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Star Trek - The Next Generation: Absturz
Star Trek - The Next Generation: Absturz
Star Trek - The Next Generation: Absturz
Ebook368 pages3 hours

Star Trek - The Next Generation: Absturz

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About this ebook

Beim Vermessen eines Nebels stoßen Captain Jean-Luc Picard und die Mannschaft des Raumschiffs Enterprise auf einen Einzelgängerplaneten. Auf der Oberfläche der unwirtlichen Welt messen sie Lebenszeichen und erhalten plötzlich eine verstümmelte Botschaft: eine unvollständige Warnung, um jeden Preis fernzubleiben. Entschlossen, seine Hilfe anzubieten, schickt Picard Commander Worf und ein Außenteam los, um die Angelegenheit zu untersuchen, doch ihr Shuttle wird zu einer Notlandung auf der Oberfläche gezwungen, jeder Kontakt bricht ab und dann verschwindet der Planet komplett.
LanguageDeutsch
PublisherCross Cult
Release dateMay 6, 2019
ISBN9783959819619
Star Trek - The Next Generation: Absturz

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    Star Trek - The Next Generation - Dayton Ward

    was?«

    KAPITEL 1

    HIER

    U.S.S. Enterprise, NCC-1701-E

    Erdenjahr 2386

    Jean-Luc Picard rieb sich immer noch den Schlaf aus den Augen, als der Turbolift langsamer wurde und seine Ankunft auf der Brücke ankündigte. Es blieb ihm nur ein Moment, um seine Uniformjacke zu richten und sich zu fassen, bevor sich die Türen öffnen und die Geräuschkulisse des Nervenzentrums des Schiffes die Kabine erfüllte.

    »Captain auf der Brücke«, sagte Commander Worf, der als Erster bemerkte, wie Picard aus dem Lift stieg. Als Picard auf ihn zukam, erhob sich der Erste Offizier der Enterprise zu voller beeindruckender Größe. Rechts neben Worf stand auch Commander Aiden Lynley, Wachoffizier der Gamma-Schicht, auf.

    »Nummer eins«, sagte Picard als Begrüßung und musste dabei ein plötzliches Bedürfnis zu gähnen unterdrücken.

    Der Klingone nickte. »Ich entschuldige mich für die Störung, Sir, aber angesichts dessen, was unsere Sensoren entdeckt haben, war ich der Meinung, dass Sie sich das persönlich ansehen wollen würden.«

    Davon war Picard bereits aufgrund des Alarms ausgegangen, der ihn vor Worfs Durchsage aufgeweckt hatte. Es war praktisch ausgeschlossen, dass ihn sein Stellvertreter mitten in der Nacht für eine Routineangelegenheit rufen würde. Tatsächlich war der Klingone wahrscheinlich von Commander Lynley informiert worden, und Worf hatte sich entscheiden müssen, ob die Sache dringlich genug war, um Picard zu alarmieren.

    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen.« Er bemerkte die blinkenden Statusanzeigen auf der Brücke. »Wir behaltenden Gelben Alarm erst mal bei. Was haben Sie gefunden?«

    Worf nickte Lynley zu, der sagte: »Wir haben, wie angeordnet, unsere Sensordurchläufe von NGC 8541 durchgeführt. Die ersten paar Stunden nach Beginn der Gamma-Schicht gab es nichts Ungewöhnliches, aber dann stellten wir eine Veränderung der Sensormessungen fest.« Er sah über seine Schulter zu den Brückenstationen an Steuerbord. »Lieutenant Elfiki, zeigen Sie es uns.«

    Dina Elfiki drehte sich in ihrem Sessel um, und ihre rechte Hand bewegte sich über ihre Konsole. »Aye, Sir.«

    Das Bild auf dem Hauptschirm änderte sich von einer Ansicht des Weltraums zu der riesigen wirbelnden Masse ionisierter Gase und interstellaren Staubs, die im New General Catalogue als Objekt Nummer 8541 verzeichnet war. Es war das siebte stellare Phänomen dieser Art, dem die Enterprise seit Beginn ihrer Erforschung des Odysseeischen Passes vor ein paar Monaten begegnet war. Wie die vorigen sechs Nebel schien dieser, fand Picard, ebenfalls nicht weiter bemerkenswert zu sein, auch wenn die Enterprise natürlich einen vollständigen Sensorscan der Region durchführte und diese Daten dann an das Sternenflottenkommando sendete. Basierend auf dem letzten Bericht der Astronomieabteilung war der Captain bereit gewesen, Kurs auf ein neues Ziel zu setzen.

