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Mein Name ist Monika - Roman: Edition Ovidia
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Mein Name ist Monika - Roman: Edition Ovidia
eBook132 Seiten1 Stunde

Mein Name ist Monika - Roman: Edition Ovidia

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Über dieses E-Book

Auf eine lustige, erheiternde und satirische Weise erzählt Monika über sich selbst: Sie ist allerdings intelligent, redselig, leidenschaftlich, scharfsinnig und schlagfertig, aber alle diese Eigenschaften sind ihr grundsätzlich nicht von Hilfe im Job als Chefsekretärin in einer kleinen Firma, welche ein selbstüberschätzter Chef führt. Dass Monika dazu auch Pech in Liebesbeziehungen hat, ist irgendwie zu erwarten – auch mit ihrer neusten Herzflamme, einem Chinesen, ist die Beziehung alles andere als durchschnittlich.

Monika erzählt über die geplante Personalreduktion in ihrer Firma und darüber, dass sie darin sicher nicht miteinbezogen werden will: Da sie ihre Eltern im Ausland finanziell unterstützt und weil ihr Vater krebskrank ist, kann Monika die drohende Kündigung nicht einfach so hinnehmen. Und obwohl sie in der Firma als am besten ausgebildet gilt und nicht nur dass sie die rechte Hand des Chefs ist sondern eine besondere Beziehung mit ihm hat und auch am längsten in der Firma arbeitet, weiß sie, dass sie als erste aus der Firma fliegt. Und die Situation spitzt sich durch ein bevorstehendes Geschäftsabendessen zu, das ständig in die Länge gezogen wird und zu dem Monika als Übersetzerin agieren soll.

Das Besondere bei dem mit großartigem Humor und bissiger Ungeniertheit verfassten Buch ist, dass es in Form eines Tagebuches geschrieben ist und die Protagonistin Monika D. alles in direkter Rede kommentiert, als ob der Leser neben ihr sitzt. Die fesselnde Ehrlichkeit und der innovative Schreibzugang verleihen einen besonderen Reiz und versprechen dem Leser einen vergnüglichen Lesespaß.

 

Der Roman «Mein Name ist Monika» basiert auf dem Theaterstück «Glück auf, Ausländer!», welches 2008 den «Exil Dramatikerpreis» bekommen hat.

SpracheDeutsch
HerausgeberAna Bilic
Erscheinungsdatum4. Apr. 2020
ISBN9781393579472
Mein Name ist Monika - Roman: Edition Ovidia
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Autor

Ana Bilic

ANA BILIC - I am a literary and theater writer, filmmaker and theater director, linguist. Born in Zagreb, Croatia, since 1995 I live and work in Vienna, Austria. My literary work includes novels, short stories and poems and my texts are also represented in numerous literary anthologies. I started writing literature in Croatian in the 1990s, but for more than twenty years I have been writing only in German. My books have been published by such publishing houses as Hoffmann und Campe Verlag Hamburg, Konzor Verlag Zagreb and Hollitzer Verlag Vienna. As a linguist, I am the author of works for learning Croatian as a foreign language: CROATIAN MADE EASY - https://www.kroatisch-leicht.com/croatian/ - as well as KROATISCH LEICHT - https://www.kroatisch-leicht.com. On these websites you can learn more about my published textbooks and reading books, mini-novels, e-books, audiobooks, interactive e-books and other media.  More information about all my work - not only about literature and linguistics, but also about film and theater - can be found on https://www.ana-bilic.at

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    Buchvorschau

    Mein Name ist Monika - Roman - Ana Bilic

    Impressum

    Text © 2020 Ana Bilić

    Photo & Coverdesign © 2020 Danilo Wimmer

    Alle Rechte vorbehalten.

    Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

    Edition Ovidia

    Der Roman «Mein Name ist Monika» basiert auf dem Theaterstück «Glück auf, Ausländer!», welches 2008 den «Exil Dramatikerpreis» gewann

    *

    ... Guten Tag!...

