Auslösehandlungen gegen verschiedene Abwehrsysteme: Training des Entscheidungsverhaltens mit Abschlussoptionen
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In diesem Fachbuch werden Auftakthandlungen und mögliche Weiterspieloptionen gegen unterschiedliche Abwehrformationen ausführlich und Schritt für Schritt beschrieben. Ziel der Auftakthandlungen ist es immer, durch ein Zusammenspiel Situationen zu schaffen, in denen ein Spieler den eigenen Abschluss suchen kann. Sollte das nicht möglich sein, weil sich die Abwehr gut positioniert, beschreiben wir verschiedene Weiterspielmöglichkeiten und die sich daraus ergebenden Abschlussmöglichkeiten.
Im ersten Kapitel wird zunächst auf einfache Kooperationen wie Kreuzen, Parallelstoß und Zusammenspiel mit dem Kreisläufer eingegangen – Einzelbausteine, die für viele der folgenden Spielvarianten im 6gegen6 bedeutend sind. In den weiteren Kapiteln werden exemplarisch Abläufe gegen defensive und offensive Abwehrkooperationen dargestellt.
Viele Auftakthandlungen können, leicht abgewandelt, auch gegen andere Abwehrsysteme gespielt werden. Optimal ist es, wenn die Spieler im Entscheidungsverhalten so ausgebildet werden, dass sie auf sich ändernde Situationen reagieren und den Ablauf „kreativ“ anpassen können. Eine Auslösehandlung kann so spontan geändert oder erweitert werden und so zu immer neuen Abschlussoptionen führen.
Teil E behandelt Spielmöglichkeiten im Gegenstoß und aus der schnellen Mitte heraus. In den letzten beiden Kapiteln steht dann das Angriffsspiel in Überzahl im Vordergrund, zunächst durch das Einbinden eines zusätzlichen Feldspielers bei Herausnahme des Torhüters oder beim Angriffsspiel mit dem siebten Feldspieler im anschließenden Überzahlangriff bei Zeitstrafe für die abwehrende Mannschaft.
Enthaltene Kategorien:
Teil A: Kooperationen in der Kleingruppe
Teil B: Auftakthandlungen und Spielkonzepte gegen eine 6:0-Abwehr
Teil C: Auftakthandlungen gegen eine 5:1 oder 3:2:1-Abwehr
Teil D: Auftakthandlungen gegen 4:2-Abwehr
Teil E: Schnelle Mitte und Gegenstoß in der zweiten Welle
Teil F: Herausnahme des Torhüters: Spiel im 7gegen6 oder 6gegen6 in Unterzahl
Teil G: Überzahlspiel gegen fünf Abwehrspieler
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Book preview
Auslösehandlungen gegen verschiedene Abwehrsysteme - Jörg Madinger
Vorwort
Neben den individuellen technischen und taktischen Fähigkeiten können auch verschiedene trainierte Kooperationen helfen, den Angriff zu strukturieren und die Abwehr in Bewegung zu bringen, um zum Torerfolg zu kommen.
In diesem Fachbuch werden Auftakthandlungen und mögliche Weiterspieloptionen gegen unterschiedliche Abwehrformationen ausführlich und Schritt für Schritt beschrieben. Ziel der Auftakthandlungen ist es immer, durch ein Zusammenspiel Situationen zu schaffen, in denen ein Spieler den eigenen Abschluss suchen kann. Sollte das nicht möglich sein, weil sich die Abwehr gut positioniert, beschreiben wir verschiedene Weiterspielmöglichkeiten und die sich daraus ergebenden Abschlussmöglichkeiten.
Im ersten Kapitel wird zunächst auf einfache Kooperationen wie Kreuzen, Parallelstoß und Zusammenspiel mit dem Kreisläufer eingegangen – Einzelbausteine, die für viele der folgenden Spielvarianten im 6gegen6 bedeutend sind. In den weiteren Kapiteln werden exemplarisch Abläufe gegen defensive und offensive Abwehrkooperationen dargestellt.
Viele Auftakthandlungen können, leicht abgewandelt, auch gegen andere Abwehrsysteme gespielt werden. Optimal ist es, wenn die Spieler im Entscheidungsverhalten so ausgebildet werden, dass sie auf sich ändernde Situationen reagieren und den Ablauf „kreativ" anpassen können. Eine Auslösehandlung kann so spontan geändert oder erweitert werden und so zu immer neuen Abschlussoptionen führen.