    Doch solche Gedanken verschwanden, als Picard den Planeten in der Mitte des Sichtschirms sah.

    »Bis vor fünfundfünfzig Minuten war er nicht da, Sir«, sagte Elfiki. Die junge Wissenschaftsoffizierin bewegte sich an den Rand des Kommandobereichs, und Picard überlegte kurz, vor wie langer Zeit man sie auf die Brücke gerufen hatte, nachdem sie zweifellos von Commander Lynley aufgeweckt worden war. »Basierend auf einer Durchsicht unserer Sensorscans ist er buchstäblich aus dem Nichts aufgetaucht.«

    Picard sah erneut zu dem dunkelgrauen, scheinbar leblosen Objekt, das inmitten der wirbelnden Wolke violetter Gase hing, und verschränkte die Arme. »Und Sie sind sich sicher, dass es sich nicht nur um eine Sensoranomalie oder andere Störung handelt?«

    Elfiki nickte. »Ja, Sir. Angesichts der Probleme, die wir bereits hatten, habe ich alles dreimal überprüft.«

    »Ich habe eine Level-drei-Diagnose durchlaufen lassen, Captain«, fügte Lynley hinzu. »Nur um sicherzugehen, dass wir nicht von einem Sensorecho oder etwas anderem getäuscht werden.« Er deutete auf den Schirm. »Vor einer Stunde war dieser Planet noch nicht da, Sir.«

    Picard trat näher an den Schirm heran und betrachtete die fahle, tote Welt. Seit Ankunft der Enterprise in NGC 8541 hatte der Nebel den schiffseigenen Sensoren alle möglichen Probleme bereitet. Entweder das Ionisierungsniveau blockierte die Messungen oder beeinträchtigte die Ergebnisse so stark, dass die Ingenieur- und Wissenschaftsabteilungen kontinuierliche Änderungen an der Ausrüstung vornehmen mussten, um die Störungen zu kompensieren. Die Hintergrundionisierung behinderte außerdem die Deflektorschilde und die Langstreckenkommunikation, solange sich das Schiff innerhalb ihrer Grenzen aufhielt. In einem Versuch, diese Schwierigkeiten zu überwinden, hatte Lieutenant Elfiki alles nur Erdenkliche getan, um einen Kurs durch den Nebel zu bestimmen, der Störungen der betroffenen Systeme entweder ganz vermeiden oder wenigstens mindern würde. Während sich diese Anstrengungen einigermaßen auszahlten, mussten sie sich beim Scannen des Nebels oft entscheiden, ob sie klare Daten wollten, was eine Unterbrechung der Deflektorschilde und damit vielleicht der Sicherheit vor der inhärenten Instabilität der Region bedeuten konnte. Als sie den Nebel erreicht und festgestellt hatten, in welchem Ausmaß eine Vermessung die Schiffssysteme beeinträchtigte, hatte Picard an den Briar Patch denken müssen, einen gefährlichen Bereich im Föderationsraum, der ihm und der Enterprise einige Jahre zuvor so viel Kummer bereitet hatte. Hier schienen zumindest die Antriebssysteme des Schiffs keine schädliche Wirkung zu haben.

    »Könnte er getarnt gewesen sein?«, fragte Lynley. Der Commander hatte sich zusammen mit Worf hinter Picard gestellt.

    »Ich werde die Sensorlogs noch mal überprüfen, Commander«, erwiderte Elfiki, bevor sie an ihre Station zurückkehrte. »Aber ich habe keine Energiewerte bemerkt, die auf eine uns bekannte Tarntechnologie hinweisen würden.« Die Wissenschaftsoffizierin wandte sich ihren Instrumenten zu und machte sich wieder an die Arbeit.

