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Spät erwachte Mutterliebe: Sophienlust 301 – Familienroman
Spät erwachte Mutterliebe: Sophienlust 301 – Familienroman
Spät erwachte Mutterliebe: Sophienlust 301 – Familienroman
Ebook128 pages1 hour

Spät erwachte Mutterliebe: Sophienlust 301 – Familienroman

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About this ebook

Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

»Ich muss unbedingt noch einen Sprung in die Firma machen, nachschauen, ob die Badeanzüge endlich eingetroffen sind. Soll ich dich zu Hause absetzen oder möchtest du mitkommen?«, fragte Lydia Hirtl ihren langjährigen Verlobten und frischgebackenen Akademiker Dr. Dieter Kadletz. »Weder noch«, entgegnete der junge Mann niedergeschlagen. »Ich bitte dich, Dieter, reiß dich zusammen. Ich begreife ja, dass das alles für dich ganz schrecklich war – aber das Leben geht schließlich weiter. Du bist ein erwachsener Mann, kein armer kleiner Waisenknabe, der nicht weiß, was er nun beginnen soll. Jeden Menschen trifft irgendwann einmal ein harter Schicksalsschlag. Damit muss man eben fertig werden.« »Das sagt sich so leicht«, murmelte Dieter. »Hältst du mich für gefühllos? Ich respektiere deine Trauer. Auch mir tut es leid, dass deine Eltern so plötzlich sterben mussten. Aber es nützt nichts, hier beim Friedhofstor zu stehen und den Kopf hängen zu lassen. Das Begräbnis ist vorbei, deine Eltern ruhen in Frieden. Komm endlich! Wir haben noch eine stundenlange Autofahrt vor uns.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateNov 26, 2019
ISBN9783740958350
Spät erwachte Mutterliebe: Sophienlust 301 – Familienroman

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    Book preview

    Spät erwachte Mutterliebe - Elisabeth Swoboda

    Leseprobe:

    Natascha das Schlüsselkind

    Leseprobe

    Als ihr Mann Rüdiger sie verlässt, bricht für Roxanne eine Welt zusammen. In ihrem Schmerz ist sie nahezu handlungsunfähig und vernachlässigt sich und ihre 8-jährige Tochter Jennifer. Da holt ihr Vater, Alfred Konrads, sie zu sich nach Hause und versucht, sie wieder aufzubauen. Jennifer vermisst ihren Vater und leidet sehr unter den neuen Verhältnissen, die sie sich nicht erklären kann...

    Sophienlust

    – 301 –

    Spät erwachte Mutterliebe

    Endlich findet Aglaja den Mut, sich zu Niki zu bekennen

    Elisabeth Swoboda

    »Ich muss unbedingt noch einen Sprung in die Firma machen, nachschauen, ob die Badeanzüge endlich eingetroffen sind. Soll ich dich zu Hause absetzen oder möchtest du mitkommen?«, fragte Lydia Hirtl ihren langjährigen Verlobten und frischgebackenen Akademiker Dr. Dieter Kadletz.

    »Weder noch«, entgegnete der junge Mann niedergeschlagen.

    »Ich bitte dich, Dieter, reiß dich zusammen. Ich begreife ja, dass das alles für dich ganz schrecklich war – aber das Leben geht schließlich weiter. Du bist ein erwachsener Mann, kein armer kleiner Waisenknabe, der nicht weiß, was er nun beginnen soll. Jeden Menschen trifft irgendwann einmal ein harter Schicksalsschlag. Damit muss man eben fertig werden.«

    »Das sagt sich so leicht«, murmelte Dieter.

    »Hältst du mich für gefühllos? Ich respektiere deine Trauer. Auch mir tut es leid, dass deine Eltern so plötzlich sterben mussten. Aber es nützt nichts, hier beim Friedhofstor zu stehen und den Kopf hängen zu lassen. Das Begräbnis ist vorbei, deine Eltern ruhen in Frieden. Komm endlich! Wir haben noch eine stundenlange Autofahrt vor uns. Ich sehe ein, dass dich die Badeanzüge nicht interessieren. Ich wollte dich ja auch nur ablenken.«

    Dieter blickte in Lydias hübsches Gesicht und fragte sich, was hinter der glatten runden Stirn wohl wirklich vorging. Warum drängte sie so zur Heimfahrt? Sie musste doch wissen, dass er Frankfurt nicht so einfach verlassen konnte, jedenfalls nicht, ohne zuvor noch einmal nach seinem kleinen Sohn Nikolaus gesehen zu haben. Natürlich war die Existenz des Jungen für Lydia eine ständige Quelle der Bitterkeit.

