Unser Strandhaus der Träume
By Joanna Neil
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Als Dr. Nick Bellini sie in seinem kalifornischen Strandhaus küsst, ist Katie glücklich, aber auch misstrauisch. Und wenn ihr attraktiver Kollege nur aus kühler Taktik mit ihr flirtet? Wenn es ihm nur um dieses alte Familienerbe geht, zu dem sie ihm verhelfen kann?
Joanna Neil
Joanna Neil startete ihre Karriere als Autorin von Liebesromanen auf ganz unkonventionellem Wege. Alles begann damit, dass Joanna Neil einen Werbespot für Liebesromane sah und von diesem Zeitpunkt an wie verzaubert war. Sie fing an, die Romane zu verschlingen, und war überwältigt. Je mehr sie las, umso mehr hatte sie auch das Bedürfnis selbst Liebesromane zu verfassen. Damals arbeitete sie als Lehrerin für Vorschulkinder, und bis heute liebt sie ihren Job, aber nach ihrem Erfolg als Liebesroman-Autorin hatte sie kaum noch Zeit dafür. Jetzt widmet sie sich ausschließlich ihrer schriftstellerischen Tätigkeit. Joanna Neil versetzt sich bei jeder Liebesgeschichte, die sie schreibt, in ihre Charaktere hinein und erschafft so gefühlvolle und einzigartige Momente in ihren Romanen. Ihre Leidenschaft zu lehren erfüllt sie sich weiterhin als Dozentin für kreatives Schreiben.
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Book preview
Unser Strandhaus der Träume - Joanna Neil
IMPRESSUM
Unser Strandhaus der Träume erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2011 by Joanna Neil
Originaltitel: „Becoming Dr Bellini’s Bride"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN
Band 57 - 2013 by HARLEQUIN ENTERPRISES GmbH, Hamburg
Übersetzung: Claudia Weinmann
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 04/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733735722
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
Katie blieb einen Augenblick stehen und betrachtete gedankenverloren den Horizont. Sie war gestresst und angespannt. Wahrscheinlich war ein Moment der Muße, in dem sie die atemberaubend schöne kalifornische Küste genoss, genau die richtige Medizin für sie.
Nie hätte sie geglaubt, dass sie eines Tages an einem derart hübschen Ort leben würde. Das verschlafene kleine Städtchen bestand aus bezaubernden kleinen Landhäusern und urigen Läden, die sich perfekt in die idyllische Landschaft einfügten. Doch am meisten beeindruckte sie die Bucht mit ihrem goldfarbenen Sandstrand und den zerklüfteten Klippen, die einen perfekten Rahmen für das leuchtende Blau des Pazifischen Ozeans bildeten. Im Hintergrund erhob sich das mächtige Santa-Lucia-Gebirge mit seinen üppig bewachsenen grünen Hängen.
Katie ließ die Aussicht noch eine Weile auf sich einwirken und hoffte, dass sich die Ruhe ihrer Umgebung positiv auf sie auswirken würde. Dann holte sie tief Luft, drehte sich um und ging den Weg zurück auf ein entferntes Gebäude zu, das weit oben auf einer malerischen Klippe lag.
Alles in allem war es ein äußerst anstrengender Tag gewesen, und da sie zu einem Treffen mit ihrem Vater unterwegs war, würden die kommenden Stunden auch so bleiben. Obwohl sie sich während der letzten Wochen daran gewöhnt hatte, ihn regelmäßig zu sehen, belasteten ihre Treffen Katie noch immer.
„Wir treffen uns zum Mittagessen", hatte er verkündet – so beiläufig, als wäre es eine Selbstverständlichkeit.
„Okay. Als sie ihn prüfend gemustert hatte, war sein Gesichtsausdruck entspannt und unbekümmert gewesen. Er schien aufrichtig daran interessiert zu sein, sie zu sehen. „Am Mittwoch ist meine Schicht schon mittags zu Ende. Ich habe also Zeit.
Und nun saß er dort auf der Terrasse des Restaurants und wartete auf sie.
Nachdenklich betrachtete sie ihn. Er sah nicht aus wie der Mann, an den sie sich von früher erinnerte, und auch den Fotos, die ihre Mutter sorgfältig im Familienalbum aufbewahrt hatte, ähnelte er kaum noch. Sie vermutete, dass er einst ein großer, kräftiger Mann voller Tatendrang und Energie gewesen war, doch nun wirkte er schwach und zerbrechlich. Er war sehr dünn geworden, das Gesicht zerfurcht und sein Haar verblasst und von grauen Strähnen durchsetzt.
„Hallo …! Katie zögerte. Es fiel ihr noch immer schwer, diesen mehr oder weniger fremden Mann mit ‚Dad‘ anzusprechen. „Wartest du schon lange? Es tut mir leid, dass ich mich verspätet habe, aber in der Klinik hat es etwas länger gedauert.
