Der Weg zur erfolgreichen IKT-basierten Energiewende: Stand und Herausforderungen eines Jahrhundertprojekts: Eine MÜNCHNER KREIS Konferenz des Arbeitskreis Energie
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Buchvorschau
Der Weg zur erfolgreichen IKT-basierten Energiewende - Books on Demand
Inhalt
Vorwort
Prof. Dr. Michael Dowling, Universität Regensburg und MÜNCHNER KREIS
Begrüßung und Eröffnung
Prof. Dr. Dieter Rombach, TU Kaiserslautern und Fraunhofer IESE, Kaiserslautern
Einführung: Nutzung vs. Schutz von Daten – GAP-Analyse des MÜNCHNER KREIS
Dr. Christoph Reichle, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Berlin
Key Note zum aktuellen Stand der deutschen Energiewende
A Herausforderungen der IKT-basierten Energiewende
Moderator Prof. Dr. Dieter Rombach, TU Kaiserslautern und Fraunhofer IESE, Kaiserslautern
Sichere Kommunikations- und Informationsarchitektur
Kai Dörnemann, genua GmbH, Kirchheim bei München
Neuartige Anforderungen an Sicherheit im Rahmen der Digitalen Transformation der Energiebranche
Dr. Jörg Dörr, Fraunhofer IESE, Kaiserslautern
Ansatz 1: Datensouveränität
Prof. Dr. Jens Strüker, Hochschule Fresenius, Idstein
Ansatz 2: Blockchain als Technologie für sichere Echtzeit-Energiewirtschaft
Moderator: Jürgen Arnold, Innovationsberatung, Althengstett
Erfolgreiche Beispiele für die Erreichung von Akzeptanz in Energiewende-Projekten
Dr. Daniel Schubert, TU Dresden, Lehrstuhl für Energiewirtschaft
Gesellschaftliche Akzeptanz als Herausforderung für die Umsetzung der Energiewende
Franz Martin, Bürgermeister Gemeinde Bidingen, Bayern
Praxis-Beispiel 1: Kommunal-Windpark mit Bevölkerungsbeteiligung
Dr. Steffen Link, beegy GmbH, Mannheim
Praxis-Beispiel 2: Living Lab Walldorf
Manfred Hauser, Bürgermeister Gemeinde Lupburg, Bayern
Praxis-Beispiel 3: Wärme in der Energiewende – Regenerative Wärme über Nahwärmenetz
B Geschäftsmodelle der IKT-basierten Energiewende: Chancen und Hürden
Moderator: Stefan Söchtig, HFK Rechtsanwälte LLP, Hamburg
Schwerpunkt Energiedatennutzung
Josef Werum, in.power GmbH, Mainz
Datennutzung für die Energiewende
Thomas Vogl, Siemens AG, Nürnberg
Integrierte Daten-Hubs als Basis vielfältiger Energie-Anwendungen
Gero Lücking, Lichtblick SE, Hamburg
Schwarm-Energie – der Nutzen intelligenter Datenanalyse
Erwin Smole, Grid Singularity, Wien
Wie die Blockchaintechnologie die Energiebranche verändern wird
Moderator: Dr. Benedikt Römer, MÜNCHNER KREIS & Siemens AG, Erlangen
Schwerpunkt Sektorkopplung
Moderator: Dr. Benedikt Römer, MÜNCHNER KREIS & Siemens AG, Erlangen
Einführung: Sektorkopplung für die Energiewende
Klaus Huber, eeMobility GmbH, München
Pooling von Elektromobilität zur Teilnahme an Regelenergiemärkten
Dr. Philip Mayrhofer, EnerStorage GmbH, München
Einsatzmöglichkeiten und Wirtschaftlichkeit von Power-to-Heat
Alexander Söchtig, Inno2grid GmbH, Berlin
Dezentrale Optimierung von Strom, Wärme und Mobilität
Anhang: Kurzbiographien der Moderatoren und Referenten
Vorwort
Der MÜNCHNER KREIS ist eine gemeinnützige, internationale Vereinigung an der Nahtstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Er hat das Ziel, sich als unabhängige Plattform mit einer Vielzahl unterschiedlicher Aktivitäten konstruktive Orientierung für die digitale Transformation zu geben.
Der Arbeitskreis Energie des MÜNCHNER KREIS bringt Interessensgruppen der auf Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) basierten nachhaltigen Energiewende zusammen, um durch gegenseitigen Austausch und Vernetzung deren erfolgreiche Umsetzung zu fördern. Seit April 2014 gibt er über Empfehlungspapiere und eine Vielzahl an Netzwerkveranstaltungen positive Impulse in Richtung einer nachhaltigen Energiewende.