    »Der erforderliche Energiebedarf, um einen ganzen Planeten zu tarnen, wäre unglaublich«, sagte Picard. »Und ich hoffe doch auch nachweisbar. Lieutenant Elfiki, was können Sie uns über den Planeten selbst erzählen?«

    Elfiki sah von ihrer Konsole auf. »Er hat keine Atmosphäre, Sir, aber unsere Scans haben an einer bestimmten Stelle auf der Oberfläche künstliche Strukturen entdeckt. Und von einer unter der Oberfläche gelegenen Position kommen beträchtliche Energiewerte. Die Scans deuten darauf hin, dass es sich um einen unterirdischen Nuklearfusionsreaktor handelt. Ziemlich groß sogar, viel größer, als nötig wäre, um die Anlage an der Oberfläche zu betreiben.« Sie machte eine Pause, und Picard sah Nervosität in ihrem Gesicht aufblitzen, bevor sie sich wieder fasste. »Die Ergebnisse, die wir bekommen, wären besser, wenn wir näher dran wären, Sir.«

    Picard erwog dies, während er den Planeten weiter betrachtete. Schließlich sah er zu seinem Ersten Offizier. »Nummer eins?«

    »Wir könnten näher heran, Sir«, sagte Worf. »Wir befinden uns derzeit fünfhunderttausend Kilometer von der Außengrenze des Nebels entfernt. Mit den Rekonfigurationen, die wir durchgeführt haben, um die Wirkung dieser Region auf Sensoren und Schilde auszugleichen, sollten wir in der Lage sein, diese Entfernung zu halbieren, auch wenn dies das Schiff immer noch einem erhöhten Risiko aussetzen würde.«

    »Und wir müssten wahrscheinlich noch näher heran, Captain«, fügte Lynley dazu und deutete auf den Sichtschirm. »Mit dieser Suppe da drin würden unsere Scans auf diese Entfernung immer noch ziemlich trübe aussehen.«

    »Halten wir es erst mal einfach«, sagte Picard. »Mister Worf, halbieren Sie unsere Entfernung zur äußeren Begrenzung. Dann sehen wir weiter.«

    Der Klingone nickte. »Aye, Sir.«

    Commander Lynley übernahm die taktische Station, und Picard setzte sich in seinen Kommandosessel, während Worf die Arbeit von Gary Weinrib überwachte, des Piloten der Gamma-Schicht.

    »Die Schilde reagieren auf den Nebel«, berichtete Lynley nach einem Moment. »Wir kompensieren die erhöhten Effekte.«

    »Sehr gut«, erwiderte Picard.

    Weinrib warf einen Blick über seine Schulter. »Wir halten nun die Position bei zweihundertfünfzigtausend Kilometern von der Außengrenze des Nebels entfernt, Sir.«

    Picard drehte sich zu Elfiki um. »Lieutenant?«

    Die Wissenschaftsoffizierin teilte ihre Aufmerksamkeit zwischen ihrer Konsole und dem Hauptsichtschirm. »Die Messungen sind besser, Sir, aber immer noch leicht verzerrt. Ich weise den Computer an, die Scanbilder zu bereinigen.« Sie runzelte die Stirn. »Diese Messungen sind seltsam. Es scheint so, als ob die Sensoren nicht richtig ausgerichtet wären, aber das ist unmöglich. Ich bin nicht sicher …« Während sie eine Pause machte, sah Picard, wie sie sich näher an einen der Monitore ihrer Station lehnte. »Das glaube ich einfach nicht.«

    »Was ist denn?«, fragte Picard. Er erhob sich von seinem Platz, ging zu Elfikis Station und stellte sich neben sie. »Was sehen Sie?«

    Die Wissenschaftsoffizierin deutete auf die Anzeige, die ihr Interesse geweckt hatte. »Die Sensoren empfangen Quantenfluktuationen, Sir. Der Nebel verdeckt sie größtenteils, aber wir sind nah genug, um ein paar der Effekte zu sehen. Ich habe gerade die Messungen erneut überprüft, um sicherzugehen, Captain: Sie kommen definitiv vom Planeten.«

    Picard studierte die Telemetriedaten, die der Bordcomputer der Enterprise aus den Ausgangsinformationen der Sensoren in ein Format übersetzt hatte, das für lebende Wesen verständlich war. Irgendetwas an den Daten kam ihm seltsam vor. »Können Sie eine Quelle identifizieren?«

