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Freund Brutus der Lebensretter: Sophienlust 317 – Familienroman
Freund Brutus der Lebensretter: Sophienlust 317 – Familienroman
Freund Brutus der Lebensretter: Sophienlust 317 – Familienroman
Ebook125 pages1 hour

Freund Brutus der Lebensretter: Sophienlust 317 – Familienroman

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About this ebook

Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

»Dürfen wir mit Peterle spielen, Frau von Lehn?« fragte Angelika Langenbach. »Wir passen auch gut auf ihn auf.« Sie und ihre Schwester Vicky waren mit dem Rad von Sophienlust herübergekommen. »Daß ihr auf ihn aufpaßt, das weiß ich«, sagte Andrea von Lehn. Sie öffnete die Haustür ganz. »Kommt doch erst mal herein. Oder möchtet ihr keinen Fruchtsaft und keine Kekse? Marianne hat gestern gebacken.« »Was sind es denn für Kekse?« fragte Vicky, Angelikas zehnjährige Schwester. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. In letzter Zeit hatte sie einen Heißhunger auf alles Süße. »Schokoladenkekse und Vanillekipferl«, erwiderte Andrea von Lehn amüsiert. »Ach ja, und dann haben wir noch Nußplätzchen.« »Nußplätzchen mag ich besonders gern«, schwärmte Vicky. Sie wirbelte eine ihrer braunen Haarsträhnen um die Finger.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateJul 7, 2020
ISBN9783740968335
Freund Brutus der Lebensretter: Sophienlust 317 – Familienroman

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    Freund Brutus der Lebensretter - Anne Alexander

    Sophienlust

    – 317 –

    Freund Brutus der Lebensretter

    Anne Alexander

    »Dürfen wir mit Peterle spielen, Frau von Lehn?« fragte Angelika Langenbach. »Wir passen auch gut auf ihn auf.« Sie und ihre Schwester Vicky waren mit dem Rad von Sophienlust herübergekommen.

    »Daß ihr auf ihn aufpaßt, das weiß ich«, sagte Andrea von Lehn. Sie öffnete die Haustür ganz. »Kommt doch erst mal herein. Oder möchtet ihr keinen Fruchtsaft und keine Kekse? Marianne hat gestern gebacken.«

    »Was sind es denn für Kekse?« fragte Vicky, Angelikas zehnjährige Schwester. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. In letzter Zeit hatte sie einen Heißhunger auf alles Süße.

    »Schokoladenkekse und Vanillekipferl«, erwiderte Andrea von Lehn amüsiert. »Ach ja, und dann haben wir noch Nußplätzchen.«

    »Nußplätzchen mag ich besonders gern«, schwärmte Vicky. Sie wirbelte eine ihrer braunen Haarsträhnen um die Finger.

    »Ich mag am liebsten Schokoladenkekse«, gestand die zwölfjährige Angelika. »Wo ist Peterle denn? Man hört ihn ja gar nicht.« Sie blickte in das mit weißen Schleiflackmöbeln ausgestattete Kinderzimmer.

    »Marianne geht gerade mit ihm spazieren«, erwiderte Andrea von Lehn. Sie schaute auf ihre Armbanduhr. »In spätestens einer halben Stunde müßten die beiden zurück sein.« Lachend fügte sie hinzu: »Genug Zeit also, daß ihr euch erst einmal an Keksen und Fruchtsaft laben könnt.« Sie wandte sich an Angelika. »Hilfst du mir beim Tischdecken?«

    Angelika nickte. Sie wollte etwas sagen, aber im selben Moment begann das Telefon zu läuten.

    »Wo die Gläser und Teller sind, weißt du ja, Angelika«, rief Andrea von Lehn ihr zu. Dann eilte sie zum Telefon. »Die Kekse stehen unter der Fliegenhaube auf der Anrichte.« Sie hob den Hörer ab. »Von Lehn!«

    »Bin ich mit dem Tierheim verbunden?« fragte am anderen Ende der Leitung eine mürrische Stimme, ohne einen Namen zu nennen.

    »Ja«, antwortete Andrea. »Worum handelt es sich bitte?«

    »Um diesen Mistköter, der bei uns seit Wochen herumstreicht! Wozu gibt es hier ein Tierheim, wenn sich keiner um diesen Köter kümmert? Meine ganzen Beete hat er mir zertrampelt. Und vor einer halben Stunde bin ich in einen Hundehaufen getreten. Er lag direkt vor meiner Haustür!« Die Stimme steigerte sich zu den höchsten Tönen.