Energieversorgung ist eine besonders kritische Infrastruktur: Sie ermöglicht uns angenehme Temperaturen, bringt Licht in die Dunkelheit, treibt unsere täglichen Begleiter wie Handy und Computer ebenso an wie den öffentlichen Nahverkehr und bildet die Basis für weitere kritische Infrastrukturen wie die Telekommunikation oder medizinische Versorgung – ohne Energie käme das öffentliche Leben zum Erliegen. Wie eine erfolgreiche Energiewende auf Basis von IKT sowie erneuerbaren Energien gestaltet werden kann und welche zentrale Rolle der digitalen Transformation der Energiebranche dabei zukommt, diskutierten am 28. Juni 2017 rund 80 Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft auf der Fachkonferenz „Der Weg zur erfolgreichen IKT-basierten Energiewende". Im Fokus der Konferenz standen die Themen der sicheren IKT-Architektur, Breitenakzeptanz von Energiewende-Projekten und neue Geschäftsmodelle durch Energiedatennutzung und Kopplung der Sektoren Elektrizität, Wärme und Mobilität.
Da die in der Konferenz behandelten Themen weiterhin aktuell und von hoher Relevanz sind, haben wir uns entschlossen die Inhalte der Konferenz in diesem eBook als Konferenzband zusammenzufassen und damit einer breiteren Leserschaft zur Verfügung zu stellen.
Wir danken allen Mitwirkenden in unserem Arbeitskreis Energie für die Organisation und Gestaltung der Konferenz und allen Referenten für ihre Vorträge und Beiträge.
Wir wünschen Ihnen interessante Einblicke beim Lesen der Beiträge!
Jürgen Arnold, Dieter Rombach, Benedikt Römer und Stefan Söchtig im Winter 2018
Prof. Dr. Michael Dowling, Universität Regensburg und MÜNCHNER KREIS
Begrüßung und Eröffnung
Der MÜNCHNER KREIS befasst sich mit vielen Themen der Digitalisierung in verschiedenen Branchen und mit verschiedenen Fragestellungen. Die Veranstaltungen des MÜNCHNER KREIS werden aus unserem Forschungsausschuss, geleitet von Prof. Dr. Helmut Krcmar von der TU München, organisiert. In den letzten Jahren haben wir festgestellt, dass es doch einige Themen gibt, die der MÜNCHNER KREIS kontinuierlich bearbeiten möchte. Der Forschungsausschuss hat deshalb sechs Arbeitskreise gegründet. Ein Beispiel ist der Arbeitskreis Intelligente und vernetzte Mobilität
. Darüber hinaus haben wir Arbeitskreise zu den Themen „Digitale Infrastrukturen und Basisdienste, „Arbeit in der digitalen Welt
und „IT-Sicherheit".
Der Arbeitskreis „Energie", der diese Fachkonferenz organisierte, ist einer der ersten Arbeitskreise und wird von Prof. Dr. Dieter Rombach (TU Kaiserslautern und Fraunhofer) und Dr. Benedikt Römer (MÜNCHNER KREIS und Siemens) geleitet. Der Arbeitskreis ist schon seit über zwei Jahren aktiv und hat 2015 ein Positionspapier, mit Empfehlungen für eine erfolgreiche Energiewende, auf den Weg zur Bundesregierung gebracht. Auf der Basis von diesem Papier hat der Arbeitskreis weitergearbeitet und diese Fachkonferenz heute für uns organisiert.
Prof. Dr. Dieter Rombach, TU Kaiserslautern und Fraunhofer IESE, Kaiserslautern
Einführung: Nutzung vs. Schutz von Daten –
GAP-Analyse des MÜNCHNER KREIS
Guten Morgen, meine Damen und Herren, auch ein herzliches Willkommen von meiner Seite. Als Vorsitzender des Arbeitskreises Energie im MÜNCHNER KREIS darf ich Sie ganz kurz mit der Studie vertraut machen, insbesondere mit der Erkenntnis, welche der Empfehlungen aus unserer Sicht besonders wichtig sind, gerade auch in Richtung Bundestagswahl, um die Energiewende erfolgreich durchzuziehen.
Ich darf vielleicht mit der Studie „50 Empfehlungen für eine erfolgreiche Energiewende" beginnen, die auch heute noch erhältlich ist. Die Studie basiert auf einer sehr umfassenden Befragung von allen Arten von Stakeholdern im Energiebereich, kombiniert mit sehr ausführlichen Interviews mit einigen Meinungsträgern. Die Studie wurde auch an den damaligen Wirtschafts- und Energieminister übergeben. Wie Sie wissen, hat sich da etwas geändert.