    »Das ist es ja, Sir.« Elfiki drehte sich auf ihrem Platz um. »Es kommt von keiner einzelnen Position auf dem Planeten.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich meine, sie werden von den Gebilden erzeugt, die wir bereits entdeckt haben, aber sie erstrecken sich über den gesamten Planeten.«

    Worf hatte sich neben den Captain gestellt. »Wollen Sie damit sagen, dass der ganze Planet aus einer anderen Dimension gekommen ist?«

    »Ich will damit sagen, dass die Sensoren darauf hindeuten, Commander.« Die Wissenschaftsoffizierin deutete ein weiteres Mal auf die Messergebnisse. »Diese Daten passen zu dem, was wir über interdimensionale Spalten wissen, aber auch zu Reisen zwischen den Dimensionen durch technische Hilfsmittel.«

    »Sind Sie sicher?«, fragte Picard.

    Elfiki hielt inne, als ob sie die Konsequenzen ihrer Antwort bedenken würde, bevor sie antwortete: »Ja, Sir. Das bin ich.«

    Picard wandte sich von der Wissenschaftsstation ab und betrachtete erneut die geheimnisvolle Welt vor ihnen, ihre aschgraue Oberfläche, die in krassem Gegensatz zu den leuchtenden Blautönen des Nebels stand. War es möglich, dass der Planet aus einer anderen Existenzebene gekommen war? Und wenn ja, was hatte ihn hergebracht? Welchen unbekannten kosmischen Kräften war er vor seiner Ankunft hier ausgesetzt gewesen? Und aus welchem Grund war er von einer Realität in eine andere geschickt worden?

    »Ein künstlicher Dimensionssprung«, sagte er nach einem Moment, fast zu sich selbst. Dann fragte er Elfiki mit lauterer Stimme: »Lieutenant, die Gebilde, die Sie auf der Oberfläche entdeckt haben – was ist mit Lebenszeichen?«

    Die Wissenschaftsoffizierin konsultierte ihre Instrumente. »Die Sensoren werden immer noch gestört, Sir, aber wir erfassen unklare Lebenszeichen.«

    »Captain«, sagte Commander Lynley von seinem Platz an der taktischen Station. »Wir werden gescannt. Die Sensorstrahlen kommen von einem der Gebilde.«

    »Hinweise auf Waffen oder andere feindliche Handlungen?«

    »Negativ.« Der Commander tippte auf ein paar Knöpfen seiner Konsole herum. »Nur die Scans, und sie sind ziemlich schwach, besonders verglichen mit unseren und selbst bei den Problemen, die wir haben.«

    »Also wer auch immer da unten ist, weiß, dass wir hier sind«, stellte Picard fest.

    »Sieht so aus, Sir.« Lynley warf einen Blick auf seine Instrumente. »Jetzt erfasse ich etwas, das wie eine eingehende Kommunikation aussieht. Die Übertragung ist ein wenig verstümmelt, aber ich denke, es handelt sich um eine automatische Nachricht, die ungefähr alle dreißig Sekunden wiederholt wird. Ich lasse sie jetzt durch den Übersetzungsprozessor laufen.« Einen Moment später drückte er eine weitere Abfolge von Knöpfen. »Ich habe einen Teil davon, Sir. Es handelt sich um eine Sprachnachricht.«

    »Dann hören wir sie uns mal an«, sagte Picard.

    Wieder gab Lynley etwas in seine Konsole ein, und das interne Kommunikationssystem der Brücke erwachte mit einem Ausbruch von Rauschen zum Leben, das nachließ, bis es Picard nur noch an Wind in einem Tunnel erinnerte. Dann verschwand auch dieses Geräusch und wurde durch eine männliche Stimme ersetzt.

