Mit dem Boss ins Bett?
By Joss Wood
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About this ebook
"Darling!" Spontan stürmt Jaci auf den Mann zu, der aus dem Aufzug steigt. Bevor er etwas entgegnen kann, verschließt sie seinen Mund mit einem Kuss. Natürlich nur, um einen zudringlichen Typen zu vergraulen, der ihr bis in das Foyer des New Yorker Luxushotels gefolgt ist. Aber woher kommt dann die nie gekannte sinnliche Erregung, als der Mann ihr Spiel mitmacht und sie wild zurückküsst? Und das in aller Öffentlichkeit, wo Jaci sexuelle Verwicklungen gerade gar nicht brauchen kann! Immerhin sehe ich ihn nie wieder, denkt sie. Da trifft sie wenig später ihren neuen Boss …
Joss Wood
Schon mit acht Jahren schrieb Joss Wood ihr erstes Buch und hat danach eigentlich nie mehr damit aufgehört. Der Leidenschaft, die sie verspürt, wenn sie ihre Geschichten schwarz auf weiß entstehen lässt, kommt nur ihre Liebe zum Lesen gleich. Und ihre Freude an Reisen, auf denen sie, mit dem Rucksack auf dem Rücken, abenteuerliche Ziele in Südafrika, Europa und Amerika besucht. Beim Schreiben taucht sie ganz in ihre Geschichte ein, verliebt sich auch heute noch in die Helden ihrer Romane und flirtet beim Schreiben mit ihnen. Wenn Joss Wood nicht gerade schreibt, oder sich um ihre Kinder kümmert, nutzt sie ihre Erfahrungen in Business und Marketing, um mit Hilfe einer ehrenamtlichen Organisation, die Wirtschaft ihres Heimatstädtchens an der Ostküste Südafrikas anzukurbeln. Umgeben von Farmen und einer atemberaubenden Berglandschaft, gehört die Gesellschaft von wilden Steppentieren vor der Haustür genauso zu ihrem glücklichen und etwas chaotischen Leben, wie ihre Familie, Freunde und natürlich ihre Bücher.
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Book preview
Mit dem Boss ins Bett? - Joss Wood
IMPRESSUM
BACCARA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2015 by Joss Wood
Originaltitel: „Taking The Boss To Bed"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 1937 - 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
Übersetzung: Maria Fuks
Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 08/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733723057
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
Den Kopf stolz erhoben, schritt Jaci Brookes-Lyon durch die Lobby des im Art-déco-Stil gehaltenen Forrester-Grantham Hotel in New York. Sie steuerte auf die Aufzüge zu, neben denen lebensgroße Statuen, Tänzerinnen in künstlerischen Posen, warteten. Jaci streckte die Hand aus und berührte eine kühle Marmorschulter. Ihr Blick wanderte zu ihrem eigenen Spiegelbild in der glänzenden Aufzugstür.
Ihr Kurzhaarschnitt lag voll im Trend, wohingegen ihr Cocktailkleid von zeitloser Eleganz war. High Heels und ein perfektes Make-up vervollständigten das Bild einer selbstbewussten weltgewandten Frau. Ich sehe gut aus, entschied sie. Nun, vielleicht wirkte sie etwas ernst, doch das ließ sich jederzeit ändern.
Wichtig war vor allem, dass niemand hinter ihre Maske schauen konnte. Sie kam sich hier in New York wie eine bessere, stärkere Version der englischen Jaci vor, mehr wie die Person, die sie gern sein wollte. Niemand, der sie sähe, würde daran zweifeln, dass sie ihr Ziel kannte und es erreichen würde. Schade nur, dass das Bild trog.
Als sie im ersten Stock ausstieg, straffte Jaci die Schultern und ging auf die Doppeltür zu, hinter der der Ballsaal lag.
