Heilige im Gespräch: Kämpfer für den Glauben
Von Irene Kohlberger
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Über dieses E-Book
Heilige, das sind die verstaubten Figuren in den Kirchen ...
Heilige sind Langweiler, die Freude am Leiden haben ...
Heilige sind uralt und unmodern ...
Heilige sind unsere Namenspatrone ...
Heilige halten Klostergemeinschaften zusammen ...
Heilige können faszinierende Menschen sein ...
Heilige sind geistige Mitarbeiter Gottes ...
In lockerer und spannender Art beantwortet die Reihe: Heilige im Gespräch diese Fragen und erzählt eine geistige Geschichte Europas, die untrennbar mit dem Christentum verbunden ist. Die großen Gestalten der Heiligen und Märtyrer werden von ihren Sockeln geholt und als Menschen von Fleisch und Blut vorgestellt.
Jesus Christus hatte großen Gestalten der Antike fasziniert. Ihm wollten sie dienen, ihm wollten sie nachfolgen. Gemeinsam kämpften sie um die innere Wahrheit der christlichen Botschaft, die durch Irrlehren in großer Gefahr war.
Athanasius setzte sich mit Leib und Leben für die katholische Wahrheit ein. Antonius, der Wüstenvater, der in seiner Einsamkeit immer wieder gegen Dämonen kämpfen musste, fand klare Worte gegen den Arianismus. Ambrosius widerstand politischen Machenschaften und baute gemeinsam mit dem jungen Kaiser Gratian Dämme gegen Heidentum und Arianismus. Hieronymus, dem großen Theologen der Zeit, verdankt die Kirche eine vorbildliche Neuübersetzung des Alten Testamentes (Vulgata) ins Lateinische. Augustinus, der bekannteste Kirchenlehrer, hinterließ ein unschätzbares Werk der Selbsterkenntnis. Ein Held besonderen Zuschnitts begegnet uns in Basilius, dem Mönchsvater der Ostkirche. Pachomius und Benedikt wurden als Ordensgründer Vorbilder für ein Leben, das sich an der Nachfolge Christi orientierte. Gregor, Papst und Retter von Rom, erkannte als Erster die Bedeutung der Germanen für die Kirche.
Irene Kohlberger
Irene Kohlberger ist 1946 in Niederösterreich geboren und besuchte die Bundes Lehrerinnen Bildungsanstalt in Wr. Neustadt. Nach der Matura unterrichtete sie zwei Jahre an Volkschulen in Niederösterreich und später zwei Jahre an einer Sonderschule in Wien. Zur gleichen Zeit studierte sie an der Universität Wien die Fächer Psychologie und Kunstgeschichte. 1971 Promotion zum Doktor der Philosophie. Danach war sie einige Berufsjahre in der Privatwirtschaft als Marktforscherin tätig. Gleichzeitig durchlebte sie eine vierjährige Lehranalyse nach der Methode der klassischen Psychoanalyse. Ab 1977 unterrichtete Kohlberger als AHS-Lehrerin in Wien 22, die Fächer Röm.-kath. Religion und Philosophie. Seit ihrer Pensionierung ist sie schriftstellerisch tätig - Schwerpunkt Heiligenbiographien.
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Buchvorschau
Heilige im Gespräch - Irene Kohlberger
„… denn zu deinem Eigentum
erschufst DU uns,
und ruhelos ist unser Herz,
bis es ruht in dir".
(Augustinus: Bekenntnisse)
Meinen Schülerinnen und
Schülern gewidmet
ATHANASIUS, der gejagte Bischof
ANTONIUS, der heldenhafte Einsiedler
PACHOMIUS, der Mönchshauptmann
BASILIUS, der antike Manager
AMBROSIUS, der „Kaiservater"
HIERONYMUS, der wilde Kerl
AUGUSTINUS, der Wahrheitssucher
BENEDIKT, Mönchsvater des Abendlandes
GREGOR, der leidende Stellvertreter
Inhalt
Einführung
Gesellschaftliche Situation im 4. Jh. n. Chr.
Der Arianismus
Das Konzil von Nicäa
Athanasius der Große
Jugend und Erziehung
Ein bischöfliches Leben zwischen den Fronten
Antonius der Einsiedler
Der jugendliche Asket
Besuch von den Dämonen
Antonius in der Steinwüste
Antonius als Mönchsvater
Zu Besuch in Alexandrien
Antonius und Paulus
Heimgang
Pachomius
Jugend und Bekehrung
Pachomius als junger Mönch
Mönchsvater des zönobitischen Lebens
Ein Tag im Kloster
Verzicht auf die Welt
Pachomius als Abt
Basilius der Große
Jugend und Studium
Leben als Einsiedler
Auf der Suche nach Antwort
Vater des morgenländischen Mönchtums
Basiliusregel
Bischofsvikar
Helfer in großer Not
Bischöfliches Wirken
Gründung von Basilias
Basilius als geistlicher Kämpfer
Tod und Vermächtnis
Ambrosius von Mailand
Jugend und öffentliches Wirken
Wahl zum Bischof von Mailand
Geistlicher Berater von Kaiser Gratian
Kampf um die Basilika Portiana
Tod des jungen Kaisers Valentinian II.