Teil E behandelt Spielmöglichkeiten im Gegenstoß und aus der schnellen Mitte heraus. In den letzten beiden Kapiteln steht dann das Angriffsspiel in Überzahl im Vordergrund, zunächst durch das Einbinden eines zusätzlichen Feldspielers bei Herausnahme des Torhüters oder beim Angriffsspiel mit dem siebten Feldspieler im anschließenden Überzahlangriff bei Zeitstrafe für die abwehrende Mannschaft.
Impressum
1. Auflage (12.03.2020)
Verlag: DV Concept
Autoren, Design und Layout: Jörg Madinger, Elke Lackner
Lektorat: Nina-Maria Nahlenz
ISBN: 978-3-95641-200-4
Diese Publikation ist im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek gelistet, bibliografische Daten können unter http://dnb.de aufgerufen werden.
Das Werk und seine Bestandteile sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch fotomechanische Vervielfältigung jeder Art, Einspeicherung bzw. Verarbeitung in elektronischen Systemen bedarf des schriftlichen Einverständnisses des Verlags.
Legende
Angreifer
Abwehrspieler
Hütchen
Bodenplättchen
Ballkiste
Fahnenstange
dünne Turnmatte
Anforderungen:
Einfacher Ablauf mit wenigen Varianten. Der Ablauf kann als Einstieg für Varianten im Zusammenspiel verwendet werden.
Komplexere Abläufe mit mehreren Entscheidungsoptionen auf unterschiedlichen Positionen, teilweise gezielt für das Spiel gegen spezielle Abwehrvarianten. Drei Sterne werden auch vergeben, wenn spezielle Passvarianten oder Fangtechniken zum Einsatz kommen.
Komplexe Abläufe über mehrere Stationen, die auf vielen Positionen technische und taktische Herausforderungen an die Spieler stellen und eine gewisse Erfahrung voraussetzen.
Teil A: Kooperationen in der Kleingruppe
A1: Kreuzen und Parallelstoß
Empfohlen gegen folgende Abwehrsysteme: alle
Anforderung:
Beschreibung:
Die Übungsreihe erarbeitet Kreuzen und Parallelstoß als Möglichkeiten der Zusammenarbeit in der Breite.
Wichtige Erfolgsfaktoren für den anstoßenden/ankreuzenden Spieler:
- Glaubwürdiger Auftakt mit Binden des Abwehrspielers und Öffnen des Raums für den Mitspieler.
- Eigener Durchbruch, falls der Abwehrspieler diesen zulässt.
Wichtige Erfolgsfaktoren für den Mitspieler:
- Richtiges Timing beim Kreuzen und beim Parallelstoß.
- Entscheidung Kreuzen oder Parallelstoß, je nach Reaktion der Abwehrspieler.
Anwendung:
Die Kooperation in der Breite stellt eine wichtige Voraussetzung für die späteren Abläufe in der größeren Gruppe und im Team gegen alle Abwehrvarianten dar. Kreuzen und Parallelstoß sind elementare Grundbausteine für das Zusammenspiel im Angriff und werden bei vielen Abläufen benötigt. Die Spieler müssen ein gutes Timing für die Lauf- und Ballbewegung entwickeln, deshalb sollte die Kooperation immer wieder im Training geübt werden.
A1.1: Vorübung 1: Kreuzen
Aufbau:
- Zwei Hütchen zur Feldbegrenzung aufstellen.
- Auf Rückraum links starten zwei Spieler, alle anderen auf Rückraum Mitte; ein Spieler startet in der Abwehr.
(Bild 1)
Ablauf 1:
(A).
und bekommt den Rückpass in seine Laufbewegung gespielt (B).
nach rechts verhindern zu können) und geht dann dynamisch in die Gegenbewegung nach links (E).
muss bei der Gegenbewegung den Ball in die linke (abwehrferne) Hand nehmen. Der eigene Körper muss dabei zwischen Abwehrspieler und Ball gehalten werden. Hier im Beispiel führt der Rechtshänder bei der Täuschbewegung nach links den Ball in seiner linken Hand (Bild 2).
(Bild 2)
die Bewegung mitgehen muss, um den Durchbruch zu verhindern (F).
zuerst etwas geradeaus (C).
nimmt dann die Kreuzbewegung an, bekommt den Pass gespielt (G), biegt in höchstem Tempo Richtung Tor ab (H) und wirft auf das Tor (J).