    »Wenn Sie diese Nachricht empfangen, befinden Sie sich wahrscheinlich nahe unserem Planeten. Wenn dies der Fall sein sollte, beachten Sie bitte Folgendes: Es ist gefährlich, diese Welt zu betreten. Wir sind hier gefangen, doch die Umstände unserer Gefangenschaft sind unsere eigene Schuld. Man kann nichts für uns tun. Uns zu helfen, ist es nicht wert, Ihr Schiff oder Ihr Leben zu riskieren. Wir …«

    Was immer als Nächstes gekommen wäre, löste sich in Rauschen auf, bis Lynley die Nachricht beendete. »Der Rest der Übertragung ist zu gestört, Captain.«

    Picard hatte genug gehört. »Wer immer da unten ist, hat gesagt, dass sie wegen etwas, das sie selbst getan haben, gefangen sind. Lieutenant Elfiki, ist es möglich, dass sie sich auf das beziehen, was für die von Ihnen entdeckten Quantenfluktuationen verantwortlich sein könnte?«

    »Wenn sich der Planet zwischen den Dimensionen hin und her bewegt«, erwiderte die Wissenschaftsoffizierin, »dann ist es möglich, dass sie innerhalb eines Eindämmungsfelds oder etwas Ähnlichem gefangen sind, das sie während des Sprungs schützt. Es ist aus dieser Entfernung und mit den Sensorbeeinträchtigungen schwer zu sagen, Sir.«

    »Captain«, sagte Worf. »Wenn wir näher heranfliegen, könnte das ein beträchtliches Risiko für das Schiff darstellen.«

    Hinter sich hörte Picard, wie Lynley hinzufügte: »Ich stimme zu, Sir. Es gibt einfach zu viel, was wir nicht wissen.«

    »Nun, wir können aber auch nicht hier herumsitzen und nichts tun«, wandte Picard ein. »Wer immer da unten ist, weiß, dass wir hier oben sind. Wir können uns nicht einfach abwenden und sie zurücklassen, ohne zumindest ein wenig nachzuforschen und festzustellen, ob wir irgendetwas tun können.« Er hob die Hand, bevor Worf etwas einwenden konnte. »Ich habe Ihre Sorge zur Kenntnis genommen und weiß sie zu schätzen, Nummer eins. Und wir werden jede Vorsichtsmaßnahme treffen. Aber jetzt sehen wir uns das erst mal an.«

    Picard starrte auf die seltsame neue Welt auf dem Sichtschirm und hoffte, dass er keinen schweren Fehler machte.

    KAPITEL 2

    WOANDERS

    U.S.S. Enterprise-D

    William Riker widerstand dem Drang, auf der Brücke hin und her zu laufen, sondern behielt stattdessen seinen Blick auf den großen Hauptschirm gerichtet, der von der orange-gelblichen Masse des Gischt-Nebels beherrscht wurde. Das räumliche Phänomen allein war schon Grund genug, um in der Region zu bleiben, während die Wissenschaftsabteilung ganze Tage damit verbrachte, ihn nach Herzenslust zu scannen und zu studieren. Riker hingegen war mehr daran interessiert, was sich bis vor ein paar Minuten im Nebel versteckt hatte und nun wieder fort zu sein schien, als hätte es niemals existiert.

    Wohin zum Teufel bist du verschwunden?

    Als Riker hörte, wie sich die Türen des Turbolifts öffneten, drehte er sich um und sah Data und Geordi La Forge heraustreten.

    »Captain«, sagte der Androide, während er über die Rampe der Backbordseite den Kommandobereich betrat. Hinter ihm bewegte sich La Forge zu den Arbeitsstationen entlang des Heckschotts, wo bereits Lieutenant Worf stand.

    »Ich fürchte, Sie haben ihn verpasst, Mister Data.« Riker deutete auf den Sichtschirm, bevor er über seine Schulter zu der Taktikstation sah. »Tasha, schauen wir uns das noch mal an.«

    An der Konsole direkt hinter dem Kommandosessel nickte Natasha Yar. »Aye, Sir.«

    Einen Moment später zeigte der Sichtschirm eine weitere Ansicht der Anomalie, doch dieses Mal wurde die Region aus orangefarbenen Gasen von einem trostlosen grauen Planeten dominiert.

    »Hallo!«, sagte La Forge. »Wo kommt der denn her?«

    Riker erwiderte: »Das versuchen wir gerade herauszufinden. Die Sensoren haben ihn vor einer Viertelstunde erfasst, aber er war in einem Bereich des Nebels, den wir bereits gestern gescannt haben.«

    »Während dieser Scans haben wir keine planetaren Körper erfasst«, ergänzte Data.

