. Sie sind nach Bibelbüchern geordnet, was gut ein paralleles Bibellesen ermöglicht.
LanguageDeutsch
Release dateOct 10, 2019
ISBN9783748146445
Gute Worte: 155 Andachten für die beste Zeit des Tages
Author

Tanja Stenzig

Jahrgang 1970, ist mit Robert verheiratet und hat zwei Töchter. Sie studierte Praktische Theologie (MA.) beim IGW. Zurzeit ist sie ehrenamtlich in der EFG Peine tätig, predigt in verschiedenen Gemeinden und organisiert das Gemeinschaftsprojekt comeUNITY Peine. Angestellt ist sie bei brotZeit e.V. als Projektleiterin und baut den Regierungsbezirk Braunschweig mit kostenlosen Schulfrühstücken an Grundschulen auf.

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    Gute Worte - Tanja Stenzig

    Herr.

    1. Erster Johannesbrief

    1. Jesus erleben (1Joh 1,1-3)

    Es war von Anfang an, wir haben es gehört und mit unseren eigenen Augen gesehen, wir haben es betrachtet und mit unseren Händen betastet: das Wort des Lebens. Das Leben wurde uns offenbart, und wir haben es gesehen. Und jetzt bezeugen und verkünden wir euch das ewige Leben. Es war beim Vater, und dann wurde es uns offenbart. Wir sagen euch, was wir selbst gesehen und gehört haben, damit ihr Gemeinschaft mit uns habt. Und zusammen sind wir verbunden mit dem Vater und mit Jesus Christus, seinem Sohn.

    Erinnern wir uns?! An den Beginn – an das, was von Anfang an war? An das Wesentliche? Ähnliche Worte, wie die ersten Verse aus dem 1. Johannesbrief, lesen wir im Johannesevangelium. Erinnern und das Essenzielle, wie die Gute Nachricht und das Erlebte, weitergeben - das ist, was Johannes möchte. Er zeigt hier ganz deutlich, dass es sich um Tatsachen handelt und nicht um Geschichten - aber es ist Geschichte geworden. Die ganze Welt soll von dieser Herrlichkeit, von dem unglaublichen Ereignis, erfahren – auch wir. Wir würden es heute vielleicht Sensation nennen. Aber dieses Wort trifft es nicht richtig. Die Größe Jesu ist heute, wie vor 2000 Jahren, unbeschreiblich. Wir können uns nur nähern. Wir dürfen Gemeinschaft mit denen haben, die Jesus erlebt haben und ihn selbst erleben. Und hierbei merken wir, wie schwer es ist, in Worte zu fassen, was wir erfahren und gefühlt haben. Aber dadurch können wir die Freude verstehen, die in Johannes Worten zum Ausdruck kommt – und sie auch weitergeben. Wir können dann das Wort des Lebens annehmen und leben.

    Träumst du nicht auch davon, zu sehen, zu betasten, anzufassen? Jesus zu erleben? Das war ein großes Vorrecht, ein großes Glück, das die Jünger hatten. Sie haben Jesus real erlebt. Natürlich träume ich auch davon, ihn so zu erfahren. Aber möchte ich auch die Konsequenzen tragen, die die Jünger getragen haben? Sie haben viel mehr aufgegeben, um Jesus nachzufolgen, als ich. Viel mehr Leid getragen. Sie sind mir – und dir – vorangegangen. Du darfst heute Jesus erleben, indem du seinen Heiligen Geist in dir hast. Genauso darfst du dich von ihm führen und lieben lassen. In der Regel brauchst du auch nicht deine Familie zu verlassen und das Korn vom Wegesrand sammeln, sondern darfst Jesus dort erleben, wo du bist. Es hat sich etwas umgekehrt: Jesus geht mit dir, wohin du auch gehst. Johannes, der diese Verse geschrieben hat, ist dort hin gegangen, wo Jesus hinging. Vielleicht ist es doch gar nicht so schlecht, wie es ist. Aber deinen großen Traum musst du ja nicht aufgeben. Er wird Realität werden… auch wenn es erst nach dem Tod ist. Irgendwann wirst du IHN sehen und betasten – und ER wird sich dir offenbaren. Bis dahin genieß seine Gegenwart, bezeuge und verkündige ihn und hab` Gemeinschaft mit anderen Christen.

