Unter dem Baum der Schmetterlinge: Digital Edition
By Robyn Donald
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About this ebook
Gern gewährt der Unternehmer Caid der hübschen Sanchia in seiner Villa Unterschlupf. Nur knapp ist Sanchia einem Feuer entkommen - und kuschelt sich eng an ihn. Ihrer leidenschaftlichen Nacht folgt jedoch ein böses Erwachen: Sanchia denkt, er wolle nur ihren Besitz!
Robyn Donald
Die Neuseeländerin Robyn Donald ist überzeugt, dass Schreiben und Gärtnern viel gemeinsam haben: Beide Tätigkeiten sind mit Fantasie, Gefühlen, Visionen, viel Arbeit und Rückenschmerzen verbunden - und machen, wenn sie erfolgreich abgeschlossen sind, sehr glücklich. Schon als Kind erzählte Robyn ihren vier jüngeren Schwestern und ihrem Bruder sehr gern haarsträubende Abenteuer aus den Kinderromanen, die sie gerade aus der Bücherei ausgeliehen hatte. Der Drang zu schreiben war so stark, dass sie, nachdem sie Jahre später ihre ersten drei Romances veröffentlicht hatte, ihren Job als Lehrerin kündigte und hauptberuflich Autorin wurde. Mittlerweile hat sie über 55 Romane verfasst, die weltweit eine begeisterte Leserschaft gefunden haben. Eines ihrer Erfolgsrezepte ist sicher das sorgfältige Recherchieren, bevor sie sich schließlich ans Schreiben macht. Trotzdem findet sie immer noch Zeit für ihre beiden erwachsenen Kinder und deren Partner, ihre Enkeltochter, ihre Mutter und ihren Ehemann, der sie über viele Jahre außerordentlich loyal unterstützt hat. Und natürlich kümmert sie sich auch gern um den Familienhund, einen etwas aus der Art geschlagenen Labrador.
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Book preview
Unter dem Baum der Schmetterlinge - Robyn Donald
IMPRESSUM
Unter dem Baum der Schmetterlinge erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2000 by Robyn Donald
Originaltitel: „Sanchia’s Secret"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA EXTRA
Band 195 - 2002 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Gudrun Bothe
Umschlagsmotive: Geribody / Thinkstock , jps / Shutterstock
Veröffentlicht im ePub Format in 01/2015 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733787691
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de
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1. KAPITEL
„Sie will nicht verkaufen? Warum nicht?" Caid Hunter bellte es förmlich ins Telefon. Er zog die dunklen Brauen über den vor Ärger blitzenden stahlblauen Augen zusammen und starrte blicklos aus dem Fenster auf die beiden Hochhäuser, die das Geschäftsviertel von Kuala Lumpur überragten.
„Das weiß ich nicht. Der Brief besagt nur, dass Waiora Bay nicht zum Verkauf stehe", antwortete sein Manager in Neuseeland etwas verwirrt. Er war es nicht gewohnt, dass sein Boss sich über so eine Kleinigkeit derart aufregte. Zumal er von seinen Geschäftspartnern gerade wegen seiner kühlen Intelligenz und distanzierten Sachlichkeit geschätzt und respektiert wurde.
Caid schluckte seinen Ärger herunter, beugte sich über den Schreibtisch und tippte ungeduldig auf die Tastatur seines Laptops herum. Sekunden später erschien sein elektronischer Terminkalender auf dem Bildschirm.
„Es muss doch mindestens … zwei Monate her sein, dass ihre Tante verstorben ist, oder?"
„Ich war am achtundzwanzigsten September auf Miss Tregears Beerdigung, und das war vor über zwei Monaten, entgegnete sein Manager sachlich. „Miss Smith macht in ihrem Brief allerdings unmissverständlich klar, das Waiora Bay nicht zu verkaufen sei. Ich kann Ihnen gern den Brief faxen, wenn Sie ihn persönlich lesen möchten.
Eine heiße Welle lief durch Caids Körper, als er sich Sanchia Smith’ attraktives Gesicht vor Augen rief – das energische, feste Kinn, die pechschwarzen Haare und den aufregenden Körper, der seine kindliche Schlaksigkeit endgültig verloren hatte und zu einer Herausforderung für jeden Mann herangereift war. Ein Mädchen, das ihn wie ein sündiger Engel geküsst hatte, nur um dann in seinen Armen zu Eis zu erstarren.
Es kostete ihn einige Willensanstrengung, diese Erinnerung zu verdrängen. „Nein, ich kümmere mich darum, wenn ich zurück bin", informierte er seinen Manager kurz angebunden.
