Heißer Urlaubsflirt mit Folgen
By Anna Cleary
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About this ebook
Sonne, Sand und Meer - Pia sucht Erholung pur! Doch kaum in Italien angekommen, rast ihr Puls, und sie kann gegen ihren Willen nur noch an eins denken: einen heißen Urlaubsflirt. Schuld an ihrem plötzlichen Sinneswandel hat Valentino Silvestri - sexy Latin Lover und Pias Nachbar im malerischen Positano. Während er ihr die schönsten Seiten seiner Heimat zeigt, kommt sie ihm immer näher, küsst ihn voller Sinnlichkeit. Doch kaum beginnt sie ihm ihr Herz anzuvertrauen, zieht er sich überraschend zurück. Und Pia ahnt, dass sie mitten in ein gefährliches Spiel geraten ist …
Anna Cleary
Schon als kleines Mädchen liebte es Anna Cleary zu lesen. Unter der Bettdecke (und mit einer Taschenlampe bewaffnet) ließ sie sich von ihren Romanhelden Nacht für Nacht in eine Welt voller Fantasie entführen. Und sie träumte davon, irgendwann einmal ihre eigenen Geschichten zu schreiben. Doch zunächst wurde sie Lehrerin und erfreute sich daran, auch ihren Schützlingen das Lesen nahezubringen. Erst 2007 begann sie, sich ihren bis dahin unerfüllten Traum zu erfüllen … und schrieb ihren ersten Liebesroman. Heute lebt sie im tropischen Queensland, Australien, zusammen mit ihrer Tochter und einer sehr eigensinnigen Katze.
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Heißer Urlaubsflirt mit Folgen - Anna Cleary
Anna Cleary
Heißer Urlaubsflirt mit Folgen
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2011 by Ann Cleary
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V., Amsterdam
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 042012 - 2012 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Gesine Kiewitz
Fotos: mauritius images
Veröffentlicht im ePub Format im 02/2012 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 978-3-86494-011-8
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY, STURM DER LIEBE
www.cora.de
1. KAPITEL
Leidenschaft war das Letzte, woran Pia Renfern dachte, als sie sich dem Parkplatz der Autovermietungen am römischen Flughafen Fiumicino näherte. Sie kämpfte mit ihrem Gewissen, denn als Australierin war sie bis jetzt immer nur auf der linken Straßenseite gefahren. Aber in einem fremden Land geschahen eben manchmal Dinge, die auch ein vorausschauender Mensch nicht absehen konnte.
Da Vinci Auto schien ihr als Mietwagenfirma geeignet. Zielstrebig lief Pia mit ihrem Gepäckwagen zum Schalter und lächelte der Angestellten zu. „Mi scusi, Signora, wie viel kostet ein Mietwagen für einen Tag?"
Die Frau musterte Pia scharf und zog die Augenbrauen hoch. „Für einen Tag, Signorina?"
Pia hatte das Gefühl, eine Erklärung abgeben zu müssen. „Ja, ich muss nach Positano fahren. Wissen Sie, mein Flug, hatte Verspätung, und ich habe den Bus verpasst. Eigentlich wollte ich die Bahn nehmen, aber der Streik … Sie machte eine entschuldigende Geste. Nach dem anstrengenden vierundzwanzigstündigen Flug geriet ihr Lächeln etwas schief. „Ich habe ein Taxi gesucht, doch kein Fahrer will so weit fahren.
Die Frau musterte Pias zierliche Gestalt mit dem kurz geschnittenen blonden Haar, der blauen Wildlederjacke, den abgenutzten Jeans und den Stiefeletten.
„Darf ich Ihren Pass und Führerschein sehen, Signorina?"
Pia bemerkte, wie sich ein dunkler Schatten hinter ihr aufbaute. Als sie der Frau die Papiere aushändigte, sah diese über Pias Kopf hinweg und begann strahlend zu lächeln. „Ah, Signore. Ich bin gleich für Sie da."