    Ich versichere euch: Viele Propheten und gottesfürchtige Menschen haben sich danach gesehnt, das zu sehen und zu hören, was ihr gesehen und gehört habt, aber sie konnten es nicht. (Matthäus 13,17)

    Denkanstoß: Wann überlässt du Gott die Führung in deinem Leben? Wann magst du das Steuer in deiner Hand behalten?

    2. Gott ist Licht (1Joh 1, 5)

    Das ist die Botschaft, die er uns gegeben hat, damit wir sie euch weitersagen: Gott ist Licht; in ihm ist keine Finsternis.

    Gott ist Licht. Diese Botschaft ist Johannes so wichtig, dass er sie gleich an den Anfang seines Briefes stellt. Er redet nicht groß drum herum, verzichtet auf die Begrüßung und kommt gleich zur Sache. Er will weitergeben, dass Gott real und unbeschreiblich ist. Er stellt ihn in seiner Macht dar: Licht und Finsternis, das ist etwas, das wir Menschen nicht beeinflussen können. Wenn wir uns das bewusst machen, bekommen wir eine Ahnung von Gottes Macht und Größe. Aber es geht hier nicht nur darum seine Größe zu zeigen; Johannes möchte auch Gottes Eigenart, seine Persönlichkeit zeigen. Gott ist Licht! Er erhellt. Nur mit ihm ist Leben möglich. Er bringt Licht in dein Leben. Später schreibt Johannes noch: Gott ist Liebe. Diese beiden Aussagen deuten keine Vielschichtigkeit an. Licht und Liebe gehören hier zusammen. Gott ist Licht, weil er Liebe ist. Seine Liebe leuchtet wie ein Licht in unsere Welt und sogar in uns hinein. Gott möchte alle und alles erhellen: jeden Winkel der Erde, jeden Winkel von uns – und er kann es auch. Die Liebe ist dabei keine „Gefühlsduselei. Sie ist wie reines Licht. Wenn wir Licht und Liebe so verbinden, erkennen wir auch, was mit Finsternis gemeint ist. Denn die Finsternis ist die Abwesenheit von Licht – also die Abwesenheit von Liebe. Es können Hass oder andere „dunkle Dinge sein. Aber in Gott ist dies alles nicht. Er ist Licht und von ihm geht nur Licht aus. Dieser Vergleich zeigt eindeutig, wie klar Gott ist. Denn im Licht kann keine Finsternis sein.

    Manchmal wollen wir (oder andere Menschen) Gott das Leid und die Ungerechtigkeit der Welt in die Schuhe schieben. Aber wie kann er dafür verantwortlich sein, wenn das Böse gar nicht in ihm sein kann, wie keine Finsternis im Licht sein kann. Vielleicht sollten wir etwas ehrlicher werden und genau hinsehen und ergründen, wer Leiden verursacht. Und dann können wir überlegen, wie wir Gottes Licht und damit seine Liebe in diese Finsternis hineinbringen können. Freundliche Worte zu jemandem, der sie selten hört, wären ein Anfang…. Die Welt verändern fängt klein an. Auch eine Kerze erhellt nicht gleich den ganzen Raum – das Licht breitet sich langsam aus – aber es breitet sich aus und ist nicht aufzuhalten. Lass dich nicht aufhalten! Werde Licht und scheine!

    Wie gut geht es uns, wenn die Sonne scheint! Und wie schnell werden wir deprimiert, wenn es finster ist oder die Sonne einfach nicht rauskommen will. Wenn Gott nun Licht ist, willst du dann nicht im Licht, in ihm bleiben? Hat es nicht ähnliche Auswirkungen auf dein Gemüt, auf deine Seele, wenn du bei ihm bleibst, als wenn du in der Sonne wärst? Gott möchte deine Gegenwart und er möchte bei dir sein. Er möchte dich in seinem Licht haben und dich in seiner Liebe einhüllen. Er hat Gutes für dich. Jesus ist in die Welt gekommen, damit sich das Gute ausbreitet und die ganze Welt erhellt wird. Und du darfst daran teilhaben, das Licht zu verbreiten. Du darfst sozusagen ein Fackelträger sein.

    Alles, was gut und vollkommen ist, wird uns von oben geschenkt, von Gott, der alle Lichter des Himmels erschuf. Anders als sie ändert er sich nicht, noch wechselt er zwischen Licht und Finsternis. (Jakobus 1,17)

    Denkanstoß: Wann und wo bist du ein Segen, ein Licht für andere?

