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The Boss Lady: Don’t be a gold digger
The Boss Lady: Don’t be a gold digger
The Boss Lady: Don’t be a gold digger
Ebook305 pages4 hours

The Boss Lady: Don’t be a gold digger

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About this ebook

Richu ist eine selbstbewusste Feministin, die auch eine ungewöhnliche Persönlichkeit besitzt und immer das letzte Sagen hat. Unter jemandem arbeiten zu müssen oder von jemandem kommandiert zu werden, macht sie aggressiv und depressiv. Beruflich arbeitet sie deswegen als Top-Promotorin, Teamleaderin, Traderin und ab und zu als Model, das sich auch mit CEO auskennt. Sei ein Alpha und sei ein ehrlicher Selfmadeboss, der was im Kopf hat. Bewusst einen Reichen suchen ist nur was für Versager. Außerdem steht Richu auf Bemutterung, unschuldige, junge Männer, die eine Lehre brauchen, und auf Verantwortung. Sie mag es, die Verantwortung in einer Beziehung zu besitzen. Es heißt immer noch: Es gibt keine Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, aber die gibt es. Nur sieht man es nicht immer. Das Allgemeine in jedem Thema ist nur das Mindset. Auch bei der Gleichberechtigung braucht man ein klares Mindset. Würde jede einzelne Frau auf dieser Welt ein feministisches Mindset besitzen, müsste man heute nicht für die Gleichberechtigung kämpfen. So weit sollte es eigentlich nicht kommen.
LanguageDeutsch
Release dateNov 20, 2019
ISBN9783749463909
The Boss Lady: Don’t be a gold digger
Author

Rishora Rasaiah

Hallo meine Lieben. Ich bin die Rishora aus der Schweiz und freut mich riesig dass ich mein 2. Buch veröffentliche. Ich hatte bereits mein erstes Buch ,,The Boss Lady,, veröffentlicht.

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    Book preview

    The Boss Lady - Rishora Rasaiah

    Über dieses Buch:

    Richu ist eine selbstbewusste Feministin, die auch eine ungewöhnliche Persönlichkeit besitzt und immer das letzte Sagen hat. Unter jemandem arbeiten zu müssen oder von jemandem kommandiert zu werden, macht sie aggressiv und depressiv. Beruflich arbeitet sie deswegen als Top-Promotorin, Teamleaderin, Traderin und ab und zu als Model, das sich auch mit CEO auskennt. Sei ein Alpha und sei ein ehrlicher Selfmadeboss, der was im Kopf hat. Bewusst einen Reichen suchen ist nur was für Versager. Außerdem steht Richu auf Bemutterung, unschuldige, junge Männer, die eine Lehre brauchen, und auf Verantwortung. Sie mag es, die Verantwortung in einer Beziehung zu besitzen. Es heißt immer noch: Es gibt keine Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, aber die gibt es. Nur sieht man es nicht immer. Das Allgemeine in jedem Thema ist nur das Mindset. Auch bei der Gleichberechtigung braucht man ein klares Mindset. Würde jede einzelne Frau auf dieser Welt ein feministisches Mindset besitzen, müsste man heute nicht für die Gleichberechtigung kämpfen. So weit sollte es eigentlich nicht kommen.

    Inhalt

    Währenddessen in Sri Lanka …

    Das alltägliche Leben momentan

    Alte Freundschaft?

    Crazy Apps

    Überraschung im Chat …

    Bekam ich doch Gefühle?

    Rückblick 2015 beim Militär

    Zurück zu meinem aktuellen Leben und zur Vorstellung der Familien mit Ash

    Feminismus

    Die Zeit rückt näher

    Das erste Treffen mit meinem zukünftigen Ehemann

    Böse Überraschungen …

    Familienurlaub nach Berlin

    The Boss-Lady-Attitude

    Spontane Hochzeitspläne?

