Ein Mann verschließt sein Herz: Toni der Hüttenwirt Classic 24 – Heimatroman
()
About this ebook
Liebe und Gefühle, nach Heimat und bodenständiger Natur bildet Kern und Botschaft dieser unvergleichlichen Romanserie.
Toni kam in die Küche der Berghütte. Er war auf der Oberländer Alm gewesen und hatte Vorräte geholt, Butter, Milch und Käse. Er hatte auch die Lebensmittel mit heraufgebracht, die sein Vater, der Wirt des Gasthauses und der Pension »Beim Baumberger«, einmal in der Woche zur Oberländer Alm brachte. Toni packte aus. »Oh, das ist eine Menge schönes frisches Gemüse aus dem Garten deiner Mutter, Toni.« Toni entlud auch die Packtaschen, die Bello, der Neufundländerrüde, umgehängt hatte. »Da ist noch eine Tüte mit grünem Salat und Kräutern. Der Vater war heute morgen schon ganz früh auf die Oberländer Alm gefahren. Schade, ich habe ihn nur um ein paar Minuten verfehlt. Der Salat ist schon geputzt, das läßt dir meine Mutter ausrichten.« »Deine Mutter ist wirklich ein Schatz. Dein Vater natürlich auch, Toni. Ich kann mir das genau vorstellen, wie Mutter Meta deinen Vater gleich nach dem Frühstück auf die Oberländer Alm geschickt hat, nur, daß wir heute schönen grünen Salat mit frischen Kräutern haben. Dafür ist deine Mutter bestimmt eine Stunde früher aufgestanden und hat die Sachen geerntet und geputzt. Wie lieb sie ist!« »Sie ist eben glücklich, daß ich dich habe! Und ich auch!« Toni zog seine Frau an sich und hielt sie ganz fest. »Ich liebe dich, Anna!«
Read more from Friederike Von Buchner
Related to Ein Mann verschließt sein Herz
Titles in the series (85)
Musik der Berge: Toni der Hüttenwirt Classic 7 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDrum prüfe, wer sich ewig bindet: Toni der Hüttenwirt Classic 41 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Bewährungsprobe: Toni der Hüttenwirt Classic 3 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsZuflucht in den Bergen: Toni der Hüttenwirt Classic 4 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Vermächtnis an Julia: Toni der Hüttenwirt Classic 38 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsJunge Herzen in Aufruhr: Toni der Hüttenwirt Classic 23 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIm Sonnenschein der Liebe: Toni der Hüttenwirt Classic 12 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer kleine Ausreißer: Toni der Hüttenwirt Classic 5 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWo meine Wurzeln sind: Toni der Hüttenwirt Classic 6 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Kinder des Ochsenwirts: Toni der Hüttenwirt Classic 17 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSchöner Lockvogel Barbara: Toni der Hüttenwirt Classic 8 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDuell am Berg: Toni der Hüttenwirt Classic 32 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas vergessene Versprechen: Toni der Hüttenwirt Classic 2 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUrlaub wider Willen: Toni der Hüttenwirt Classic 1 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWir bleiben zusammen!: Toni der Hüttenwirt Classic 11 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIm Schutz der Berge: Toni der Hüttenwirt Classic 10 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas neue Fräulein Lehrerin: Toni der Hüttenwirt Classic 27 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAllein die Liebe zählt: Toni der Hüttenwirt Classic 16 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKleine Engel ohne Heimat: Toni der Hüttenwirt Classic 25 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWenn der Schein trügt: Toni der Hüttenwirt Classic 28 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHannes geht auf Brautschau: Toni der Hüttenwirt Classic 18 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Suche führt nach Waldkogel: Toni der Hüttenwirt Classic 9 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLiebe auf Bestellung?: Toni der Hüttenwirt Classic 13 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWo die Gipfel den Himmel berühren: Toni der Hüttenwirt Classic 15 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRosa, sei gescheit…: Toni der Hüttenwirt Classic 20 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimliche Treue: Toni der Hüttenwirt Classic 14 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEin Prachtmadl namens Lore: Toni der Hüttenwirt Classic 19 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWilde Wasser: Toni der Hüttenwirt Classic 35 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Pakt der Bäuerinnen: Toni der Hüttenwirt Classic 22 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsArme reiche Fanny: Toni der Hüttenwirt Classic 33 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Related ebooks
Eine Rasselbande wird aktiv: Toni der Hüttenwirt 183 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSie ist kein Anhängsel: Toni der Hüttenwirt 130 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsToni der Hüttenwirt 110 – Heimatroman: Fabian und Alexandra Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 44 – Heimatroman: Eine Frau zu viel auf dem Höfferhof Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEin bunter Gockel: Toni der Hüttenwirt 421 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAlte Liebe rostet nicht?: Toni der Hüttenwirt Extra 33 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Erbe von Kennwall: Fürstenkrone 196 – Adelsroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIch glaube an deine Unschuld: Toni der Hüttenwirt 397 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWo meine Wurzeln sind: Toni der Hüttenwirt Classic 6 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsToni der Hüttenwirt 123 – Heimatroman: Herzen in Flammen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsZwei auf der Suche nach Geborgenheit: Toni der Hüttenwirt Classic 59 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGefangen im Netz von Eifersucht und Lügen: Toni der Hüttenwirt Classic 75 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGefangen im Netz von Eifersucht und Lügen: Toni der Hüttenwirt 399 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIch glaube an deine Unschuld: Toni der Hüttenwirt Classic 71 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBergluft macht frei: Toni der Hüttenwirt 235 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Suche führt nach Waldkogel: Toni der Hüttenwirt Classic 9 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWG auf der Almhütte: Toni der Hüttenwirt 164 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Findelkind aus Indien: Sophienlust Bestseller 110 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsToni der Hüttenwirt 107 – Heimatroman: Skandale und Liebe … Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAlte Liebe rostet nicht?: Toni der Hüttenwirt Extra 117 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNur Simon überlebte: Sophienlust 307 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSteffi fordert das Glück heraus: Toni der Hüttenwirt 128 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDu kannst kein Schwindler sein: Der Bergpfarrer 257 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Findelkind aus Indien: Sophienlust 216 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEin Kuss in dunkler Nacht: Toni der Hüttenwirt Classic 45 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas vergessene Versprechen: Toni der Hüttenwirt Classic 2 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsZweiter Anlauf für Benz ...: Toni der Hüttenwirt 307 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas geheimnisvolle Waldhaus: Sophienlust 460 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsZweiter Anlauf für Benz ...: Toni der Hüttenwirt (ab 301) 307 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLiebe, Mord und andere Fälle: Kurze Geschichten und Gedichte Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Contemporary Romance For You
Ekstase inklusive Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIm Bann der Gefühle Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEine Braut für den spanischen Playboy Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsProfessor Platonisch Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLiebesurlaub mit Folgen: Digital Edition Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDem Paradies so nah Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEine Rose für den Milliardär Rating: 5 out of 5 stars5/5Eine Nacht, ein Jahr - ein Leben? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsA Pretty Mess Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEntehrt von einem Highlander Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLieben Sie mich, Marquess! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHot Shot: BDSM Romance Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNeapel sehen - und sich verlieben: Die Rinucci Brüder 6 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGerettet von dem Arzt Kurzgeschichten: Ein Urlaubsromanzen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFlitterwochen mit dem Feind Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Heilung des Ranchers Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWie erobert man einen Earl? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMein Boss, der Milliardär - immer noch (Teil 2) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGegluckte Investitionen: Milliardär Liebesromane Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLiebe meines Lebens: Liebesreise nach Griechenland Rating: 5 out of 5 stars5/5Gefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMein Geliebter, mein Wüstenprinz Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHot Pursuit - 1 Rating: 5 out of 5 stars5/5Auf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAuf Seinen Knien: Ein Liebesroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Rating: 4 out of 5 stars4/5Eine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1) Rating: 4 out of 5 stars4/5
Reviews for Ein Mann verschließt sein Herz
0 ratings0 reviews
Book preview
Ein Mann verschließt sein Herz - Friederike von Buchner
Leseprobe:
Sie waren der Tante lästig
Leseprobe»Mutti, hier ist eine Eisdiele.« Henrik wollte über die Straße stürmen, doch Denise von Schoeneckers Hand hielt ihn gerade noch rechtzeitig fest. »Moment, mein Sohn. Wir sind doch in die Stadt hereingefahren, um Einkäufe zu machen. Wir wollten vor allem Geschenke kaufen. Zwei unserer Kinder haben nächste Woche Geburtstag.« Henrik seufzte laut und deutlich. »Du hast recht«, gestand er dann. Kurz fixierte er seine Schuhspitzen, dann hob er wieder entschlossen den Kopf und fragte: »Ich war doch brav, nicht wahr? Kein Wort habe ich gesprochen, als du deinen Besuch gemacht hast.« Seine grauen Augen forschten erwartungsvoll im Gesicht der Mutter. Denise von Schoenecker, die Verwalterin des Kinderheims Sophienlust, strich ihrem Jüngsten über den widerspenstigen Haarschopf. Sie lächelte. »Ich kann nicht sagen, daß du kein Wort gesprochen hast, aber du hast ausnahmsweise einmal nicht zuviel gesprochen.« Zuerst sah es so aus, als wollte sich das Gesicht des Neunjährigen beleidigt verziehen, doch dann besann sich der Junge eines Besseren. Er frohlockte: »Also, gib schon zu, daß ich brav war.« Denise nickte. »Und weißt du, was du mir versprochen hast, wenn ich mich gesittet benehme?« trumpfte Henrik auf.