In der Studie haben wir Empfehlungen zu verschiedensten Bereichen aufgeführt, Dinge wie Governance Management, Regulierung, Marktdesign, Forschung und Bildung, auf die ich heute nicht eingehen kann. Wen es interessiert: die Studie ist verfügbar. Heute ist IKT das Hauptthema. Ich darf vielleicht ein paar Highlights aus der Studie zitieren, die nicht neu und heute unumstritten sind. Das eine ist, dass das Energiesystem der Zukunft, was die Steuerung angeht, dezentral sein wird. Also, dezentrale zellulare IKT Steuerung. Und wir sind überzeugt, dass dieses System eines der komplexesten Softwaresysteme, IT-Systeme sein wird, was die Menschheit je gebaut hat.
Wir haben das allein einmal in meinem Heimatland, Rheinland-Pfalz, analysiert, wo wir heute bereits mehr als 100.000 Prosumer haben, die im Prinzip hinter einem solchen System gesteuert werden müssen. Wenn man das auf Deutschland und auf Europa hochrechnet, kommt man sicherlich in die Komplexitätsgröße, die ich gerade mit dem Vergleich mit dem Internet angesprochen habe.
Gerade bei einem solchen System sind Zuverlässigkeit, Sicherheit, Resilienz, auch gerade nach den Ereignissen der letzten Woche, den Ereignissen gestern von immer größerer Bedeutung. Da sind wir uns sicher im MÜNCHNER KREIS, dass das eine sehr hohe Ingenieursherausforderung ist, solche Systeme zu entwickeln, die dann auch resilient sind.
Das zweite Hauptthema in der Studie befasst sich mit dem Thema Daten und da vor allem mit der Diskrepanz zwischen Daten verfügbar zu machen, um neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen und auf der anderen Seite auch berechtigte Datenhoheit, Privacy Anforderungen zu erfüllen, so dass Vertrauen in solche Anwendungen existiert.
Es ist klar, keine Intelligenz ohne Daten. Das heißt, wenn ich keine Daten bereitstelle, kann ich auch nicht die neuen Geschäftsmodelle entwickeln. Auf der anderen Seite ist die Hoheit der Endkunden. Was muss gemacht werden, damit so etwas erreicht ist? Ich glaube, hier hat der MÜNCHNER KREIS die Position vertreten, dass ein gesellschaftlich akzeptierter Kompromiss, natürlich untermauert durch rechtliche Regelungen zwischen Datenschutz und Chancen, für neue Geschäftsmodelle erforderlich ist.
Ich bin neben Deutschland auch in den USA tätig und da kann man durchaus auch sehen, dass es kulturelle Unterschiede gibt in dem Kompromiss zwischen Datenhoheit und der Möglichkeit von Geschäftsmodellen, d.h. was an Privacy erwartet wird, ist natürlich kulturell verschieden. Aber es existiert eigentlich in allen Umgebungen.
Jetzt hat sich natürlich seit der Veröffentlichung der 50 Thesen einiges getan. Auch aus Zeitgründen kann ich nur auf einige Dinge eingehen.
Das hier bezieht sich auf den IT Gipfel des Jahres 2016. Ich habe hier zitiert, was Merkel und Gabriel unabhängig voneinander formuliert hatten, nämlich dass wir uns von der klassischen Form des Datenschutzes verabschieden müssen, die auf Minimierungsangebote von Daten abzielt und das sei genau das Gegenteil des Geschäftsmodells, das wir in der digitalen Welt brauchen. Heute geht es um Datensouveränität und das muss Gegenstand in Politik und zum Umgang mit Daten gemacht werden. Wenn all das, was hier gesagt worden ist, schon umgesetzt worden wäre, wären wir einen entscheidenden Schritt weiter. Wir warten sehnsüchtig auf die Wahlprogramme der Parteien, um zu sehen, inwiefern sich einige der Empfehlungen vielleicht doch da wiederspiegeln. Was zwar immer noch nicht heißt, dass sie umgesetzt werden, aber dass sie zumindest einmal da drin sind.
Aufgrund dieser Diskrepanz bekommt der Begriff „Gap-Analyse" eine neue Dimension. Im Moment haben wir die wichtigsten Forderungen auf drei begrenzt.
Das erste geht zurück auf dieses Zitat von Merkel und Gabriel, dass wir flexibleren Datenschutz für neue Geschäftsmodelle brauchen. Das wesentliche Defizit liegt heute darin, dass wir das zu restriktiv handhaben. Ich glaube auch, dass es vorbei ist, im Kontext der digitalen Transformation zu sagen, dass Daten verfügbar sind oder nicht. Wenn wir Geschäftsmodelle ermöglichen wollen, müsste es darüber gehen, dass wir festlegen können, für welche Nutzung Daten eingesetzt werden können. Ich glaube unter anderem auch, dass das einen enormen Beitrag zu Vertrauen in der Bevölkerung leisten wird, solche neuen Konzepte anzugehen. Dinge, wie jetzt die Diskussion mit Google, werfen uns immer wieder um Monate und Jahre