    … Es freut mich, dass Sie das Buch aufgeschlagen und beschlossen haben, mich kennenzulernen. Da wir uns nicht sehen können, stelle ich mich gleich vor:

    Mein Name ist Monika Dakić. Ich bin im Alter von… na ja… auf jeden Fall ich bin volljährig. Von Beruf – Sekretärin. Chefsekretärin. Ich arbeite bei einer Wiener Versicherungsfirma und… nein, nein – bitte denken Sie jetzt nicht, ich verrichte eine gewöhnliche Arbeit. Nein, die Sekretärin eines Chefs zu sein ist ein sehr abenteuerlicher Job. Die Rolle der Sekretärin ist die einzige nicht anerkannte Rolle der Frau, denn sie besteht nicht mal hundert Jahre. Die anderen Rollen sind schon bekannt und anerkannt worden – Ehefrau, Mutter, Köchin, Dienstmädchen, Hure und Heilige. Die Rolle der Sekretärin ist modern und intrigant, sie ist das cocoon des weiblichen, hochentwickelten Bewusstseins. Wie sich die Frau weiterentwickeln wird – das sehen wir in den nächsten tausend Jahren.

    ... Ich sehe folgendermaßen aus:

    Wenn der Leser ein Mann ist – hier die Beschreibung meiner Person: große Blondine, Maße 90–60–90, lange Beine, lüsterne Lippen, neugierig, für alles bereit, auch gebärfreudig, wenn er das will.

    Wenn der Leser eine Frau ist – das ist die Beschreibung: flach wie ein Brett, unattraktiv, intelligent, unterschätzt, Vater – ein Schlappschwanz, Mutter – eine starke Persönlichkeit. 

    Wenn der Leser ein Kind ist – bitte, nehmen Sie ihm das Buch weg, es ist nicht für Kinder geeignet.

    Wenn der Leser ein Literaturkritiker ist, dann bitte das Kapitel «Nachwort für Literaturkritiker» am Buchende aufschlagen. Dort steht, was ich mit so einem Beginn eigentlich sagen wollte.

    Wenn Sie nicht davon begeistert sind, was ich bis jetzt geschrieben habe, dann wenden Sie sich an die Frau Ana Bilić – sie hat mich beim Schreiben gecoacht und am schlechten Anfang trägt sie alleine die Schuld. 

    ... Ich bin in Zagreb geboren, in Kroatien. Das ist einer von jenen neuen Staaten auf dem Balkan und hat die Form eines Kipferls. Da ich in Österreich lebe – von der Form her eine Keule – bin ich herkunftsmäßig eine Ausländerin. Wir, hier in Österreich, sagen «Ausländer» bzw. «Ausländerin», aber solche Ausdrücke gibt es in Kroatien nicht. Dort gibt es nur den Ausdruck «Gastarbeiter». Das ist ein alter überholter Ausdruck. Wir sind nicht in Österreich zu Besuch, wir leben hier und integrieren uns. Bis zum Tod. Ich meine, wir leben bis zum Tod, und integrieren uns bevor wir sterben...

    ... Ausländer zu sein ist interessant. Durch den Ausländerstatus haben sich viele Fragen in meinem Leben aufgetan. Manche haben sich auch geschlossen – da ich sie absolviert habe. Die Lebensfragen öffnen sich bei manchen Menschen durch Ehe, bei manchen Menschen durch Familie, bei anderen durch Kinder, bei dritten durch Liebe, bei vierten durch Misserfolg. Bei mir haben sie sich durch den Aufenthaltsort aufgetan. Aber sie sind immer gleich – alle laufen auf die existenziellen Fragen hinaus, egal, was man durchgemacht oder wo man gesteckt hat.

    Ich bin nicht verheiratet und habe keine Kinder. Ich lebe…

    … Was ist jetzt? Wer ruft an, am Festnetztelefon?… Hm…

    ... Mein Chef...