    3. Sei ehrlich (1 Joh 1, 6-7)

    Deshalb lügen wir, wenn wir sagen, dass wir mit Gott Gemeinschaft haben, aber weiter in der Finsternis leben. Wenn wir das tun, leben wir nicht in der Wahrheit. Doch wenn wir wie Christus im Licht Gottes leben, dann haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut von Jesus, seinem Sohn, reinigt uns von jeder Schuld.

    Wir reden oft viel, aber was von dem, was wir sagen, drücken wir auch mit unserem Handeln aus? Ist es nicht so, dass wir oft von Gutem reden, es aber nicht tun? Johannes zeigt, dass wir nicht im Finsteren sein und gleichzeitig mit Gott Gemeinschaft haben können. Genauso wenig, wie wir im Schatten und gleichzeitig im Licht sein können, können wir auch nicht zu einem anderen lieblos und gleichzeitig in Gottes Gegenwart sein. Manchmal sagen wir etwas anderes, als wir tun. Und ich denke, das ist uns ganz häufig gar nicht bewusst. Es ist immer wieder notwendig zu prüfen, ob wir noch im Licht stehen, ob wir die Wahrheit sagen und in ihr leben. Das eigene Leben überprüfen – immer wieder neu. Dazu gehört auch, eigene Schuld und schlechte Taten vor Gott zu bringen und ihn um EntSchuldigung zu bitten. Jesus reinigt uns von jeder Schuld. Das ist doch ein großartiges Versprechen. Es geht also gar nicht darum, nicht zu sündigen, nichts Schlechtes zu tun. Es geht um Ehrlichkeit und um ein Eingestehen, damit Jesus unsere Schuld vor seinen Vater bringen und dann Gottes Geist wirken kann. Und mit dieser Reinigung und Erkenntnis dürfen und können wir dann wieder in Gottes Licht und Gegenwart sein. Dann können wir auch mit Anderen echte Gemeinschaft haben.

    Es ist für uns also lebensnotwendig, Sünden zu bekennen und unsere schlechten Taten und Gedanken vor Gott zu bringen. Denn Gott ist Licht und wir brauchen dieses Licht zum Leben. Aber vorher müssen wir uns von der Finsternis befreien lassen. Und damit das möglich ist, ist Jesus für uns gestorben. Wie Johannes sagt: sein Blut reinigt uns von jeder Schuld. Wie gut, dass wir das machen dürfen. Und mal ehrlich, hast du nicht auch schon im normalen Alltagsleben erfahren, wie gut es ist, die Wahrheit zu sagen und nicht mit einem schlechten Gewissen wegen einer Lüge zu leben? Wie gut ist es, wenn du um Entschuldigung bitten kannst und der Andere sie dir gewährt! Dann kannst du wieder mit guter Laune und reinem Gewissen Gemeinschaft mit demjenigen haben.

    Schlechtes Tun, Sündigen - das ist die eine Sache. Zu diesem Lügen, wie Johannes klar sagt, gehört aber auch Gutes mit einer falschen Einstellung oder Lieblosigkeit zu tun. Wenn du jemandem hilfst, es aber nicht aus Liebe, sondern nur aus Pflichtgefühlt tust, dann lügst du. Du sollst nicht nur im Licht stehen, sondern es verbreiten, indem du es aus deinem Innersten herausströmen lässt. Bevor du aktiv wirst, kannst du doch erstmal horchen, was Gott sagt. Du kannst dich auf seine Liebe einlassen und in seine Gegenwart kommen. Und so gestärkt und ins Licht getaucht, kannst du die Liebe dann mit deinen Taten weitergeben.

    Und dann nahm er einen Becher mit Wein und dankte Gott dafür. Er gab ihn seinen Jüngern und sagte: »Jeder von euch soll davon trinken, denn das ist mein Blut, das den Bund zwischen Gott und den Menschen besiegelt. Es wird vergossen, um die Sünden vieler Menschen zu vergeben. (Matthäus 26,27-28)

    Denkanstoß: Hast du dich schon dabei ertappt, dein negatives Handeln oder Denken kleinzureden?

