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Parker kitzelt kühle Killer: Butler Parker 179 – Kriminalroman
Parker kitzelt kühle Killer: Butler Parker 179 – Kriminalroman
Parker kitzelt kühle Killer: Butler Parker 179 – Kriminalroman
Ebook133 pages1 hour

Parker kitzelt kühle Killer: Butler Parker 179 – Kriminalroman

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About this ebook

Butler Parker ist ein Detektiv mit Witz, Charme und Stil. Er wird von Verbrechern gerne unterschätzt und das hat meist unangenehme Folgen. Der Regenschirm ist sein Markenzeichen, mit dem auch seine Gegner öfters mal Bekanntschaft machen. Diese Krimis haben eine besondere Art ihre Leser zu unterhalten.
Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!

Lady Agatha, die majestätische ältere Dame, groß, stattlich, mit Sicherheit über das sechzigste Lebensjahr hinaus, schluchzte erneut. Sie stand völlig im Bann von Puccinis Oper »La Bohéme«, litt mit der Sterbenden und beugte sich weit über die Brüstung, als Mimi sich nun endlich anschickte, den letzten Hauch zu tun. Butler Parker, alterslos, etwas über mittelgroß und fast schlank, sorgte sich um das Wohlergehen der Lady, in deren Diensten er stand. Er fürchtete, seine Herrin könnte sich vielleicht zu weit vorbeugen. Doch sie zuckte zusammen, als Rudolf den endgültigen Tod seiner Mimi konstatierte und den Schlußakt mit einem tragischen Aufschrei und einem Schluchzer beendete. Mylady ließ sich zurückfallen und schneuzte sich erneut. »Bedürfen Mylady vielleicht eines Kreislaufbeschleunigers?« erkundigte sich Josuah Parker. Während er fragte, holte er bereits eine flache, lederumspannte Flasche aus der rechten Innentasche seines schwarzen Zweireihers. Er schraubte den ovalen Verschluß ab, benutzte ihn als Becher und füllte eine gehörige Portion Kognak ab. »Sehr gut, Mr. Parker«, lobte die ältere Dame ihren Butler und nickte wohlwollend, »genau das brauche ich jetzt. Starb sie nicht wunderbar?« Sie wartete die Antwort ihres Butlers nicht ab, sondern griff nach dem Becher und kippte den sogenannten Kreislaufbeschleuniger in einem Zug hinunter. »Mylady waren beeindruckt?« vermutete Parker in seiner bekannt höflichen Art. »Ich hätte mich in meiner Jugend ausbilden lassen sollen«, antwortete die theaterbegeisterte Dame, »ich hatte einen glockenhellen Sopran.«
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateDec 3, 2019
ISBN9783740958718
Parker kitzelt kühle Killer: Butler Parker 179 – Kriminalroman

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    Book preview

    Parker kitzelt kühle Killer - Günter Dönges

    Leseprobe:

    Butler Parker Gold Edition

    Leseprobe

    5 unveröffentlichte Titel:

    Parker legt die Römer rein

    Parker handelt mit Zitronen

    Parker holt die Reiter aus dem Sattel

    Parker lässt die Blitzer stolpern

    Parker löscht den heißen Abriss

    Butler Parker

    – 179 –

    Parker kitzelt kühle Killer

    Günter Dönges

    Lady Agatha, die majestätische ältere Dame, groß, stattlich, mit Sicherheit über das sechzigste Lebensjahr hinaus, schluchzte erneut. Sie stand völlig im Bann von Puccinis Oper »La Bohéme«, litt mit der Sterbenden und beugte sich weit über die Brüstung, als Mimi sich nun endlich anschickte, den letzten Hauch zu tun.

    Butler Parker, alterslos, etwas über mittelgroß und fast schlank, sorgte sich um das Wohlergehen der Lady, in deren Diensten er stand. Er fürchtete, seine Herrin könnte sich vielleicht zu weit vorbeugen. Doch sie zuckte zusammen, als Rudolf den endgültigen Tod seiner Mimi konstatierte und den Schlußakt mit einem tragischen Aufschrei und einem Schluchzer beendete. Mylady ließ sich zurückfallen und schneuzte sich erneut.

    »Bedürfen Mylady vielleicht eines Kreislaufbeschleunigers?« erkundigte sich Josuah Parker. Während er fragte, holte er bereits eine flache, lederumspannte Flasche aus der rechten Innentasche seines schwarzen Zweireihers. Er schraubte den ovalen Verschluß ab, benutzte ihn als Becher und füllte eine gehörige Portion Kognak ab.

    »Sehr gut, Mr. Parker«, lobte die ältere Dame ihren Butler und nickte wohlwollend, »genau das brauche ich jetzt. Starb sie nicht wunderbar?«

    Sie wartete die Antwort ihres Butlers nicht ab, sondern griff nach dem Becher und kippte den sogenannten Kreislaufbeschleuniger in einem Zug hinunter.

