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Der Pfad der Einweihung
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Der Pfad der Einweihung

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About this ebook

White Eagle hat über viele Jahrzehnte seine Erdengeschwister über die Wirklichkeit der höheren Welten belehrt; aber er war einst selbst, vor vielen Jahrtausenden, als Mensch inkarniert.
In diesem außergewöhnlichen Werk beschreibt Grace Cooke, das langjährige Medium White Eagles, wie sie von ihm bereits vor langer Zeit für jene Aufgabe vorbereitet wurde, die sie im 20. Jahrhundert in England zu erfüllen hatte.
Es gibt kaum ein zweites Buch, das so authentisch und so packend die früheren Hochkulturen der Erde beschreibt. Die Vorgänge um die Einweihung in der Frühzeit der gegenwärtigen Menschheit treten ins Licht der heutigen Zeit, als wäre es gestern gewesen.
Grace Cooke und White Eagle verdeutlichen in ihrer Zusammenarbeit, welche unabänderlichen geistigen Gesetze gelten – damals wie heute.

LanguageDeutsch
Release dateAug 27, 2020
ISBN9783968611433
Der Pfad der Einweihung

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    Der Pfad der Einweihung - White Eagle

    enquiries@whiteagle.org

    Einleitung

    Teil I dieses Buches schildert meine Erinnerungen an ein Leben als Minesta, der Tochter eines Häuptlings der Maya-Indianer, die vor vielen tausend Jahren in einem Tal lebten, das die Indianer Willo-mee – Tal des Friedens – nannten.

    Eine Anzahl kleiner Begebenheiten im jetzigen Leben weist eindeu­tig auf eine enge Verbindung zu Indianern und auf eine Weiterführung meines damaligen Wirkens in den nachfolgenden Inkarnatio­nen hin. Es ist sogar eine Ähnlichkeit in Gesichts- und Körpermerk­malen festzustellen. Man hielt mich zum Beispiel aufgrund meines dunklen Teints, meiner tiefbraunen Augen und meines schwarzen Haares oftmals für eine amerikanische Indianerin. Bei Begegnungen mit mir unbekannten Indianern geschah es zweimal, dass sie ausrie­fen: »Du bist ja eine von uns!« Und ich fühlte mich in der Tat zu ihnen gehörig. Vor einigen Jahren erklärte eine Engländerin (die erste weiße Frau, die mit südamerikanischen Indianern in einem Kanu den Amazonas hinunterfuhr), die später meine Freundin wurde, beim ersten Treffen, sie hätte sofort meine Verbindung zu ihnen erkannt, und sie gab mir eine Figur aus einem Grabmal eines alten Maya-Häuptlings. Ihrer Meinung nach gehörte diese Figur eigentlich so­wieso mir.

    Diese Erinnerungen empfing ich durch mein Überbewusstsein – und nicht durch mediales Schreiben, Träume, Trance-Botschaften oder irgendeine andere Form medialer Kommunikation. Möglich war dies durch »Einstimmung« auf die Ebene des Überbewusstseins und stetiges gedankliches Zurückversetzen in vergangene Zeiten. Größte schöpferische Anstrengungen waren dazu notwendig, und zwar nicht hinsichtlich dessen, was man als Imagination bezeichnet, sondern vielmehr bezüglich des Erinnerungsvermögens, das die für die Seele unvergängliche Vergangenheit wieder an die Oberfläche holt.

