land.einwärts: Gedichte
Von Martin Tockner
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Über dieses E-Book
Gedichte
Die Lyrik in land.einwärts bringt Bilder, Emotionen, Momente, dazu Erinnerungen zur Sprache und auf den Punkt. Ein steter literarischer Abgleich der Innen- mit der Außenwelt. Beständig werden Töne getroffen. Mit einem einzelnen Wort, ganzen Zeilen, einer Spiegelung.
"Meine Gedichte geben keine Antworten. Sie irritieren. Rühren auf subtile Weise an Erfahrungen, vermitteln eine Ahnung. Doch nur selten stellen sie die richtigen Fragen. Gedichte sind ein Ärgernis. Nähert man sich ihnen, entziehen sie sich fintenreich. So viel darin auch an- und ausgesprochen wird: Es bleibt wiederholt halbfertig und unentschieden. Dass man sich den Text, eine Passage daraus ein weiteres Mal vornehmen muss. Weil man es möchte." (Martin Tockner)
Martin Tockner
Martin Tockner lebt als Energetiker, Hypnosecoach, Mentaltrainer und Autor in Linz, Österreich. Vielfältige Ausbildungen, Tätigkeitsbereiche und Erfahrungen kennzeichnen seinen beruflichen Werdegang. Unter anderem arbeitete er als Landwirt, Sozialarbeiter und Journalist sowie in verschiedenen Funktionen in der Privatwirtschaft. Von Kindesbeinen an dem Laufsport eng verbunden, konnte er seine Passion über 25 Jahre lang im Rahmen des österreichischen Fachmagazins LAUFSPORT Marathon auch als Fotoreporter und Kolumnist ("Best of running" sowie "Schlussläufer") intensiv ausleben. 2008 wurde er für SCHLUSSLÄUFER von "Sports Media Austria", der Vereinigung österreichischer Sportjournalisten, im Bereich Print als Journalist des Jahres ausgezeichnet. Die eigenen läuferischen Erfahrungen des Autors, aus denen er in seinen satirischen Betrachtungen detail- und sprachverliebt immer wieder schöpft, reichen von Kurz- bis Ultralangstrecke, vom Läuferzehnkampf auf der Bahn bis zum Trail- und Berglauf. "Schlussläufer" war er nicht immer: Im Marathon liegt die persönliche Bestleistung bei 2:49 Stunden. Triathlon war infolge völliger Überlebensuntauglichkeit im Element Wasser bis dato keine Option! www.schlussläufer.at
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Buchvorschau
land.einwärts - Martin Tockner
frag nicht
wo ich war
unterwegs
im regen
und in mir
Für
Karina Manfredsdóttir
Holdemeine
haiku 31
zart im wind wogt gras
wiegt der herbstmond dein gesicht
heil mir in den schlaf
kerben in wörter schnitzen
Inhalt
zur falschen zeit
leben hieß
nach/t/gedanke
winter.ende
mehr nicht
heimat.los
kaddisch
indes
übermalt
wind.ernte
übers jahr
aufschauen
fremd
es endet
herz und haut
vorüber vorbei
nachschau
besiegelt
flügelschlag
des nachts
land.leben
ausgestanden
an ein kind
verloren dahinter
idylle
nachruf.hall
nicht mir
handgeschöpft
spurensuche
dünnhäutig
der nachttrinker
vielleicht
vermutung
entlaubung
manchmal
eines tages
gedanken.fluss
eisblumen.blindheit
vergessen
heimweg
hände
land.einwärts
fremdheit
spaziergang, nächtlich
begegnung
verwandlung
über.blick
kurze beschreibung
selbst.findung
gehen.bleiben
nach/t/gebet
flugsand
licht.punkt
frei.brief
fall.strick
fort.hin.fort
ausklang
gegen.beweis
ungefragt
im nachhinein
winter.märchen
überland.pfad
haiku 14
en passant
schluss.wort
wild.wechsel
fremd
nach.sommer
nacht.lied
post.skriptum
über den autor
zur falschen zeit
es wäre schön
dir zu sagen
sprich mit mir
aber versprich nichts
in den wenigen stunden
die uns finden
hör mir zu
meiner wortlosigkeit
den mühsamen sätzen
halt inne
und lass dich ansehen
als geschähe es
zum ersten mal
berühre mich
geh und nimm mich mit
verlier mich und bleib
es wäre schön
dir zu sagen
so könnte es gehen
- jetzt
zur falschen zeit
leben hieß
dieses stolze schreiten
im nusskernkleinen kreis
gras lugte aus den fugen
grün im kopfsteinpflaster
wo wurzelwerk den teer
zerbarst beim frachtenbahnhof
weiße wände neu getüncht noch
unentdeckt und unbeschrieben
leben hieß warten
für uns winterkinder
hieß schwere schuhe
blaue