    4. Schuld bekennen, frei sein (1 Joh 1,8-10)

    Wenn wir sagen, wir seien ohne Schuld, betrügen wir uns selbst und die Wahrheit ist nicht in uns. Doch wenn wir ihm unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns vergibt und uns von allem Bösen reinigt. Wenn wir behaupten, wir hätten nicht gesündigt, machen wir Gott damit zum Lügner und beweisen, dass sein Wort nicht in unserem Herzen ist.

    Die Gemeinde, die Empfänger sollen einfach zugeben, dass sie weiterhin sündigen. Sie scheinen so zu tun, als ob sie inzwischen frei von jeder Schuld seien. Vielleicht sind sie auch zu stolz, es zuzugeben. Aber damit lügen sie nicht nur vor Gott, sie betrügen auch sich selbst. Und das kann schlechte Konsequenzen haben - auch heute noch. Denn wir können keine Sünde vor Gott bringen und um Vergebung bitten, wenn wir meinen, wir haben nicht gesündigt. Aber genau das ist so wichtig. Jesus steht weiterhin als unser Anwalt vor Gott. Er will unsere Sünden vor seinen Vater bringen, damit sie uns vergeben werden und damit wir dann Gemeinschaft mit Gott, mit Jesus haben können. Welche großartigen Möglichkeiten bleiben uns verwehrt, wenn uns unsere Schuld nicht vergeben wird. Und was bleiben wir für Menschen, wenn wir unsere Sünden und unser schlechtes Verhalten nicht erkennen? Wir leben dann weiterhin in dem alten Trott und machen weiter wie bisher. Wie soll der Heilige Geist in uns wirken, wenn wir ihm nicht die Möglichkeit lassen? Ist es nicht viel schöner, rein zu sein? Wir dürfen uns, wie die Christen, die Johannes anschreibt, rein machen und vom Bösen reinigen lassen. Wir dürfen uns durch Gottes herrliche Treue und Gerechtigkeit reinigen lassen! Das bedeutet, wenn wir darauf achten und zugeben, wo wir schuldig werden, kann diese Schuld weggenommen werden. Wenn wir sie zu Jesus bringen, wird sie auf jeden Fall weggenommen. Wir können Gott dann sozusagen wieder in die Augen sehen und an seiner Herrlichkeit teilhaben.

    Ein ganz anderer Aspekt ist, was Johannes aufführt: Wir machen Gott zum Lügner und haben sein Wort nicht im Herzen. Gott hat einen Preis dafür bezahlt, dass wir zu ihm kommen dürfen – und diesen dürfen wir nicht verraten, indem wir ihn ignorieren oder sogar leugnen. Jesus ist für uns gestorben, weil Menschen schon immer gesündigt haben und wir es heute auch noch tun. Auch wenn wir versuchen gut zu sein und Jesus durch uns wirken lassen. Wir bleiben Menschen, die Jesus als ihren Anwalt vor Gott brauchen. Bräuchten wir das nicht, wäre Jesu Opfertod ja überflüssig gewesen. Wofür hätte er denn dann sterben sollen? Aber Gottes Liebe und Herrlichkeit zeigt sich ja gerade in dem, was er für uns getan hat. Ist es nicht immer wieder überwältigend, sich diese Liebe bewusst zu machen. Also sei ehrlich und sei so frei: Geh zu Jesus und erzähl ihm, was du besser machen möchtest, wo du seine Hilfe brauchst und lass dich entSchulden. Du wirst Freiheit bekommen und sein Wort wird in deinem Herzen wirken.

    Beweist durch euren Lebenswandel, dass ihr eure Sünden hinter euch gelassen und euch Gott zugewandt habt. (Matthäus 3,8)

    Denkanstoß: Betrügst du dich selbst, wenn es um schlechte Taten geht?

    Wie sieht es mit den guten Taten aus, magst du von ihnen erzählen?

    5. Lass dir vergeben (1Joh 2,1-2)

    Meine Kinder, ich schreibe euch das, damit ihr nicht sündigt. Aber wenn es doch geschieht, dann gibt es jemanden, der vor dem Vater für euch eintritt: Jesus Christus, der vor Gott in allem gerecht ist. Er ist das Opfer für unsere Sünden. Er tilgt nicht nur unsere Schuld, sondern die der ganzen Welt.