Toni der Hüttenwirt Classic
– 24 –
Ein Mann verschließt sein Herz
Bekommt Veronika eine zweite Chance?
Friederike von Buchner
Toni kam in die Küche der Berghütte. Er war auf der Oberländer Alm gewesen und hatte Vorräte geholt, Butter, Milch und Käse. Er hatte auch die Lebensmittel mit heraufgebracht, die sein Vater, der Wirt des Gasthauses und der Pension »Beim Baumberger«, einmal in der Woche zur Oberländer Alm brachte.
Toni packte aus.
»Oh, das ist eine Menge schönes frisches Gemüse aus dem Garten deiner Mutter, Toni.«
Toni entlud auch die Packtaschen, die Bello, der Neufundländerrüde, umgehängt hatte.
»Da ist noch eine Tüte mit grünem Salat und Kräutern. Der Vater war heute morgen schon ganz früh auf die Oberländer Alm gefahren. Schade, ich habe ihn nur um ein paar Minuten verfehlt. Der Salat ist schon geputzt, das läßt dir meine Mutter ausrichten.«
»Deine Mutter ist wirklich ein Schatz. Dein Vater natürlich auch, Toni. Ich kann mir das genau vorstellen, wie Mutter Meta deinen Vater gleich nach dem Frühstück auf die Oberländer Alm geschickt hat, nur, daß wir heute schönen grünen Salat mit frischen Kräutern haben. Dafür ist deine Mutter bestimmt eine Stunde früher aufgestanden und hat die Sachen geerntet und geputzt. Wie lieb sie ist!«
»Sie ist eben glücklich, daß ich dich habe! Und ich auch!«
Toni zog seine Frau an sich und hielt sie ganz fest.
»Ich liebe dich, Anna!«
»Ich liebe dich auch, Toni! Welch ein Glück, daß wir uns gefunden haben!«
Sie hielten sich fest und küßten sich.
»Ja, das ist fast ein Wunder! Ich, der Bergler, angelt sich die Bankerin aus dem hohen Norden, die sich vorher nicht einmal Berge auf einer Postkarte anschaute.«
Sie küßten sich erneut.
»Sag mal, Anna, vermißt du das Leben, das du vor unserer Zeit geführt hast, nicht ein bisserl?«
Anna legte die Stirn in Falten. Sie schaute ihren geliebten Toni prüfend an.
»Was soll diese dumme Frage? Willst du mich ärgern? Aber ich sage es dir immer wieder gern. Das Leben an deiner Seite ist der Himmel auf Erden. Die Berghütte ist für mich das Paradies!«
»Ich habe das nur noch mal hören wollen!«
»So, warum? Hast du daran gezweifelt?«
»Naa! Wir bekommen nur Besuch! Ich meine Besuch von dir daheim! Die Veronika, die hat sogar ein Telegramm geschickt, an dich! Es ist gestern abend spät angekommen. Weil die Zustellung hier herauf net möglich war, da hat der Urban das Telegramm bei meinen Eltern abgegeben. Die haben es aufgemacht. Ich hoffe du bist net böse drüber. Weißt, so ein Telegramm, das ist schon was. Das hätte wichtig sein können. Wichtiger als nur die Ankündigung, daß die Veronika kommen will.«
»Das ist schon in Ordnung!«
Toni holte aus der Seitentasche seines Rucksacks das Bündel mit den gesammelten Briefen der letzten Woche und den Zeitungen. Obendrauf lag das Telegramm.
»Da ist es!«
Der alte Alois kam in die Küche und holte sich die Tageszeitungen.
»Ist die Veronika das fesche Madl mit dem langen blonden Haar, das auf eurer Hochzeit gewesen ist?«
»Ja! Daran erinnerst du dich, Alois?«
»Mein Gedächtnis hat dann und wann zwar ein bisserl nachgelassen. Aber so ein fesches Madl mit so langen blonden Haaren und so schick, wie die gewesen ist, das vergißt auch so ein alter Bursch’ wie i’ einer bin, net so schnell. Das bleibt im Kopf schon haften.«
Anna und Toni schmunzelten.
»Was schreibt die Veronika?« fragte der alte Alois neugierig.
Anna besah sich das Telegramm.
»Das ist ein halber Brief! Aber das ist typisch Veronika! Nichts kann ihr schnell genug sein. Alles muß sofort sein! Ein Brief hätte nur zwei Tage länger gebraucht und wäre auch billiger gewesen.«
Anna las.
