Vorsorge statt Sachwalterschaft
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Was passiert wirklich, wenn Sie - vielleicht sogar im Ausland - plötzlich zusammenklappen und für unbestimmte Zeit Ihre Entscheidungsfähigkeit einbüßen, weil Sie 'nur' im künstlichen Tiefschlaf liegen oder ernster im Koma?
Wer kann nun was für Sie tun, wer darf überhaupt für Sie was tun? Ärzte, Versicherungen?
Wie kann durch vorsorgliche Maßnahmen z.B. Einfluss- und Vermögensverlust verhindert werden? Ist im Grundsatz alles klar über Patientenverfügung, Patientenvollmacht, Organentnahmeverfügung?
Sie lesen u.a. über Vorsorgemaßnahmen, die Sie sofort selbst umsetzen können und sollten.
Trotz der komplexen Materie leicht lesbar geschrieben!
Mag. Wolfgang Jocher
- Geboren 1948 in Linz - Studium Betriebswirtschaftslehre an der JKU (Linz) - 10 Jahre Bankerfahrung (Kommerzkreditgeschäft) - 19 Jahre lang selbständiger Management Consultant (Schwerpunkte: Strategieentwicklung, Risikomanagement) - seit 2011: Buchautor, Vortragender
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Book preview
Vorsorge statt Sachwalterschaft - Mag. Wolfgang Jocher
Inhalt
Zum Geleit
Vorwort
Entscheidungsfähigkeit, Vollmachten, etc.
Ausgewählte Fälle
Allgemeine Stolpersteine
1. Rechtsgrundlagen
Darum geht es
Das Schienengleichnis
Binsenweisheit Nr. 1:
Binsenweisheit Nr. 2:
Binsenweisheit Nr. 3:
Ein paar Zahlen zum Einstieg
Risikotreiber
Reisen
Grenzenlose Unternehmertätigkeit
Fehlende Großfamilie
Medizinischer Fortschritt
Gestiegene Lebenserwartung
Folgeerscheinungen
Die „vergessene" Zielgruppe
2. Entscheidungsfähigkeit, Vorsorgevollmachten, etc.
Entscheidungsfähigkeit
Regionale Geltungsbereiche
Verfügungen
Patientenverfügung
Organentnahmeverfügung
Vorsorgevollmachten
Beispielvollmachten
Vorsorgevollmachten: errichten und
beglaubigt unterschreiben
Die Generalvollmacht: Fluch und Segen
Vorsorgevollmacht
Patientenvollmacht
Vorsorgevollmachten und Banken
Vorsorgevollmachten und das eigene, kleine Unternehmen
3. Ausgewählte Fälle
Umfassende Projekte (Hausbau, ...)
Unternehmensgründung
Sanierung des eigenen Hauses oder der eigenen Wohnung
Beispiele aus Ihrer eigenen Umgebung
Prominente Betroffene
Aufenthalt im (fremdsprachigen) Ausland
Unternehmer
4. Allgemeine Stolpersteine
Verlust der Entscheidungsfähigkeit
Information der Angehörigen per Zufall
Fehlende Vorsorgevollmachten und Verfügungen
Bloßes Hochladen von Dokumenten
Fehlende Informationen
Kumulation von Schlüsselfunktionen
Aufbau- und Ablauforganisation
5. Der richtige Zeitpunkt
Eheschließung, Gründung von Lebenspartnerschaften
Geburt eines (Ihres) Kindes
Patchworkfamilien
Unternehmensgründung
Ihre „Kinder" auf Reisen
Volljährigkeit
Übersiedlung
Organisation ist alles
Wer sind überhaupt „die Betroffenen?"
Wer informiert wen und wie?
Bitte anrufen", ICE-Nummern
Weitere Voraussetzungen
6. Vorkehrungen für den Fall der Fälle
Versicherungsprodukte
Ihr persönliches Notfallsystem
Geldreserven
Vertrauenspersonen
Ihre Dokumentensammlung
Ihre Sicherheitsfitness
7. Spezielle Fragen und Hinweise
Vorausgeplante Abläufe
8. Ihr persönliches Notfallpaket
Das Minimalpaket
Relevante Themen
Urkunden
Vertrauenspersonen
Bankkontakt
Beschreibung technischer Systeme
Rechtsanwalt etc.
9. Wenn „es" passiert ist
Erste Priorität
Zweite Priorität
Dritte Priorität
Umsetzung
Das macht Ihr Leben wertvoll
Liste der Verfügungen und Vollmachten
Ihre Vertretungen
Schlüsselinformationen
Allgemeine Daten
Ausgelagerte Gegenstände
Ihr Geld in fremden Händen
Terminkalender
Gesundheit
Nahestehende Personen
Computer, Internet
Smart Home
Kontoverbindungen
Banksafes
Wertpapierdepot
Kreditkarten
Verträge
Verträge mit Versicherungen
Verträge mit Telefonanbietern
Internet
Miet- und Pachtverträge
Gebuchte Reisen
Bonuskarten
Fahrzeuge
Liegenschaften
Sonstige Rechte
Verpflichtungen
Testphase
Nachwort
Zum Geleit
Diese Nachricht ging um die Welt: Am 29. Dezember 2013 erleidet der 7-malige Formel-1 Weltmeister Michael Schumacher bei einem Ski-Unfall im französischen Meribel ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Seither wird spekuliert, dass er bleibende Hirnschäden davongetragen hat.