    Andrea von Lehn hielt den Telefonhörer etwas von ihrem Ohr ab. »Bitte, beruhigen Sie sich«, entgegnete sie freundlich. »Bis jetzt hat uns noch niemand gesagt, daß es hier einen herrenlosen Hund gibt. Davon abgesehen muß der Hundekot vor Ihrer Haustür nicht unbedingt von diesem Hund stammen. Es gibt genug Hundebesitzer, die ihre Hunde frei herumlaufen lassen.«

    »Natürlich ist der Dreck von diesem Köter«, ereiferte sich der Mann. »Wann wird endlich etwas gegen ihn getan? Die Polizei habe ich schon angerufen, aber die hat mich an Sie verwiesen.«

    »Um was für einen Hund handelt es sich überhaupt?« fragte Andrea. Es fiel ihr schwer, weiterhin freundlich zu bleiben.

    Sie war überzeugt, daß der Mann aus einer Mücke einen Elefanten machte. Sicher gehörte er zu den Leuten, die sämtliche Tiere nur hinter Gitterstäben duldeten.

    »Woher soll ich das wissen? Es ist eine Promenadenmischung. Jedenfalls muß er weg!«

    »Wir werden uns um den Hund kümmern«, versprach Andrea und ließ sich von dem Mann Namen und Adresse geben. Ohne einen Gruß legte er auf.

    »Die Kekse sind prima«, lobte Vicky, als die junge Frau in die Küche kam. Sie und Angelika hatten es sich am Küchentisch bequem gemacht.

    »Wir wollten nicht stören, deshalb sind wir gleich hiergeblieben«, erklärte Angelika, als Andrea sie fragte, warum sie nicht ins Wohnzimmer gegangen seien.

    »Ihr hättet ruhig stören können«, meinte Andrea. Sie erzählte von dem Anruf. »Komisch, daß wir bis jetzt noch nichts von einem streunenden Hund erfahren haben. In der Zeitung stand auch nichts davon, daß in der Umgebung ein Hund vermißt wird.«

    »Vielleicht hat ein Urlauber ihn ausgesetzt«, vermutete Vicky. »Manche Leute sind doch so gemein und setzen ihre Hunde aus, wenn sie in den Urlaub fahren.«

    »Stimmt«, bestätigte ihre Schwester. »Jemand könnte durch Wildmoos gefahren sein und ihn dort ausgesetzt haben. Sicher wird der Hund Hunger haben. So’n armer Kerl!«

    »Sollen wir ihn suchen?« fragte Vicky eifrig und rutschte schon vom Stuhl.

    »Nein, das laßt lieber sein«, bat Andrea von Lehn. »Wir wissen nicht, ob der Hund gefährlich ist. Tante Isi würde schön mit mir schimpfen, wenn ich euch auf Hundejagd schicken würde und ihr mit Bißwunden nach Sophienlust zurückkommen würdet.« Sie strich Vicky über die Haare. »Auf eine Stunde mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an. Sobald mein Mann zurück ist, wird der sich darum kümmern.«

    Angelika lauschte nach draußen. »Ich glaube, da kommt Marianne mit Peterle«, sagte sie und stand nun ebenfalls auf. Sie lief in den Korridor, hockte sich hin und breitete die Arme aus. »Komm, Peterle!« lockte sie den kleinen blonden Jungen, der an der Hand des Hausmädchens den Korridor entlangstapfte.

    »Gelika!« Peterle löste sich von der schützenden Hand des Hausmädchens und wackelte auf seinen dicken Beinchen in Angelikas Arme hinein. »Gelika lieb«, sagte er, als das Mädchen ihn fest an sich drückte. Er gab ihr einen schmatzenden Kuß.

    »Und ich?« fragte Vicky. Sie hockte sich neben ihre Schwester. »Sagst du mir nicht guten Tag, Peterle?«

    »Peterle alle lieb!« Der Zweijährige ließ sich jetzt in Vickys Arme fallen. Auch sie bekam ein sehr feuchtes Küßchen.

    Beruhigt ließ Andrea von Lehn ihren Sohn in der Obhut der beiden Mädchen. Sie selbst machte sich daran, zusammen mit Marianne in der Küche das Mittagessen vorzubereiten. Zugleich kochte sie einen nahrhaften Brei für einen Schäferhundwelpen, den Kinder ihr vor einigen Tagen gebracht hatte. Sie füllte den Brei in ein Fläschchen und ging ins Tierheim hin­über, um den Welpen zu füttern.