    Trotzdem hätte sie verstehen müssen, dass er sich um das Kind sorgte.

    »Wovon wolltest du mich ablenken?«, erkundigte sich Dieter.

    »Von deinem Kummer. Wovon denn sonst? Der tragische Unfall hat dich ganz schön mitgenommen. Du warst in den letzten Tagen kaum ansprechbar. Die ganze Arbeit hast du mir überlassen. Ich musste das Begräbnis regeln, musste mich um die Hinterlassenschaft kümmern und den Haushalt auflösen. Du bist wie ein Schlafwandler herum gegangen, hast kein vernünftiges Wort gesprochen.«

    »Entschuldige, Lydia …«

    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich habe das alles gern getan. Nein, natürlich nicht«, verbesserte sich Lydia. »Wer kümmert sich schon gern um ein Begräbnis? Es war deprimierend, und eben deshalb möchte ich das alles abschütteln und möglichst schnell nach Hause fahren. Die vergangene Woche war auch für mich ziemlich nervenaufreibend.«

    Dieter nickte geistesabwesend. Alles, was Lydia da vorbrachte, klang logisch und vernünftig. Trotzdem waren es für ihn leere Worte, die an seinem Gemüt abprallten.

    Ein heftiger Windstoß fegte durch die kahlen Bäume, die die kurze Auffahrt zum Friedhof auf beiden Seiten flankierten. Staub und Papierfetzen wirbelten auf. Einer davon blieb an ­Lydias elegantem schwarzem Breitschwanzmantel hängen. Angewidert löste sie ihn ab und ließ ihn zu Boden flattern. »Mir reicht es«, teilte sie ihrem Gefährten mit. »Kommst du jetzt oder willst du noch stundenlang hier stehenbleiben?«

    »Ich muss mit dir reden, Lydia«, sagte Dieter, ohne auf ihre gereizte Frage einzugehen.

    »Meinetwegen. Sobald wir zu Hause sind, sprechen wir uns aus. Ich verzichte darauf, heute noch in die Firma zu schauen«, erklärte Lydia freundlich. Sie sprach in einem Tonfall, als ob sie ein widerspenstiges Kind vor sich habe.

    Dieter merkte es nicht, oder er wollte es nicht bemerken. »Ich muss jetzt mit dir sprechen«, beharrte er.

    »Jetzt? Hier?«

    »Setzen wir uns in den Wagen.«

    »Na schön. Im Wagen weht wenigstens kein Wind«, gab Lydia sich geschlagen. »Aber fasse dich bitte kurz.«

    Trotz dieser Aufforderung blieb Dieter einige Minuten stumm neben der jungen Frau sitzen, hin und her gerissen von den widersprechendsten Gefühlen. Er wusste, die Bitte, die er an Lydia richten wollte, war eine Zumutung, aber er hatte keine andere Wahl.

    Lydia nahm ungeduldig den breitrandigen schwarzen Hut, den sie extra für das Begräbnis gekauft hatte, ab und warf ihn auf den Rücksitz. Dann rückte sie den Spiegel oberhalb des Fahrersitzes so zurecht, dass sie sich darin betrachten konnte, zog ihre Lippen nach, glättete ihr straff zurückgekämmtes Haar und puderte sich die Nase.

    Dieter beobachtete diese Maßnahme halb ärgerlich, halb bewundernd. Seine Lydia war eine schöne Frau, eine Frau, auf die jeder Mann stolz sein konnte. Sie war eher klein, besaß jedoch eine tadellose Figur und regelmäßige Gesichtszüge, eine kurze gerade Nase, volle Lippen, schön gewölbte dunkle Brauen und einen bräunlichen makellosen Teint. Ihre dunklen Augen strahlten Selbstsicherheit und ein gewisses Maß von Arroganz aus. Lydia wusste, dass sie den Männern gefiel. Bis auf Dieters Seitensprung vor dreieinhalb Jahren hatte sie in einer Beziehung nie Probleme gehabt – und auch bei dieser Angelegenheit war sie letztlich als Siegerin hervorgegangen. Dieter hatte sie um Verzeihung angefleht, die sie ihm schließlich gnädig gewährt hatte.

    Lydia hatte ihre Schönheitsprozedur jetzt beendet und wandte sich dem Mann an ihrer Seite zu. »Ich dachte, du wolltest etwas Dringendes mit mir besprechen? Hast du es dir anders überlegt? Kann ich nun fahren?«

    »Nein. Warte. Ich fahre nicht mit dir zurück nach Maibach. Noch nicht. Ich habe in Frankfurt noch etwas zu erledigen«, erwiderte Dieter hastig.