Das ist nicht nur für eingefleischte „Schumi"-Fans ein Schock: Ausgerechnet Schumacher, der als Rennfahrer jahrelang eine Hochrisiko-Sportart betrieben hat, verletzt sich bei einem vergleichsweise harmlosen Ski-Unfall so schwer. Aber so schnell kann es gehen.
Stellen Sie sich vor, Sie fallen durch Krankheit oder Unfall für längere Zeit ins Koma, werden dement oder verlieren auf andere Weise Ihre Entscheidungsfähigkeit. Wer trifft dann die notwendigen Entscheidungen für Sie?
Vorwort
Der Inhalt dieses Buches soll Ihnen möglichst viele Ansatzpunkte zum Nachdenken und zum kritischen Reflektieren Ihrer eigenen Lage in die Hand geben, damit Sie Ihrem Rechtsanwalt oder Ihrer sonstigen Rechtsvertretung die richtigen Fragen stellen können.
Die Rechtslage in Bezug auf die in diesem Buch beschriebenen Fälle ist nicht einmal in den Ländern der EU gleich, in den Ländern außerhalb der EU ist sie teilweise sehr unterschiedlich. Daher können an dieser Stelle nur grundlegende und im Wesentlichen organisatorische Anleitungen angeboten werden.
Die Inhalte dieses Buches wurden sorgsam recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen wiedergegeben. Dennoch wird jede Haftung ausgeschlossen.
Indem Sie weiterlesen, akzeptieren Sie diese Einschränkungen und Vorbehalte.
Sehr gut, fangen wir also an!
Dieses Buch ist als Arbeitsbuch konzipiert. Durch Ihre Eintragungen wird es zu Ihrer ganz persönlichen Dokumentation Ihrer eigenen Sicherheitsstrategie.
Zunächst erfahren Sie - unterlegt mit verschiedenen konkreten Fällen - einiges über die Grundidee Ihres individuellen Notfallkonzeptes und wie Sie Ihr individuelles Notfallsystem gestalten können. Sie lesen, nach den Rechtsgrundlagen, folgende Hauptkapitel:
Entscheidungsfähigkeit, Vollmachten, etc.
In diesem Buch, das ja für die Praxis geschrieben worden ist, ist es notwendig, den einen oder den anderen Begriff vorneweg zu klären. Aber keine Angst, alles ist für Sie als PraktikerInnen formuliert und es wird daher keinesfalls zu juristisch werden. Weiterführende Detailinformationen hält ohnehin Ihr Rechtsanwalt oder Ihre sonstige Rechtsvertretung für Sie bereit.
Ausgewählte Fälle
Alle diese Fälle haben sich tatsächlich so ereignet und ich schildere hier meinen subjektiven Informationsstand. Die Namen und Orte sind selbstverständlich so verändert, dass ein Rückschluss auf das echte Ereignis kaum möglich ist. Das Schildern dieser Fälle dient keineswegs der Effekthascherei, sondern soll Sie in erster Linie zum Nachdenken anregen. Erkennen Sie daraus Analogien zu Ihrer eigenen Lage und entwickeln Sie daraus Ansatzpunkte für Ihr eigenes Vorgehen und für Ihre eigenen Vorsorgemaßnahmen.
Allgemeine Stolpersteine
Wenn auch direkt bei den einzelnen dargestellten Fällen immer wieder auf die den betreffenden Fall kennzeichnenden Fragestellungen eingegangen wird, so kann man dennoch zusammenfassend ein paar generell bedeutende Themen erkennen. Diese sind in diesem Kapitel zusammengestellt und werden dort im Detail besprochen.
1. Rechtsgrundlagen
Obwohl es in diesem Buch im Schwerpunkt um das Organisieren Ihres persönlichen Notfallkonzepts geht, seien dennoch ohne Eingriffe in die Tätigkeit der Rechtsanwälte und sonstiger Rechtsvertretungen folgende Anmerkungen zu den rechtlichen Gegebenheiten gestattet:
Dieses Buch baut in seiner Begrifflichkeit auf der österreichischen Rechtsordnung auf.
In Österreich hat das Erwachsenenschutzrecht mit Stichtag 1. Juli 2018 das bisher geltende Sachwalterrecht abgelöst. Die Vertretung Erwachsener wird nun sehr ähnlich zu den in Deutschland geltenden Rechtsnormen abgehandelt. Dabei gilt grundsätzlich, den