Captain Chisum: Die großen Western Classic 27 – Western
By U.H. Wilken
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About this ebook
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.
Gespenstisch lautlos tauchte ein Reitertrupp neben roten Felsenklippen hoch am Talrand auf und verhielt auf keuchenden Pferden. Gewehrmetall schickte grelle Reflexe ins Tal. Dunkel und drohend hoben sich die Reiter vor dem heißen Himmel ab. Dann jagten sie los, stießen ins Tal hinunter und schwärmten aus, rasten auf dahinhetzenden Pferden zur Ranch. Zu spät erkannten die Männer auf der Ranch die tödliche Gefahr. Sie schrien sich heiser zu, rannten wild durcheinander, stürzten in Haus und Stall und griffen zu ihren Waffen. Doch schon war das Reiterrudel herangejagt. Von wiehernden Pferden aus feuerten düstere Gestalten auf die Männer, die sich in den Türen von Haus und Stall gegenseitig behinderten. Brennende Fackeln flogen über die Dächer, während blasse Mündungsfeuer durch den wallenden Staub stachen. »Apachen!«, schrie jemand im Ranchhaus. Männer fielen. Dumpf polterten die Hufe der Pferde über den Hof und zerstampften den kargen Graswuchs, rissen den Boden auf und stießen Staubfontänen hoch. Das Feuer wütete und breitete sich schnell aus, fraß sich ins zundertrockene Holz hinein und leckte mit fauchenden Flammen über die Dächer hinweg. Grauer Rauch stieg gen Himmel und wehte übers Tal hinweg. Vereinzelt fielen zerbrochene Pfeile auf den Ranchhof. Immer wieder brüllten die Gewehre. Glühende Hitze waberte über dem Tal. Weitab drängten die Rinder sich zusammen und brüllten wild. Fensterglas zerbarst, Ölpapier fing Feuer.
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Captain Chisum - U.H. Wilken
Leseprobe:
Wyatt Earp
LeseprobeVor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!
(Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt.
Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!
Die großen Western Classic
– 27 –
Captain Chisum
… stellt den Apachen eine Falle
U.H. Wilken
Gespenstisch lautlos tauchte ein Reitertrupp neben roten Felsenklippen hoch am Talrand auf und verhielt auf keuchenden Pferden.
Gewehrmetall schickte grelle Reflexe ins Tal. Dunkel und drohend hoben sich die Reiter vor dem heißen Himmel ab.
Dann jagten sie los, stießen ins Tal hinunter und schwärmten aus, rasten auf dahinhetzenden Pferden zur Ranch.
Zu spät erkannten die Männer auf der Ranch die tödliche Gefahr. Sie schrien sich heiser zu, rannten wild durcheinander, stürzten in Haus und Stall und griffen zu ihren Waffen.
Doch schon war das Reiterrudel herangejagt. Von wiehernden Pferden aus feuerten düstere Gestalten auf die Männer, die sich in den Türen von Haus und Stall gegenseitig behinderten. Brennende Fackeln flogen über die Dächer, während blasse Mündungsfeuer durch den wallenden Staub stachen.
»Apachen!«, schrie jemand im Ranchhaus.
Männer fielen.
Dumpf polterten die Hufe der Pferde über den Hof und zerstampften den kargen Graswuchs, rissen den Boden auf und stießen Staubfontänen hoch.
Das Feuer wütete und breitete sich schnell aus, fraß sich ins zundertrockene Holz hinein und leckte mit fauchenden Flammen über die Dächer hinweg.
Grauer Rauch stieg gen Himmel und wehte übers Tal hinweg.
Vereinzelt fielen zerbrochene Pfeile auf den Ranchhof. Immer wieder brüllten die Gewehre. Glühende Hitze waberte über dem Tal. Weitab drängten die Rinder sich zusammen und brüllten wild.
Fensterglas zerbarst, Ölpapier fing Feuer. Ein Feuerstoß jagte durch Haus und Stall und trieb die letzten Männer ins Freie. Sie rannten ins Verderben.
Nur der Rancher stand noch inmitten der Feuerhölle und schoss bis zur letzten Patrone. Plötzlich sank er auf die Knie und ließ den schweren Colt fallen. Mühsam hob er den Kopf und stierte auf den Reiter, der dicht vor ihm das Pferd zurückriss.
