Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

Doch es kam alles ander: Dr. Norden Bestseller 324 – Arztroman
Doch es kam alles ander: Dr. Norden Bestseller 324 – Arztroman
Doch es kam alles ander: Dr. Norden Bestseller 324 – Arztroman
Ebook103 pages1 hour

Doch es kam alles ander: Dr. Norden Bestseller 324 – Arztroman

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt.
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.

Eva Presten und Margit Böckler waren seit der Schulzeit Freundinnen, wenn man es als Freundschaft bei zwei so verschiedenen Mädchen bezeichnen konnte. Eine mußte sich da wohl immer anpassen, und das war Eva. Ihr Vater war Bankdirektor, Margits Eltern waren Innenarchitekten, jedenfalls bezeichneten sie sich gern so. Sie waren beide gelernte Dekorateure und hatten es durch Können und Fleiß zum erfolgreichen Aufstieg gebracht. Leopold Presten hatte an ihnen so gesehen gewiß nichts auszusetzen, denn für ihn zählte auch nur, was die Menschen durch eigene Leistung zuwege brachten. Er hätte auch gegen die Freundschaft seiner Tochter mit Margit nichts einzuwenden gehabt, wenn diese einfache Handwerker gewesen wären. Was ihm aber an Margit mißfiel, wollte er Eva nicht gar so drastisch sagen, denn er, als ein lebenserfahrener Mann, sah Margit mit anderen Augen als Eva, denn sie tat sich keinen Zwang an, auch mit ihm einen Flirt zu beginnen, wenn sich die Gelegenheit dazu bot. Er sagte seiner hübschen und auch gescheiten Tochter öfter, sie solle sich doch auch mit anderen jungen Leuten treffen, aber Eva war dazu zu schüchtern, und sie sah Margit auch mit anderen Augen als er. Sie war eben ganz anders als Eva, forsch und temperamentvoll, und sie war schon als Teenager umschwärmt worden. Leopold Presten war ein kluger Mann und liebevoller Vater, und er fürchtete, daß Margit nur eine Freundin brauchte, die sich ständig in den Schatten und an die Wand drängen ließ, um sich selbst ein besonderes Image zu verschaffen. Margit, die unwiderstehliche, die sie sein wollte! Leopold Presten war ein noch immer sehr gut aussehender Mann Mitte Vierzig. Er war kein Charmeur, aber bei den Frauen sehr beliebt, und sein Unglück war, daß seine Frau schon Jahre unheilbar krank war und seiner einzigen Tochter nicht die verstehende Mutter sein konnte, die Eva im Teenageralter gebraucht hätte, und so hatte sie sich an Margit angeschlossen, die sie überall mit hinnahm, wo sich die jungen Leute trafen, und wenn Eva da auch meist das Mauerblümchen war, weil sie ihre Schüchternheit nicht ablegen konnte, sie war doch als Margits Freundin bekannt. Nun waren sie erwachsen geworden, und Margit hatte den Vorschlag gemacht, daß Eva mit ihr nach Bordighera fahren sollte, um dort im Ferienhaus ihrer Eltern einen Urlaub zu verbringen. Leopold Presten war dagegen, seine Frau, zeitweise noch ansprechbar, war dafür, weil sie meinte, daß es an der Zeit wäre, daß Eva selbständiger würde. Leopold hatte eine lange und sehr ernste Aussprache mit seiner Tochter. Er hielt ihr vor, daß sie und Margit doch grundverschieden wären, um miteinander auskommen zu können. Eva widersprach ihm, was er auch nicht gewohnt war. Sie hatte ja nur die eine Freundin, und er solle es ihr doch gönnen, daß sie auch mal Tapetenwechsel haben könnte. »Und Margit redet nicht dauernd über Mamas Krankheit«
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateSep 17, 2019
ISBN9783740955205
Doch es kam alles ander: Dr. Norden Bestseller 324 – Arztroman

Read more from Patricia Vandenberg

Related to Doch es kam alles ander

Titles in the series (100)

View More

Related ebooks

General Fiction For You

View More

Related articles

Reviews for Doch es kam alles ander

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    Doch es kam alles ander - Patricia Vandenberg

    Leseprobe:

