Leidenschaftliches Liebesmärchen in Brasilien
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Wie im Märchen fühlt Zimmermädchen Emma sich, als der brasilianische Multimillionär Lucas Marcelos sie in seine Arme zieht und heiß verführt. Aber der Traum währt nur eine Nacht … Während sie am nächsten Morgen auf ein Happy End hofft, macht Luc ihr ein unmoralisches Angebot: Sex ja, aber keine Gefühle! Gedemütigt und mit gebrochenem Herzen verlässt Emma ihn. Doch weder hat sie mit den Folgen ihrer Liebesnacht gerechnet, noch dass sie den skrupellosen Verführer so bald wiedersieht - und es gegen ihren Willen sofort wieder unwiderstehlich sinnlich zwischen ihnen knistert …
Susan Stephens
Das erste Buch der britischen Schriftstellerin Susan Stephens erschien im Jahr 2002. Insgesamt wurden bisher 30 Bücher veröffentlicht, viele gehören zu einer Serie wie beispielsweise “Latin Lovers” oder “Foreign Affairs”. Als Kind las Susan Stephens gern die Märchen der Gebrüder Grimm. Ihr Studium beendete die Autorin mit einem MA in Musik, sie wurde professionelle Sängerin und schrieb Sachbücher. Mit dem Schreiben von Liebesromanen begann sie erst, als sie eines Tages die Autorin Penny Jordan kennenlernte, die sie als Freundin und Mentorin zum Schreiben ihres ersten Liebesromans ermutigte. Auf einer Auktion einer Benefiz-Veranstaltung konnte ein Tag mit einem Autor ersteigert werden. Susans Ehemann gab das höchste Gebot ab und so verbrachte Susan einen Tag mit der bekannten Romance-Autorin Penny Jordan, die beiden wurden gute Freundinnen. Für Susan Stephens steht die Familie an erster Stelle, danach kommen das Schreiben, die Freunde sowie die Haustiere. Gern besucht sie Theatervorstellungen sowie Konzerte, sie reist viel. Zu ihren Hobbys in der Freizeit zählen Lesen, Kochen und Stricken. Susan Stephens liebt Wanderungen durch die Landschaft in Yorkshire, wenn es regnet, spielt sie Klavier. Ihre liebsten Sportarten sind Reiten und Ski laufen. Ihren Ehemann lernte Susan Stephens auf Malta kennen, sie trafen sich an einem Montag und am folgenden Freitag verlobten sie sich, knapp drei Monate später waren sie verheiratet. Bis heute sind sie glücklich verheiratet und haben drei Kinder. Trotzdem hofft Susan, dass ihre Kinder bei der Wahl ihrer Lebenspartner etwas besonnener vorgehen.
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Book preview
Leidenschaftliches Liebesmärchen in Brasilien - Susan Stephens
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2015 by Susan Stephens
Originaltitel: „Brazilian’s Nine Months’ Notice"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2256 - 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Alexa Christ
Abbildungen: Harlequin Books S. A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 11/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733707101
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Es hätte für Emma ein Grund zum Feiern sein sollen, zur Freude, dass sie sich als einfaches Zimmermädchen den Abend freinehmen konnte, um an der Hochzeit ihrer besten Freundin in Schottland teilzunehmen.
Freude? Feierlaune? Emmas wild klopfendes Herz ließ keine Unbeschwertheit zu. Zweifellos würde auch Luc Marcelos die Hochzeit besuchen. Und das hieß, dass sie nicht länger vor der Wahrheit davonlaufen konnte.
Luc …
Würde sie denn je dazulernen?
Nein, seufzte Emma innerlich und starrte in das leichenblasse Gesicht, das der Spiegel der eleganten Damentoilette ihr zurückwarf. Wenn sie daran dachte, dass ihr ein Treffen mit dem Vater ihres ungeborenen Kindes unmittelbar bevorstand, drehte sich ihr der Magen um.
An ihrer Schwangerschaft bestand kein Zweifel. Sie hatte drei Tests gemacht. Alle waren positiv gewesen.
Es war erst wenige Wochen her, seit Emma London und das Bett des reichen Hotelbesitzers und berühmt-berüchtigten Polospielers Lucas Marcelos verlassen hatte.