    Jesus ist der Anwalt der Christen vor Gott. Er steht immer wieder für jeden persönlich vor Gott ein, um Abbitte für die Sünden zu leisten. Es ist kein automatischer Vorgang nach dem Motto: Du sündigst und dir wird vergeben. Nein – du musst (und darfst) jedes Mal, mit jeder Sünde, wieder zu Jesus, damit er sie vor unseren Vater bringt. Aber dann ist sie für alle Zeiten vergeben und niemand kann dir irgendeine Schuld unterjubeln oder dich anklagen. Sie ist endgültig „entsorgt". Auch wenn Jesus in seiner Barmherzigkeit und Großzügigkeit alles immer wieder vor den Vater bringt, heißt das nicht, dass du munter weitersündigen sollst. Johannes sagt es ganz klar: damit ihr nicht sündigt. Der Heilige Geist soll in dir wirken, so dass du Jesus immer ähnlicher wirst. Du kannst und sollst ein klares Nein zur Sünde sagen. Und wenn du das zulässt, dann hat dies natürlich Auswirkungen auf deinen Lebenswandel. Du lädst weniger Schuld auf dich und du wirst immer mehr zu dem Kind Gottes, das du bist. Aber wenn es doch passiert und du wieder fällst, dann steht ER vor dem Vater - für dich! Und du bist frei.

    Jesus schenkt dir Freiheit. Niemand kann dich anklagen. Die leisen Stimmen in deinem Kopf, die dir vielleicht manchmal zu schaffen machen und dir einreden, dass du schlecht und wertlos bist, haben einfach nicht Recht. Bitte Jesus um Vergebung und dass er die Stimmen zum Schweigen bringt. Wenn Gott dir vergibt, dann darfst und sollst du dir erst recht vergeben. Er hat sein Leben geopfert, für alle Schuld. Das mach dir bewusst. In dieser Freiheit darfst du leben. Und was so großartig ist: Mit deiner Schuld, in deiner Not, kannst du Jesus begegnen. Er ist gerade dann ganz nah bei dir, denn er möchte doch, dass du die Freiheit und Liebe, die er dir schenkt, annimmst. Er möchte, dass du geheilt bist und ein Leben aus seiner Kraft führst. Und genau darum kannst du ihm begegnen, wenn du Vergebung brauchst. Sei mutig und bekenne ihm, was dich belastet und was Schuld auf dich legt. So kannst du Gott erfahren und erleben. Nimm die Freiheit an!

    Wer sollte uns verurteilen? Christus Jesus selbst ist ja für uns gestorben. Mehr noch, er ist der Auferstandene. Er sitzt auf dem Ehrenplatz zur rechten Seite Gottes und tritt für uns ein. (Römer 8,34)

    Denkanstoß: Wo fällt es dir schwer zu vergeben? Bitte Jesus ganz konkret für diese Situation/ diesen Menschen um Hilfe?

    Welchen „Klops" im Bauch konnte Gott dir wegnehmen, weil du ihn um Vergebung gebeten hast? Was hat das in dir bewirkt?

    6. Lebe Liebe (1Joh 2,3-6)

    Aber wie können wir sicher sein, dass wir ihm gehören? - Wenn wir seine Gebote befolgen. Wer sagt: »Ich gehöre Gott« und befolgt dabei Gottes Gebote nicht, ist ein Lügner und die Wahrheit ist nicht in ihm. Doch wer sein Wort hält, an dem zeigt sich Gottes Liebe in vollkommener Weise. Daran erkennen wir, ob wir in ihm leben. Wer behauptet, dass er zu Gott gehört, soll leben, wie Christus es vorgelebt hat.