    Junggesellinnen-Party

    Der Hochzeitsstress

    Endlich verheiratet

    Unser gemeinsamer Hochzeitsurlaub

    Fröhliche Weihnachten

    Bye-Bye Sri Lanka

    Währenddessen in Sri Lanka …

    8 Uhr morgens in Sri Lanka, ich wachte auf, stylte mich und schminkte mich top. Ich ging die Treppe runter zu meiner Familie und sprach mit ihnen über meinen Plan wegen meines Ex, von dem ich frisch getrennt bin, weil er mich betrogen hat und mich sogar bezüglich Geld ausnutzte. Danach stieg ich mit meinem Onkel und meiner Tante ins Auto ein, fuhr zur PLC-Bank (liegt in meinem Heimatort Chilaw) und hielt kurz an.

    Mein Onkel meinte zu mir: »Was immer du tust, übertreibe es nicht. Immerhin gewinnst du immer. Das weißt du ja schon.«

    »Alles unter Kontrolle«, sagte ich darauf und lief mit meiner Tante in die Bank hinein, weil mein Ex dort arbeitet.

    Zuerst nahm ich Platz und meine Tante verlangte Mad zu einer Besprechung. Wir saßen vor ihm und machten ihm klar, dass wir alles wissen. Denn er war nicht nur auf mein Geld aus, sondern erzählte Lügen in der Stadt herum und hatte plötzlich eine neue Freundin gefunden. Aber auch sie wurde betrogen, zwar nicht geldmäßig, sondern geschlechtlich. Zum Glück wissen aber alle, dass Mad nur Scheiße labert und ich immer gewinne! Also drohte ich Mad und stopfte plötzlich schnell ein paar Rupien-Noten in seinen Mund hinein. Dabei zog ich natürlich noch stärkere Blicke auf mich und rief: »Suck my money hoe!« Wow, was für ’ne Aktion, hahaha. Das ging aber auch nur, weil ich mit Polizisten dealte …Passiert halt bei Geldhuren! Er meinte: »Get lost!« Daraufhin flüsterte ich noch: »Game over!«, und verschwand.

    Da er vor zwei Monaten meiner Mutter von sich aus versprochen hat, seine Schulden zurückzubezahlen, aber danach frech meiner Mutter schrieb, dass wir ihn in Ruhe lassen sollten und er nichts zurückbezahlt, spielte ich das Spiel mit und weiter, denn es ging uns nicht ums Geld, sondern ums Prinzip. Außerdem betrog er mich mit zwei anderen Frauen, fragte von sich aus nach Geld und verbreitete sogar während meiner Unterstützung erfundene und schlechte Gerüchte über mich.

    Als wir nach Hause kamen, fragte mein Papa mich: »Und?«

    Daraufhin erzählte meine Tante lachend, was abgelaufen war. Mein Onkel stattdessen war noch wütend auf Mad, weil er frech war und meinte, er habe alles gewonnen und wir können versuchen, seinen Laptop, den ich ihm mal geschenkt habe, und das Geld zurückzuholen. Der Mad war sich einfach so sicher, dass nichts funktionieren würde. Da freute er sich aber leider zu früh. Mein Handy vibrierte gerade und ich sah Nachrichten von einem Unbekannten, und zwar: »Hello, I saw u today … Can u remember? At PLC?« Ah …einer von dieser Branche People’s Leasing Bank. Freundschaftsanfrage plus Nachricht. Sofort erzählte ich es allen und es gingen viele Dinge durch unsere Köpfe. Entweder ist es eine Ehre für ihn, falls ich ihm zurückschreibe, oder Mad versucht heimlich irgendetwas. Das war mir egal, denn ich wusste, dass nichts schieflaufen konnte, und wartete mal ab, ob er weiter schreiben würde.

    Mein Onkel und ich stiegen ins Auto von einem Kumpel ein und fuhren ins Mundalama Village.

    Mein Onkel Anton meinte: »Du weißt, dass deine Mom mir das Geld für den Bullen gegeben hat. Der Support geht natürlich auf uns.«