    Vom Himmel das Blau

    Leseprobe

    Ist es nicht erstaunlich, verehrte Leserin, geehrter Leser, wie schnell aus völlig unbekannten Menschen gute Bekannte, vielleicht sogar Freunde werden können? Bis vor kurzem kannten Sie Egidius noch nicht, seine Frau Corinna, und Daniel, den Schriftsteller. Haben Sie einen Sohn wie Lukas daheim? Ein lieber Junge, aber mit 15 mitten in der Pubertät! Dagmars Probleme scheinen gelöst. Endlich kennt sie ihre Eltern, und mit Anton scheint sie ihre große Liebe gefunden zu haben – im Gegensatz zu Frau Fürstenrieder! Den kleinen Hannes kann ich gut verstehen, aber auch Lily. Natürlich macht sie sich Sorgen um den Jungen, der ja unter einer psychischen Erkrankung leidet. Philipp und Chris gehen entspannter mit ihm um, vermutlich fühlt er sich bei den beiden wohler als bei seiner Mutter. Ich habe gerade eben das Ende des fünften Bandes noch einmal gelesen. Drei Informationen schulde ich Ihnen noch. Sie erinnern sich doch sicher an das Wichtelgeschenk für Ludwig, den jungen Assistenzarzt. Die Lotto-Ziehung fand am Samstag, den 22. 12. statt. Dann die Frage, wo und mit wem Lukas Silvester feierte. Und drittens: Wie verlief eigentlich der Besuch bei Professor Tauber? Egidius Sonntag mit seinem untrüglichen Gefühl für das richtige »timing«, wie man sagt, hatte ja exakt zu dem Zeitpunkt angerufen, an dem der Chefarzt der Pädiatrie, alles für sinnlos haltend, beschlossen hatte, seinem Leben ein Ende zu setzen ... »Könnt ihr mich nicht in Ruhe lassen?

    Dr. Norden Bestseller

    – 324 –

    Doch es kam alles ander

    Patricia Vandenberg

    Eva Presten und Margit Böckler waren seit der Schulzeit Freundinnen, wenn man es als Freundschaft bei zwei so verschiedenen Mädchen bezeichnen konnte. Eine mußte sich da wohl immer anpassen, und das war Eva.

    Ihr Vater war Bankdirektor, Margits Eltern waren Innenarchitekten, jedenfalls bezeichneten sie sich gern so.

    Sie waren beide gelernte Dekorateure und hatten es durch Können und Fleiß zum erfolgreichen Aufstieg gebracht. Leopold Presten hatte an ihnen so gesehen gewiß nichts auszusetzen, denn für ihn zählte auch nur, was die Menschen durch eigene Leistung zuwege brachten. Er hätte auch gegen die Freundschaft seiner Tochter mit Margit nichts einzuwenden gehabt, wenn diese einfache Handwerker gewesen wären. Was ihm aber an Margit mißfiel, wollte er Eva nicht gar so drastisch sagen, denn er, als ein lebenserfahrener Mann, sah Margit mit anderen Augen als Eva, denn sie tat sich keinen Zwang an, auch mit ihm einen Flirt zu beginnen, wenn sich die Gelegenheit dazu bot.

    Er sagte seiner hübschen und auch gescheiten Tochter öfter, sie solle sich doch auch mit anderen jungen Leuten treffen, aber Eva war dazu zu schüchtern, und sie sah Margit auch mit anderen Augen als er.

    Sie war eben ganz anders als Eva, forsch und temperamentvoll, und sie war schon als Teenager umschwärmt worden.

    Leopold Presten war ein kluger Mann und liebevoller Vater, und er fürchtete, daß Margit nur eine Freundin brauchte, die sich ständig in den Schatten und an die Wand drängen ließ, um sich selbst ein besonderes Image zu verschaffen. Margit, die unwiderstehliche, die sie sein wollte!

    Leopold Presten war ein noch immer sehr gut aussehender Mann Mitte Vierzig. Er war kein Charmeur, aber bei den Frauen sehr beliebt, und sein Unglück war, daß seine Frau schon Jahre unheilbar krank war und seiner einzigen Tochter nicht die verstehende Mutter sein konnte, die Eva im Teenageralter gebraucht hätte, und so hatte sie sich an Margit angeschlossen, die sie überall mit hinnahm, wo sich die jungen Leute trafen, und wenn Eva da auch meist das Mauerblümchen war, weil sie ihre Schüchternheit nicht ablegen konnte, sie war doch als Margits Freundin bekannt.

