Flucht aus dem Adventskalender: Ein Weihnachtskrimi
By Harry Voß and Bibellesebund
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About this ebook
Es rappelt im Adventskalender: Vor lauter Streit sind etliche der Schokoladentäfelchen aus dem Adventskalender gefallen. Während ihres Versuchs, wieder zurück an ihren Platz zu kommen, purzeln die aufgedrehten Schoko-Figuren von einem Abenteuer ins Nächste. Gleichzeitig hat Florian, der Besitzer des Adventskalenders ganz andere Sorgen: Wie kommt er an seinen Fußball ran, den der böse Nachbar nicht rausrücken will? Und wer ist das fremde Mädchen, das offensichtlich dort gefangen ist und nur traurig aus dem Fenster schaut? Die Schoko-Täfelchen beschließen, Flo zu helfen, ohne dabei selbst von der Katze gefressen zu werden. Das wird chaotisch …
Harry Voß
Harry Voß, geboren 1969, ist seit 1995 als Kinderreferent hauptamtlich für den Bibellesebund e.V. tätig. Neben der Kunst des Schreibens fühlt sich der Autor zum Schauspiel hingezogen und ist sowohl begeisterter Theaterbesucher als auch -schauspieler. Auf seinen Lesetouren und bei diversen Veranstaltungen wie Kinderbibelwochen, Kinderfreizeiten und Bibelactionpartys ist er als Gitarre spielender Geschichtenerzähler unterwegs. Mit seiner Frau Iris und den beiden gemeinsamen Kindern Elisa und Josia setzt Harry Voß sich aktiv für die Belange der evangelischen Kirchengemeinde in Gummersbach ein und arbeitet ehrenamtlich für den Christlichen Verein junger Menschen (CVJM). Der Autor lebt mit seiner Familie in Gummersbach / NRW. www.derschlunz.de
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Book preview
Flucht aus dem Adventskalender - Harry Voß
Harry Voß
Flucht aus dem Adventskalender
Eine Weihnachtsgeschichte
Impressum
© 2016 Verlag Bibellesebund, Gummersbach
© 2020 der E-Book-Ausgabe
Bibellesebund Verlag, Marienheide
Alle Rechte vorbehalten
https://shop.bibellesebund.de/
Autor: Harry Voß
Illustrationen und Covergestaltung: Thomas Georg, Münster
ISBN 978-3-95568-411-2
Hinweise des Verlags
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf - auch teilweise - nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des Textes kommen.
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https://ebooks.bibellesebund.de
Inhalt
Titel
Impressum
1. Dezember
2. Dezember
3. Dezember
4. Dezember
5. Dezember
6. Dezember
7. Dezember
8. Dezember
9. Dezember
10. Dezember
11. Dezember
12. Dezember
13. Dezember
14. Dezember
15. Dezember
16. Dezember
17. Dezember
18. Dezember
19. Dezember
20. Dezember
21. Dezember
22. Dezember
23. Dezember
24. Dezember
1. Dezember
„Achtung, er kommt!"
Alle in dem großen Haus hockten hinter ihren geschlossenen Türen und lauschten. Der große Hausbesitzer kam. Sie waren mehr als aufgeregt. Heute ging es los! Jeden Tag würde einer von ihnen vom Hausbesitzer höchstpersönlich in das gelobte Land geführt werden. Das Land, nach dem sich alle sehnten und für das allein es sich zu leben lohnte. Nur darum waren sie in dieses Haus eingezogen, ein viel zu enges und dunkles Haus, in dem hinter jeder Tür nicht viel mehr Platz war als für ein kleines Bett, in das man gerade so hineinpasste. Das nahm hier aber jeder gern in Kauf. Denn nur wer es bis hierhin geschafft hatte, konnte sicher sein, Teil des ewigen Reiches des großen Schokoladengenießers werden zu können. Und das garantiert innerhalb der nächsten 24 Tage.
Eine riesige Kinderhand legte sich auf das Haus und drückte gleich vier Türen auf einmal ein. Die Bewohner, die mit eingezogenem Bauch hinter den Türen standen, hielten die Luft an.