    »Ganz genau, und jetzt ist er wieder fort. Er ist verschwunden, gleich nachdem ich Worf angewiesen habe, Sie auf die Brücke zu rufen.«

    »Faszinierend«, sagte Data. »Ich nehme an, eine Störung der Sensoren wurde als Ursache für das vorherige Übersehen des Planeten bereits ausgeschlossen?«

    »Ja«, antwortete Riker. »Aber es kann nicht schaden, es noch mal zu überprüfen. Geordi?«

    La Forge antwortete vom hinteren Bereich der Brücke: »Bin bereits dran, Captain. Bis jetzt finde ich keine Hinweise auf irgendwelche Störungen, die wir nicht bereits bemerkt haben.« Der Chefingenieur tippte auf seiner Konsole herum. »Ich gehe jetzt die Sensorlogs durch. Data, Sie sollten sich das mal ansehen.«

    Riker und sein Erster Offizier wechselten einen Blick, dann folgte Riker dem Androiden zu den hinteren Stationen, wo La Forge bereits einen Abschnitt der Sensordaten isoliert hatte und nun darauf deutete. »Sehen Sie das?«

    Data nickte. »Quantenfluktuationen. Solche Messungen könnten auf eine interdimensionale Verschiebung hindeuten, aber ich habe noch nie von einem solchen Vorfall auf plane-tarer Ebene gehört.«

    »Da sind wir schon zwei«, antwortete La Forge.

    Yar sagte: »Wir haben auf der Planetenoberfläche Bauwerke entdeckt.« Sie strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht. »Außerdem sind da unten ziemlich hohe Energiewerte, die auf einen riesigen Fusionsreaktor hindeuten.«

    »Und wir haben Lebenszeichen gefunden«, fügte Riker hinzu. »Die Übertragung war durch den Nebel und vielleicht diese Quantenfluktuationen ziemlich gestört, aber da unten war definitiv jemand.«

    »Es ist wahrscheinlich, dass die Bewohner des Planeten zumindest ein wenig über dieses Phänomen wissen«, behauptete Data. »Dass wir nicht mit ihnen kommunizieren konnten, ist bedauerlich.«

    Yar nickte in Richtung des Nebels, der auf dem Sichtschirm dargestellt wurde. »Wenn es sich tatsächlich um ein künstlich geschaffenes Phänomen handelt, würde eine solche Verschiebung eine beträchtliche Energiemenge erfordern.«

    »Oder eine Macht oder andere Energiequelle von dort, woher der Planet ursprünglich stammt«, überlegte La Forge. »Etwas, das wir mit unseren Sensoren nicht erfassen können.« Er zuckte mit den Schultern. »All das setzt voraus, dass wir hier wirklich von einer Art Dimensionsverschiebung reden, die einen ganzen Planeten umfasst.« Er sah zu Riker. »Ich würde gern jede Möglichkeit einer Sensorstörung oder eines anderen Fehlers ausschließen, Captain.«

    Riker nickte. »Einverstanden. Überprüfen Sie die Sensorbänke. In der Zwischenzeit haben wir bereits eine Menge Daten gesammelt. Mister Data, gehen Sie die Sensorlogs durch. Schauen Sie, ob Sie sonst etwas Interessantes finden. Was ich jetzt direkt wissen möchte, ist die Antwort auf die Frage, ob diese Quantenfluktuationen vom Planeten kommen oder von etwas anderem innerhalb des Nebels.«

    »Mit anderen Worten«, sagte La Forge, »ob wir in Gefahr sind?«

    »Ganz genau.«

    Data erwiderte ein »Aye, Sir«, bevor er zur Konsole neben La Forges Arbeitsstation ging. Nach ein paar Momenten meldete der Androide: »Meine Durchsicht der gesammelten Sensordaten zeigt, dass die Quantenfluktuationen auf den Planeten beschränkt sind. Es gibt keine Hinweise darauf, dass sich der Effekt in den Nebel selbst erstreckt, und aktuelle Scans zeigen ebenfalls keine Anzeichen dafür. Darauf basierend würde ich sagen, dass wir nicht in Gefahr sind, Captain.«

    »Gut.« Riker gestattete sich ein kleines erleichtertes Seufzen, während er den Nebel auf dem Schirm betrachtete. »Wäre es möglich, dass der Planet noch irgendwo hier ist? Könnte das, was die Quantenfluktuationen verursacht, ihn innerhalb des Nebels bewegen?«