Der notorische Playboy würde wohl kaum vor Freude im Dreieck springen, wenn er die Neuigkeiten erfuhr. Und ganz sicher würde er nicht denselben Charme an den Tag legen wie in London. Ein Mann, der so wohlhabend und erfolgreich wie Lucas war, würde sicherlich misstrauisch ihre Absichten hinterfragen.
Dabei galt Emmas Hauptsorge gar nicht mal ihr selbst. Sie fragte sich, ob Lucas ihrem Kind ein guter Vater sein würde. Sie kannten sich ja kaum, und das wenige, was sie über ihn wusste, legte nicht gerade die Vermutung nahe, dass er ein ausgesprochener Familienmensch war.
Ein Schritt nach dem anderen, sagte sie sich resolut und überprüfte den Sitz ihres Kleids, das zu Beginn des Abends noch perfekt gewirkt hatte und ihr nun irgendwie zu eng vorkam. Luc war ein guter Freund des Bräutigams. Natürlich würde er bei der Hochzeit zugegen sein. Der Bräutigam, Tiago Santos, heiratete eine von Emmas besten Freundinnen, Danny Cameron. Wann immer Luc sich von den Verpflichtungen freimachen konnte, die seine Luxus-Hotelkette mit sich brachte, spielte er gemeinsam mit Tiago im weltberühmten Polo-Team der Thunderbolts.
Emma hatte gerade ein Trainingsprogramm in Lucs Londoner Hotel absolviert, als er aufgrund ihrer ausgezeichneten Leistungen auf sie aufmerksam wurde. „Sie interessieren mich", sagte er damals zu ihr und blickte sie aus seinen glutvollen dunklen Augen intensiv an. Zu diesem Zeitpunkt ahnte sie noch nicht, wie sehr sie ihn interessierte.
Seit sie das erste Mal in seinem leicht amüsierten Blick versunken war, war es um sie geschehen gewesen. Sie war seit jeher eine Romantikerin, und Lucas Marcelos wurde seinem legendären Ruf mehr als gerecht. Er habe die Statur eines Gladiators und sehe aus wie ein Gott der Unterwelt – das hatte einmal eine Klatschzeitung über ihn geschrieben. Mit seinem welligen schwarzen Haar, dem dunklen Teint, dem verwegenen Dreitagebart und den markanten Gesichtszügen sorgte er in der Damenwelt regelmäßig für sehnsüchtige Seufzer. Schnell entwickelte Emma die völlig unrealistische Vorstellung, wie traumhaft es war, dass sie neben ihm arbeiten und ihn jeden Tag sehen konnte. Sie bemühte sich nach Kräften, ihn durch ihr Engagement zu beeindrucken. Vielleicht konnten sie ja … Freunde sein?
Bald öffnete sie sich ihm, erzählte ihm von ihren Hoffnungen für die Zukunft und ihrem Traum, in seiner Firma Karriere zu machen. Sein ungebrochenes Interesse schmeichelte ihr.
Wie dumm sie gewesen war. Heute wusste sie, dass sie einfach nicht erkannt hatte, dass Luc ein erfahrener Verführer war, für den es ein Leichtes war, sich in ihr Herz zu schleichen.
In der Nacht, in der sie erfuhr, dass ihre Eltern in einer Verfolgungsjagd mit der Polizei ums Leben gekommen waren, war sie ihm wie eine reife Frucht in den Schoß gefallen. Sie war so verzweifelt, dass sie niemandem von dem Unglück erzählte. Ganz sicher sagte sie nichts zu Luc, dem sie dann ja auch von der kriminellen Vergangenheit ihrer Eltern hätte erzählen müssen. Und von ihrer tiefen Trauer, die sie selbst nicht erklären konnte.
Ihre Eltern hatten sie nie gewollt. Und sie hatten es sie spüren lassen. Trotzdem hatte Emma sie geliebt und sich immer bemüht, ihre Liebe zu gewinnen. Ständig brachte sie Entschuldigungen für ihre Eltern vor – ihre wunderschöne Mutter kam mit dem Altern nicht klar, während ihr Vater, ein Mitglied der aristokratischen Fane-Familie, dem Druck nicht standhielt, den seine Herkunft ihm auferlegte.