    Zum ersten Mal legte ich mein Leben als Maya-Mädchen in einem Buch mit dem Titel »Plumed Serpent« (»Gefiederte Schlange«) schriftlich nieder; diese Geschichte lässt auf eine gesonderte Blüte der Maya-Zivilisation vor mindestens zehntausend Jahren im Vorge­birge der Anden in Süd-Amerika schließen. Dagegen wurde der Ein­wand laut, dass die Maya in Mittel-Amerika und nicht in Süd-Ameri­ka beheimatet gewesen wären und die ältesten Funde der Maya-Zivilisation nicht aus älterer Zeit als 900 bis 350 v. Chr. stammten. Allerdings befasste ich mich nicht damit, Beweise für den Wahrheits­gehalt von Erinnerungen herbeizubringen, die von einer anderen Grundlage als der unserer Forschung ausgehen. Es sind jedoch seit­her Beweise aufgetaucht, die die Behauptung unterstützen, dass sich vor vielen tausend Jahren in der Anden-Region, die das Wasser für den Amazonas spendet, eine beachtliche Zivilisation zur Blüte ent­faltete, die man sicherlich der Maya-Kultur zuschreiben kann. Ar­chäologen und andere Forscher stellten im mittel-amerikanischen Gebiet, das im frühen 16. Jahrhundert von den Spaniern entdeckt wurde, Untersuchungen an und machten interessante Funde. Dazu schreibt Charles Gallenkamp in seinem Buch:*) »Verstreut über die riesigen Wildnisgebiete Mittel-Amerikas, Süd-Mexikos, der Yukatan-Halbinsel und des Hochlandes von Guatemala-Honduras existiert eine unschätzbare Anzahl von Denkmälern, hinterlassen von den Ahnen der fortschrittlichsten Zivilisation, die sich je im indianischen Amerika entwickelt hat…, die eines Volkes, genannt Maya.« Er berichtet von »einer Stadt himmlischer Monumente, Pyramiden und mit Zellen ver­sehenen Tempeln…, die zur Zusammenkunft von Adeligen, Hohenpriestern und Orakeln dienten, die sich mit Angelegenheiten der Wissen­schaft, Kunst, Philosophie und Metaphysik befassten; ferner von einer die Ruinen umhüllende Atmosphäre, die Anlass zu der Vermutung gab, dass die gesamte Anlage eher das Werk von Magiern als von Menschen gewöhnlicher Begabung war«. Weiter schreibt er: »In der Nähe des Dorfes Santo Domingo del Palenque in Süd-Mexiko stehen Paläste, verziert mit Abbildern hoher Priester mit kunstvollem Federschmuck auf dem Kopf und mit Zeremoniengewändern bekleidet.« In diesem Zusammenhang weist er darauf hin, dass nichts auf eine sich entwickelnde Zivilisation hindeutet. »Schon die junge Maya-Zivili­sation zeitigte fast das volle Reife-Niveau ihrer hochstehenden Kultur.« Man kann daraus sicherlich den Schluss ziehen, dass die Funde aus einer Zeit stammten, als die Zivilisation ihre Blütezeit schon erreicht hatte. Interessanterweise legt Augustus Le Plongeon in einem Buch**), das auf Reisen in Mittel-Amerika und Ausgrabungen in Yukatan beruht, seine Überzeugung dar, dass die Mayas und alte Zivilisationen Europas und Asiens denselben Ursprung haben – den untergegangenen Kontinent Atlantis. Meine inneren Visionen bestätigen diese Aussage.

    Am 25. Oktober 1965 erschien in der »Times« und drei Wochen spä­ter in der »Illustrated London News« ein Bericht über die Entdeckung des amerikanischen Forschers Gene Savoy, der die auf einem Gebiet von circa zwölfeinhalb Quadratmeilen verstreuten Überreste einer Stadt aus Stein in der Dschungel-Region auf den Westhängen der Kordilleren in der Nähe von Pataz in Peru fand. Diese Stadt weist ausgezeichnet konstruierte Straßen, Treppen und auf Terrassen ste­hende Tempel auf; die Wände zieren Wasserspeier mit Bildnissen von Menschen und Tieren. Fünf Köpfe waren mit einem Kopf­schmuck aus Schieferplatten versehen – entweder strahlenartig nach oben gerichtet oder nach unten wie Flügelfedern. Andere Reliefs enthielten konzentrische oder ineinander gesetzte Quadrate, über einigen dieser Quadrate waren adlerähnliche Formen ange­bracht. Savoy stellte eine Parallele zu den Formen auf den Maya-Ruinen in Yukatan fest. »Diese Tatsache wirft die Frage auf«, heißt es in dem Artikel der »Times«, »ob die mittel-amerikanische Kultur Einfluss auf die süd-amerikanische nahm oder umgekehrt.« Diese Entdeckungen lassen sich gewiss zur Fundierung meiner Ge­schichte heranziehen. Wenigstens scheinen die Funde als unbe­streitbare Tatsache auf eine Zivilisation in längst vergangenen Zei­ten im heutigen peruanischen Dschungel hinzudeuten, die Ähnlich­keiten mit der mittel-amerikanischen, in unserer Zeit als Maya-Kultur bekannten, aufweist.