    Stell dir vor, die Liebe Gottes ist in dir vollkommen – oder wie die Neues Leben-Übersetzung sagt: Die Liebe Gottes zeigt sich an dir in vollkommener Weise. Wünschst du dir das nicht auch? Das ist doch großartig, wenn Gottes Liebe in dir vollkommen ist! Das Schöne ist, Gott möchte es wahr machen. Er will, dass du seine Worte in Liebe befolgst, damit seine Liebe sichtbar wird und sich in dir und um dich ausbreiten kann. Dazu reicht aber Glauben allein nicht aus. Du sollst deinen Glauben auch leben. Denn nichts anderes heißt es, sein Wort zu befolgen. Das bedeutet, das zu tun, was Jesus getan hat: Gottes Gebote nicht nur auswendig können, sondern auch nach ihnen leben. Dabei brauchst du die 10 Gebote gar nicht auswendig zu lernen. Es reicht, wenn du das „Gebot Jesu kennst und anwendest: „Liebe Gott und deinen Nächsten. Wenn du Gott und dein Gegenüber liebst und mit Liebe begegnest, dann erfüllst du automatisch die 10 Gebote aus dem Alten Testament – und du machst, was Jesus gemacht hat. Wenn du den Menschen Liebe schenkst, dann wird dieses Gebot sichtbar. Und was so großartig ist: Gottes Liebe strömt dann aus dir heraus zu den anderen Menschen und damit wird Gottes Liebe erfahrbar. Gott zeigt sich in der Liebe. Daran erkennst du auch, dass du in ihm lebst – wenn du Liebe weitergibst. Im Grunde gibt es nur dieses eine Gebot, in dem alle anderen enthalten sind: die Liebe! Und diese Liebe hat eine enorme Kraft, denn sie lässt dich Gutes tun und das Schlechte unterlassen. Und… sie zieht dich zum Vater. Gottes Liebe ist sozusagen eine Kraft in beide Richtungen: Sie kommt von Gott her und zieht dich (und andere Menschen) zu ihm hin. Wenn Johannes sagt, dass wir die Gebote befolgen sollen, dann ist das nicht eine Anweisung, Verbote einzuhalten und sich damit gezwungen zu fühlen. Nein, es ist die Aufforderung zu lieben und in aller Freimütigkeit Gottes Liebe weiterzugeben. So wie Jesus das auch getan hat.

    Reden, Denken und Handeln aus Liebe und in Liebe. Das hört sich doch recht einfach an. Aber wenn es so einfach wäre, müsste Jesus nicht als unser Anwalt vor Gott stehen. Liebevolles Reden, Denken und Handeln verändert dich und kann ebenso deine Mitmenschen verändern. Je mehr Liebe du gibst, desto mehr Liebe empfängst du auch. Du hast sicher schon erlebt, welche Auswirkungen ein kleines Lächeln oder ein nettes Wort zur richtigen Zeit haben können. Wie viel größere Auswirkungen hat es dann, wenn die Liebe der Grund aller deiner Handlungen und Worte ist?! Lass es zu und genieße, dass du geliebt bist - und zeige, dass Gott mit seiner Liebe in dir wohnt.

    Ich habe euch ein Beispiel gegeben, dem ihr folgen sollt. Tut, was ich für euch getan habe. (Johannes 13,15)

    Denkanstoß: Erinnere dich an Situationen, in denen du Gottes Liebe weitergegeben hast und sie um ein Vielfaches zu dir zurückgekommen ist.

    7. Verbreite Licht (1Joh 2,7-11)

    Liebe Freunde, ich schreibe euch kein neues Gebot, sondern ein altes, das ihr schon von Anfang an hattet. Dieses Gebot entspricht dem, was ihr schon früher gehört habt. Und doch ist es zugleich neu. Denn dies Gebot ist in Christus wahr geworden und in euch, weil die Dunkelheit verschwindet und das wahre Licht bereits scheint. Wer von sich sagt, dass er zum Licht gehört, und dabei seinen Bruder hasst, lebt noch in der Finsternis. Doch wer seinen Nächsten liebt, lebt im Licht und niemand nimmt Anstoß an ihm. Wer seinen Nächsten hasst, lebt in der Finsternis und weiß nicht, wohin er geht, denn durch die Finsternis ist er blind geworden.

    Johannes betont, dass das, was er über die Nächstenliebe schreibt, kein neues Gebot von ihm ist. Jesus selbst hat das Gebot an die Jünger weitergegeben (Joh 13,34) und sagt: „So gebe ich euch nun ein neues Gebot: Liebt einander. So wie ich euch geliebt habe, sollt auch ihr einander lieben." Was Johannes in den vorhergehenden Versen gesagt hat, wird hier noch einmal ganz deutlich. Johannes ist wichtig zu zeigen, dass es schon immer Gottes Wille war: Die Liebe zueinander ist nichts Neues. Sein Wille wird nur neu erfüllt und er wohnt in unseren Herzen. Das heißt, wir erfüllen das Gebot nicht, weil wir müssen, sondern weil wir es wollen. Es bestimmt und gestaltet unser Leben auf wunderbare Weise. Und wenn wir mal scheitern, ist es nicht tragisch, dann können wir unser Herz bei Jesus, unserem Anwalt, ausschütten. Er wird uns gerne vergeben, denn er kennt unsere Herzen. In Jesus selbst ist dieses Liebesgebot wahr geworden und daher kann es auch in uns wachsen, so dass die Dunkelheit immer mehr verschwindet. Wo die Liebe herrscht, ist Licht, da ist es hell und freundlich. Wir haben also Anteil daran, dass Gottes Reich – das Licht – sich immer weiter ausbreitet und das Böse, nämlich die Finsternis, immer weniger Macht und Raum hat. Finsternis ist dort, wo keine Liebe und auch kein Jesus ist.