    Nun waren sie erwachsen geworden, und Margit hatte den Vorschlag gemacht, daß Eva mit ihr nach Bordighera fahren sollte, um dort im Ferienhaus ihrer Eltern einen Urlaub zu verbringen. Leopold Presten war dagegen, seine Frau, zeitweise noch ansprechbar, war dafür, weil sie meinte, daß es an der Zeit wäre, daß Eva selbständiger würde.

    Leopold hatte eine lange und sehr ernste Aussprache mit seiner Tochter. Er hielt ihr vor, daß sie und Margit doch grundverschieden wären, um miteinander auskommen zu können. Eva widersprach ihm, was er auch nicht gewohnt war. Sie hatte ja nur die eine Freundin, und er solle es ihr doch gönnen, daß sie auch mal Tapetenwechsel haben könnte.

    »Und Margit redet nicht dauernd über Mamas Krankheit«, sagte sie. »Das allein ist schon eine Erholung. Ich weiß ja, wie schwer es auch für dich ist, und sie bedauern dich ja alle, aber Margit kann einen aufmuntern.«

    Leopold Presten fühlte sich schuldbewußt, weil er wirklich wenig Zeit für seine Tochter hatte, aber seine einst so reizvolle Frau so dahinsiechen zu sehen, war für ihn zu einem Trauma geworden.

    Dr. Norden hatte ihm eine Hauspflegerin verschafft, eine junge Witwe, die vor ihrer Ehe Medizin studiert hatte, und dann mit sechsunddreißig Jahren ihren Lebensunterhalt selbst verdienen mußte. Sie sprach nicht über sich und ihre Sorgen. Sie tat ihre Pflicht und mehr als das, still, immer darauf bedacht, ihm aus dem Wege zu gehen, und er hatte es gespürt, daß sie auch nicht die leiseste eifersüchtige Regung in Alice hervorrufen wollte.

    Leopold, der von seinen Freunden, mit denen er abends oft zusammenkam, Poldi gerufen wurde, war froh, daß Alice Sibylle Rethy so gern mochte, und daß sie wohl auch deshalb nichts dagegen hatte, daß Eva mit Margit an die Riviera fuhr.

    Es war Mitte Juni, eine Zeit, zu der noch nicht so viele Touristen unterwegs waren. Margits Vater, Heinz Böckler, hatte billig ein Haus in Bordighera erworben und es sehr hübsch hergerichtet und ausgestattet. Es war zu der Zeit eigentlich an Bekannte aus Norddeutschland vermietet gewesen, aber die hatten wegen eines Todesfalles nicht fahren können, und deshalb hatte es für die beiden jungen Damen so überraschend geklappt.

    Margit hatte ihre Eltern längst überzeugt, daß sie erwachsen sei und gut über sich selbst bestimmen könne. Heinz Böckler hatte es auch aufgegeben, sich den sehr modernen Ansichten seiner Tochter zu widersetzen, da ihr Talent, Kunden zu werben und zu überzeugen, verblüffend war und nur zu seinem eigenen geschäftlichen Erfolg beitrug.

    Eva bewunderte ihre Freundin, weil ihr anscheinend alles gelang, was sie nur anfing, und sie überall Furore machte.

    Margit konnte reizend sein, aber auch boshaft, doch davon hatte Eva direkt noch nichts zu spüren bekommen. Gewiß hatte sie es schon miterlebt, wie patzig Margit zu jemanden sein konnte, aber das nötigte ihr auch eine gewisse Bewunderung ab, weil sie gar nicht den Mut hatte, mal aggressiv zu sein. Aber sie begriff auch nicht, daß Margit solche nachgiebige Freundin brauchte, die sie völlig unter der Fuchtel hatte. Leopold Presten hatte es begriffen, aber seine Warnungen fruchteten nicht, und die Sorgen, die durch Alices schwere Krankheit auf ihm lasteten, brachten nur eine gewisse Resignation seiner Tochter gegenüber mit sich.

    Er liebte seine Evi. Er wollte sie vor allem Übel bewahren, und in seiner Fürsorge hatte er ein wenig zuviel des Guten getan, wie auch Alice, als sie noch nicht so krank war. Am liebsten hätten sie ihre Einzige in Watte gepackt, und so war Eva

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1