Pia drehte sich um. Lässig auf sein Gepäck gestützt, stand dort ein Mann, weit über einen Meter achtzig groß, mit dichten Augenbrauen und intelligenten dunklen Augen. Sein herausfordernder Blick heftete sich sofort auf sie. Pia durchfuhr es beim Blick in seine Augen wie ein Blitz.
Abrupt wandte sie sich wieder der Angestellten zu. Sie hätte sich nicht umdrehen dürfen. Auf groß, schlank und testosterongesteuert war sie nicht vorbereitet, und mochte er auch noch so gut aussehend sein.
Valentino Silvestri, der gerade aus Tunis zurückgekehrt war, wo er den zermürbenden Kampf von Interpol gegen den Drogenhandel mit koordiniert hatte, rieselte ein warmer Schauer über den Rücken.
Wenn die hübsche Blondine sich noch einmal umdrehen würde, könnte er ihre faszinierenden blauen Augen näher betrachten. Er warf einen anerkennenden Blick auf ihren knackigen Po. Dio, wie sehr er sich nach einer Frau sehnte.
Pia hielt den Atem an, als die Angestellte stirnrunzelnd ihren Pass prüfte und dabei auf die Computertasten hämmerte.
Die Frau sah auf. „Benötigen Sie ein großes oder ein kleines Auto, Signorina?"
Erleichtert darüber, dass die Frau offensichtlich nicht über Straßenseiten nachdachte, erwiderte sie: „Oh, ein kleines Auto ist in Ordnung. Grazie." Sie ignorierte die dunklen Augen, die sich in ihren Rücken zu bohren schienen.
Pia war optimistisch. Mit ein wenig Glück würde sie ihren Zielort noch vor Anbruch der Nacht erreichen. Trotzdem war ihr nicht ganz wohl bei dem Gedanken, sich in das Auto zu setzen und loszufahren. Gut, dass sie vor ihrer Abreise einen internationalen Führerschein beantragt hatte.
Aber es ging ihr schon viel besser als noch vor einigen Monaten. Offiziell hatte sie ihre Angstzustände überwunden, und sie spürte neue Energie in sich aufsteigen.
Es konnte nicht so schwierig sein, auf der anderen Straßenseite zu fahren. Andere schafften es auch – Lauren, Pias Cousine, hatte problemlos ganz Italien durchquert. Pia musste nur die Autobahnen vermeiden und auf die weniger befahrenen Landstraßen ausweichen.
Bis jetzt war sie immer unfallfrei gefahren. Nur einmal war ihr der Führerschein entzogen worden, doch das lag lange zurück. Zum Glück gab der internationale Führerschein keinen Aufschluss über ihre wilde Vergangenheit.
Die Angestellte sah zu ihr auf. „Wann möchten Sie den Wagen denn zurückgeben, Miss Renfern?"
„Haben Sie eine Niederlassung in Positano?"
„Nein, Signorina, sagte die Frau ernst. „Es gibt dort wenig Parkmöglichkeiten. Sie könnten zu unserer Niederlassung in Sorrent fahren und dann den Bus zurücknehmen. Kennen Sie sich hier in der Gegend aus?
„Leider nicht. Hat der Wagen kein Navigationssystem?"
Pia spürte plötzlich eine Bewegung hinter sich. „Scusi, Signorina."
Erstaunt drehte sie sich um. „Ja?"
Der Mann hinter ihr trat vor. Seine dunklen Augen leuchteten. Pias Kehle wurde trocken. Er war ungemein attraktiv, mit ausgeprägten Wangenknochen und einem Bartansatz auf dem fein geschnittenen Gesicht. Pia hatte noch nie so dichte Augenbrauen gesehen. Die lässige Eleganz seiner schwarzen Lederjacke, das offene weiße Hemd und die Jeans betonten seinen athletischen Körper.
Er neigte sich zu ihr und betrachtete sie. Pia war völlig durcheinander. Sie trat einen Schritt zurück und lehnte sich gegen den Schalter.