„Hm, mal sehen, murmelte eine Jungenstimme. „Die Eins.
Es knirschte. Das Haus wackelte. Die Bewohner mussten sich in ihren Betten festhalten, um nicht hinausgeworfen zu werden. Einige von ihnen hingen nur sehr locker in ihrem Schlafplatz.
„Ah, da!", gluckste der Besitzer fröhlich. Er drückte mit seinem Finger die Tür zur Nummer Eins ein. Herr Ball, der dahinter bereits auf den Besitzer wartete, schnaufte aufgeregt. Er bemühte sich, seinen Bauch noch mehr einzuziehen, um nicht schon platt gedrückt zu werden, bevor er dem großen Hausbesitzer gegenübertreten würde. Herr Ball schwitzte am ganzen Körper.
„Alles Gute, flüsterte Frau Ente, die Nachbarin. „Ich beneide Sie, dass Sie als erstes in den Genuss des großen Schokoladengenießers kommen.
„Ich freu mich auch, keuchte Herr Ball. „Dies ist der größte Tag meines Lebens. Aber jetzt fürchte ich, dass unser Besitzer die Tür nicht aufkriegt.
Es knarrte. Das ganze Haus bebte. Einige Bewohner hielten sich mit letzter Kraft an ihren Liegeplätzen fest. Der Besitzer stach mit dem Fingernagel seines Zeigefingers in die Türritze von Herrn Ball und säbelte grob die Seiten der Tür auf.
Alle im Haus schrien auf. Herr Ball wäre garantiert aus seinem Bett gefallen, hätte er sich nicht im letzten Augenblick noch so aufgeblasen, dass er sich mit seinem dicken Bauch zwischen Tür und Bett einklemmen konnte. Aber Frau Stern aus dem zweiten Stock hielt nichts mehr. Sie fiel aus ihrem Lager, stürzte zwei Stockwerke nach unten und landete mit großem Gepolter und einem lauten Schmerzensschrei im Keller.
Die Tür zu Herrn Ball wurde aufgerissen. Zwei Kinderfinger griffen hinein und zogen Herrn Ball aus dem Haus.
„Auf Wiedersehen!, rief Frau Ente ihm nach. „Wir sehen uns am Siebzehnten!
Das Haus beruhigte sich. Licht fiel durch die geöffnete Tür von Herrn Ball. Frau Stern im Keller stöhnte leise.
„Ein Ball", hörten die Bewohner den Jungen vor dem Haus sagen. Es klang etwas enttäuscht.
„Prima, Florian." Das war eine neue Stimme. Eine weibliche, erwachsene Stimme. Sicher die der Mutter.
„Genau so einen Ball wie der, den Herr König uns abgenommen hat", klagte der Junge.
„Ach, Flo, tröstete die Mutter, „er gibt ihn euch bestimmt wieder zurück.
„Macht er sowieso nicht. Der kann nur schimpfen."
„Ich rede nachher noch mal mit ihm."
Im Rausgehen fragte der Junge die Mutter: „Wieso hängt der Adventskalender eigentlich im Gästezimmer und nicht bei mir?"
„Damit du gar nicht erst auf die Idee kommst, mehrmals am Tag ein Türchen zu öffnen. Einmal am Tag rein ins Adventszimmer, Türchen auf, Schokolade raus, raus aus dem Zimmer. Schaffst du das?"
„Klar."
„Das ist ja ein grober Kerl", beschwerte sich Herr Stiefel, als die Menschen wieder draußen waren.
Frau Stern lag im Keller des Adventskalenders und rieb sich die Hüfte: „Kann mir einer verraten, wie ich jetzt wieder in mein Zimmer zurückkommen soll?"
Nein, das konnte keiner. Ein normales Schokoladentäfelchen im Adventskalender hatte keine Lust, einem anderen zu helfen. Immerhin wartete jeder hier auf nichts anderes als auf seinen großen Tag: Den Einlass in das große, ewige Reich des Schokoladengenießers.