    »Mylady waren beeindruckt?« vermutete Parker in seiner bekannt höflichen Art.

    »Ich hätte mich in meiner Jugend ausbilden lassen sollen«, antwortete die theaterbegeisterte Dame, »ich hatte einen glockenhellen Sopran.«

    Diese Feststellung schien allerdings ein wenig übertrieben, denn Agatha Simpson verfügte jetzt über eine Stimmlage, die an eine Mischung aus Baß und Bariton erinnerte.

    »Mylady wären mit Sicherheit eine Primadonna geworden«, meinte Parker. »Kann meine Wenigkeit davon ausgehen, daß Myladys Kreislauf sich wieder zu stabilisieren geruhte?«

    Sie antwortete nicht, sondern spendete Beifall. Vor dem Vorhang erschienen die Solisten und nahmen den Dank des Publikums entgegen. Unter diesen Solisten befand sich selbstverständlich auch der ein wenig dickliche Tenor, der sich übrigens mehr als bescheiden gab, wie Parker fand. Der nicht gerade kleine Mann stand halb hinter seiner Mimi und wagte sich nicht weiter hervor. Und er war einer der ersten Solisten, der schleunigst wieder hinter dem Vorhang verschwand.

    Lady Agatha geizte nicht mit Beifall. Sie schlug ihre nicht gerade kleinen Hände in wildem Wirbel gegeneinander und nickte freundlich nach unten. Sie und die übrigen Zuschauer hatten leichtes Spiel mit den Solisten, die nur zu gern erneut vor dem Vorhang erschienen und sich glücklich verbeugten.

    Parker fiel schon wieder auf, wie verhalten der Tenor sich gab. Er war ein Künstler, der an der internationalen Börse der Oper hoch gehandelt wurde. Normalerweise war Tonio Marcetti für seine Eitelkeit bekannt. An diesem Abend aber gab er sich überraschend zurückhaltend. Erneut schien er sich hinter der Star-Sopranistin verschanzen zu wollen, die dies allerdings als Bescheidenheit mißverstand und zur Seite trat.

    Genau in dem Augenblick, als Tonio Marcetti ohne jeden Schutz an der Rampe stand, fiel eindeutig ein Schuß, der den donnernden Applaus leicht übertönte.

    Tonio Marcetti fuhr zusammen, taumelte und fiel gegen den Vorhang. Wenige Sekunden später war er verschwunden. Die Falten des Vorhangs schienen ihn verschluckt zu haben.

    *

    »Es herrschte ein wundervolles Chaos«, berichtete Agatha Simpson noch im nachhinein, »es entstand sogar eine hübsche Panik.«

    Mike Rander und Kathy Porter, die sich zusammen mit Butler Parker in der großen Wohnhalle von Lady Simpsons Haus aufhielten, wechselten einen schnellen, amüsierten Blick. Sie kannten die Besitzerin und ihre Vorlieben. Als eine immens vermögende und alleinstehende Dame der höchsten Gesellschaft Englands war es ihr Hobby, Kriminalfälle zu lösen. Und erstaunlicherweise zog sie solche Fälle an sich wie der Magnet die Eisenfeilspäne. Sie stolperte förmlich von einem Kriminalfall in den anderen und konnte eindeutig Erfolge nachweisen.

    Diese gingen allerdings eher auf das Konto von Butler Parker, der diskret und beharrlich Regie führte. Ihm allein war es zu verdanken, daß die passionierte Detektivin bisher jede noch so lebensgefährliche Situation mit völlig heiler Haut überstanden hatte.

    »Ein neuer Fall, Mylady?« erkundigte sich Kathy Porter. Sie war knapp dreißig, groß, schlank und eine ungemein attraktive Erscheinung. Offiziell war sie die Gesellschafterin und Sekretärin der älteren Dame, doch im Lauf der Zeit war sie von der Lady quasi adoptiert worden.

    »Ich habe mich natürlich sofort um diesen Tenor gekümmert«, antwortete Agatha Simpson, »er war völlig unverletzt.«

    »Und dürfte wahrscheinlich noch jetzt unter einem Schock stehen«, schaltete Josuah Parker sich ein, »er mußte ärztlich behandelt werden und ließ sich unter Polizeischutz in sein Hotel bringen.«

    »Ist denn nicht scharf geschossen worden?« wollte Mike Rander wissen. Als Anwalt verwaltete er neben seiner Tätigkeit als Strafverteidiger das Vermögen der Lady, eine Aufgabe, die ihn fast völlig beschäftigte. Vor Jahren hatte Butler Parker in seinen Diensten gestanden. Die beiden äußerlich so ungleichen Männer hatten viele Abenteuer hinter sich gebracht und waren durch Agatha Simpson wieder zusammengekommen.

