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Der Raubzug der Baggara: Erzählung aus "Sand des Verderbens", Band 10 der Gesammelten Werke
Der Raubzug der Baggara: Erzählung aus "Sand des Verderbens", Band 10 der Gesammelten Werke
Der Raubzug der Baggara: Erzählung aus "Sand des Verderbens", Band 10 der Gesammelten Werke
Ebook36 pages28 minutes

Der Raubzug der Baggara: Erzählung aus "Sand des Verderbens", Band 10 der Gesammelten Werke

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About this ebook

Diese Geschichte führt nach Nordafrika, wo Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar auf den Nuehr-Häuptling treffen. Dieser verfolgt eine Sklavenkarawane, die Frauen und Kinder aus seinem Dorf geraubt hat.
"Der Raubzug der Baggara" ist eine Kurzgeschichte. Sie wurde bereits in "Sand des Verderbens" (Band 10 der Gesammelten Werke) veröffentlicht.
LanguageDeutsch
Release dateAug 10, 2020
ISBN9783780213051
Der Raubzug der Baggara: Erzählung aus "Sand des Verderbens", Band 10 der Gesammelten Werke
Author

Karl May

Karl May wurde am 25. Februar 1842 als fünftes von vierzehn Kindern einer bitterarmen Weberfamilie in Hohenstein-Ernstthal in Sachsen geboren. Ein durch Not und Elend bedingter Vitaminmangel verursachte eine funktionelle Blindheit, die erst in seinem fünften Lebensjahr geheilt wurde. Nach der Schulzeit studierte May als Proseminarist an den Lehrerseminaren Waldenburg und Plauen. Seine Karriere als Lehrer endete bereits nach vierzehn Tagen, als die Anzeige durch einen Zimmergenossen wegen angeblichen Diebstahls einer Taschenuhr zu einer Verurteilung führte und May aus der Liste der Lehramtskandidaten gestrichen wurde. In der Folge geriet er auf die schiefe Bahn und verbüßte wegen Diebstahls, Betrug und Hochstapelei mehrere Haftstrafen. Von 1870 bis 1874 saß er im Zuchthaus Waldheim. Nach seiner Entlassung wurde er im Alter von 32 Jahren Redakteur einer Zeitschrift und begann Heimaterzählungen und Abenteuergeschichten zu schreiben. Sein stetes literarisches Schaffen war ungewöhnlich erfolgreich und machte ihn bald zum bedeutendsten Autor von Kolportageromanen und Trivialliteratur des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Seine Abenteuerromane, die an exotischen Schauplätzen im Wilden Westen und im Orient spielen, wurden in 33 Sprachen übersetzt. Durch seine archetypischen Wildwest-Helden Winnetou und Old Shatterhand erlangte Karl May literarische Unsterblichkeit und wurde zum meistgelesenen Autor deutscher Sprache. Mays letztes Lebensjahrzehnt war von einer beispiellosen Hetze wegen seiner früheren Straftaten und vermeintlicher Unsittlichkeiten in seinen Kolportageromanen überschattet. Zermürbende Verleumdungs- und Urheberrechtsprozesse, in die er sich verstrickte, vermochten seinen tief verwurzelten christlichen Glauben, von dem sein literarisches Werk von Anfang an durchdrungen ist, aber nicht zu erschüttern. Mit den letzten beiden Bänden des Romans Im Reiche des silbernen Löwen und seinem dem Surrealismus nahestehende Symbolroman Ardistan und Dschinnistan schuf er in seinen letzten Jahren ein heute literarisch hochgeachtetes mystisches Spätwerk. Jubelnde Anerkennung erlebte er am 22. März 1912, als er auf Einladung des Akademischen Verbands für Literatur und Musik in Wien einen Vortrag Empor ins Reich der Edelmenschen hielt. Eine Woche später, am 30. März 1912, starb Karl May in seiner Villa Shatterhand in Radebeul bei Dresden an Herzversagen.

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    Der Raubzug der Baggara - Karl May

    DER RAUBZUG DER BAGGARA

    1. Der ‚Vater des Windes‘

    Wir hatten einen anstrengenden Ritt hinter uns, denn wir kamen vom Dar Abu Uma herüber, das über siebenhundertundfünfzig Kilometer vom Nil entfernt ist, und mussten höchstens noch eine halbe Tagereise bis zu seinem westlichen Arm, dem Bahr el Abiad, machen. Wenn ich sage ,wir‘, so meine ich außer mir meinen tapferen Diener und Begleiter Ben Nil und einen echten Fori-Neger namens Marrabah. Dieser hatte das Gelübde getan, allein nach Mekka zu pilgern, und uns gebeten, ihn mitzunehmen, weil er bei uns Sicherheit vor den Sklavenjägern erwartete. Ich hatte ihm diese Bitte erfüllt, und da er die Gegend bis zum Nil genau kannte, so konnte er uns als Führer von Nutzen sein. Marrabah war als armer Teufel nur mit einem baumwollenen Hemd bekleidet und saß auf unserem Lastpferd, das während dieses Rittes kein Gepäck zu tragen hatte. Von seinen Waffen, einem alten Messer und einem noch älteren Spieß, war ich überzeugt, dass sie keinem Menschen schaden würden, da ihr Träger und Besitzer sich schon am ersten Tag als ein zwar guter Kerl, aber außerordentlicher Hasenfuß entpuppt hatte. Ben Nil und ich ritten junge kräftige Fadasihengste, Pferde, die im tiefen Wüstensand große Schnelligkeit entwickeln und im Wasser wie die Fische schwimmen.

    Seit heute früh hatten wir den jetzt wasserlosen Nid en Nil weit von uns zur rechten Hand und so nahm ich an, dass wir den Bahr el Abiad ungefähr in der Gegend der Insel Abu Nimul oder der Mischrah[1] Om Oschrin erreichen würden. Die Gegend war eben; zur Regenzeit grünende Steppe, bot sie uns jetzt als kahle, ausgetrocknete Fläche nicht einen einzigen Grashalm, über den sich unsere Augen hätten freuen können. Dazu brannte die Sonne mit einer so verzehrenden Glut auf uns hernieder, dass wir um die Mittagszeit Halt machten, um den Pferden Erholung zu gönnen und die größte Tageshitze vorüberzulassen.

    Wir saßen still beisammen und aßen einige Datteln. Da deutete Ben Nil gegen Osten und sagte:

    „Effendi, da draußen am äußersten Horizont sehe ich einen weißen Punkt. Ob das wohl ein Reiter ist?"

    Da ich der angegebenen Richtung den Rücken zukehrte, stand ich auf und drehte mich um.

    „Siehst du ihn?", forschte er weiter.

    „Ja", antwortete ich, „der Punkt, den du meinst, bewegt sich auf uns zu. Was so hell schimmert, ist ein weißer Burnus. Die Bewegung ist so rasch, dass es nur ein Reiter sein

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