    … Guten Abend, Herr Berger… Natürlich bin ich zu Hause, Sie haben mich gerade zu Hause angerufen, nicht wahr?… Sind unsere Geschäftspartner schon gekommen?... Nein?... Ja, ich komme zehn Minuten vor neun… Eine halbe Stunde früher soll ich kommen?!... Damit ich mit dem Ober unser Menü noch einmal durchgehen kann?!... Mein Job?... Den Kellnern zu befehlen, was sie zu tun haben?... Ja?... Ich komme so schnell wie möglich und dann wechsle ich ein Wörtchen mit dem Ober. Gut?... Das war nur ein Scherz… Natürlich… Selbstverständlich… Wiederhören, Herr Berger…

    … Heute Abend haben wir ein Geschäftsabendessen. Mit Leuten aus Kroatien, der Chef will ihnen Versicherungslizenzen verkaufen und ist sehr angespannt…

    … Wo sind wir stehengeblieben?...

    ... Ach ja. Bei mir...

    ... Mein Name Monika – das war eine Zeit lang nicht so. Ich habe meinen Namen geändert – habe gesagt, dass ich Monique heiße. Das war, als ich in Ägypten war, vor ein paar Jahren. Drei Wochen, die Reise hat der Verein für Singles in Österreich organisiert, mit einer Gruppe von zwanzig Leuten, alle wie ich. Eigentlich wollte ich so eine Reise nicht machen, ich habe schon jegliche Liebesbeziehungen aufgegeben. Aber mein Freund Satif, der mich sonst Monique nennt, und der immer sagt, dass ich dafür geschaffen bin, in einer Beziehung zu leben, hat mich dazu überredet. Er hat gesagt: «Monique, du sollst das Ausland wechseln. Dieses hier ist nicht gesund für dein Liebesleben.» Und was mache ich dort, frage ich ihn. «Sei nur du selbst, so wie ich dich kenne – sei Monique.» Und so habe ich gesagt, dass ich Monique heiße. – Keiner hat mir geglaubt, dass ich aus Kroatien komme – eine Monique kann nicht aus Kroatien kommen. Und so haben sich gleich drei Machos an mich geheftet, die sonst nur Schlampen aufreißen.

    Voriges Jahr war ich in der Türkei, ich habe gesagt, dass ich aus Frankreich komme. Monique – das klingt französisch. Ich habe nichts mit Frankreich zu tun, außer dass ein Cousin meines Opas in Nizza erschossen wurde, nachdem er aus dem Gefängnis im alten Jugoslawien geflüchtet war. Nicht als politischer Dissident, sondern als Wirtschaftsdissident – er war ein Dieb. Noch dazu hat mir Satif zugeredet, ich soll Deutsch mit französischem Akzent sprechen – und ich, doof wie ich bin, habe das dann auch getan. Und ich habe einen sympathischen Mann kennengelernt, Ausländer wie ich, lebt in Deutschland, stammt aus Russland. Was er von Beruf ist? Professor für französische Sprache. Und dass wir Französisch sprechen können, wenn ich will, mir fällt es sicher leichter in meiner Muttersprache zu reden…

    … Ich muss mir jetzt eine Zigarette anzünden, diese Erinnerung macht mich verstimmt…

    ... So eine Namensänderung habe ich einer meiner Freundinnen vorgeschlagen, der ich begegnet bin, als ich letztes Mal in Zagreb war. Ksenija. Wir kennen uns seit der Schulzeit, sie hat sich immer als meine beste Freundin ausgegeben und zugleich hinter meinem Rücken über mich getratscht. Ksenija ist in die Unterhaltungsbranche gegangen, Volksmusik. Sie hat alles probiert um berühmt zu werden: von Affären mit verheirateten Prominenzen bis hin zu über Politik-Blabla zu reden. Nur für Zeitungen wollte sie sich nicht nackt fotografieren lassen. Sie ist eine Unterhaltungskünstlerin, sagt sie. Sie heißt Ksenija Sekulić mit vollem Namen. Ein langer Name, irgendwie alltäglich, dem das gewisse Etwas fehlt, wonach jeder Künstler sucht. Darum habe ich ihr vorgeschlagen ihren Namen auf die ersten Silben zu kürzen – damit sie zu einer Marke wird. Sie hat mir gesagt: Was für eine komische Abkürzung das ist – Kse – Se? – Ich habe gesagt, sie soll die Reihenfolge ändern, dann heißt es: Se–Ks. Sex. – Sie wollte es nicht, die Heuchlerin…

