Als der Torschütze Jogybär zu Kaiser Karl wurde: Anekdoten eines Profi-Spielers auf seiner fußballerischen Geisterfahrt
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About this ebook
Sein großes Vorbild war Fritz Walter in der legendären Fußballmannschaft des 1.FC Kaiserslautern.
Schon sehr früh im Jahre 1964 bei seinem ersten Engagement im bezahlten Fußball bei TuS Neuendorf (Koblenz) wurde er mit dem Pseudonym "Jogy-Bär" bis zum heutigen Tag gezeichnet.
Selbst als geschichtlich interessierter Autor des Bildbandes von 2002: "Die Karolinger" hat er den Bezug zum Fußball nicht verloren und viele seiner früheren Fußballkameraden in entsprechenden Gewändern zu historischen Gestalten der fränkischen Epoche umgestaltet und beschrieben. Der Leser möge ihm vergeben, dass er sich selbst zu Kaiser Karl ernannt hat.
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Book preview
Als der Torschütze Jogybär zu Kaiser Karl wurde - Hans-Jürgen Ferdinand
Hans-Jürgen Ferdinand
Als der Torschütze Jogybär
zu Kaiser Karl wurde
Anekdoten eines Profi-Spielers
auf seiner fußballerischen Geisterfahrt
Impressum:
Autor: www.Hans-Jürgen-Ferdinand.de
Redaktion: www.evelyne-kern.de
Bildquelle: Privat
Vertrieb: red scorpion books, Libreka GmbH
Layout: www.winkler-layout.de
ISBN: 9783959249638
© Inhaltliche Rechte beim Autor
INHALT
Cover
Titel
Impressum
• Vorwort
• Meine Trainer und ihre oft skurrilen Trainingsmethoden
• Erster Wechsel
• Einstieg in den bezahlten Fußball
• Der Jogybär wurde geboren
• Sprung in die 1. Bundesliga
• Trainer Pfeiffer der Motivationskünstler und Meistermacher
• Die Kuh als Motorrad-Ersatz
• Der Blähbauch
• Das Lokalderby und die Erfindung des „Hasentricks"
• Ein Bierdeckel als Vergleich meines Aktionsradius
• Der Glöckner von Groningen
• Christophorus
• Das Geschäft mit den Spielern
• Verkauft in den Tessin
• Allemannia hat mich wieder
• Das 14-gängige Menü mit Tessiner Spezialitäten
•Trainer Baumann und der „Kran von Schifferstadt"
• „Blinder schoss Ausgleich"
• Trainer Barthel Thomas und das Festbankett auf Strümpfen
• Wie der Jogybär zu Karl dem Großen wurde und seine Fußballkameraden zu historischen Wegbegleitern
• Und jetzt noch einen Hinweis in eigener Sache
• Meine Bücher
Vorwort
Das Coronavirus, das sich seit Mitte März 2020 mit seinen vielen Einschränkungen wie ein bleierner Grauschleier auch über mich gestülpt und auch viel Langeweile bei mir verursacht hat, ist letztlich an diesem Büchlein schuld, in dem ich die vielen Geschehnisse meiner Fußball-Karriere in oft lustigen Anekdoten nachgezeichnet habe. Meine Aufzeichnung dokumentiert auch den Wandel im Fußballsport deutlich, der derzeit schon in dekadenter Weise kommerzialisiert ist.
Die Ereignisse liegen zum Teil über 50 Jahre zurück, daher bitte ich den Leser um Verständnis, wenn mir kleine Ungenauigkeiten in meinen Erinnerungen unterlaufen sind.
Mein Büchlein hat daher auch nicht die Spur von Gewinnstreben, es soll einzig und allein dem Leser Spaß machen.
Meine Trainer und ihre oft skurrilen Trainingsmethoden
Um chronologisch vorzugehen beginne ich mit Trainer Martin, einem Hauptschullehrer, der gleichzeitig Mittelfeldspieler und Spielführer unserer Landesliga-Mannschaft Eintracht Höhr-Grenzhausen war. Er nahm mich im August 1961 direkt aus der A-Jugend in die 1. Mannschaft auf.