»Veronika scheint einen Kummer zu haben. Sie schreibt, daß sie eine Auszeit braucht, um über ihr weiteres Leben nachzudenken. Dazu würde sich unsere Berghütte gut eignen, schreibt sie.«
»Unsere Berghütte ist der beste Ort überhaupt!« warf Toni ein. »Das hat die Veronika schon richtig erkannt.«
»Sie will bald kommen. Wir sollen ihr schon einmal eine Kammer reservieren. Sie will einige Wochen, wenn nicht sogar einige Monate bleiben.«
»Tut des Madl nix arbeiten, daß die gleich ein paar Monate bleiben kann?« Alois zog die Stirn in Falten.
»Veronika läßt arbeiten, Alois! Sie ist sehr vermögend. Ihr Geld arbeitet für sie. Veronika gehörte früher zu meinen Kundinnen. Ich habe sie beraten und ihr dabei geholfen, daß aus ihrem Geld noch mehr Geld wird. Dabei haben wir uns angefreundet.«
»Ja, das glaube ich gern! Reich ausgeschaut hat des Madl schon! Gut angezogen ist es gewesen, auch wenn sie net im Dirndl gesteckt hat. Die Burschen sind ganz narrisch nach ihr gewesen, auf eurer Hochzeit. Aber die Veronika, die hatte ihr Herz ja schon vergeben gehabt. So hat sie es damals gesagt.«
»Du weißt ja ein Menge, Alois!«
»Ich kann mich gut erinnern. Die unverheirateten Burschen hatten sogar Wetten abgeschlossen, wer es schaffen tut, bei ihr zu fensterln. Aber da ist nix draus geworden. Des Madl ist in der Nacht noch abgereist. Ja, ja! I’ kann mich genau erinnern.«
Der alte Alois wiegte den Kopf hin und her und ging dann mit den Tageszeitungen hinaus auf die Terrasse. Einmal in der Woche brachte Tonis Vater die Zeitungen auf die Oberländer Alm und von dort fanden sie den Weg hinauf zur Berghütte. Der alte Alois las sie immer zuerst.
»Wir geben am besten der Veronika vorläufig unser Wohnzimmer, Toni! Alle Kammern sind gebucht.«
»Das ist eine gute Idee, Anna! Außerdem ist sie ja eine deiner Freundinnen.«
Sie waren sich einig. Anna rief Veronika auf dem Handy an und erfuhr, daß sie schon mit dem Auto auf dem Weg nach Waldkogel war.
*
Veronika steuerte ihren großen tiefergelegten Sportwagen den Milchpfad hinauf. Sie konnte es kaum erwarten, Anna und Toni wiederzusehen. Leichtsinnig fuhr sie vor einer Kurve vom Weg ab, um mit der Fahrt über eine Almwiese ein Stück abzukürzen. Das Gras stand hier etwas höher. Veronika sah die Mulde nicht und fuhr hinein. Mit den Vorderrädern konnte sie den Rand der Mulde noch erreichen. Aber die Hinterräder bohrten sich immer tiefer in die weiche Erde, je mehr Veronika Gas gab. Die Kühe auf den Almwiesen drum herum hoben die Köpfe und muhten. Etwas weiter hinten stand eine Almhütte.
Veronika schimpfte vor sich hin. Eigentlich war sie böse auf sich selbst. Sie stieg aus. Die hohen Absätze ihrer eleganten offenen Lederschuhe versanken im weichen Almboden. Sie nahm ihre Handtasche aus feinstem Krokodilleder und wollte in Richtung der Almhütte gehen. Doch schon nach wenigen Metern trat sie im hohen Gras in etwas, was Kühe auf der Weide nun einmal hinterlassen.
»So ein Mist!« schimpfte Veronika laut vor sich hin. »Das ist Mist, richtiger Mist!«
Sie ließ die Schuhe stecken und ging barfuß weiter.
Bei der Almhütte stand ein Mann. Er trug eine Lederhose, kariertes Hemd. Seine Füße steckten ohne Socken in derben Schuhen. Als er sie näherkommen sah, nahm er grinsend seinen alten Filzhut vom Kopf. Veronika gab es einen Stich ins Herz. Sie spürte, wie ihr Herz bei seinem Anblick schneller schlug. Seine schwarzen lockigen Haare fielen ihm in die Stirn. Ein paar große blaugrüne Augen musterten sie durchdringend.
Der schaut mich an, als wäre ich eine Kuh, die er kaufen will, schoß es Veronika unvermittelt durch den Kopf. Veronika war eine wirkliche Schönheit und wußte ihre gute Figur mit Kleidung und teurem Schmuck noch mehr zur Geltung zu bringen. Sie war die bewundernden Blicke von Männern gewöhnt. Aber einer solchen ernsthaften Betrachtung war Veronika noch nie ausgesetzt. Gleichzeitig spürte sie, daß er sie anzog. Sie war wie verzaubert. Dabei lag etwas Spöttisches in seinen Gesichtszügen.
Veronika deutete auf ihr Sportcoupé.
»Ich bin steckengeblieben! Wäre es Ihnen