Heimat-Heidi 17 – Heimatroman: Heidi befragt ihr Herz
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"Wann soll eigentlich dieser Mensch vom Stuttgarter Verlag kommen?" Die Bergerhof-Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an. Seit dem Besuch eines Verlegers, der sich für Luises Kräuterwissen interessiert hatte, stand der Besuch eines seiner Mitarbeiter ins Haus, der Luises jahrelange Aufzeichnungen sichten und dann entscheiden wollte, ob der Verlag Luise bitten würde, die Unterlagen zu einem Manuskript zusammenzufassen. Die Seniorchefin des Bergerhofs wischte sich die Hände ab und ging zum großen Tisch, der hinten gleich neben dem überdimensional großen Herd stand, zog eine Schublade heraus, um einen Briefumschlag herauszunehmen. "Ich glaub', morgen kommt er", sagte sie, noch bevor sie den Brief mit der Anmeldung herausgezogen hatte. Heidi erwiderte nichts, wartete vielmehr auf Luises Bestätigung. Die setzte ein wenig umständlich ihre Lesebrille auf und überflog dann den Text. Plötzlich runzelte sie die Stirn und sah zuerst auf den Kalender, dann auf die Uhr. "Bei allen Heiligen", murmelte sie dann, "das darf doch gar net wahr sein." "Was darf net wahr sein?" Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an. "Der Verlagsmensch kommt schon heut'", antwortete Luise, "in etwa einer Stund' müßt' er da sein." "Heute kommt er?" Heidi war genauso überrascht wie Luise. Und auch sie vergewisserte sich mit einem Blick auf den Kalender, nachdem sie den Brieftext kurz überflogen hatte. "Weißt denn du schon, wo du ihn unterbringen wirst?" fragte Luise, die plötzlich wie aufgedreht wirkte und offensichtlich mehrere Sachen gleichzeitig erledigen wollte.
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Rezensionen für Heimat-Heidi 17 – Heimatroman
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Buchvorschau
Heimat-Heidi 17 – Heimatroman - Stefanie Valentin
Leseprobe:
Jerry wünscht sich einen großen Bruder
LeseprobeDr. Lutz Brachmann blickte den blassen stillen Jungen, der neben ihm im Wagen saß, besorgt an. »Wir sind in Sophienlust, Christoph«, sagte er behutsam. »Es wird dir hier gefallen. Alle werden dich liebhaben, und du wirst sie auch liebgewinnen.« »Ich werde nie mehr jemanden liebhaben«, erwiderte der Junge trotzig. »Mir werden ja doch alle weggenommen, die ich liebhabe.« Aller Schmerz um ein unbegreifliches Geschick lag in diesen Worten, so dass Lutz Brachmann tröstend über den dichten Haarschopf strich. Doch Christoph Wendland zuckte zurück. »Nun steigt aber endlich aus«, sagte da eine frische Jungenstimme. »Wir warten schon lange.« »Das ist Dominik, Christoph. Ich habe dir von ihm erzählt«, äußerte Dr. Brachmann eindringlich. »Er wird dein Freund sein.« »Ich will keinen Freund«
Heimat-Heidi
– 17 –
Heidi befragt ihr Herz
Irgendwann muss man sich entscheiden
Stefanie Valentin
»Wann soll eigentlich dieser Mensch vom Stuttgarter Verlag kommen?« Die Bergerhof-Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an.
Seit dem Besuch eines Verlegers, der sich für Luises Kräuterwissen interessiert hatte, stand der Besuch eines seiner Mitarbeiter ins Haus, der Luises jahrelange Aufzeichnungen sichten und dann entscheiden wollte, ob der Verlag Luise bitten würde, die Unterlagen zu einem Manuskript zusammenzufassen.
Die Seniorchefin des Bergerhofs wischte sich die Hände ab und ging zum großen Tisch, der hinten gleich neben dem überdimensional großen Herd stand, zog eine Schublade heraus, um einen Briefumschlag herauszunehmen.
»Ich glaub’, morgen kommt er«, sagte sie, noch bevor sie den Brief mit der Anmeldung herausgezogen hatte.
Heidi erwiderte nichts, wartete vielmehr auf Luises Bestätigung.
Die setzte ein wenig umständlich ihre Lesebrille auf und überflog dann den Text. Plötzlich runzelte sie die Stirn und sah zuerst auf den Kalender, dann auf die Uhr.
»Bei allen Heiligen«, murmelte sie dann, »das darf doch gar net wahr sein.«
»Was darf net wahr sein?« Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an.
»Der Verlagsmensch kommt schon heut’«, antwortete Luise, »in etwa einer Stund’ müßt’ er da sein.«
»Heute kommt er?«
Heidi war genauso überrascht wie Luise.
Und auch sie vergewisserte sich mit einem Blick auf den Kalender, nachdem sie den Brieftext kurz überflogen hatte.
»Weißt denn du schon, wo du ihn unterbringen wirst?« fragte Luise, die plötzlich wie aufgedreht wirkte und offensichtlich mehrere Sachen gleichzeitig erledigen wollte.
»Ich hab’ gemeint, in einem der Zimmer nach Süden, im neuen Teil«, antwortete Heidi.
»Nicht lieber im Altbau?« fragte Luise. »Der hat doch ungleich mehr Atmosphäre.«
»Also, mir ist’s wurscht«, sagte Heidi, »es ist dein Gast.«
Luise zuckte mit den Schultern. »Mir ist’s auch wurscht. Ich hab’ gemeint, für einen älteren Herrn wär’ ein Zimmer mit Atmosphäre ganz nett.«
»Woher weißt du denn, wie alt er ist?« fragte Heidi.