In der Nacht, in der sie starben, waren ihre Tränen echt gewesen. Sie weinte um ihre Eltern und das Leben, das sie verschwendet hatten. Und sie weinte, weil es ihr nun nicht mehr gelingen würde, ihre Liebe zu gewinnen. Emma erinnerte sich daran, wie sehr sie sich in dieser Nacht danach gesehnt hatte, in den Arm genommen und geliebt zu werden.
Vorgetäuschte Liebe war immer noch besser als gar keine, und Luc war ein Meister der Verführung. In jener Nacht war sie unendlich froh und dankbar gewesen. Er überschüttete sie mit einer solchen Leidenschaft, dass sie alles andere vergaß. Lucas Marcelos war ihr hingebungsvoller Liebhaber und sie seine angebetete Geliebte – für eine einzige, lange Nacht. Irgendwann hatte sie ihn sogar gefragt, wie es nun mit ihnen weitergehen würde. Luc schaute sie überrascht an, dann zuckte er die Achseln. „Wir können eine Affäre miteinander haben, wenn du willst", sagte er.
Aus der Traum. Sie wartete, bis er fest eingeschlafen war, dann schlüpfte sie aus seinem Bett, räumte sofort ihr Zimmer und machte sich noch vor dem Morgen auf den langen Weg zurück nach Schottland, ihrem Zuhause. Vielleicht würde sie dort den Kopf freibekommen. Vielleicht würde sie dort auf ein paar glückliche Erinnerungen mit ihren Eltern stoßen. Doch da war nichts. Nichts als eine große Leere. Weshalb sie sich einen Job gesucht und begonnen hatte, ihr Leben neu aufzubauen. Sie hätte nie geglaubt, dass sie Luc wiedersehen würde. Doch jetzt war er zurück in ihrem Leben – wie kurz auch immer –, und sie würde ihm von dem Baby erzählen müssen.
Immerhin stand sie wieder mit beiden Beinen auf der Erde, dachte Emma, während sie das feine Seidenkleid über ihrem immer noch flachen Bauch glättete. Lucas war ein wahnsinnig attraktiver Multi-Millionär, sie dagegen nur ein Zimmermädchen. Sie spielten in völlig unterschiedlichen Ligen. Und sich in der Damentoilette zu verstecken war keine Lösung. Sie musste sich ihm stellen. Ganz sicher würde sie sich besser fühlen, wenn sie ihm erst einmal gesagt hatte, wie sehr sie sich auf das Kind freute und dass sie weder jetzt noch später Hilfe von ihm brauchte oder erwartete.
Vermutlich würde er sich nicht einmal an sie erinnern, sinnierte Emma, als mehrere Frauen die Damentoilette betraten. Während vor dem Spiegel ein Gedrängel ausbrach, griff Emma nach ihrem kleinen Kosmetiktäschchen und machte sich daran, ihr Äußeres aufzupolieren. Wenn sie zu viel Make-up auflegte, würde es aussehen, als hätte sie sich Mut angemalt. Zu wenig, und Luc würde sie für blass und schwach halten. Doch genau das würde sie niemals zulassen. Also trug sie ein wenig Lipgloss auf und ein bisschen Rouge. Na bitte, schon viel besser!
Die Braut hatte ihr ein wunderschönes Kleid geliehen. Bestimmt fragten Danny und Lizzie, eine weitere ihrer Kindheitsfreundinnen, sich bereits, wo sie steckte. Deshalb warf sie nur noch schnell einen letzten Blick in den Spiegel. Die Schwangerschaft und die Aussicht, gleich auf Lucas Marcelos zu treffen, waren eine schwindelerregende Mischung, aber das Make-up verbarg geschickt ihre Blässe. Jetzt musste sie nur noch den Abend durchstehen, und alles war gut.
Emma holte noch einmal tief Luft, dann öffnete sie die Tür und rannte geradewegs in Lucas hinein.
Während er beide Hände um ihre Schultern legte und ihr Halt gab, blickte sie entsetzt zu ihm auf. Seine Berührung war so vertraut. Es war, als wären sie nie getrennt gewesen. Sie starrte auf seine sinnlichen Lippen, in seine glutvollen Augen.
„Alles in Ordnung?"
Seine heisere Stimme war wie eine Liebkosung. Es war dieselbe Stimme, die sie verführt und umschmeichelt hatte, während er ihr sinnliches Verzücken bereitete.
