Hinter der Maske: Phantastischer Roman aus der Eifel
Von Michael Siefener
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Über dieses E-Book
Er zieht sich immer mehr von den Leuten im Dorf zurück und wird von ihnen bald als Sonderling betrachtet. Nur Daphne, eine junge Frau, die ihr Geld mit Heilkräutern, Horoskopen und allerlei anderen esoterischen Dingen macht, gewinnt sein Vertrauen, und gemeinsam versuchen sie, den Spuk zu ergründen. Dabei stoßen sie auf schreckliche Geheimnisse aus der Vergangenheit, und plötzlich ist nichts mehr so, wie es vor kurzem noch schien ...
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Buchvorschau
Hinter der Maske - Michael Siefener
hörte.
1. Kapitel
Mit gemischten Gefühlen schaute Arthur Dreyer an der Fassade seines neuen Hauses hoch. Der Umzugswagen war gerade erst abgefahren; drinnen warteten viele Kisten und Kartons darauf, ausgepackt zu werden. Doch für diese Arbeit blieb ihm noch viel Zeit. Ein ganzes Leben, wenn er wollte.
Arthur konnte kaum glauben, dass dieses wunderschöne Haus aus dem achtzehnten Jahrhundert nun ihm gehörte. Er bestaunte die alte Eichentür mit ihrem barocken Schnitzwerk, den Türsturz, der bereits strenge, klassizistische Merkmale aufwies, die leider leere Mariennische darüber, die breiten Sandsteineinrahmungen der Fenster, das zu beiden Seiten tief heruntergezogene Dach, das er neu hatte decken lassen, und die seltsame Figur, die hoch oben in den Giebel eingesetzt war und die er immer noch nicht deutlich erkennen konnte. Er freute sich über sein neues Heim.
Und gleichzeitig war er traurig darüber.
Als er ganz verloren in Gedanken an die Ereignisse, die ihn hierher geführt hatten, vor dem Haus stand, hörte er, wie irgendwo links von ihm eine Tür geöffnet und rasch wieder geschlossen wurde. Arthur riss sich von seinen Grübeleien los und drehte sich um.
Aus dem linken Nachbarhaus, das kaum zwei Meter von seinem eigenen entfernt stand und zur gleichen Zeit erbaut zu sein schien, war ein Mann mittleren Alters getreten und wie erstarrt stehen geblieben, als er Arthur bemerkt hatte. Der Mann war stämmig und wirkte ein wenig grob, und sein von grauen Strähnen durchzogenes Haar stand in allen Richtungen vom Kopf ab, als hätte er einen Stromschlag abbekommen. Mit dunklen, unangenehm stechenden Augen sah er Arthur an. Als koste es den Mann große Überwindung, rammte er die breiten Hände in die Hosentaschen, schritt die wenigen Steinstufen vor seiner Tür herunter und kam auf Arthur zu. Dieser räusperte sich und stellte sich mit leiser Stimme vor. Dabei streckte er die Hand aus, doch der Mann tat so, als sähe er sie gar nicht.
»Sie sind der Neue?«, brummte er.
»Wie bitte?«, fragte Arthur verständnislos.
»Der neue Eigentümer!«
»Ach so. Ja. Auf gute Nachbarschaft!«
Der Mann warf einen kurzen Blick auf Arthurs ausgestreckte Hand. »Na, dann viel Glück«, murmelte er, drehte sich um und ging die abschüssige Straße hinunter. Bald war er außer Sichtweite. Er hatte nicht einmal seinen Namen genannt.
Aus den Augenwinkeln sah Arthur, wie sich eine Gardine in einem der Häuser auf der anderen Straßenseite bewegte. Als er genauer hinschaute, wich ein Schatten in die dunkle Tiefe des Zimmers zurück.
Willkommen in Fangenburg.
Arthur beeilte sich, die wenigen Stufen zu seiner Tür hochzusteigen, warf noch einen Blick auf die steile Straße, die sich bis zur Burg hochzog, und verschwand in seinem Haus.
War es vielleicht doch keine gute Idee gewesen, hierher zu ziehen? Er betrat das Zimmer im Erdgeschoss und ließ sich schwer in den alten Ledersessel fallen, der dabei unwillig knarzte. Es war der Sessel, in dem er auch in der Kölner Wohnung am liebsten gesessen hatte. In der Kölner Wohnung …
Die Erinnerungen brachen über ihn herein, und er weinte. Er sah wieder seine Mutter, die ihn abends mit dem ewig gleichen gütigen Lächeln begrüßt hatte, wenn er von der Arbeit heimgekommen war; seine Mutter, wie sie in der Küche gestanden und für sie beide gekocht hatte; seine Mutter, wie sie neben ihm auf dem Sofa saß und gemeinsam mit ihm fernsah; seine Mutter, wie sie ihm morgens die alte, etwas verbeulte Blechdose mit den Butterbroten in die Hand drückte und ihn verabschiedete. Alles vorbei, für immer …
Arthur starrte durch den Tränenschleier die Kartons an, die sich mitten im Zimmer stapelten, dann glitt sein Blick über die schmalen, säulenartigen Vitrinen an der Wand. Sie stammten aus dem Lager des Kölner Museums für Völkerkunde und waren seit Jahren nicht mehr benutzt worden, nachdem sich die Museumsleitung entschlossen hatte, alle alten Vitrinen auszumustern und neue, modernere und besser beleuchtete anzuschaffen. Die alten hatte Arthur günstig kaufen können; sie waren gut genug für seine Sammlung.
Als er an seine Sammlung dachte, beruhigte er sich wieder ein wenig. Er wischte sich die Trauer aus den Augen, stand ächzend auf und öffnete den ersten Karton. Dieser enthielt die Acrylständer, an denen die einzelnen Stücke befestigt wurden; auch diese Ständer stammten aus dem Museum, seiner alten Arbeitsstätte. So vorsichtig, als seien sie die wahren Exponate, verteilte er sie auf die einzelnen Glasböden der Vitrinen. Dann holte er das erste Exemplar seiner Sammlung aus einem der Kartons.
Er hielt es liebevoll und bewundernd in der Hand und spürte sofort wieder die Faszination und Verlockung, die davon wie warme, einhüllende und schützende Strahlung ausging. Dann stellte er die Maske an ihren Stammplatz in einer der Vitrinen. Es war eine Nâga-Sanniya, die Maske eines ceylonesischen Krankheitsdämons. Nur die eine Hälfte des Dämonengesichts mit dem riesigen, glänzenden Auge war zu erkennen; die andere Hälfte wurde von einer aufgerichteten Kobra verdeckt, die sich aus einem Spalt zwischen den Zähnen herausschlängelte. Sie war die erste Maske gewesen, die Arthur bei einem Kölner Antiquitätenhändler gekauft hatte, und bildete die Keimzelle seiner Sammlung ceylonesischer Dämonenmasken, die er sich in den darauffolgenden Jahren zugelegt hatte.
Nach ein paar Stunden waren alle Masken ausgepackt und mit großer Sorgfalt in den sch