    … Am schwierigsten war es für mich bei der Namensänderung – von Monika zu Monique – dass ich meine neue Identität als fremd empfunden habe, als ob ich über eine wildfremde Person geredet hätte und nicht über mich selbst. Was nicht ungewöhnlich ist: Ich war nicht mal mit meiner normalen Identität im Klaren und noch dazu habe ich einen neuen Namen angenommen. Aber ich habe gedacht: Wenn für die anderen mein Name natürlich klingt, akzeptieren sie mich schneller und sie werden mich lieben. Aber so ist es nicht. Nein. Deswegen habe ich beschlossen, Monika zu bleiben. Nicht Monique. – Nur für Satif. – Auch für meinen Chef nicht mehr. Er ist kein Freund von mir, für ihn bin ich nur Frau Dakić, sowohl privat als auch geschäftlich. Von heute an – ein neues Blatt. Das alte – lassen wir es verbrennen…

    … Was?... Wieder das Telefon?...

    … Guten Abend noch einmal, Herr Berger… Nein, mein Handy hat nicht geläutet… Ja, Ihre CD mit der PowerPoint-Präsentation habe ich Ihnen gestern zurückgegeben, nachdem ich sie kopiert habe… Nein, ich habe sie Ihnen zurückgegeben, ganz bestimmt… Das war nach elf Uhr… punkt elf Uhr und achtzehn Minuten… Ja, hundertprozentig, elf Uhr und achtzehn Minuten... Ich soll die CD mitbringen?... Fürs Abendessen?... Sicherheitshalber, natürlich, vielleicht fällt unserem Geschäftspartner während des Abendessens ein, eine PowerPoint-Präsentation zu verlangen, wir müssen auf alles vorbereitet sein… Nein, ich kann mein Handy momentan nicht finden… Ja, ich melde mich… Auf Wiederhören…

    … Ja, das Handy, wo ist es?... Ich muss es in die Tasche gesteckt haben… Lass mal sehen… Diese Tasche ist doch zu groß, ich muss sie immer durchwühlen… Aber wenn ich mir eine kleinere nehme, dann ist kein Platz für alle Sachen. Mode ist eine witzige Sache…

    … Ach was soll´s, wir haben Zeit... Ich schenke mir ein bisschen Wein ein, ich habe Durst… Sie können das auch tun, zur Entspannung... Ich nehme an, dass Sie dieses Buch nicht während der Arbeitszeit lesen. Das wäre kriminell…

    … Ja, die Mode… Die Mode ist die einzige Sache, die sich ständig ändert. Wenn sie sich nicht ändert, ist sie keine Mode mehr. Das Ding heißt dann altmodisch. Jedes Mal, wenn sie sich ändert – und sie ändert sich jede Saison – fühle ich mich irgendwie blöd. Ich wundere mich nämlich, wie man auf so ingeniöse modische Lösungen kommt, welche eben da, vor meiner Nase, geschlafen haben. Alle diese neuen Farb-, Form- und Stilkombinationen! Und ich habe sie nicht gleich erkannt und nicht richtig finanziell steuern können. Und so muss ich jede Saison dafür ordentlich zahlen. Denn das macht eine Frau zur guten Sekretärin: Geschicklichkeit und ein guter Geschmack. Ein männlicher guter Sekretär soll wie ein Butler aussehen.

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