»Das denk’ ich mir.«
»Und weshalb?«
»Na, wenn ein Verlag einen Fachmann schickt, um wegen eines Buches zu sondieren, dann kann es kein junger Mann sein. Da gehört schließlich Erfahrung zu und so weiter.«
Heidi nickte. »Du könntest recht haben. Aber mittelalt wär’ ja auch noch möglich.«
»Da schau her«, Luise tat erstaunt, »seit wann interessierst du dich wieder dafür, wie alt ein Mannsbild ist?«
Heidi lachte. »Tu ich das? Hab’ ich gar net bemerkt, aber gut, daß du mich darauf aufmerksam gemacht hast.«
»Ach du liebe Güte, das kann ja heiter werden«, murmelte Luise, die auf den lockeren Ton ihrer Schwiegertochter einging.
Heidi war mit Luises Sohn Peter verheiratet gewesen, bis der beim Holzschlägern vor etwa neun Jahren tödlich verunglückt war. Die beiden Frauen vertrugen sich sehr gut, es gab keinerlei Kompetenzgerangel, weil Luise ohne Wenn und Aber akzeptierte, daß ihr Sohn Peter seine Frau Heidi in seinem Testament als Alleinerbin eingesetzt hatte.
»Wenn er fesch und gescheit ist«, sagte Heidi lachend, »dann laß’ ich’s drauf ankommen.«
»Ich kenn’ dich ja net wieder«, sagte Luise, die nicht wußte, ob ihre Schwiegertochter sie wieder einmal auf den Arm nahm, was sie gern schon mal tat.
»Vielleicht sollt’ ich wirklich mehr aus meinem Leben machen«, erwiderte Heidi.
»Mehr?« fragte Luise. »Gibt dir denn der Bergerhof, mit allem was dazugehört, net das, was du brauchst?«
»Mehr ist vielleicht net richtig ausgedrückt gewesen«, antwortete Heidi, »aber irgendwas fehlt mir manchmal.«
»Du meinst, ein Mann fehlt dir…«
Heidi zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich eben net.«
Luise lachte kurz auf. »Probier’s halt mal aus. Wenn dir tatsächlich ein Mann fehlen sollt’, dann ist dem ja abzuhelfen.«
»Ausprobieren«, Heidi schüttelte den Kopf, »wie sich das anhört. Man kann doch keinen Mann ausprobieren.«
»Oje«, erwiderte Luise, »da bist aber altmodisch. Schau dir die heutigen Madeln an, die probieren allweil Männer aus. Heut’ gehen s’ mit dem, dann, wenn’s mit dem net geklappt hat, haben s’ schon den nächsten.«
»Also, so wie du das sagst«, erwiderte Heidi, »so ist’s ganz sicher net.«
»Na, aber so ähnlich«, sagte Luise. »Wenn ich allein an die Streiter-Hanni denk’…«
»Also jetzt wirst unsachlich«, entgegnete Heidi, »daß du die Hanni net stellvertretend für alle anderen Madeln anführen kannst, das müßtest auch du wissen.«
»Ja, aber heut’ sind die Madeln anders als früher«, versuchte Luise ihren Standpunkt zu vertreten.
Da lachte die Heidi. »Du bist vielleicht ein Herzerl. Natürlich sind die Madeln heut’ anders als früher. Es wär’ ja auch noch schöner, wenn sie’s net wären. Denn dann hätt’ sich die Welt auch net verändert, und wenn die sich net geändert hätt’ und sich net weiterhin laufend ändern würd’, dann würden wir noch auf den Bäumen hocken.«
Da winkte die Luise ab. »Ist ja schon recht, Frau Wirtin. Jetzt hast es mir wieder mal gegeben.«
Heidi schmunzelte. Dann sah sie auf die Uhr.«
Du wirst deinen Gast leider alleine empfangen müssen, ich muß jetzt nach Vorderstein zur Gemeindeverwaltung. Wenn er in der Zeit kommen sollt’, der Verlagsmensch, dann frag’ ihn halt, wo er wohnen will, ob ihm alten oder im neuen Teil.«
Luise nickte. »Ich werd’ ihm die Zimmer zeigen. Hoffentlich bleibt er net so lang’. Wenn ich mir’s recht überleg’, dann bin ich gar net mal sicher, ob ich einer Veröffentlichung meiner Aufzeichnungen zustimmen soll.«
»Jetzt wart’s doch erst mal ab«, erwiderte Heidi. »Vielleicht hat der Herr ja ganz andere Vorstellungen von dem Stoff, als er in deinen Aufzeichnungen findet.«
»Das wär’ vielleicht am besten. Wer weiß schon, was daraus wird«, murmelte Luise, die plötzlich gar nicht mehr kämpferisch wirkte.
»Also wenn du so redest«, sagte Heidi, »dann kommst mir vor wie eine alte Frau.«
Luise lachte unfroh auf. »Du bist gut. Ich bin eine alte Frau.«
»Ein Schmarrn bist«, entgegnete Heidi. »Du bist in deinen Gedanken und Gefühlen jünger als manche Fünfzigjährige.«
»Im Ernst?«
»Ja«, Heidi nickte, »ganz im Ernst. Aber dann darfst net die alte Oma spielen, die zu nix