    Mike Rander war etwa vierzig Jahre alt, groß, schlank und erinnerte in seinem Aussehen an einen bekannten James-Bond-Darsteller. Rander war ein ungemein lässig wirkender Mann, dem man keineswegs ansah, daß er sich blitzschnell in eine Kampfmaschine verwandeln konnte.

    »Man sollte wohl davon ausgehen, Sir, daß es sich um einen unscharfen Schreckschuß handelte«, beantwortete Josuah Parker die Frage des Anwalts, »aber selbst ein Schreckschuß dürfte einige Fragen aufwerfen.«

    »Hatten wir nicht schon mal mit Leuten von der Bühne zu tun, die beschossen wurden?« wollte der Anwalt wissen.

    »Natürlich, mein Junge«, gab die Detektivin zurück, »selbstverständlich klärte ich seinerzeit auch diesen Fall. Es ging um gewisse Eifersüchteleien und persönliche Differenzen.«

    »Meine Wenigkeit möchte darauf verweisen, daß Mr. Tonio Marcetti offensichtlich von einer Bedrohung wußte«, ließ der Butler sich vernehmen, »der Tenor suchte eindeutig Schutz hinter seiner Partnerin.«

    »Wahrscheinlich wird er bedroht«, sagte Kathy Porter, »ob er der Polizei gegenüber Angaben machen wird, steht auf einem anderen Blatt.«

    »Ich bin mal gespannt, ob der Knabe mit den teuren Stimmbändern auch morgen singen wird«, meinte der Anwalt, »ich wette darauf, daß er wegen Indisposition absagen wird.«

    »Es besteht die vage Hoffnung, Sir, daß Mr. Tonio Marcetti sich an Mylady wenden wird«, warf der Butler ein, »nach dem Eklat in der Oper bot Mylady dem Hausherrn des Theaters Hilfe an.«

    »Ich kenne den Operndirektor«, sagte die ältere Dame, »James Bingdale bekam vor ein paar Jahren einen neuen Vorhang von mir für sein Haus. Er ist mir verpflichtet.«

    »Sie haben für die Oper einen neuen Vorhang gestiftet?« staunte Mike Rander, der die an Geiz grenzende Sparsamkeit der Lady gut kannte.

    »Es war ein gebrauchter«, meinte sie, »ich bekam ihn von der Met in New York, die ihn ausmusterte. Es war eine günstige Gelegenheit.«

    »Was weiß man eigentlich von Marcetti?« fragte Kathy Porter, »ich meine jetzt nicht das, was man über ihn in der Regenbogenpresse liest.«

    »Marcetti gehört zu den fünf oder sechs besten Belcanto-Tenören der Welt«, erwiderte der Anwalt, »sein Rang ist unbestritten.«

    »Mr. Tonio Marcetti ist neunundvierzig Jahre alt, verheiratet, hat drei Kinder, die zusammen mit ihrer Mutter in Italien leben und kümmert sich sehr intensiv um einen Nachwuchs-Sopran«, zählte der Butler höflich auf, »er unterhält eine oberflächliche Freundschaft zu einigen Kollegen, sofern sie keine Tenöre sind.«

    »Neunundvierzig Jahre?« staunte Lady Agatha und schüttelte dann den Kopf, »in den Zeitungen steht doch, er sei gerade dreiundvierzig Jahre alt geworden.«

    »Woher haben Sie denn ihr Wissen, Mr. Parker?« erkundigte sich Mike Rander lächelnd.

    »Von einem gewissen Mr. John Destron, Sir«, der Chefmaskenbildner an der Oper ist und gewisse Interna kennt.«

    »Wahrscheinlich haben Sie diesem Destron früher mal aus der Patsche geholfen, wie?«

    »Er ist meiner Wenigkeit in der Tat verpflichtet, Sir«, erwiderte Josuah Parker, »Mr. Destron wurde des schweren Diebstahls bezichtigt. Er sollte Schmuck und Bargeld aus diversen Garderoben gestohlen haben. Nach einer kurzen Ermittlung stellte sich heraus, daß ein Beleuchter der Täter war. Mr. Destron konnte voll rehabilitiert werden.«

    »Wo haben Sie nicht Ihre Leute, die Sie nach Bedarf anzapfen können?« gab der junge Anwalt amüsiert zurück, »wahrscheinlich wird dieser Maskenbildner unserem Tenor vorschlagen, sich mit Lady Simpson in Verbindung zu setzen, wie?«

    Bevor Parker antworten konnte, läutete das Telefon. Präziser hätte ein akustisches Stichwort gar nicht sein können.

    *

    »Man will mich umbringen«, stöhnte Tonio Marcetti und wischte sich den Schweiß von der hohen Stirn.

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