Lächle, befahl sie sich, ehe sie den Saal betrat, in dem sich Männer im Frack oder Smoking und Frauen in eleganter Designer-Kleidung drängten. Niemand sollte ahnen, dass eine solche Ansammlung fremder Menschen die Hölle für sie war. Lieber würde ich nackt über den Piccadilly Circus spazieren …
Sie beschloss, gleich wieder zu gehen, sollte sie ihre Kollegen von Starfish innerhalb der nächsten Viertelstunde nicht finden können.
Mit Wes und Shona, die genau wie sie selbst als Drehbuchautoren bei Starfish arbeiteten, hatte sie sich rasch angefreundet. Gemeinsam mit ihnen hatte sie am Nachmittag die nicht enden wollende Preisverleihungszeremonie durchgestanden. Jetzt sollte das Ganze mit einer großen Party ausklingen. Jaci mochte solche Partys nicht, aber natürlich musste sie so tun, als amüsiere sie sich – und vielleicht würde sie das ja sogar, wenn sie Shona und Wes erst gefunden hätte.
Sie schaute sich um. Himmel, da vorn stand die Schauspielerin Candice Bloom, die gleich mehrere Preise gewonnen hatte. Allerdings sah sie im echten Leben älter und nicht so schlank aus wie im Film.
Ein Kellner drängte sich durch die Menge, und Jaci nahm sich ein Glas Champagner von dem Tablett, das er auf einer Hand balancierte. Sie nippte an dem prickelnden Getränk und bahnte sich einen Weg zum Rand des Saals. Von dort aus würde sie nach ihren Kollegen Ausschau halten. Sie gab sich noch zwanzig Minuten. Sie war ihr Leben lang das Mauerblümchen auf den Partys ihrer Eltern gewesen. Sie hatte keine Lust, dieses Gefühl wiederzubeleben.
„Das sieht aus wie ein gelungenes Stück georgianischer Handwerkskunst", sagte eine Stimme neben ihr.
Jaci wandte sich um – und musste sich zwingen, sich ihre spontane Abneigung nicht anmerken zu lassen. Dank des smaragdgrünen Smokings erinnerte ihr Gegenüber sie an einen Frosch. Sein dünnes und zudem fettiges dunkles Haar war im Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst. Das absurde Bärtchen und die schmalen Lippen gaben seinem Gesicht einen grausamen Zug.
Warum gerate immer ich an so eklige Typen?
Mr. Frosch griff nach ihrer Hand, um ihren Ring genauer zu betrachten. Für eine Amphibie schien er überraschend viel Kraft zu besitzen. „Ah, sagte er, „ich hatte recht: ein außergewöhnlicher Stein, ein Amethyst, und zudem im Stil jener Zeit geschliffen. Exquisit, möchte ich behaupten. Aus dem achtzehnten Jahrhundert, nicht wahr?
Jaci hatte nicht vor, mit diesem zwielichtigen Kerl über ihren Ring zu sprechen. Sie entzog ihm ihre Hand und widerstand der Versuchung, sich die Finger am Stoff ihres Kleides abzuwischen. Der Frosch verursachte ihr Gänsehaut.
„Wie sind Sie zu dem Ring gekommen?", wollte er wissen. Er lächelte und entblößte dabei hässliche gelbe Zähne.
„Ein Familienerbstück", gab sie zurück. Sie war zu gut erzogen, um den Mann einfach stehen zu lassen.
„Ihr Akzent ist bezaubernd. Sie sind Engländerin?"
„Ja."
„Ich besitze eine Villa in den Cotswolds, in Arlingham. Kennen Sie den Ort?"
Sie kannte den Ort tatsächlich, doch ihre Geduld neigte sich dem Ende zu. „Nein, erklärte sie also. „Wenn Sie mich entschuldigen wür…
„Ich besitze einen sehr hübschen Diamantanhänger, der sich wunderbar auf Ihrem Dekolleté machen würde, unterbrach er sie und kam näher. „Ich stelle mir gerade vor, wie umwerfend Sie aussehen würden, wenn Sie nur diesen Schmuck und ein paar goldene High Heels trügen.