„Kein Problem. Ihr Vater lächelte und stand langsam auf, um ihr einen Stuhl hinzuschieben. „Du siehst abgespannt aus. Setz dich erst einmal hin und ruh dich ein bisschen aus. Das Leben ist zu kurz, um sich hetzen zu lassen.
Er keuchte, und Katie stellte beunruhigt fest, dass ihm das Atmen offenbar sehr schwerfiel. Es ging ihm schon seit Längerem gesundheitlich nicht gut, doch anscheinend hatte sich sein Zustand in den letzten Tagen nochmals verschlechtert.
„Danke. Schnell setzte sie sich, damit auch er wieder Platz nehmen konnte. Dann sah sie sich um. „Es ist wundervoll, dass wir draußen sitzen und die frische Luft genießen können. Alles ist so perfekt hier … so idyllisch.
„Ich wusste, dass es dir gefallen würde. Das Essen ist auch sehr gut hier."
Eine Kellnerin brachte ihnen die Speisekarten, und Katie begann sofort, ihre zu studieren, während ihr Vater eine Flasche Cabernet Sauvignon bestellte. Danach wandte er sich wieder seiner Tochter zu.
„Wie wäre es, wenn du mir von deinem Tag erzählst?, schlug er vor. „Du siehst aus, als hättest du keine besonders gute Zeit gehabt. Kommst du im Krankenhaus zurecht? Inzwischen bist du schon fast eine Woche dort, nicht wahr?
Sie nickte. „Es macht mir großen Spaß, dort zu arbeiten. Die Kollegen sind großartig … sehr nett und hilfsbereit. Meistens bin ich auf der Kinderstation, aber an manchen Tagen arbeite ich auch als Notärztin. Es ist toll, dass ich hier beides machen kann – Pädiatrie und Notfallmedizin."
Ihr Vater blickte von seiner Speisekarte auf. „Das klingt so, als würde dein Job dir sehr gut gefallen. Du hast in England etwas Ähnliches gemacht, nicht wahr?"
„Ja, das stimmt."
Ein Kellner trat an ihren Tisch und schenkte zunächst ihrem Vater einen kleinen Schluck des hellroten, klaren Weins zum Probieren ein, bevor er beide Gläser füllte.
Katie nippte an ihrem Glas und genoss den samtig-fruchtigen Geschmack. Unauffällig sah sie ihren Vater an. Irgendwie schaffte er es immer, das Gespräch in ihre Richtung zu lenken. Von sich selbst, seinem Lebensstil, seiner Arbeit oder seiner Vergangenheit sprach er fast nie.
„Erzähl mir etwas von dir", bat sie ihn. „Wolltest du schon immer in Kalifornien leben? Was – oder vielleicht wer – hat dich nach Carmel Valley gelockt?"
„Es war die Firma, für die ich gearbeitet habe, antwortete er und klappte seine Speisekarte zu. „Hast du schon entschieden, was du essen möchtest? Das Filet Mignon ist ausgezeichnet.
„Hört sich gut an."
„Und dazu ein Cäsarsalat?"
„Gern."
Zufrieden nickte er. „Ich rufe die Kellnerin. Dann sah er sie wieder an. „Also, was ist los? Du bist doch sonst immer so ruhig und ausgeglichen. Hast du ein Problem bei der Arbeit?
Sie schüttelte abwehrend den Kopf. „Nicht direkt. Ich meine, nun ja, irgendwie schon. Sie seufzte innerlich. Er würde nicht eher Ruhe geben, bis sie es ihm erzählt hatte. „Ich hatte heute einen kleinen Patienten. Ein vierjähriger Junge, dessen Mutter mir berichtete, dass es ihm schon seit einigen Wochen nicht gut ginge. Sie wusste nicht, was sie tun sollte, denn die Symptome waren nicht eindeutig und so dachte sie, es seien die Nachwirkungen einer Erkältung. Doch plötzlich verschlechterte sich sein Zustand dramatisch. Als ich ihn untersuchte, war sein ganzer Körper angeschwollen, sein Blutdruck war viel zu hoch, und sein Herz raste.
Ihr Vater runzelte betroffen die Stirn. „Das hört sich ja schlimm an! Der arme kleine Kerl."
„Ja, es ging ihm wirklich schlecht. Ich habe ihn in die Nephrologie überwiesen. Er hatte Eiweiß im Urin, und es sieht so aus, als habe er eine Nierenentzündung."
„Was geschieht jetzt mit ihm?"