Kaiser Theodosius und Ambrosius
Tod und Würdigung
Hieronymus
Jugend und Ausbildung in Rom
Der junge Hieronymus als Einsiedler
Berater des Papstes
Hieronymus als Mönch und Theologe
Lebensabend und Tod
Aurelius Augustinus
Geistiges Umfeld des jungen Augustinus
Jugend und Lehrjahre
Augustinus als Bischof
Kampf gegen die Irrlehren
Tod und Würdigung
Aus den Bekenntnissen:
Hl. Benedikt von Nursia
Student in Rom
Flucht aus Rom
Der junge Einsiedler
Der ungeliebte Abt
Mönchsvater in Subiaco
Gründung von Monte Cassino
Benediktinische Regel
Benedikt, der Mann Gottes
Gregor der Große
Jugend und öffentliches Wirken
Gregor wird Mönch
Im Dienst des Papstes
Papst Gregor
Missionierung der Angelsachsen
Kampf um Rom
Katholische Caritas
Tod und Würdigung
Literaturverzeichnis
Bildernachweis
Danksagung
Einführung
Heilige sind Menschen, die sich Gott bedingungslos anvertrauen und sein Gesetz und seinen heiligen Rat mit all ihrer Kraft zu erfüllen suchen. Ihr Vertrauen in die Liebe Gottes macht sie frei für alle Anforderungen, die das Leben stellt, frei, sich für andere Menschen einzusetzen bis zur Selbstaufgabe. („Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan", Mt 25,40).
Heilige wirken als Mitarbeiter Gottes in der Welt. Manche werden in den Dienst genommen, um Weichen zu stellen, verfahrene Situationen zu retten, zu heilen, oder ihn einfach mit ihrer Liebe und Hingabe zu erfreuen. Immer aber werden sie mit einem Auftrag in die Welt gesandt – mit einem Auftrag, der sich in ihrer Biographie deutlich abzeichnet. Diese ihre Sendung fasziniert mich und forderte mich heraus, das Leben der Heiligen über die Jahrhunderte zu studieren und in kleinen Lebensbildern ihren Beitrag zur Kirchengeschichte zu beschreiben. Da Menschen nicht als Heilige geboren werden, sondern als Wesen mit persönlichen Schwächen und Stärken, versuchte ich ihnen auch menschlich nahe zu kommen, soweit dies aus den überlieferten Biographien möglich war.
In ihrer zweitausendjährigen Geschichte durchlebte die katholische Kirche immer wieder tiefe Krisen, die durch Machtmissbrauch und Verrat an den christlichen Idealen ihrer verantwortlichen Mitglieder verursacht wurden.
Doch entstand durch den beharrlichen Einsatz der Heiligen eine andauernde Gegenströmung. Diese sicherte nicht nur das Überleben der Kirche, sondern lieferte darüber hinaus den Beweis, dass Gott in seiner Barmherzigkeit und seiner Liebe das Schicksal der irdischen Wirklichkeit in der Hand hat. Diese Erkenntnis befreit von jeglicher Überforderung, die uns lähmen würde das zu tun, was von uns unmittelbar verlangt und gebraucht wird. Möge auch uns aus der Perspektive der Heiligen klar werden, was die Botschaft des Hl. Paulus bedeutet:
„Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben." (1. Kor 2,9)
Gesellschaftliche Situation im 4. Jh. n. Chr.
„Wenn sie mich verfolgt haben, dann werden sie auch euch verfolgen! (Joh 15,20) Diese Prophezeiung Jesu bewahrheitete sich sehr bald. Schon unter der Herrschaft von Kaiser Nero begann ihre blutige Leidensgeschichte, die unter Diokletian zu einer systematischen und für das ganze Reich geltenden Verfolgung führte. Trotz Einschränkung, Bestrafung und Unterdrückung seitens des Staates, verbreitete sich der christliche Glaube im Römerreich überraschend schnell, so ganz im Sinne des Satzes: „Semen est sanguis Christianorum.
¹
Da den Christen mit den Mitteln der Staatsgewalt nicht beizukommen war, hatte Kaiser Galerius 311 ein Duldungsedikt erlassen, das Kaiser Konstantin 313 zur vollen Gleichberechtigung der christlichen Religion erweiterte.
Zum endgültigen Frieden zwischen Staat und Kirche kam es allerdings erst 324, als Konstantin den Mitherrscher Licinius besiegt und die Alleinherrschaft übernommen hatte. Ab nun war es den Christen erlaubt, sich auch öffentlich zu ihrem Glauben zu bekennen, ohne Angst vor Verfolgung und Todesgefahr.
Der christliche Glaube ist in seinem Kern nicht einfach und leicht zu verstehen und anzunehmen. Daher überrascht es nicht, dass sich mit der Freiheit der Religion auch problematische Auslegungen der Glaubensinhalte bemerkbar machten, die während der Krisenzeiten kaum spürbar waren.
Die Selbstverständlichkeit, mit der die Zeitgenossen in Jesus seine göttliche Gegenwart² erlebten, war im Laufe der Zeit verblasst. Das geschichtliche Christusbild wurde nach und nach abstrakter und einem logischen Verständnis untergeordnet, ganz im Sinne der antiken philosophischen Tradition³.
Im Mittelpunkt der geistigen Auseinandersetzungen des vierten Jahrhunderts stand daher die fundamentale Frage:
„Wer ist Jesus Christus?"
Es war die Frage aller Fragen, die damals viele Gemüter erhitzte und bis heute immer wieder neu gestellt wird. Was hat es auf sich mit der G