„Entschuldigen Sie die Einmischung, Signorina. Sie möchten nach Positano?" Seine Stimme war tief und besaß einen angenehmen Akzent.
„Ja."
„Sind Sie darüber informiert, dass die Küstenstraße sehr schmal ist?" Seine Augen schienen ihr Gesicht zu erkunden.
„Ja, ich denke schon … Warum?" Etwas in ihr sträubte sich gegen seine Einmischung. Die Straßen waren eng, na und? Unterstellte er ihr, dass sie nicht Auto fahren konnte? Ihr wurde plötzlich heiß. An den benachbarten Ständen war es still geworden, und die Angestellten, die Kunden und der gesamte Flughafen schienen innezuhalten und ihnen zuzuhören.
Pia musterte den Mann mit einem kühlen Lächeln. „Darf ich fragen, was Sie das angeht, Signore?"
„Die Straßen in dieser Gegend sind stark befahren und gefährlich. Das sagen sogar erfahrene Autofahrer." Seine Augen blickten ernst, während er mit den Händen gestikulierte. „Gestatten Sie, Signorina – Sie haben einen australischen Akzent. Sind Sie schon einmal auf der rechten Straßenseite gefahren?"
Pia überkam Schuldbewusstsein. Sie spürte die bohrenden Blicke der Frau. Wenn ich doch nur lügen könnte, dachte sie. Aber sie war noch nie eine gute Lügnerin gewesen.
„Nun … nein, noch nicht, platzte es aus ihr heraus. „Aber was hat das mit Ihnen zu tun?
Merklich verstimmt schüttelte er den Kopf. „Das ist nicht gut. Sie dürfen nicht auf diesen Straßen fahren, vor allem nicht bei dem heutigen Bahnstreik. Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Ich werde …"
Doch bevor er ihr seinen Vorschlag unterbreiten konnte, wurde Pia von der Angestellten unterbrochen. „Scusi, Miss Renfern. Es tut mir leid, aber Da Vinci Auto kann Ihnen keinen Wagen bereitstellen."
„Was? Pia wirbelte herum und starrte die Frau empört an. „Das ist nicht fair! Ich bin eine erfahrene Autofahrerin. Ich kenne diesen Mann nicht. Hören Sie nicht auf ihn!
„Es tut mir leid, Signorina, erwiderte die Frau barsch und gab Pia die Ausweise zurück. „Vielleicht kann Ihnen eine andere Autovermietung weiterhelfen.
„Aber …"
„Nein!" Die Frau verschränkte entschlossen die Arme vor der Brust.
Kochend vor Wut, riss Pia die Dokumente an sich, griff nach ihrem Gepäck und drehte sich noch einmal wütend zu dem Mann hinter ihr um. „Vielen Dank, Signore!", rief sie ihm im Ton höchster Verachtung zu.
Seine Augen glitzerten. „Prego. Ihre Sicherheit ist jedem Italiener ein Anliegen."
Sie mochte zurzeit keine Auseinandersetzungen mit Männern, vor allem nicht mit Fremden – aber es gab Männer, mit denen man einfach streiten musste. „Ich würde mich in einem Mietwagen sehr viel sicherer fühlen."
Ihre Empörung schien den Kerl zu belustigen. Er lehnte sich zurück und musterte Pia anerkennend von Kopf bis Fuß. „So unendlich sanft … und so leidenschaftlich. Mit seinen schlanken Händen deutete er in der Luft Kurven an. Pia war sich ziemlich sicher, dass damit ihre Brüste gemeint waren. „Wie schade …
, fuhr er mit aufgesetzter Freundlichkeit fort, „… aber die Signora hat sicherlich Gründe für ihre Entscheidung." Dabei streckte er abwehrend die Hände von sich, als ob er nichts damit zu tun hätte.
Das war zu viel für Pia. Sie war ohnehin schon verwirrt von den eindeutigen Signalen, die der Fremde mit den glutvollen Augen, dem sinnlichen Mund und den sonnengebräunten Händen aussandte.