    »Angesichts unseres beschränkten Wissens über Quantenverschiebungen und transdimensionale Bewegungen«, antwortete Data, »wäre es vielleicht voreilig, eine solche Möglichkeit auszuschließen. Vielleicht sind es die Eigenschaften des Nebels, die die Verschiebung irgendwie verursachen. Natürlich ist die einzige Möglichkeit für uns, eine solche Aktivität festzustellen, unsere Erforschung dieser Region auszuweiten, was aufgrund der fortgesetzten Störungen unserer Sensoren problematisch ist.«

    La Forge sagte: »Wir könnten ein paar automatisierte Erkundungssonden losschicken. Sagen wir, ein halbes Dutzend, um den ganzen Nebel zu durchsuchen.« Der Chefingenieur hielt inne, als würde er über seinen eigenen Vorschlag nachdenken. »Zusammen mit den Sensordaten, die wir selbst gesammelt haben, könnten wir wahrscheinlich in etwa vierundzwanzig Stunden ein Bild des ganzen Nebels haben, vielleicht auch schneller.«

    »Was ist mit den Auswirkungen des Nebels?«, fragte Riker. »Würde das die Sensormessungen der Sonden nicht beeinträchtigen?«

    »Wir könnten die Sensorsysteme jeder Sonde modifizieren, um die Störungen auszugleichen«, schlug Data vor. »Und wir könnten ihre Kommunikationssysteme verstärken, um die Übertragung der Scans zu verbessern.«

    Riker drehte sich wieder zum Sichtschirm um und zuckte mit den Schultern. »Wir sind nicht in Eile, und ich bin wahrscheinlich nicht der Einzige, der neugierig ist. Wie schnell könnten Sie die Sonden einsatzbereit haben?«

    »Ich kann die jetzige Schicht sofort anfangen lassen«, erwiderte La Forge. »Wenn Data und ich uns ebenfalls daransetzen, schätze ich, dass wir in drei bis vier Stunden damit fertig sind.«

    Riker warf einen Blick auf das Chronometer der nächsten Arbeitsstation. »Es ist kein Notfall, aber ich würde Sie nicht abhalten, wenn Sie jetzt sofort anfangen wollen.« Er lächelte. »Wir können das Pokerspiel einfach auf morgen Abend verschieben.«

    La Forge erwiderte das Lächeln und nickte. »Aye, Sir. Das können wir.«

    Auch wenn er es nicht laut aussprach, hatte sich Riker wirklich sehr auf die wöchentliche Pokerpartie gefreut. Es hatte ziemlich lang gedauert, bis die anderen Mitglieder des Seniorstabs nach dem Verlust ihres ehemaligen Captains den zuvor so beliebten Zeitvertreib wieder hatten aufnehmen wollen. Die emotionale Wunde, die der Tod von Jean-Luc Picard durch die Borg geschlagen hatte, war tief und würde wahrscheinlich nie wieder ganz heilen. Seine Abwesenheit hatte wie ein Leichentuch über der gesamten Mannschaft gelegen, und erst jetzt, nach vielen Monaten und umfassenden Reparaturen am Schiff, fühlten sich die Besatzungsmitglieder langsam wieder wie sie selbst. Rikers sofortige Beförderung zum Captain nach der Ergreifung Picards durch die Borg hatte geholfen, eine gewisse Beständigkeit an Bord zu bewahren, gefolgt von seiner dauerhaften Ernennung zum kommandierenden Offizier der Enterprise, nachdem sich jede Hoffnung auf eine Rettung Picards zerschlagen hatte, doch der Schmerz des Verlustes blieb. Auch wenn Riker seine gesamte Berufslaufbahn auf diesen Posten hingearbeitet hatte, hatte er sich doch niemals gewünscht, ihn auf diese Art und Weise zu bekommen. Er hatte Picard mehr als seinen eigenen Vater bewundert. Ein zuverlässiger Freund, begabter Mentor und einer der besten Anführer, die die Sternenflotte jemals hervorgebracht hatte, war fort, und nun war es an Will Riker, das fortzuführen, was Picard als erster Captain der Enterprise begonnen hatte. Es waren große Fußstapfen, und manchmal zweifelte Riker daran, dass er sie jemals ausfüllen würde. Picards Nachfolge anzutreten, war schon an sich eine beträchtliche Herausforderung, aber ihn zu ersetzen, war unmöglich, und Riker hatte sich geschworen, es niemals zu versuchen.