    Ich meinte dazu: »Schön, kann man in diesem Land Support kaufen?«

    Als wir ankamen, stiegen wir vor Polizeibeamten aus. Natürlich wartete der Boss von den Bullen auf uns, weil er bereits wusste, dass wir vorbeikommen werden, erzählten ihm, was geschehen war, und plötzlich kam noch eine Polizistin dazu. Wir erzählten ihr, worum es gerade ging, und sie meinte: »OMG, that’s one of my far relatives!« Wow, das schockte uns natürlich gerade, dass wir keine Worte fanden. Natürlich schockte es auch die Polizistin. Denn sie sah mich von oben bis unten an und fragte, ob es mein Ernst gewesen wäre. Aber sie meinte sofort auch auf Singhalesisch, dass sie ihn und seine Schwester überhaupt nicht leiden kann, hörte uns zu und war voll auf unserer Seite. Also dass sogar Verwandtschaften so eine Person nicht leiden können, wundert mich mal überhaupt nicht. Man macht Fehler im Leben, klar. Aber das, was er abzog, war kein Fehler, sondern eine Sünde! Schade, die Welt hat auch Golddiggers …

    Anton erzählte ihnen weiter, was geschehen war, und dass wir auch an seinem Arbeitsplatz waren.

    Der Boss meinte dazu: »You know what, give me the number of Mad and I’ll give him a warning and anyway I’ll go today to his place.« Daraufhin gab ich ihm sofort die Nummer. Nachdem er mit ihm gesprochen hatte, erzählte der Boss: »Tomorrow you can get your laptop back because I will go to his home and catch that, if not I’ll arrest him.« Wow! Das bedeutet, Mad muss den Laptop hergeben, wenn nicht, wird er halt ins Gefängnis eingesperrt.

    Momentan bin ich zwar Single, aber falls ich in einer Beziehung bin, bin ich nicht nur eine super Freundin, sondern auch ein absoluter Jackpot! Bekomme ich Treue, bekommt man alles Gute von mir. Werde ich betrogen, dann erlebt man die Hölle schon vor dem Tod!

    Nach der klaren Aussage ging ich mit meinem Onkel, seinen Kumpeln und dem Boss zusammen frühstücken. Lächelnd erzählte der Boss, was er mit ihm gesprochen hat. Denn wenn Mad nicht alles gesteht und den Laptop zurückgibt, wird er sogar sofort eingesperrt. So ist das nun mal in anderen Ländern, wie zum Beispiel in Sri Lanka. Hast du Geld, kannst du Support kaufen. Außerdem dachte ich, wenn ich schon hier bin und mich viel langweile, bringe ich ein bisschen Aktion und hol mir den Laptop, weil ich sowieso noch einen brauche und gut sparen kann. Ich könnte es auch ignorieren, aber so bin ich nicht. So einer sollte mal ordentlich eins auf die Fresse bekommen und mindestens das Doppelte, was er abgezogen hat, zurückbekommen. Einen Teil löste ich und den anderen Teil wird Karma schon regeln. Wir sind auf die Welt gekommen, um zu kämpfen. Unser Leben ist wie eine Prüfung und bei einer Prüfung musst du selber kämpfen und Lösungen hat es immer. Ich sage immer: Sei ein Selfmade! Wenn man menschlich, nach gesundheitlichem Verstand handelt, ist es einfach Fakt, Bodenständigkeit zu lernen, sich selber zu entwickeln und alleine durchzukämpfen. Klar braucht man Unterstützungen, aber das bedeutet noch lange nicht, dass die anderen dich weiterbringen. Denn weiterkommen kann man nur selber und es liegt alleine an einem selbst, ob man weiterkommen möchte oder nicht.

    Der Polizeichef meinte noch, wir sollten nochmals erzählen, was wir genau vorhatten. Denn vor paar Tagen war er nicht mal im Büro, weil er sich vor uns versteckt hatte. Noch nie war ich auf jemanden so sehr wütend und noch nie habe ich persönlich so einen falschen Menschen kennengelernt. Deswegen drohte ich ihm mit seinem privaten Video, in dem er sich einen runterholte, und danach bot ich ihm sogar eins gegen eins an. Das heißt: Ich gegen Mad, so bin ich nun mal. Spielst du mit mir, setze ich noch einen drauf und spiele es besser, plus zu Ende. Ich beichtete sogar, dass ich ihn umbringen wollte, natürlich nur fast, denn töten wäre in dieser Situation doch etwas übertrieben und eine Sünde.