„Ja, alles in Ordnung, danke. Sie wich vor ihm zurück. „Tut mir leid, dass ich so in Sie reingerannt bin
, erwiderte sie leichthin. Ihre guten Manieren würden ihr helfen, die schwierige Situation zu meistern.
„Wir kennen uns doch, oder?"
Er machte sich über sie lustig. Natürlich kannten sie sich. Luc kannte jeden einzelnen Zentimeter ihres Körpers. „Ich glaube, wir sind uns schon einmal begegnet." Verdammt, sie verfluchte die instinktive Reaktion ihres Körpers! Sie wollte doch kühl und souverän wirken. Rasch wandte Emma sich zum Gehen.
Da trat Luc ihr in den Weg. Seine Hitze umfing sie. Erneut drohte sie seiner sexy Ausstrahlung zu erliegen.
„Ich hoffe, Sie genießen den Abend, Senhor Marcelos", sagte sie steif und blickte über seine Schulter hinweg in den Ballsaal, wo die Party in vollem Gange war.
„Warum bist du so plötzlich aus London verschwunden, Emma?"
Und wieso konnte er ihr nicht einfach den Weg freigeben? „Es war an der Zeit zu gehen", versetzte sie so sachlich wie möglich. Sie musste unbedingt Abstand schaffen, um wieder einen kühlen Kopf zu bekommen. Das hier waren weder die richtige Zeit noch der geeignete Ort, um ihm zu sagen, dass sie sein Kind in sich trug. Aber die Zeit würde kommen, und dann wollte sie bereit sein.
„Ich dachte, du wärst glücklich in deinem Job. Ich dachte, all meine Mitarbeiter wären glücklich?"
„Ich bin sicher, das sind sie."
„Du doch ganz offensichtlich nicht, denn sonst wärst du ja nicht gegangen."
Lucs Blick verhärtete sich. Er erwartete eine Antwort, doch ihr Herz pochte so heftig, dass sie vermutlich keinen Ton herausbekommen würde.
„Hast du einen besseren Job gefunden?"
„Nicht wirklich", gab sie ehrlich zu und folgte Lucs Blick, der ihre Umgebung in Augenschein nahm. Die Botschaft war unmissverständlich. Es handelte sich um ein zauberhaftes Landhotel, das gut in die Wildnis Schottlands passte, aber es konnte sich in keiner Weise mit Lucs umwerfenden Luxustempeln messen.
„Bist du wegen der Hochzeit nach Schottland zurückgekehrt?", bohrte er weiter nach.
„Das hier ist meine Heimat. Ich bin in Schottland geboren … ich arbeite hier im Hotel. Die Braut stammt auch aus dieser Gegend, deshalb hat Danny dieses Hotel ausgesucht, um ihre Hochzeit zu feiern."
„Wie ich hörte, ist deine Cousine Lizzie die Tochter des Gutsherrn hier. Die Familie ist von Adel?"
„Das stimmt." Sie konnte förmlich hören, wie die Rädchen in seinem Hirn ratterten. Wenn ihre Cousine aus adeligem Haus stammte und die Tochter des Großgrundbesitzers war, warum schrubbte Emma dann Fußböden?
Lucs Stirnrunzeln vertiefte sich. „Du hast hier also den gleichen Job wie in London?"
„Nicht ganz. Ich arbeite noch als Zimmermädchen", entgegnete sie ohne Scham. Ihr Onkel mochte ja ein Gutsherr sein, aber sie selbst entstammte dem armen Zweig der Fane-Familie. Jener Linie, die sich kriminellen Machenschaften verschrieben hatte, anstatt sich anständige Jobs zu suchen. Sie selbst allerdings war eine Ausnahme. Egal wie kümmerlich ihr Lohn auch ausfallen mochte, Emma konnte voller Befriedigung von sich behaupten, jeden Penny ehrlich verdient zu haben.
„Aber hier hast du doch gar keine Aufstiegsmöglichkeiten?", versetzte Luc scharf.
„Es gibt zwar kein Ausbildungsprogramm, bestätigte sie, „aber es ist ein Anfang.
Fest erwiderte sie seinen Blick, so als wolle sie ihn herausfordern, ihr zu widersprechen. Immerhin würde sie diesen Job nicht für alle Ewigkeit machen. Sie