Ein kalter Schauer überlief Jaci, und ihr wurde übel, als er sich mit der Zunge über die Zähne fuhr. Glaubte er wirklich, dass so ein Spruch bei Frauen ankam? Entschlossen schob sie seine Hand von ihrer Hüfte fort. Wie sehr wünschte sie sich in diesem Moment, sie könne ihm ohne Umschweife sagen, was sie von ihm dachte. Doch wie allen Brookes-Lyon-Kindern hatte man auch ihr beigebracht, sich stets höflich zu benehmen und niemals jemandem zu sagen, er solle zur Hölle fahren. Stattdessen beherrschten sie die Kunst, diplomatisch formulierte Abfuhren zu erteilen. Na ja, Neil und Meredith mehr als sie. Sie fand nie die richtigen Worte. Sie krauste die Nase – manche Dinge änderten sich wohl nie.
Wenn es ihr nicht gelang, Mr. Reich-und-gruselig fortzuschicken, dann musste sie eben selbst abhauen.
„Ich begleite Sie, wenn Sie aufbrechen", verkündete er just in diesem Moment.
Konnte er etwa Gedanken lesen? „Sparen Sie sich die Mühe, stieß sie hervor. „Ich bin nicht interessiert.
„Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich im Begriff bin, einen großen Film zu finanzieren. Außerdem besitze ich ein Schloss in Deutschland und …"
Jaci kochte jetzt vor Zorn. Er konnte nicht ahnen, dass sie auf einem herrschaftlichen Landgut aufgewachsen war, das ihrer Familie seit Jahrhunderten gehörte, oder dass ihre Mutter entfernt mit der Queen verwandt war. Wenn mich all das nicht beeindruckt hat, wie sollst du schleimige Amphibie dann eine Chance haben – egal, was du auf der Bank hast?! All das sagte sie ihm nicht. Stattdessen murmelte sie nur: „Ich muss gehen." Geschickt tauchte sie unter seinem Arm durch und eilte zum Ausgang des Ballsaals.
Sie hatte die Aufzüge fast erreicht, als sie hörte, wie dicht hinter ihr der Frosch jemandem befahl, ihm sofort aus dem Weg zu gehen. Verflixt, wenn es ihm gelang, in denselben Aufzug wie sie zu steigen, dann würde sie womöglich mit ihm allein in der kleinen Kabine eingesperrt sein. Die Vorstellung bereitete ihr Bauchschmerzen. Zweifellos würde Mr. Gruselig seine Hände nicht bei sich behalten können.
Wahrscheinlich wird er sogar versuchen, mich zu küssen. Lieber würde ich mit einem Laternenpfahl knutschen!
Nervös schaute sie sich um und drehte sich dann in Richtung Notausgang. Dorthin würde er ihr sicherlich nicht folgen. Vor dem Hotel würde sie ein Taxi anhalten, um nach Hause zu fahren. Glücklicherweise war ihr Apartment mit einer Badewanne ausgestattet. Ein Schaumbad und dazu ein Glas Wein … Ja, das hörte sich wunderbar an!
Doch noch ehe sie die Tür zum Treppenhaus öffnen konnte, sagte eine Stimme direkt hinter ihr: „Meine Limousine wartet vor dem Hotel."
Vor Schreck wäre Jaci fast gestolpert. Mr. Aufdringlich war ihr dicht auf den Fersen. Der grausame Ausdruck seiner Augen und das lüsterne Lächeln, das seinen Mund umspielte, machten ihr Angst. Was sollte sie tun? Im Treppenhaus würde sie ihm ebenso ausgeliefert sein wie in einem der Aufzüge. Sogar der Flur vor dem Ballsaal hatte sich geleert. Ihr blieb wohl nichts anderes übrig, als in den Saal zurückzukehren.
Was für ein Albtraum!
In diesem Moment öffneten sich die Türen eines Aufzugs, und ein hochgewachsener Mann im Smoking trat heraus. Er hatte breite Schultern, schmale Hüften und dunkles Haar, das ein wenig zerzaust wirkte, was zweifellos beabsichtigt war.
Ich kenne ihn, dachte Jaci, auch wenn der Dreitagebart sie einen Moment lang verwirrte. Ist das etwa Ryan?