Er legte den Hörer auf und schaute gedankenvoll über die nassen Dächer der überfüllten Stadt. Wahrscheinlich spekulierte Sanchia auf ein besseres Angebot. Caid lächelte grimmig. Wenn sie dachte, mit dieser Hinhaltetaktik auch nur einen Cent mehr aus ihm herausholen zu können, sollte sie sich getäuscht haben.
Sanchia kniff die Augen gegen die stechende Januarsonne zu schmalen Schlitzen zusammen und trat leicht auf die Bremse, um den Schlaglöchern und Schotterhaufen auf der Zufahrt zu Waiora Bay auszuweichen. Einen halben Kilometer weiter, auf der Grenze zu Caid Hunters Land, verwandelte sich die Schotterpiste in eine ausgebaute Teerstraße. Jeder Zentimeter von Caids Grundbesitz machte einen äußerst gepflegten Eindruck, was ebenso auf eine sachgemäße Bewirtschaftung wie auf einen Haufen Geld im Hintergrund schließen ließ. Und selbstverständlich konnte der Besitzer einer großen, international operierenden Firma es sich auch leisten, seine Straßen zu einer wahren Rennpiste auszubauen! Sie hoffte nur, eine Begegnung mit Caid Hunter vermeiden zu können.
Das hat ja schon den Anflug einer leichten Paranoia, dachte Sanchia spöttisch. Immerhin war dieses Fiasko, nach dem Caid es tunlichst vermieden hatte, ihr noch einmal über den Weg zu laufen, schon drei Jahre her, und es gab keinen Anlass zu der Annahme, dass er im Moment hier in der Gegend sei.
Und seit diesen letzten Ferien, die sie in Waiora Bay verbracht hatte, war Sanchia erst wieder zur Beerdigung ihrer Großtante hierher zurückgekehrt. Und jetzt wollte sie noch den Letzten Willen von Großtante Kate erfüllen und in einem kurzen Urlaub Abschied von dem alten Haus und der zauberhaften Gegend nehmen.
Sanchia versuchte, den kalten Schauer, der ihr plötzlich über den Rücken fuhr, zu unterdrücken. Es gab noch ein weiteres Problem zu bewältigen. Caid Hunter! Er wollte Waiora Bay. Und er hatte die Macht und die Mittel, die Pläne ihrer Großtante für dieses Land zu durchkreuzen. Sie lehnte sich im Sitz zurück und ließ ihre müden Augen über die Szenerie vor ihr schweifen. Mächtige Pohutukawabäume mit purpurroten Lianen beschatteten den gemähten Rasen, wofür sie noch Will Spence, dem Verwalter der Hunters, danken musste. Im Hintergrund glitzerte verführerisch das türkisfarbene Meer. In der sengenden Sonne erschien der Sandstrand blendend weiß, und am Horizont leuchteten die weißen Segel der vorbeiziehenden Boote.
Sanchia schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter und öffnete langsam die Autotür. Mit einem wenig damenhaften Schniefen schwang sie ihre langen Beine aus dem Wagen. Die Hitze schlug ihr wie eine Faust entgegen, raubte ihr den Atem und ließ ihr dünnes Baumwoll-T-Shirt an Brust und Rücken festkleben. Sie zupfte den klammen Stoff ein Stück vom Körper weg, seufzte ergeben und ging um den Wagen herum, um den Kofferraum zu öffnen. Als sie den glühend heißen Metallgriff berührte, schrie Sanchia erschrocken auf und zuckte instinktiv zurück.
„Was zur Hölle …?, polterte eine barsche, männliche Stimme hinter ihr los. Starke Hände rissen sie zurück, und Caid Hunter stand plötzlich vor ihr. „Was ist passiert?
, forschte er alarmiert und nahm ihre Hand in seine, um sie zu untersuchen. „Hast du dich verbrannt?"
Sie schüttelte den Kopf.
Attraktiver denn je, mit der selbstbewussten Lässigkeit seiner griechischen Vorfahren stand er einfach da und schaute sie unverwandt an. Während ihrer Teenagerzeit hatte Sanchia ihn ständig mit neugierigen, faszinierten Blicken verfolgt und ihren romantischen Fantasien freien Lauf gelassen. Aber er war für sie immer unerreichbar gewesen, und dadurch hatte sie sich sicher gefühlt.
Vor drei Jahren hatte sie den Unterschied zwischen Jungmädchenträumen und der Realität kennengelernt und sich dabei die Finger verbrannt. Seitdem hatte sie Caid Hunter nur noch in Zeitungen oder auf dem Bildschirm gesehen – und jedes Mal mit einer außerordentlich attraktiven Frau an seiner Seite.
Obwohl sein Anblick ihr immer noch den Atem raubte, hob sie stolz das Kinn und erwiderte scheinbar gleichmütig seinen Blick.