    Auf dem Heimweg erzählte Onkel Anton: »Weißt du was, heute Abend treffe ich mich mit den Bullen, einfach, um uns zu unterhalten und die Pläne zu besprechen bezüglich Mad.«

    »Oh, okay, Hammer, was denkst du denn, wie es ausgehen wird?«

    »Ich kann dir versprechen, dass du den Laptop morgen zurückbekommst und alles läuft, wie du willst!«

    Wow! Es lief tatsächlich, wie ich es wollte, aber es kann noch schlimmer laufen, wenn ich es will. Da ich aber so sozial bin, verschlimmere ich die Situation nicht, denn der Rest wird sich von alleine regeln. Jeder bekommt früher oder später das, was er verdient.

    Zu Hause entspannten wir uns kurz am Abend, bevor er losging, und zündeten eine Kippe an. Meine Beziehung zu meinem Onkel Anton ist ziemlich eng, denn er ist der jüngere Bruder meiner Mutter und lebte mit uns auch in der Schweiz. Ich konnte sehr gut mit ihm sprechen, auch weil er mit uns aufwuchs.

    Er meinte: »Ein Verwandter von uns schmeißt morgen eine Homeparty, weil sein Sohn Erstkommunion hat. Wir gehen zu dritt hin mit deinem Bruder, okay?«

    Ich daraufhin: »Klar, bin dabei!«

    »Soo.« Mein Bruder Santhosh und Anton waren bereit und hielten die Alkoholflasche.

    »Was ist mit Weed?«

    »Ah, die Bullen wollten Alkohol und nicht Weed. Aber auch Weed wäre kein Problem, haha, also bis bald, gell?«

    »Okay, viel Spaß euch und bis dann!«

    Währenddessen chillte ich auf der Couch mit den anderen Verwandten und plötzlich bekam ich schon wieder eine neue Nachricht von diesem hässlichen Arbeitskollegen von Mad. »Helloo?? …Anyway good night!« Das waren noch die letzten neuen Wörter von dem. Alles klar, haben wir halt nochmal ein neues Opfer gefunden, dachte ich gerade und schickte sofort die Screenshots meinem Onkel zu.

    Er rief mich sofort an und meinte: »Auch der wird ein Abenteuer erleben, und anstatt ihm zu schreiben, schreibe ich zuerst seiner Freundin!«

    »Hahaha, ja, das dachte ich auch! Erst seine Freundin, danach er!«

    Tja, selbst schuld würde ich mal sagen. Während einer Beziehung anderen Frauen schreiben? Ich liebe es, den Betrügern die Hölle zu zeigen!

    Am nächsten Tag, spät morgens, war ich zu Hause. Ich war am Handy und langweilte mich. Außerdem spielte ich noch mit meinem kleinen Babycousin Jerome. Er ist der Sohn meines Onkels. Außer mit Familie abzuhängen, einen Joint zu rauchen oder in der Nähe von zu Hause abzuhängen, machte ich nicht viel. Denn gerade diesmal waren alle beschäftigt und ich durfte nie in Sri Lanka alleine fortgehen. Gründe dafür waren: Kidnapping – Entführung – oder was auch immer. Auffallen tue ich schon sonst in der Schweiz und überall, das heißt in meiner Heimat Sri Lanka natürlich noch mehr. Also ging ich und allgemein meine Eltern und mein Bruder immer geschützt aus dem Haus.

    »Richu, komm, wir gehen wieder zu den Bullen. Dein Laptop wurde abgeholt!«

    Wir stiegen ein ins Tuk-Tuk und fuhren wieder zur Polizeistation. Tatsächlich kam der Polizeiboss mit meinem Laptop zu uns und erzählte, was geschehen war. Wow, bezüglich der Warnung ging Mad sogar früher von der Arbeit, zitterte ständig, er bekam einen Schock und natürlich verhielt er sich scheinheilig. Mad wollte sogar noch mit mir sprechen, teilte der Polizeiboss mit und fragte, ob ich ans Telefon rangehen wolle. Ganz klar lehnte ich es ab und es gab auch keinen Grund, warum ich noch mit ihm sprechen sollte.

    Abends ging ich mit meinem Bruder Santhosh und Onkel Anton rüber zu einer Verwandten, gratulierte ihrem Sohn zur Erstkommunion und wir setzten uns zu den anderen nach draußen.