Ja, er war es! Sie hatte Neils Freund einige Jahre nicht gesehen, und er wirkte erwachsener – und noch beeindruckender als der attraktive Student, den sie in Erinnerung hatte. Durchsetzungsfähig, sexy, stark. Ein Mann im wahrsten Sinne des Wortes.
Jacis Herz machte einen Sprung und ihre Knie wurden weich, als etwas wie ein elektrischer Schlag sie durchfuhr. Verflixt, sie fühlte sich bereits jetzt heftig zu ihm hingezogen – und er hatte sie noch nicht einmal bemerkt.
Aber er musste sie bemerken! „Ryan!", rief sie, woraufhin er zu ihr herübersah.
„Meine Limousine wartet draußen."
Himmel, gab der schleimige Frosch denn nie auf? Jaci musterte kurz seine Miene und erkannte, dass er sie erst in Ruhe lassen würde, wenn er sein Ziel – sie, ohne ihre Kleidung – erreicht hätte. Nun, dazu würde es nicht kommen. Lieber würde sie sich mit einer Klapperschlange ins Bett legen. Aber es gab vielleicht noch eine andere, angenehmere Lösung.
„Ryan, Schatz!" Sie eilte zu ihm, schaute ihn strahlend an und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Sie sah, wie seine Augen sich vor Erstaunen weiteten, fühlte, wie er ihr die Hände auf die Hüften legte. Er wollte etwas sagen. Doch ehe er dazu kam, verschloss Jaci seinen Mund mit ihrem. Dabei schickte sie ein stummes Gebet zum Himmel: Bitte, lass nicht zu, dass er mich jetzt von sich stößt!
Seine Lippen waren warm und fest. Und als Jaci mit den Fingern leicht seinen Nacken liebkoste, spürte sie, wie Ryan erschauerte. Er hob den Kopf, löste seinen Mund von ihrem und sah ihr tief in die Augen. Einen Moment lang fürchtete sie, er würde sie fortschieben und fragen, was zum Teufel das alles sollte. Doch stattdessen zog er sie wieder zu sich heran. Und küsste sie. Drängend und leidenschaftlich. Ohne zu zögern, öffnete Jaci die Lippen. Ein Arm um ihre Taille ließ ihren Körper mit seinem verschmelzen, sodass ihre Brüste gegen Ryans muskulösen Oberkörper und ihr Bauch an – huch! – seine Erektion gepresst wurden.
Jaci hätte nicht sagen können, ob der Kuss Sekunden, Minuten oder Stunden andauerte. Jedenfalls klopfte ihr Herz zum Zerspringen, und ihr Atem ging viel zu schnell, als Ryan ihren Mund schließlich freigab. Glücklicherweise hielt er sie immer noch umschlungen, denn ihr war ein wenig schwindelig. Seufzend barg sie den Kopf an seiner Schulter. Das alles war so unwirklich, dass sie fast glaubte, es sei nur ein Traum. Nie zuvor hatte sie so leidenschaftlich für jemanden empfunden. Und das in aller Öffentlichkeit und für einen Mann, den sie kaum kannte!
„Leroy, wie schön dich zu sehen, hörte sie Ryan sagen. Seine Stimme klang ruhig. Anscheinend war er daran gewöhnt, in angesagten Hotels von unbekannten Frauen geküsst zu werden. „Ich hatte gehofft, dich hier zu treffen.
„Ryan", gab Leroy lediglich zurück.
Da sie nicht bis in alle Ewigkeit an Ryan geschmiegt stehen bleiben konnte – auch wenn die Vorstellung etwas sehr Verführerisches hatte –, versuchte sie sich umzudrehen. Doch zu ihrem Erstaunen hielt Ryan sie fest. „Wie ich sehe, hast du mein Mädchen schon kennengelernt."
Sie versuchte, den Ausdruck seines Gesichts zu deuten. Hatte er gerade „mein Mädchen" gesagt? Warum hatte er sie nicht einfach vorgestellt?
Sie biss sich