„Wenn nichts passiert ist, warum hast du dann geschrien?"
„Mir geht es gut. Du kannst mich endlich loslassen", zischte Sanchia. Selber über einen Meter fünfundsiebzig groß, musste sie zwar die Augen etwas heben, aber nicht den Kopf in den Nacken legen wie viele andere Frauen, um in dieses faszinierende Gesicht zu schauen. Wie immer war sie überwältigt von seiner breitschultrigen, schmalhüftigen Gestalt mit den langen, muskulösen Beinen. Und wie immer spürte sie dieses prickelnde Gefühl, das seine Nähe in ihr auslöste.
Stirnrunzelnd gab er ihre Hand frei und trat mit einem geschmeidigen Schritt zur Seite, der seine mühsam gebändigte Energie und Kraft ahnen ließ. „Schon gut, sagte er lakonisch. „Du kannst dich wieder entspannen.
Über die kurze Distanz hinweg, die sie trennte, sah Sanchia eine Ader an seinem kräftigen, braunen Hals heftig pulsieren. „Ich habe gar nicht erwartet, dich hier zu sehen, fuhr sie mit gespielter Kühle fort. „Wie geht es dir?
„Es geht mir gut, Sanchia. Lauerte da nicht eine Spur von Belustigung hinter seinen konventionellen Worten, oder täuschte sie sich? „Und wie geht es dir?
Jetzt musterte er sie aus seinen leuchtend blauen Augen von Kopf bis Fuß.
Sanchia wünschte sich, sie hätte lieber ihre Jeans statt der knappen, weißen Shorts angezogen. „Danke, mir geht es ausgezeichnet!", sagte sie spröde.
„Der Tod deiner Großtante tut mir sehr leid." Die tiefe vibrierende Stimme hatte einen aufrichtig bedauernden Unterton angenommen.
„Es war ein Tod, wie sie ihn sich immer gewünscht hatte", antwortete Sanchia leise.
„In der Nacht nach dem achtzigsten Geburtstag friedlich im eigenen Bett einzuschlafen ist ein Tod, wie ihn sich wohl jeder wünscht, pflichtete Caid ihr bei. „Aber es ist hart für die, die zurückbleiben.
„Mir geht es gut", wiederholte Sanchia, als müsse sie sich selbst von dieser Tatsache überzeugen.
Einen Moment herrschte Schweigen zwischen ihnen. „Nun, und jetzt bist du also wieder hier, Sanchia, sagte Caid dann in verbindlichem Ton. „Erwachsen geworden und schöner denn je.
„Das Kompliment kann ich dir nur zurückgeben, murmelte Sanchia mit trügerisch süßer Stimme. „Mit dem Erwachsen-geworden-Sein, meine ich. Und recht attraktiv, möchte ich sagen. Deine Mutter ist bestimmt stolz auf dich.
„Mütter sind bekannt für ihre mangelnde Objektivität, was ihre Sprösslinge betrifft. Seine Miene hatte sich verdüstert. „Weißt du eigentlich, dass Ironie deinem Mund einen unangenehm herben Touch gibt?
, fragte er in seidenweichem Ton, aber der warnende Ausdruck in seinen Augen war unmissverständlich. „Was sollte das also? War deine Mutter etwa nicht stolz auf dich?"
Sanchia kniff die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. „Sie starb, bevor ich sie wirklich kennenlernen konnte."
Seine Gesichtszüge entspannten sich, und er sah aus, als ob er noch etwas sagen wolle. Doch dann entschied er sich offensichtlich, das Thema fallen zu lassen. Er warf einen Blick in den Kofferraum ihres Wagens und wies auf den Berg von Gepäckstücken, die sie für ihren dreiwöchigen Urlaub für nötig befunden hatte.
„Soll ich dir beim Tragen behilflich sein?", fragte er geschickt.
„Streng dich nicht so an, Caid!, wies ihn Sanchia mit einem leichten Lächeln ab. „Ich werde dir Waiora Bay auf keinen Fall verkaufen.
Einen Moment lang herrschte ein betretenes Schweigen. Sanchia fühlte, wie ihre Knie anfingen zu zittern und sich ein unangenehmes Gefühl von Schwäche in ihren Gliedern breitmachte. „Jetzt nicht – und niemals", setzte sie deshalb vorsichtshalber noch einmal mit Nachdruck hinzu.
Seine kobaltblauen Augen schienen ihre Farbe noch zu vertiefen. „Ich habe dir ein faires Angebot gemacht. Und ich denke nicht daran, es zu erhöhen." Seine Stimme verursachte ihr eine Gänsehaut.
„Es ist mir völlig gleichgültig, ob du es erhöhst oder nicht", erwiderte sie scheinbar gelassen. „Ich