„Es werden jede Menge Tests gemacht, und er bekommt ein harntreibendes Medikament gegen die Schwellung. Katie blickte zum Horizont und sog die beruhigende Wirkung der idyllischen Landschaft in sich auf. Sie sah ihren Vater an. „Aber was ist mit dir? Du hast mir bisher fast nichts über dich erzählt. Von Mum weiß ich nur, dass du früher im Import-Export-Geschäft gearbeitet hast und immer viel herumreisen musstest.
„Ja, so war es auch. Dabei habe ich das Weingeschäft kennen- und lieben gelernt. Er winkte die Kellnerin herbei und gab die Bestellung auf. Als die junge Frau sich entfernt hatte, sagte er sanft: „Dieser Junge, den du behandelt hast – er ist nicht der wahre Grund für deine Niedergeschlagenheit, oder? Solche Situationen erlebst du doch ständig in deinem Arbeitsalltag.
Katie strich sich eine Strähne ihres kastanienbraunen, lockigen Haares aus dem Gesicht. „Du hast recht." Sie presste ihre Lippen zusammen, doch ihr war klar, dass er nun auf eine Erklärung wartete.
„Ich schätze, der Junge hat mich an ein Kind erinnert, das ich in Shropshire behandelt habe. Es war der Sohn meines Ex-Freundes. Der Kleine war zwar jünger – erst knapp zwei Jahre alt –, aber er war in der gleichen schlechten Verfassung."
„Aha … Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah sie nachdenklich an. „Du wurdest also an deine Erlebnisse zu Hause erinnert. Ich verstehe. Deine Mutter hat mir schon von deiner gescheiterten Beziehung erzählt.
Verblüfft sah sie ihn an. „Du hast mit Mum gesprochen?"
„Ja. Er lächelte traurig. „Sie hat mich angerufen. Als sie erfuhr, dass du zu mir nach Carmel Valley kommen willst, wollte sie dafür sorgen, dass es dir hier gut geht. Mütterlicher Beschützerinstinkt, würde ich sagen.
Katie runzelte die Stirn und nestelte an ihrer Serviette. Es gefiel ihr ganz und gar nicht, dass ihr Vater einen so tiefen Einblick in ihr Privatleben genommen hatte.
Während sie noch damit beschäftigt war, über die Indiskretion ihrer Mutter nachzugrübeln, trat plötzlich ein Mann an ihren Tisch. Sie schätzte ihn auf Mitte dreißig – ein auffallend gut aussehender, dunkelhaariger Mann mit einer so intensiven Ausstrahlung, dass ihr ein Schauer über den Rücken lief. Er trug einen eleganten dunkelblauen Anzug, der perfekt zu seinen Augen passte. Ungeniert musterte er Katie, wobei sein Gesichtsausdruck keinen Zweifel daran ließ, dass ihm gefiel, was er sah.
Katie fühlte sich unbehaglich und rutschte nervös auf ihrem Stuhl herum, um seinen forschenden Blicken zu entgehen. Ihr war heiß geworden und sie fragte sich, wieso sie gerade heute diese viel zu enge Bluse angezogen hatte.
Sie musste sich zusammenreißen! Schließlich war sie kein kleines Schulmädchen mehr. Entschlossen sah sie auf und musterte ihn genauso eingehend wie er sie. Der Fremde hatte eine perfekte Figur: Er war groß, schlank und sehr muskulös. Sein Haar war tiefschwarz, und obwohl es sehr kurz geschnitten war, gaben einige widerspenstige Strähnen ihm ein verwegenes, südländisches Aussehen.
Als ihre Blicke sich trafen, glaubte Katie, ein verführerisches Glitzern in seinen blauen Augen zu erkennen. Doch dann drehte er sich um und wandte sich an ihren Vater.
„Jack! Was für eine angenehme Überraschung. Schön, Sie zu sehen! Er reichte ihrem Vater die Hand. „Ich wollte sowieso heute oder morgen bei Ihnen vorbeischauen. Wie geht es Ihnen?
Seine Stimme hatte einen angenehmen, melodischen Klang; tief und so sanft, dass Katies Herz heftig zu pochen begann. Wieso zum Teufel hatte dieser Mann eine solche Wirkung auf sie?
„Mir geht es gut, Nick. Danke. Ihr Vater wies auf Katie. „Haben Sie schon meine Tochter Katie kennengelernt?
Verwundert sah Nick ihn an. „Ihre Tochter? Ich wusste gar nicht …"
„Nun ja …, unterbrach ihr Vater ihn, wobei sein Atem wieder beunruhigend rasselte. „Das ist eine lange Geschichte. Sie ist erst vor etwa zwei Wochen aus Großbritannien gekommen.
Liebevoll sah er Katie an. „Darf ich vorstellen? Katie, das ist Nick Bellini. Er und seine Familie besitzen das benachbarte Weingut."
Katie runzelte die Stirn. Ihr Vater