Schnucki: Liebe, Chaos, Glück
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About this ebook
Scheinbar nebenbei entdecken wir alle eigene Themen, die durch unser tierisches Familienmitglied ans Tageslicht kommen.
Wie eine Achterbahnfahrt schleichen und rasen die Gefühle hoch und runter, nach rechts und links – manchmal im Looping.
Am Ende steht die Erkenntnis.
Anette Heilborn
Anette Heilborn ist Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Sie lebt im Süden von Baden-Württemberg. Dort gibt sie ihr Wissen in den Bereichen Lernen, Bewegen und Entspannen an Einzelpersonen und Gruppen aller Alterklassen weiter. Als Freigeist und Optimistin ist Anette Heilborn neugierig, offen und bereit für das L(i)eben.
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Book preview
Schnucki - Anette Heilborn
Anhang
Unser tierisches Familienmitglied
Meine Katze, eigentlich die Katze meiner Tochter lebt nun seit 13 Jahren bei uns und ziemlich genau an ihrem Geburtstag im Oktober hatte sie einen Unfall. Nur sie weiß, was wirklich geschehen ist. Nach einer Operation soll sie nun 6 Wochen lang in einem Raum gehalten werden – und das bei einer freiheitsliebenden Katze, die es gewohnt ist, zu gehen und zu kommen wie es ihr gefällt.
Nach einigen Tagen des tief traurig Seins und richtiger Seelenschmerzen sowohl bei ihr, bei mir, bei meinem Sohn und meiner Tochter, die nicht mehr zu Hause wohnt aber aus der Ferne mitfühlt, nehmen wir die Situation an wie sie ist und schauen, was sie mit uns macht. Auf jeden Fall gibt sie Anlass, zu schreiben, über ein Familienmitglied, das so wertvoll ist wie jedes andere.
Vor 13 Jahren im Oktober
Meine Tochter Marie war 8 Jahre alt und liebte Tiere über alles (das hat sich bis heute nicht geändert). Schon immer nahm ich sie und ihren Bruder Alex, 7 Jahre mit hinaus, in die Natur – da ich allein war mit den Kindern, durften, mussten sie mit, da ich joggen oder walken wollte – zu Beginn im Kinderwagen, dann fuhren sie mit dem Dreirad hinterher, später mit Inlinern und Fahrrad – es hat ihnen nicht geschadet, ob sie es mochten? Sie hatten meistens keine Wahl und waren zumindest schön müde danach. Egal wo und wie wir unterwegs waren, Marie hat jedes Schneckchen, das sie auf dem Weg finden konnte, auf die Seite ins Gras gesetzt, aus Angst, jemand könnte sie zertreten oder mit dem Fahrrad überfahren. Manchmal habe ich mich gefragt, ob die Schnecken so glücklich darüber waren, nachdem sie sich mühsam ein Stück vorwärts geschafft hatten und dann eventuell von vorn anfangen mussten und sogar vielleicht in die andere Richtung geschickt wurden. Jedes Eichhörnchen wurde bewundert, jeder Hase, jeder Schmetterling, Rehe und Pferde – oh mein Gott, sie liebte Pferde. Alex war nicht weniger tierlieb, drückte dies jedoch als Kind nicht so aus – er freute sich mehr innerlich und sollte später der wichtigste Bezugspunkt für unser neues Familienmitglied sein. Anzumerken wäre noch, dass Spinnen und Kakerlaken nicht zu Marie’s Tierliebe gehörten.
Alleinerziehend und berufstätig erwiderte ich auf die Bitte, doch einen Hund oder eine Katze anzuschaffen immer, dass man für ein Tierchen Zeit braucht, sich kümmern muss und wenn wir einmal nicht da sind, wer sorgt dann für das Haustier? Und doch sagte mir eine Stimme, dass diese Tierliebe unterstützt werden muss und ich erwähnte diesen Gedanken an einem schönen Spätherbsttag im Fitness-Studio. Die Dame, die dort arbeitete strahlte mich mit freudigen Augen an und teilte mir mit, dass sie einen Wurf von 5 Kätzchen hätten und wenn ich wollte, könnte ich gerne vorbeikommen und mir die kleinen Wollknäuel anschauen. „Das ist Schicksal, dachte ich und fuhr direkt bei ihr vorbei. Im Schuppen fegten 4 hellgraue und ein getigertes Kätzchen wild herum – so klein und wuselig, bildhübsch. Ich versuchte, auch mit Hilfe der Dame, ein graues zu erwischen, zwei konnten wir hochheben, sie krallten und wollten gleich wieder hinunter. Es hat Spaß gemacht, diese quirligen Seelchen zu beobachten, wobei mir das getigerte Wuschelchen mit roten Punkten gar nicht aufgefallen war – sie saß geduldig da und wartete, bis ich sie hochhob. Sie lag in meinem Arm, schaute mir direkt in die Augen und sagte „MAU
(nimm mich mit) – da war es direkt um mich geschehen – ja dieses herzerweichende Wesen war für uns bestimmt.
Die Freude war groß und ich konnte es kaum erwarten, die Kleine nach Hause zu holen. Mit einer Freundin fuhr ich erneut in das Heimatdorf unserer Katze und fuhr so vorsichtig ich konnte die 20 km. Zitternd und spuckend auf dem Arm meiner Beifahrerin und im Fußraum hat sie die wohl erste, lange Reise ihres Lebens überstanden.
Mein Herz hüpfte vor Freude und Aufregung wie wohl die Kinder auf die Überraschung reagieren würden.
Die heimlich gekaufte Katzentoilette befand sich aufgebaut im Gäste WC – zwei Futternäpfe, alles bereit. Da unsere neue Mitbewohnerin noch nicht stubenrein war, gerade mal 7 Wochen alt, setzte ich sie liebevoll in der Gästetoilette ab, natürlich war der Toilettendeckel geschlossen, und schloss die Türe. Es war fast 12 Uhr. Dann hielt ich nicht mehr aus bis die Schule zu Ende war und rief in der Grundschule an, erzählte der Rektorin, dass ich eine Überraschung für meine beiden Kinder hätte und bat sie, ihnen zu sagen, dass sie vorsichtig,