    Es saßen nur ältere Männer da draußen, dazu auch noch betrunken. Dazu stießen mein Bruder und mein Onkel und genossen den Abend. Ich stieß nicht mit ihnen an, weil ich Alkohol gar nicht leiden kann. Zudem bin ich voll antialkohol, weil ich es zum Kotzen finde. Außerdem führt es oft zu Problemen bei den Menschen. Wenn ich trinke, dann maximal zwei bis drei Mal im Jahr wegen des Flashs. Während andere weitersoffen und sich unterhielten, surfte ich ein wenig auf Instagram und zeigte meinem Onkel ein Foto.

    »Hey, sieh mal«, meinte ich zum Onkel.

    »Wow, da sieht Prav etwas fester aus, aber handsome!«

    Das Gerede war über einen Jungen, auch wohnhaft in Sri Lanka, den ich letzte Woche gedatet hatte. Aber daraus wird wahrscheinlich nichts, weil es bei ihm streng aussieht, und richtig gepasst hat es auch nicht, außer dass er hübsch war. Mögen tue ich ihn ein wenig.

    Angetrunken meinte mein Onkel zu mir: »Falls du ihn wieder treffen willst, hol ich ihn dir oder du packst ihn dir einfach. Du hast doch dieses Talent!«

    Lachend meinte ich: »Klar, das stimmt, längerfristig schaut es schon schwierig aus, aber mal sehen. Es kommt, wie es kommen soll.«

    Nach dem Abend gingen wir nach Hause. Ich machte mich schnell bettfertig und ging ins Zimmer. Schläfrig kuschelte ich mich an meine Glückskatze Push, die ich sogar immer bei mir in der Tasche habe und schlief dann ein. Eine echte Katze wollten meine Eltern nie haben, also dachte ich mir, dass ich mir ’ne Plüschkatze hole. Nachdem ich außerdem gemerkt hatte, dass mein Vater den Plüsch auch sehr mochte, schenkte ich ihm sogar auch eine Glückskatze namens Briteen.

    Irgendwann waren meine Ferien fast vorbei und ich fing an, meinen Koffer zu packen. Ich freute mich natürlich, in die schöne Schweiz zurückzukehren. Bevor wir zum Flughafen fuhren, ging ich noch zum Friseur in Begleitung meiner Tante und meines Babycousins, weil ich meine Spitzen schneiden musste. Angekommen nahm ich Platz und die Friseurin meinte, dass meine Haare zuerst gewaschen werden sollten, damit die Spitzen geschnitten werden können. Daraufhin antwortete ich, dass es einfacher wäre, sie trocken zu schneiden, weil ich meine Haare geglättet habe und bei meinen Locken es schwieriger sei. Sie war einverstanden und es klappte ganz einfach plus gut. Beim Bezahlen machte es dann genau nur 100 Rupien! Das waren vielleicht 60 Rappen in der Schweiz. Da es in Sri Lanka entweder supergünstig oder sauteuer ist, war ich natürlich geschockt, bedankte mich und gab noch Trinkgeld. Nach dem Salon ging es sofort weiter, und zwar mit dem Einkaufen. Immer kurz vor dem Abflug kaufte ich Spezialitäten, Seifen und sonst noch anderes Zeug ein.

    Während ich einkaufte, fragte meine Tante noch: »When are u coming next time to SL?«

    Ich scherzte und meinte: »Next summer june, or if I find a partner in here next month.«

    Daraufhin meinte sie dann grinsend: »See u soon then!«

    Bei der Rückkehr versuchte mein Babycousin Jerome dann auf mich zu hüpfen, weil er getragen werden wollte, und ich packte ihn dann hoch zu mir.

    Wie es auffällt, suche ich einen Partner in meiner Heimat. Viele fragen sich, warum. Es hat Gründe bei mir.

    Es gibt auf jeden Fall in jedem Land schöne Männer, das ist keine Frage, aber ich stehe nun mal auf dunkle Männer und am besten mit den gleichen Wurzeln.

    Keine Ahnung, ob es ein Fetisch ist, aber ich stehe drauf, wenn ich große Verantwortung übernehme, ihn bemuttere und ich den Partner viel lehre.

