Influenzerin: über den schönsten Beruf der Welt
By Karin Brose
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Karin Brose
Karin Brose, eh. Studienrätin, heute Autorin und Malerin, ist bekannt als Bildungsexpertin . Sie setzt sich für die Chancengerechtigkeit von Kindern ein. Das Buch "Luca" ihat sie mit kindgerechten Bildern illustriert und mit großer Schrift gedruckt, Sie möchte kleine und große Lesemuffel für das Lesen interessieren.
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Book preview
Influenzerin - Karin Brose
Vorwort
„Lehrer! Wen sollen die schon interessieren? So ein Lehrer ist doch nichts Besonderes. Zwar möchte keiner so recht mit ihm tauschen, aber ansonsten... Wenn du heutzutage Bloggerin bist oder Influenzerin, dann hast du die Klicks."
Ich glaube auch, dass manche Lehrer wenig spannend sind, wie es in jedem Beruf nicht nur herausragende Erscheinungen gibt. Aber was ein Lehrer mit seinen Schülern erlebt ist so vielseitig, dass mir der Lehrberuf einer der abwechslungsreichsten und spannendsten Berufe überhaupt zu sein scheint. Und mehr „Influenzerin" als eine Lehrkraft, ist niemand. Wenn sie gut ist, sogar nachhaltig.
Schnick-Schnack ist mir fremd, so wie Gender-Correctness. Er-Sie-Es – egal! In diesem Buch spreche ich von Lehrer und meine auch Lehrerinnen und das dritte Geschlecht. Es geht mir nicht um die geschlechtliche Ausrichtung der Person, sondern einzig um den Beruf „Lehrer".
Ein Beruf, permanent am Puls der Zeit. Neben den eigenen altersadäquaten Problemen, befasst man sich auch mit denen der unterschiedlichen Altersstufen seiner Schüler, ob man will oder nicht.
Während meiner 41 Dienstjahre verlief die Entwicklung der Kommunikationsmedien rasant.
Vor 1997 telefonierten wir mit Telefonen, die mittels eines Steckers an einer Schnur mit dem Stromkreis verbunden waren. Sie hatten eine Wählscheibe mit Löchern über den Ziffern. Man steckte einen Finger in das betreffende Loch und zog damit die Scheibe bis zum Anschlag gegen eine kleine Bremsnase. Später gab es Tasten, die man drücken musste. Die Wählscheibe wurde entbehrlich. Wer kein eigenes Telefon hatte, der fand an der nächsten Straßenecke in einem gelben Glashäuschen ein Gerät an der Wand. Man steckte Geld in einen Münzschlitz und dann wurde man verbunden. Nach einer bestimmten Zeit war das Geld aufgebraucht. Entweder steckte man nach oder – klick - man hörte eben auf zu labern. Das trainierte, kurz, sachlich und problemorientiert zu sprechen. Niemand erzählte am Telefon, dass er jetzt gerade telefonieren wolle und wo er stehe und was er gestern gegessen hatte.
Dann, 1997, kam das erste Smartphone auf den Markt. Es folgte dem „Nokia 9000 Communicator, das 2700 DM kostete, und war ein Ericsson GS88
. Ab ca. 2005 war das Smartphone auch in den Schulen angekommen, mit allen Problemen, die sich dadurch notgedrungen ergeben. Begünstigt durch Flatrates, die endloses Gelaber erlauben.
Ab ca. 1981 hatte man Computer nicht mehr nur in Firmen, sondern auch zu Hause. Das ermöglichte effiziente Arbeitsweisen. Bis dahin schrieb man Unterrichtsmaterial mit der Hand – oder mit einer Schreibmaschine. Die sahen aus, wie heutige Tastaturen, nur, dass die Buchstaben auf kleinen Scheiben an Metallärmchen saßen. Diese drückte man mit Geschwindigkeit herunter, damit die Druckerschwärze, die durch das zwischengespannte Farbband auf das Papier geklopft wurde, auch ankam. Brauchte man mehrere Exemplare von einem Schriftstück, kamen Matrizen zum Einsatz. Das waren doppelte Schreibbögen mit Druckerschwärze dazwischen. Durch das Tippen entstand so etwas wie ein Negativ. Die getippten Bögen wurden in ein Gerät eingespannt, das man mittels einer Kurbel in Bewegung setzte. Vergleichbar einer Wäscherolle. Die getippten Buchstaben wurden dadurch positiv auf das Papier gebracht.
Wenn wir Ausflüge machten, hatten wir eine Landkarte dabei. Google Maps gab es ja noch nicht.
Bei Tisch unterhielten wir uns. Man stelle sich das vor!
Und es war eine gute Zeit. Uns fehlten Mobiltelefone und Computer nicht, obwohl die Technik es heute viel leichter macht, sich Wissen zu besorgen. Man muss kein Lexikon mehr wälzen, es gibt Wiki. Heute ist das Whiteboard Tafel und Computer zugleich, wenn in jedem Klassenraum ein PC steht. Es kann geschehen, dass Schüler versierter auf dem Feld der Technik sind, als ihr Lehrer. Der hat dann zwei Möglichkeiten. Ich habe festgestellt, dass es Schülern gut bekommt, wenn sie ihrem Lehrer etwas erklären können.
Soviel zu den Rahmenbedingungen des Lehramtes.
Die Spontanität der Jugend vermisse ich heute im