    »Captain, Sie sollten sich das hier mal ansehen.«

    Riker wurde klar, dass es Lieutenant Yar war, die ihn ansprach, und dass er für einen Moment vollkommen in seinen Gedanken versunken gewesen war. Er sah, dass La Forge und Data mit den Sensorkonfigurationen beschäftigt zu sein schienen, die der Chefingenieur vorgeschlagen hatte, und Lieutenant Worf war an die Ops-Station gegangen.

    »Was gibt es?«, fragte er die Sicherheitschefin.

    »Ich weiß nicht, warum es mir erst jetzt auffällt«, erwiderte Yar, die zwischen ihm und ihren Instrumenten hin- und hersah. »Aber ich bin noch mal die Logdateien durchgegangen und habe dabei einen kurzen Ausschnitt einer eingehenden Übertragung entdeckt.« Sie sah von ihrer Konsole auf. »Vom Planeten. Sie war auf einer niedrigen Frequenz, und ich denke, dass sie mir vorher durch die Nebelinterferenzen entgangen ist. Es tut mir leid, Sir.«

    Riker schüttelte den Kopf. »Das passiert schnell hier drin, Lieutenant. Was ist das für eine Übertragung?«

    »Es war nichts Zufälliges, Sir.« Yar drückte auf drei Knöpfe ihrer Konsole. »Wer auch immer der Absender ist, hat sie definitiv uns geschickt. Es gibt keine Hinweise darauf, dass sie gesendet wurde, bevor wir den Planeten entdeckt haben. Ich habe es durch den Computer laufen lassen, um eine Übersetzung zu bekommen, aber soweit ich sagen kann, handelt es sich nur um einen Teil davon, bevor der Planet verschwunden ist.«

    Ihre Konsole piepte, und sie berührte eine weitere Steuerung. »Der Computer hat etwas, Sir.«

    »Stellen Sie es durch, Lieutenant«, sagte Riker.

    Einen Moment später erwachte das Kommunikationssystem zum Leben, und er hörte eine Reihe von gedämpften Knacklauten, die der Captain für Störsignale durch das schwache Signal und die Auswirkungen des Nebels hielt. Dann ließ die Verzerrung nach.

    »… gefährlich, diese Welt zu betreten. Wir sind hier gefangen, doch die Umstände unserer Gefangenschaft sind unsere eigene Schuld. Man kann nichts für uns tun. Uns zu helfen, ist es nicht wert, Ihr Schiff oder Ihr Leben zu …«

    »An diesem Punkt bricht die Übertragung ab«, sagte Yar. »Soweit ich feststellen kann, stimmt es zeitlich mit dem Moment überein, an dem wir den Planeten auf unseren Sensoren verloren haben.«

    »Ihre eigene Schuld«, wiederholte Riker mit Blick zu seinen Offizieren. »Was denken Sie, was damit gemeint ist? Eine Art schiefgegangenes Experiment?«

    La Forge nickte. »Davon gehe ich auch aus, Captain.«

    »Eine plausible Annahme, basierend auf den begrenzten Informationen, die uns zur Verfügung stehen«, fügte Data hinzu. »Ich empfehle, die Angelegenheit weiter zu untersuchen, Sir.«

    Der Vorschlag seines Ersten Offiziers war das Gegenteil von überraschend. Riker lächelte verständnisvoll. Es war natürlich nicht die Schuld des Androiden. Jetzt, wo seine Neugier geweckt war, würde man ihn nicht mehr aufhalten können. Riker nahm an, dass die restliche Mannschaft es ähnlich sah. Die Untersuchung des Nebels war ihre erste Forschungsmission seit Monaten, und er wusste, dass seine Leute es kaum erwarten konnten, sich in etwas anderes zu verbeißen, als Fracht zu überführen oder Diplomaten und andere hohe Vertreter der Föderation und Sternenflotte zu kutschieren.

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