    Andrea von Lehn war noch mit dem kleinen Schäferhund beschäftigt, als ihr Mann heimkehrte. Er hatte im Nachbarort die Rinder eines Bauern geimpft und wollte jetzt noch im Tierheim nach dem Rechten sehen, bevor er zum Essen ging.

    Andrea blickte auf, als sein Schatten über sie fiel.

    »Peterle ist nicht besser versorgt worden«, meinte Hans-Joachim von Lehn schmunzelnd und stellte seine Arzttasche neben Andreas Stuhl. »Ja, da wünscht man sich, wieder ein Kind oder zumindest ein kleiner Hund zu sein.« Behutsam ließ er seine Finger über den winzigen Bauch des Welpen gleiten. »Wie geht es dem kleinen Racker heute?«

    »Wie du siehst, prächtig«, erwiderte seine Frau. Sie blickte zu ihm auf. »Müde?«

    »Ziemlich«, gab Dr. Hans-Joachim von Lehn zu. »Hat es in der Zwischenzeit etwas Besonderes gegeben?«

    Andrea berichtete von dem streunenden Hund. Liebevoll legte sie den Welpen in sein Kistchen zurück und übergab ihn Janosch, dem Tierpfleger. »Am besten, wir kümmern uns gleich nach dem Mittagessen um den streunenden Hund. Janosch hat bereits eine Box für ihn hergerichtet.«

    »Ich werde Nick mitnehmen«, sagte Hans-Joachim von Lehn. Er legte den Arm um die Taille seiner Frau. »Es wird uns bestimmt gelingen, den Hund einzufangen.«

    »Welcher Hund kann schon frisch gebratener Leber widerstehen.« An­drea lachte. »Marianne hat bereits die Thermosdose gefüllt.«

    *

    Verzweifelt schaute Gisela Wolfahrt auf das Chaos aus Tischen, Schränken, Stühlen und Kisten, das die Möbelpacker hinterlassen hatten. Auf der neuen Anrichte in der Küche und im Spülbecken stauten sich Teller mit Essensresten und Bierflaschen. »Dreimal umziehen ist wie einmal abgebrannt«, murmelte sie vor sich hin und rollte die Ärmel ihres Hauskleides auf.

    »Nur nicht verzweifeln, Gisela. Wir werden es schon schaffen«, meinte Karl-Heinz Wolfahrt. Zufrieden blickte er sich um. »Wie lange haben wir von einem eigenen Häuschen geträumt, und nun ist dieser Traum endlich Wirklichkeit geworden.« Er umfaßte seine Frau und wirbelte sie im Kreis herum. »Komm, mach ein anderes Gesicht«, forderte er sie auf. »Kannst du nicht wenigstens ein bißchen Freude empfinden?«

    »Ich freue mich ja über unser Haus, Karl-Heinz«, sagte Gisela halbherzig und zwang sich zu einem Lächeln. Sie war zweiundvierzig, sah aber bedeutend jünger aus.

    »Es klingt aber gar nicht danach«, meinte Karl-Heinz Wolfahrt. »Ich weiß, du denkst an die Schulden, die noch auf dem Haus liegen, aber das schaffen wir spielend. Ich verdiene doch gut. In zehn, spätestens in fünfzehn Jahren haben wir es geschafft. Dann können wir aufatmen.«

    »Zehn, fünfzehn Jahre«, wiederholte Gisela. »Dann sind unsere Kinder längst erwachsen, selbst Martina. In fünfzehn Jahren ist sie einundzwanzig und hat vielleicht selbst schon eine Familie.«

    »Martina?« Karl-Heinz schüttelte den Kopf. »Nein, unsere Martina wird nicht so bald heiraten. Martina wird einmal studieren. Ich denke an Architektur oder Musik. Ja, warum nicht Musik? Sie ist ja sehr musikalisch. Unsere Martina ist nicht auf den Kopf gefallen. Sie wird sich nicht blindlings in eine Ehe stürzen.«

    »Martina ist erst sechs. Wie willst du das jetzt schon wissen?« fragte Gisela skeptisch.

    »Martina ist wie ich. Sie tut nichts ohne Überlegung«, behauptete Karl-Heinz Wolfahrt selbstgefällig. »Sie ist das intelligenteste Kind unserer Nachkommenschaft. Eines Tages wird sie Karen und Detlev mühelos überflügeln.«

    Ich bin nicht so sicher, ob der Hausbau sehr überlegt war, dachte Gisela, aber sie sprach diesen frevlerischen Gedanken nicht aus. Sie wollte sich

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