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Starke Seiten - Radsport
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Ebook49 pages34 minutes

Starke Seiten - Radsport

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Starke Seiten!
Mit einigen E-Books, die herausragende Persönlichkeiten vor den Vorhang holen und spannende Geschichten erzählen, will der egoth Verlag seinem selbstgewählten Leitmotiv gerecht werden. Unsere Bücher erzählen, fesseln, wühlen auf. Sie wollen einen Beitrag zur Reflexion bieten. Sie sollen wertvoll sein. Sie alle haben aber mit Sicherheit eines: starke Seiten.

Mit Texten aus den Büchern "Anquetil", "Randonnée", "Der Weg ist weiter als das Ziel" und "Tour de France"
LanguageDeutsch
PublisherEgoth Verlag
Release dateMay 11, 2020
ISBN9783903183957
Starke Seiten - Radsport

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    Starke Seiten - Radsport - Christoph Strasser

    SPORTLERS

    Starke Seiten!

    Mit einigen E-Books, die herausragende Persönlichkeiten vor den Vorhang holen und spannende Geschichten erzählen, will der egoth Verlag seinem selbstgewählten Leitmotiv gerecht werden.

    Unsere Bücher erzählen, fesseln, wühlen auf. Sie wollen einen Beitrag zur Reflexion bieten. Sie sollen wertvoll sein.

    Sie alle haben aber mit Sicherheit eines: starke Seiten.

    Viel Spaß beim Lesen!

    Egon Theiner

    www.egoth.at

    „WANN GIBT’S WIEDER EINE SCHLAFPAUSE?"

    RAAM, Time Station 8–16

    Um ein Race Across America schnell zu fahren, benötigt man – auch, aber nicht nur – die richtige Strategie, die Kenntnis der klimatischen und thermischen Bedingungen, Glück mit dem Wetter und dem Zustand des eigenen Körpers, um zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein. Flagstaff ist solch ein strategisch wichtiger Punkt auf der Fahrt nach Osten. „Wir müssen dort sein, bevor es dunkel wird, hatte mir Rainer Hochgatterer in einer Taktikbesprechung 2011 gesagt, „dann genießen wir noch Rückenwind in der darauffolgenden Abfahrt. Der Wind schläft nämlich während der Nacht ein. In Zahlen ausgedrückt bedeutete das, dreißig bis dreiunddreißig Stunden nach dem Start in Flagstaff zu sein. Ein Mal, 2014, war ich allerdings noch schneller und mit einem Stundenmittel von dreiunddreißig Stundenkilometern in siebenundzwanzig Stunden dort – was auch nicht geschadet hat.

    2011 lag ich hinter Marko Baloh, als ich durch den heute knapp siebzigtausend Einwohner zählenden Ort kam. Ich hatte einen Power Nap hinter mir, die erste Schlafpause war im Monument Valley geplant. Baloh hingegen war durchgefahren und verfolgte jene klassische Strategie, die vor ihm schon Wolfgang Fasching und Jure Robic angewendet hatten: Sie beruht darauf, dass die ersten 36 Stunden durchgefahren werden müssen.

    Ich war also fitter als er, als es in der Nacht zum Showdown im Monument Valley kam.

    Es war stockdunkel. Die Natur hatte sich zur Ruhe gelegt, kein Zirpen von Grillen oder Heulen von Kojoten war zu vernehmen. Gleichmäßig surrte mein Rad, der Motor des Begleitfahrzeugs hatte sich der vorgegebenen Regelmäßigkeit der aktivierten Geschwindigkeitskontrolle angepasst und die Stimmen meiner Betreuer aus dem Headset vermittelten Gelassenheit und Sicherheit.

    Weit in der Ferne erschienen zwei Lichter, verschwanden kurz, leuchteten wieder auf. Es war die Warnblinkanlage eines anderen Autos – jenes des Teams von Marko Baloh!

    Ein Adrenalinstoß pushte meinen Körper und all meine Gedanken kreisten um die beiden Lichter, die mich in ihren Bann gezogen hatten. „Gleich hab ich ihn", dachte ich mir, doch auf einer kilometerlangen, endlos erscheinenden Geraden geht nichts sofort. Obwohl ich vor lauter Ehrgeiz wohl etwas schneller als vorgesehen unterwegs war, dauerte es rund eine halbe Stunde, bis ich ihn tatsächlich eingeholt hatte.

    „Hör mir zu!, sagte mir mein Teamchef Hochgatterer. „Wenn du an ihm vorbeifährst, dann kurble für fünf Minuten mit 250 Watt anstelle von 180 oder 200. Schau zu, dass du an Baloh regelrecht vorbeirast und so schnell wie möglich wieder aus seinem Blickfeld verschwindest. Einen Moment lang war ich perplex. Wie sollte ich diese

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