Mit flackernden Augen sah er in das verzerrte Gesicht des Reiters und wollte sprechen, doch da kippte er schon auf die Seite und lag still.
Entsetzen und Erstaunen hatten sich in sein Gesicht gegraben.
Der letzte Schuss verhallte in fernen Tälern.
Haus und Stall brannten lichterloh. Die ersten Balken brachen glühend auseinander, die Dächer stürzten ein, und glühende Holzteile wirbelten über den Hof, wo sich die Reiter zusammengerottet hatten. Dumpf prusteten die Pferde, Schaumflocken nässten den heißen Boden und verdunsteten sofort. Die flirrende Hitze war schier unerträglich.
Die Reiterschar wartete auf den Befehl ihres Anführers.
Schweigend hob er die Hand und deutete auf die Rinderherde.
Brüllend jagten die Apachen zur Herde hinüber, trieben die Rinder an und hetzten sie aus dem Tal.
Nur der Anführer war zurückgeblieben, ritt nun langsam umher und starrte mitleidlos auf die Gefallenen.
Dann ritt er davon, lenkte das Pferd zum Talrand und verhielt zwischen den Felsenklippen, beobachtete seine Leute, wie sie die Rinder weithin verstreuten, und wartete auf ihre Rückkehr.
Mit vor Anstrengung glühenden Gesichtern kamen sie zu ihm und rotteten sich zusammen.
Unten im Tal versanken Haus und Stall in graue Asche. Der Wind stieß hinein und streute die Asche weithin aus.
Mit steinernem Gesicht saß der Anführer im Sattel und hielt den Zügel fest umschlossen. Langsam zog er das Pferd herum und ritt der Bande voraus. Niemand sprach ein Wort.
Die Brandschatzer verschwanden hinter den Hügeln des Talrandes.
*
Auf der Höhe hielt ein Buggy an, die Fahrerin zog die Zügel straff, beugte sich vor und blickte ins Tal hinunter. Ihr faltiges Gesicht straffte sich, die Augen funkelten, der Mund war zu einem schmalen Strich geworden.
»Junge«, sagte die Frau, »auf meine alten Tage habe ich doch noch richtig gehört, das sind wirklich Schüsse gewesen. Ich wäre nun froh, wenn ich mich geirrt hätte. Los, Boy, nimm den Bleistreuer zur Hand. Ich werde mir das mal näher ansehen.«
Schon trieb sie die beiden Wagenpferde an und lenkte den Buggy ins Tal.
Neben ihr saß ein junger Mann mit brandrotem Haar und einem derben und groben Gesicht. Er war nicht älter als einundzwanzig Jahre. Mit seinem langen Arm griff er nach hinten, nahm das Spencergewehr und machte es schussbereit. Unzählige Sommersprossen bedeckten sein Gesicht und wurden nun, da er blass geworden war, besonders deutlich sichtbar.
»Ich kann niemanden auf der Willcox-Ranch sehen, Mam«, raunte er und schluckte hart. »Alles ist niedergebrannt worden, und auch die Rinder sind weg.«
»Das sehe ich auch.«
Die Frau straffte ihren knochigen Körper. »Die Willcox-Ranch ist überfallen worden, zum Henker. Mach die Augen auf, Jube, siehst du nicht die Männer neben Haus und Stall liegen?«
»Yeah, Mam.«
»Verdammte Geier!«, fluchte sie und blickte zum Himmel empor. »Diese Viecher kommen jedesmal von der Wüste herüber, wenn es irgendwo geknallt hat.«
Der Buggy kam dicht vor dem Hof zum Stehen. Die Frau schlug die Zügelenden um die Bremsstange des Wagens und packte dann die schwere Sharps, die immer nur eine der riesigen Patronen im Lauf haben konnte. Etwas steif kletterte sie vom Buggy, stand im langen, derben Kleid neben dem linken Vorderrad und blickte ernst umher.
Im weichen Licht der Abendröte schien die Asche von Haus und Stall noch zu glühen. Beißender Brandgeruch hing über dem Tal. Das heisere Krächzen der Geier wurde lauter und wütend.