Da ich als kaufmännischer Lehrling bei Rheinstahl-Thyssen in Bendorf/Rhein noch über kein eigenes Fahrzeug verfügte und im vier Kilometer entfernten Nachbarort Hillscheid wohnte, wurde für mich ein Fahrdienst zum Training und Spiel eingerichtet. Von Trainer Martins Trainingsmethode habe ich in Erinnerung, dass er fast nur Übungen mit dem Ball und wenig Gymnastik und Laufarbeit machen ließ. Ach ja, dann animierte er uns nach einem gewonnenen Auswärtsspiel im Bus zu singen und mir persönlich trug er auf, viel Milch zu trinken, das wäre gut für meinen Knochenaufbau. Als Anerkennung durften wir nach dem Spiel auf Kosten des Vereins Kartoffelsalat mit Würstchen verspeisen und es gab in der Regel auch ein paar Bierrunden von Gönnern des Vereins. Das war es dann aber, im Gegensatz zur heutigen Zeit, wo ein Kreisklassen-Hobbyfußballer eine Auflaufprämie erwartet, nur weil er geradeaus laufen kann. Ja, die Zeiten haben sich sehr geändert … ohne Geld läuft selbst in den untersten Klassen gar nichts mehr!
Erster Wechsel
Nach zwei erfolgreichen Jahren bei Eintracht Höhr-Grenzhausen wechselte ich zur Spvgg Bendorf, dem Ort meiner Berufsausbildung, in die damals höchste deutsche Amateurliga, die dort Rheinlandliga genannt wurde.
Hier war ein verdienter Haudegen und langjähriger Spieler des Vereins mit Namen Loch mein neuer Trainer. Das zweimalige Training in der Woche auf einem staubigen Aschenplatz am Rheinufer war alles andere als abwechslungsreich, ja zeitweise sogar gesundheitsgefährdend, denn der Trainer hatte zweimal angeordnet, dass wir als Konditionstraining hinter seinem stinkigen alten VW am Rhein entlang laufen sollten. Er gab den Rhythmus und die Schnelligkeit unseres Laufpensums mittels Gaspedal vor. Wir rannten hinter ihm her und atmeten die schädlichen Auspuffdämpfe seines alten VW ein, bis unser Torwart und Spielführer Hans Jansen ein Einsehen zeigte, dem Unsinn Einhalt gebot und uns Spieler aufforderte diese gesundheitsschädigende Form des Konditionstrainings sofort zu beenden und das Training abzubrechen. Nach einer Rüge des Fußballobmanns gegen Trainer Loch ob dieser Gesundheitsgefährdung seiner Spieler, lief der Trainings- und Spielbetrieb aber weiter, so als ob nichts gewesen wäre.
Auch bei diesem Verein in der höchsten Amateur-Spielklasse gab es nur bescheidene Zuwendungen in Form eines Trainingsanzugs, der Fußballschuhe und ab Februar 1964 bewilligte der DFB finanzielle Prämien für die höchsten Amateurligen von DM 14 bei Sieg und DM 7 bei einem Unentschieden. Ach so, das hatte ich schon fast vergessen: Ich durfte in der Vereinsgaststätte eine Nussglocke, gefüllt mit Erdnüssen, aufstellen und den bescheidenen Verkaufserlös alleine für mich vereinnahmen.
Als ich einmal zum Training ohne Fußballschuhe angetreten war und bei Torschussübungen barfuß im Dropkick unserem Torwart die Bälle um die Ohren haute, war das Anlass für unseren Obmann Möller der Rhein-Zeitung zu lancieren: „Ferdinand schießt barfuß härter als andere mit Fußballschuhen."
Einstieg in den bezahlten Fußball
Am Ende der Saison hatten wir den 5. Tabellenplatz belegt und als Torschützenkönig der Rheinlandliga mit 36 Toren wurde TuS Neuendorf-Koblenz, ein Verein der Regionalliga Südwest auf mich aufmerksam und ich wechselte kurz vor meiner Volljährigkeit mit fast 21 Jahren zu diesem Verein im bezahlten Fußball. Ich erinnere mich noch, dass mein Vater meinen ersten Vertrag gegenzeichnen musste.
Schon als 9-jähriger habe ich meinen Berufswunsch mit Fußballer angegeben und Fritz Walter vom 1.FC Kaiserslautern war mein großes Vorbild.
Schon der legendäre Fritz Walter hatte den damals 11jährigen Hans-Jürgen Ferdinand unter seine Fittiche genommen.
Ich war noch im 3. Lehrjahr, mein Lehrlingsgeld betrug schlappe 77 Mark abzüglich Essensmarken und Fahrgeld.