.
muss dann zuerst nach links anstoßen und dann dynamisch nach rechts in die Kreuzbewegung abbrechen.
den Widerstand immer weiter steigern.
Ablauf 2:
- Die Grundlaufbewegung aus Ablauf 1 bleibt erhalten.
soll nun zuerst selbst den Durchbruch nach rechts (H und J) oder nach links (L) versuchen.
- Erst wenn ein eigener Durchbruch nicht möglich ist, erfolgt der Pass in die Kreuzbewegung (G).
muss bei seiner Aktion darauf achten, dass der Ball spielbar bleibt.
arbeitet jetzt zu 100 % gegen den Durchbruch und darf auch versuchen, den Pass zu verhindern.
A1.2: Vorübung 2: Parallelstoß
Aufbau:
- Zwei Hütchen zur Feldbegrenzung aufstellen.
- Die Spieler verteilen sich gleichmäßig auf Rückraum links und Rückraum Mitte, zwei Spieler starten in der Abwehr.
Ablauf:
(A).
und bekommt den Ball in seine Laufbewegung gespielt (B).
verhindern zu können) und geht dynamisch in die Gegenbewegung nach links (D).
, falls notwendig (F).
den Ball in die dynamische Laufbewegung gespielt (G), bricht durch und wirft auf das Tor (H).
tauschen die Position und stellen sich wieder an.
- Nach einigen Durchgängen den Ablauf auf der rechten Seite wiederholen.
- Die Abwehrspieler regelmäßig austauschen.
einschränken (mit Leibchen unter den Armen), sodass die Hilfe häufiger notwendig wird.
muss das Mitstoßen (G) so abstimmen, dass er den Ball im höchsten Lauftempo erhält.
auch in der Mitte durchbrechen.
A1.3: Anwenden: Kreuzen und Parallelstoß im 2gegen2
Aufbau:
- Zwei Hütchen zur Spielfeldbegrenzung aufstellen.
Grundidee:
- Der Ablauf der beiden zuvor ausgeführten Übungen wird nun kombiniert.
- Die Spieler müssen mehrfach die richtige Weiterspielentscheidung treffen.
(Bild 1)
Ablauf:
(A).
und bekommt den Ball in seine Laufbewegung gespielt (B).
, damit dieser den Schwerpunkt auf sein linkes Bein legen muss:
direkt geradeaus durch (D) (= Option 1).
sofort dynamisch in die Gegenbewegung nach links und versucht, selbst durchzubrechen (E) (= Option 2).
(Bild 2)
:
den Ball in die Laufbewegung gespielt (H) und bricht durch (N und J) (= Option 3).
den Ball (L) und bricht nach innen durch (M) (= Option 4).
muss seine Aktionen in höchstem Tempo durchführen und immer zuerst den eigenen Abschluss suchen.
muss sich zunächst beide Optionen offenhalten:
- Parallelstoß (J).
- In die Kreuzbewegung gehen (L und M).
Wettkampf:
machen drei Abwehraktionen gegen alle 2er-Gruppen im Angriff.
- Dann spielen die nächsten beiden Abwehrspieler in der Abwehr, bis alle Spieler einmal in der Abwehr waren.
- Welche 2er-Gruppen haben im Angriff die meisten Tore erzielt?
Mit zwei Anspielern links und rechts des Korridors wird das freie Spiel 2gegen2 einfacher. Die Spieler können dann auch nach Rückpass des Anspielers in die erste Aktion gehen und haben mehr Zeit, sich auf das Anstoßen vorzubereiten.
A2: Zusammenspiel von Rückraum und Kreisläufer mit Sperre und Absetzen
Empfohlen gegen folgende Abwehrsysteme: alle
Anforderung:
Beschreibung:
Die Übungsreihe erarbeitet die Sperre auf der Halbposition mit anschließendem Absetzen als eine Möglichkeit des Zusammenspiels in der Tiefe.
Erfolgsfaktoren für den Kreisläufer:
- Korrekte Sperre und entsprechendes Timing, um die Bewegung des Abwehrspielers zu blockieren.
- Absetzen so spät wie möglich und in Ballrichtung (nicht hinter den Abwehrspieler).
- Ballaufnahme und Wurf auch unter Bedrängnis.
- Evtl. einhändiges Fangen