Aufgebracht erwiderte sie: „Die Signora hat sich so entschieden, weil Sie sie dazu überredet haben."
„Glauben Sie wirklich? Fragend zog er die Augenbrauen hoch. „Vielleicht wollte sie nur Leben retten. Aber zufälligerweise fahre ich auch nach Positano und habe noch Platz im Auto. Viel Raum nehmen Sie ja nicht ein.
Mit seinen eleganten Händen schien er ihre Kurven fast liebkosend nachzufahren.
Sie wusste genau, was in seinem Kopf vorging. Wie gern wäre er jetzt mit ihr allein und würde mit seinen Händen ihren Körper entlangwandern …
Wenn nur seine Stimme nicht so verführerisch wäre! Das einladende Lächeln in seinen Augen elektrisierte Pia.
Sie kämpfte gegen ihre wachsende Erregung an. Ihr Herz raste. Halt. Stopp. Lass dich nicht blenden von seinen Augen und diesem lasziven Lächeln, ermahnte sie sich.
Sie nahm all ihre Kräfte zusammen und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Mit Ihnen fahren? Das hätten Sie wohl gerne!" Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und lief, so gut es ging mit einem voll beladenen Gepäckwagen und seinem brennend heißen Blick im Rücken, hinaus.
Pia kam an anderen Autovermietungen vorbei, hatte aber keine Lust, sich noch weiter zu erniedrigen. Man kannte sie jetzt, und sie würde dem Kerl auf keinen Fall die Genugtuung geben, mit anzusehen, wie sie ein weiteres Mal abgelehnt wurde.
Der Bursche hatte wirklich Nerven. Sie hatte noch nie einen so aufdringlichen Menschen gesehen. Nur weil er umwerfend attraktiv war … Natürlich wusste er, dass er attraktiv war. Ein so kultivierter Mann war sich seines guten Aussehens bewusst.
Sie schäumte vor Wut. Er hätte sie nicht ansehen und ihr dabei das Gefühl geben dürfen, so – weiblich zu sein. Unglaublich, dass er solche Gedanken in ihr hervorrief. Der Arzt hatte sie davor gewarnt, dass jetzt, wo ihre Gefühle mit voller Wucht zurückkehrten, auch die Empfindungen intensiver wurden.
Kurz bevor sie um die Ecke bog, konnte sie dem Bedürfnis nicht widerstehen, noch einmal zurückzublicken. Der Fremde war immer noch da, doch zu ihrer Überraschung nicht mehr allein. Ein Ehepaar mittleren Alters und ein Teenager standen bei ihm, küssten und umarmten ihn und unterhielten sich lautstark. Sie sah, wie er die Frau auf beide Wangen küsste.
Wow. Wie musste sich das wohl anfühlen?
Valentino musste die Blondine für einen Augenblick vergessen. Er steckte die Autoschlüssel in die Tasche und wappnete sich für eine Reihe ungemütlicher Fragen über sein Privatleben.
Seine Tante und sein Onkel wollten wie immer zu viel wissen. Valentinos Scheidung war ihnen auch nach so langer Zeit noch peinlich, und sie gaben die Hoffnung nicht auf, dass er eines Tages wieder vor den Traualtar treten würde.
Von wegen.
Manchmal verdächtigte Valentino seine Tante, von einem Neuanfang mit Ariana zu träumen, um die Familienschande auszulöschen. Als ob nie etwas vorgefallen wäre und seine Scheidung keine Bedeutung hätte.
Es machte keinen Sinn, ihr klarzumachen, dass sie im einundzwanzigsten Jahrhundert lebten. In den Augen seiner Tante war Valentino einzigartig und so gefährlich, dass er zur sicheren Verwahrung dringend unter die Haube musste. Sein Onkel schien das anders zu sehen. Er verhielt sich ihm gegenüber fast ein wenig neidisch, ja ehrfürchtig.
„Na, was