»Jube«, sagte die Frau gepresst, »halt mir den Rücken frei.«
»Ich lass dich nicht allein losgehen, Mam.«
»Quatsch! Ich bin zäh wie altes Rindsleder, mein Junge. So schnell kriegt mich niemand von den Beinen. Na, komm schon.«
Sie entfernten sich vom Buggy, stapften über den Hof und sahen umher.
»Das ist ja furchtbar, Mam.«
»Apachen. Da liegen Pfeile von Apachen.« Sie schritt durch den Staub, und ihr langes Kleid fuhr mit dem Saum durch den Sand. Dicht vor dem Rancher blieb sie stehen. Lange blickte sie auf den Ermordeten, während ihr Sohn Jube unruhig umhersah.
Mutter und Sohn liefen zu den Cowboys und stellten fest, dass drei schwache Lebenszeichen von sich gaben, die anderen zwei und der Rancher waren tot.
»Wasser, Jube, schnell!«, drängte sie.
»Wir bringen die Boys zur Stadt. Vielleicht kann man sie noch retten.«
Jube begriff, dass Eile geboten war, rannte zum Buggy und kam mit der Wasserflasche zurück. Seine Mutter riss ihm die Flasche aus der Hand und kippte den bewusstlosen Männern Wasser ins Gesicht. Als sie sich nicht rührten, schloss sie die Blechflasche und starrte ihren Sohn düster an.
»Sie haben viele Stunden in der Hitze des Feuers und der Sonne gelegen. Wir müssen uns beeilen. Hol den Buggy, Boy.«
Ihr fast graues Haar glänzte in der Abendröte beinahe wie das Haar ihres Sohnes. Ihr ganzes Wesen strahlte Energie aus. Als Jube mit dem Wagen herangekommen war, griff sie mit zu. Ächzend legten sie die Cowboys auf den Buggy. Dann trugen sie die Toten zum abseits gelegenen Bunkhouse der Cowboys und legten sie auf die harten Schlaflager, wobei die Frau rau sagte:
»Wir können uns nicht weiter um sie kümmern. Das wird der Marshal tun müssen. Los, Boy, nun so schnell es geht zur Stadt.«
Während der Wagen vom Hof rollte, kreisten über ihnen schreiend die Geier und stießen mit rauschenden Flügelschlägen herunter. Die Vögel streiften fast das leichte Gefährt und gebärdeten sich wie toll.
»Wir nehmen euch das Nachtmahl weg«, sagte die Frau grollend und packte die Sharps. Während ihr Sohn die Wagenpferde lenkte, zielte sie in die Höhe und drückte ab. Der Rückstoß der Sharps warf sie fast vom Sitz. Trotzdem verzog sie das Gesicht zu grimmigem Lächeln und beobachtete, wie einer der großen Geier abstürzte und in die glühende Asche schlug.
»Da habt ihr eure Mahlzeit.«
Ethel Blackman lehnte sich an die Rücklehne des Buggys, knickte den Lauf der Sharps, lud nach und klemmte sich die Waffe zwischen die Beine.
»Das hätte einen Bisonbullen von den Füßen gerissen«, triumphierte sie und spähte voraus. »Los, schneller, Jube. Die Boys hinter uns sollen am Leben bleiben. Zum Henker, ich wollte nicht in die Stadt, aber jetzt muss ich.«
Ethel war eine derbe Frau, doch wer sie näher kannte, wusste, dass sie ein Herz für die Dinge des Lebens hatte. Und man sagte, dass sie nicht nur mit der Sharps bewaffnet wäre, sondern auch mit einem Beil, das sie gewöhnlich unterm Kleid tragen sollte.
In schneller Fahrt rollte der Buggy in die graue Wand der hereinbrechenden Dämmerung.
Unterwegs kroch Ethel Blackman nach hinten und betreute mit sanften Händen die stöhnenden, nach Wasser lechzenden Verwundeten.
Es waren viele Meilen bis zur Stadt.
Sie waren während der ganzen Nacht unterwegs.
*
»Hallo, Boys!«
Zäh und knochig stand Ethel Blackman im Saloon und hatte die Hand auf die Schulter ihres Sohnes Jube gelegt, der sie um einen Kopf überragte. Freundlich lächelnd stapfte sie durch den Schankraum und grüßte die Männer