    Lydia zog die Brauen hoch. »Ich wüsste nicht, was es hier für dich zu erledigen gäbe«, bemerkte sie ruhig. Doch hinter dieser äußeren Ruhe lag Unmut und Gereiztheit. »Wir sind übereingekommen, dass du die Möbel und den Hausrat, den du unbedingt übernehmen willst, von einem Spediteur abholen lässt«, fuhr sie fort. »Für das Übrige Zeug habe ich bereits einen Trödler ausfindig gemacht, und mit dem Hausherrn habe ich vereinbart, dass ich ihm Bescheid gebe, sobald die Wohnung leer ist. Alles ist also geregelt.«

    »Das Wichtigste ist nicht geregelt«, warf Dieter ein.

    »Das Wichtigste?«, wiederholte Lydia fragend, obwohl sie ahnte, worauf ihr Verlobter hinauswollte.

    »Nikolaus«, sagte Dieter auch prompt. »Was soll aus dem Kind werden?«

    »Aber, Dieter, auch dieses Problem ist doch auf das beste geregelt«, erwiderte Lydia schnell. »Er ist bei deiner Tante sehr gut untergebracht. Die Schwester deiner Mutter ist eine äußerst sympathische Frau. Ich bin überzeugt, sie wird vorbildlich für den Jungen sorgen. Sie hat ja sonst nichts zu tun. Sie ist Witwe, lebt in angenehmen Verhältnissen und hat massenhaft Zeit. Eigentlich kann sie sogar dankbar sein, dass sie jetzt den Jungen hat. Er wird etwas Abwechslung in ihr eintöniges Leben bringen. Ja, die Sorge für das Kind könnte zu einem beglückenden Lebensinhalt für Tante Maria werden«, redete sie sich schwungvoll in Begeisterung.

    »Du übertreibst, meine Liebe«, stellte Dieter trocken fest. »Man kann die Angelegenheit auch anders herum betrachten.Tante Maria führt seit dem Tod ihres Mannes ein beschauliches, aber nicht unausgefülltes Dasein. Sie hat ihre Freundinnen, mit denen sie sich auch zu gelegentlichen Theater- und Konzertbesuchen trifft, sie hat ihre Bridgerunde und den Schachklub. Ich fürchte, Niki wird nicht nur Abwechslung, sondern auch Aufregung und Unruhe in Tante Marias wohlgeordneten Alltag bringen.«

    »Du machst dir zu viele Gedanken. Du siehst Schwierigkeiten, wo es gar keine gibt. Deine Tante wird mit dem Jungen bestens zurechtkommen. Er ist an ältere Leute gewöhnt, da er ja bisher von seinen Großeltern betreut wurde. Da hat doch immer alles geklappt. Oder hat deine Mutter je über den Jungen geklagt?«

    »Nein. Aber Mutter war ein völlig anderer Typ als Tante Maria. Sie konnte mit Kindern umgehen. Bei Tante Maria bin ich dessen nicht so sicher. Ach, Lydia, kannst du nicht verstehen, dass mir die Sache keine Ruhe lässt? Ich bin Nikis Vater, bin für ihn verantwortlich. Anstatt … anstatt mich zu dieser Verantwortung zu bekennen, habe ich den Jungen meiner alten Tante aufgebürdet.«

    »Aufgebürdet? Jetzt bist du derjenige, der übertreibt. Deine Tante war von sich aus dazu bereit, den Jungen zu übernehmen. Er war ja sogar schon in ihrer Obhut, als wir von dem Unfall erfuhren. Und sie hat sofort erklärt, dass sie ihn behalten wolle.«

    »Ich fürchte, ihr war nicht klar, worauf sie sich eingelassen hatte«, sagte Dieter. »Sie sah meine Ratlosigkeit, und nachdem sie mit den Verhältnissen vertraut war, bot sie eben an, Niki zu behalten. Vielleicht bereut sie ihren vorschnellen Entschluss bereits. Auf alle Fälle muss ich noch einmal zu ihr gehen und nach Niki sehen.«

    »Hm – ich will dich nicht daran hindern. Du kannst ja dann einen Zug nach Maibach nehmen. Bloß – was machst du, wenn deine Tante ihren Entschluss tatsächlich bereut und den Jungen wieder loswerden will?«, fragte Lydia, diesmal

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