    Ich bin heikel. Das heißt, in anderen Ländern lebt man sich mit der Sexualität ziemlich aus. Klar respektiere ich jeden und finde es super, dass man dazu steht, aber es ist halt ein Tick von mir, dass ich jemanden suche, der sich nicht so ausgelebt hat. Damit will ich nicht sagen, dass es in meiner Heimat nicht der Fall wäre.

    Ich stehe auf dunkelhäutige und am bestenfalls jüngere Männer mit vielen Tattoos. Schade, ich hatte bisher niemanden, der fix in mein Beuteschema passt. Also packte ich das, was es hatte.

    Zu Hause packte ich noch unsere Glückskatzen ein und verabschiedete mich schon mal bei der Glückskatze Lankeijn, die meiner Oma gehört. Auch sie wurde ein Fan von den Pusheens und ich besorgte ihr einen.

    Oben auf dem Balkon gab mein Onkel mir noch ’ne Zigarettenschachtel mit, weil meine Freundin die Gold-Leaf-Zigarette testen wollte. Die Marke Gold Leaf ist bei uns in Sri Lanka noch sehr beliebt, aber für mich ist sie absolut gar nichts, und ich nenne sie die Luftzigarette, weil es wirklich wie Luft atmen vorkommt. Daraufhin bot ich ihm 1.200 Rupien an, aber er meinte, es sei okay so. Übrigens, Zigaretten kosten dort genauso viel wie in der Schweiz. Später waren wir alle zusammen unterwegs im Van zum Flughafen.

    Meine Tante schaute aus dem Fenster und meinte lachend zu mir: »Hey Richu! See …People’s Leasing & Finance.«

    Ich sah es lachend an …Immer wenn ich es ansah, dachte ich mir: Opferfirma! Nicht nur wegen meines Ex, sondern meine Eltern machten dort geschäftlich auch negative Erfahrungen.

    Mal schauen, wann ich das nächste Mal wieder nach Sri Lanka fliegen werde. Bezüglich Männer meinte mein Onkel fix: »In der Hauptstadt Colombo gibt es solche Männer, die in dein Beuteschema passen.«

    Als wir nach einer einstündigen Fahrt am Flughafen eintrafen, verabschiedeten wir uns bei all unseren Verwandten und lustigerweise ging mein Babycousin Jerome auf den Boden zu unseren Füßen, um sich zu verabschieden. Denn bei uns machen das einige beim Begrüßen oder Verabschieden, und zwar aus verschiedenen Gründen: zum Beispiel aus Respekt, um zu gratulieren oder zu danken. Wir mussten über dies alles nur schmunzeln, weil er so klein war und wir so etwas auch nicht erwarteten. Meistens machen es aber Buddhisten bei uns und wenige Katholiken. Meistens sah ich aber Scheinheilige, die es machten. Wir machen so was nie.

    Schon fast hieß es: Bye-bye Sri Lanka! Ich verabschiedete mich nochmals kurz von unseren Leuten und ging dann mit meiner Familie rein in den Flughafen.

    Das alltägliche Leben momentan

    Nach ca. 13 Stunden Fahrt, inklusive Umsteigen, trafen wir in der Schweiz ein. Da es genau um die Halloweenzeit war, war noch viel los. Meine Freunde waren unterwegs, aber wie jedes Jahr verkleidete ich mich nicht, weil ich zu faul war, um mich zu verkleiden, und sowieso müde vom Flug war.

    Abends machte ich mich zu Hause noch bettfertig und ging nachdenklich ins Bett. Zumindest wusste ich, was aus mir später werden sollte. Aber es wäre trotzdem schöner, jemand Besonderen bei mir zu haben, auf den ich aufpassen kann, dachte ich mir. Aber was, wenn er sich nicht mehr männlich fühlt neben mir, was, wenn ich zu streng bin …Solche Dinge gingen mir durch den Kopf, weil ich einen ungewöhnlichen Charakter besitze. Okay, immerhin bin ich aber ich selbst und keine Mitläuferin oder Kopie von anderen. Jeder bekommt mal das, was man braucht, früher oder später.