    Wenn du also deinem Nächsten ohne Liebe begegnest (hassen bedeutet hier bereits liebloses Verhalten), gibst du der Finsternis Raum. Du entfernst dich dann von Gott – und dann bist du kein Segen für diesen Menschen und siehst auch deinen Weg (Gottes Weg für dich und deinen Nächsten) nicht mehr. Gott möchte nicht, dass du anderen Menschen gegenüber gleichgültig oder lieblos bist. Er möchte, dass du Anteil nimmst, so wie Jesus es bei den Menschen gemacht hat, die ihm begegnet sind. Du bist jetzt sein Lächeln, seine Hände sind deine Hände und seine Worte sollen aus deinem Mund kommen. Das Licht, sein Licht, soll sich ausbreiten, so dass die Finsternis keinen Raum mehr hat und du deinen Weg mit Gott siehst.

    Das Fehlen von Liebe hat auch noch eine weitere Bedeutung: Wenn jemand keine Liebe erfährt, lebt er in der Finsternis – entfernt von Gott. Rührt das nicht dein Herz an? Hast du mit diesem Wissen nicht das große Bedürfnis, Gottes überfließende Liebe und auch deine Liebe weiterzugeben? Der erste Schritt ist ganz einfach: Schenk ein Lächeln. Danach geht es weiter: Versuch den Menschen mit Gottes Augen zu sehen und mach dir bewusst, dass Gott diesen Menschen genauso sehr liebt wie dich. Seine Liebe ist bisher vielleicht nur noch nicht bei ihm angekommen. Vielleicht sollst gerade du die Person sein, die ihn ins Licht führt.

    Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. (Gal 5,4)

    Denkanstoß: Gibt es jemanden, den du nur schwer lieben kannst? Bitte Jesus, dir seine Sicht auf diese Person zu zeigen.

    8. Gottes Willen tun (1Joh 2,15-17)

    Hört auf, diese Welt und das, was sie euch anbietet, zu lieben! Denn wer die Welt liebt, zeigt, dass die Liebe des Vaters nicht in ihm ist. Denn die Welt kennt nur das Verlangen nach körperlicher Befriedigung, die Gier nach allem, was unsere Augen sehen, und den Stolz auf unseren Besitz. Dies alles ist nicht vom Vater, sondern kommt von der Welt. Doch diese Welt vergeht mit all ihren Verlockungen. Aber wer den Willen Gottes tut, wird in Ewigkeit leben.

    Das klingt beim ersten Lesen sehr hart. Unsere schöne Welt sollen wir nicht lieben? Sie ist doch Gottes Schöpfung! Natürlich sollen wir diese lieben und ehren und uns an ihr erfreuen. Aber diese Welt, die Schöpfung, meint Johannes hier auch nicht. Er spricht von der Welt, die sich von Gott entfernt hat und von dem, was uns von Gott trennen will. Gier, Geiz, Machtstreben und Stolz sind z. B. alles Dinge, die uns von Gott trennen und die Johannes anspricht. Wir können nicht gleichzeitig gierig sein und unserem Nächsten mit guten Gaben helfen. Genauso wenig können wir nach Macht streben und damit „über" Menschen stehen, wenn wir sie doch wie Brüder behandeln sollen, die ebenso wertvoll sind, wie wir.

    Wer die Liebe des Vaters hat, braucht das nicht – und will es auch gar nicht. Er hat erkannt, wieviel Gutes er mit den Gaben des Vaters bewirken kann. Dieser Mensch strebt danach, diese Gaben weiterzugeben. Auch wenn es immer wieder reizt und lockt, widerstehe dieser Welt, erfreue dich an der Schöpfung und teile, was sie und der Vater dir geben. Denn das ist der Wille Gottes. Manchmal ist es vielleicht schwierig, zwischen der Welt und dem, was

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