    Zwei Tage nach Halloween ging ich zur Arbeit für die Membercards-Promo. Da ich Teilzeit auch als Promoterin und Hostess arbeite, kommen immer wieder verschiedene Einsätze, und da ich schweizweit rumkomme, verdiene ich umso mehr. In der Pause schrieb ich noch mit meiner besten Freundin Linda, was so abgeht, und da sie gerade in der Nähe war, vereinbarten wir einen Treffpunkt, um zusammen auf den Zug zu gehen. Linda ist genauso alt wie ich und seit Jahren meine beste Freundin. Sie wohnt ca. 50 Meter entfernt von mir und versteht mich am besten. An Freundschaften fehlt mir gerade nichts, denn eine gute Freundschaft braucht jeder im Leben, und bei mir läuft es gerade so, wie es sein sollte!

    Nach einem angenehmen Tag traf ich sie erstmals nach den Ferien.

    »Oh, hey! Wie gehts dir?«

    »Alles gut und bei dir so?«, fragte ich dann zurück.

    »Auch gut und erzähl mal, wie war es so, die Ferien hörten sich aber vielseitig und krank an!«, meinte Linda schmunzelnd.

    »Ja, das war es auch und ich weiß nicht mal, wo ich anfangen soll. Wenn ich gerade zurückdenke, macht es mich schon sprachlos«, meinte ich verwirrt.

    »Oha, fang doch mal mit dem Typen an, den du mindestens gedatet hast. Habt ihr euch geküsst?«

    »Oh nein, das haben wir nicht.«

    »Warum denn nicht?«

    »Weil er verklemmt scheint und wahrscheinlich das Einverständnis der Mutter braucht. Außerdem ist er, wie gesagt, noch der Ex meiner Freundin. In Sri Lanka habe ich nur eine einzige Freundin und die muss genau die Ex sein, was ich natürlich abtörnend finde.«

    »Ja, was soll ich dazu sagen. Es kommt, wie es kommt, oder? Und was war eigentlich da mit deinem Ex?«

    »Oh mein Gott! Ja, wie ich erzählt habe, ging ich einfach ins Büro hinein mit meiner Tante und stopfte am Schluss seine Fresse mit Rupien-Noten«, erzählte ich lachend, und da meinte sie:

    »Oh geil, aber ernsthaft? Warum mit so viel Geld? So geldgeil wie er ist, hat er das Geld sicher aufgelesen, aber voll blamiert immerhin.«

    »Ah ja, man weiß bei dem nie, aber es war nicht viel. Bei dir? Warst du im Europapark?«

    »Hahaha, ja mit den Verwandten, Karussell kann ich ja nicht fahren, dafür aber Achterbahn. Also können wir ja mal zusammen in den Europapark gehen.«

    »Okay gut, immerhin. Waren dort Zombies?«

    »Ja man, einer hat mich sogar total erschreckt!«

    »Ja, ist zwar cool, aber wie du weißt, würde ich in Ohnmacht fallen, wenn ich ein Monster sehe.«

    »Hey, meine Eltern fliegen in ein paar Tagen nach Thailand. Willst du vielleicht zu mir? Kannst ja auch übernachten oder auch nicht«, fragte mich Linda.

    »Klar, okay ich wohne ca. 50 Meter von dir entfernt. Also übernachten nicht, oder?«

    »Okay stimmt …Bringt echt nichts, haha.«

    Nach der Zugfahrt liefen wir zusammen in die Stadt und unterhielten uns weiter, bis wir zu Hause ankamen. Als ich mich wieder ins Bett legte, gingen mir natürlich paar Sachen durch den Kopf, weil ich mich total einsam fühlte. Man sagt ja, ab November fängt bei den meisten Menschen die depressive Phase an. Bei mir war das zum Glück jetzt nicht so schlimm und ich lud einfach noch Fotos auf Social Media hoch. Ich hatte einfach Langeweile und suchte Aufmerksamkeit. Leider komme ich auf den Fotos nie so schön rüber wie live. Das ist zwar besser als umgekehrt, aber es wäre schön, wenigstens auch mit Selfies ein bisschen gut auszusehen. Da ich aber Teilzeit auch als Model arbeite, komme ich

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