    Am 20. Juni 1965, das heißt vor der Veröffentlichung oben genann­ter Funde, erklärte White Eagle:

    »In den vergangenen Jahren versuchten wir, dir durch telepathische Ge­dankenströme, Träume und direkten Kontakt bestimmte Einzelheiten über das Leben der früheren amerikanischen Indianer zu übermitteln. Wir teilten dir die bevorstehenden Entdeckungen von Forschern in Süd-Amerika mit sowie die Freilegungen von Ruinen der alten amerikani­schen Indianer durch Archäologen, wodurch sich der Wahrheitsgehalt unserer Worte bestätigen würde. Wir glauben, sagen zu können, dass die indianische Kultur zehn-, fünfzehn-, zwanzig-, dreißigtausend Jahre und mehr in die Vergangenheit zurückgeht. In den Wohngebieten der In­dianer, in der Wildnis Nord- und Süd-Amerikas, gibt es noch Überreste der früheren Monolithen, Tempel und Siedlungen. Wenn einmal die Bedeutung der Steinformationen und der Hieroglyphen erkannt ist, wird viel enthüllt werden. Zur Zeit besitzen die Gelehrten nicht die Fä­higkeit, die Wahrheiten zu entziffern, die diese Monumente beinhalten, ebenso wie sie das Geheimnis, das Stonehenge birgt, nicht lüften können. Irgendwann, wenn der Mensch reif genug dafür ist, wird er vieles über die Erbauer erfahren. Heutzutage jedoch fehlt den Gelehrten der not­wendige Glaube dafür, ferner würden sie sich nicht die Mühe machen, das Enthüllte weiter zu erforschen. Die Wissenschaft ist auf sogenannte Tatsachen aufgebaut, die »bewiesen« werden können. Warum? Weil eure Wissenschaftler gewisse Fähigkeiten, beziehungsweise bestimmte Bereiche des Gehirns, noch nicht entwickelt haben; sie wissen nicht wirk­lich, worin Beweise eigentlich bestehen. Wenn der Mensch durch ethische und geistige Disziplin ein Niveau erreicht hat, das den Kräften, die jetzt im Gehirn und Nervensystem noch blockiert sind, erlaubt zu reagieren, dann werden wir die Übermittlungen aus der geistigen Welt vermöge be­sagter Gehirnteile begreifen und vernünftig einsetzen können. Einzelheiten der indianischen Kultur sind unbekannt, da, wie gesagt, die Zeichen nicht verstanden werden. Die einzigen verlässlichen Auf­zeichnungen sind in der »Akasha-Chronik« zu suchen. Gedanken, Töne und Handlungen sind alle in der »Akasha-Chronik«, beziehungs­weise dem Äther, enthalten. Die einzige Möglichkeit, wirklich die Wahrheit über alte Rassen und prähistorische Zeiten zu erhalten, be­steht in der Entwicklung der Fähigkeit, die »Akasha-Chronik« zu lesen. Versuche, alles, was du über in Wig-Wams lebende wilde Indianer ge­hört und gelesen hast, zu vergessen; nicht alle Indianer führten ein No­madenleben. Die Indianer, von denen wir sprechen, verfügten über großartige Bauten, anmutige Tempel, schöne Häuser und Steinge­bäude. Die indianische Kultur reicht weit zurück, viel weiter als ir­gendwelche bekannten historischen oder archäologischen Dokumente der alten Maya-Zivilisation. Neben Hinweisen auf den alten Kontinent Mu finden wir auch solche hinsichtlich einer Kultur, wie sie die großen indianischen Völker kannten; diese Spuren lassen sich bis nach Indien verfolgen. In den Archiven Nepals fand man auf Steintafeln Aufzeich­nungen über die Sintflut und das Eiszeitalter sowie weitere Hinweise auf das, was der Erdoberfläche und den Völkern jener Zeit widerfuhr. Diese Dokumente werden an bestimmten Orten im Himalaya, den neugierigen Augen entzogen, aufbewahrt. Sie stehen in Einklang mit dem, was der Mensch in der Akasha- beziehungsweise Äther-Chronik lesen kann, sobald die Befähigung dazu erworben wurde, sie zu er­kennen und zu verstehen.

    Die Figuren auf den Steinen der alten indianischen Tempel tragen Fe­dern, einige von ihnen hinten am Kopf. Es handelt sich dabei um eine Auszeichnung, für die der »Tapfere« bestimmte moralische, körperliche sowie geistige beziehungsweise – wenn man es so ausdrücken möchte – mediale Qualitäten aufweisen musste, deren Funktionszentrum im hinteren Gehirnbereich liegt, wodurch ein Erkennen auf höherer Ebene möglich wird. Wenn wir über ein Medium sprechen, benutzen wir die­ses hochsensible Zentrum.«

    White Eagle berichtet, dass es eine Zeit gab, zu der die Indianer, die eine hohe Stufe spiritueller Weisheit sowie ein großes Maß an Macht und Ansehen erreicht hatten, »Gefiederte Schlangen« genannt wur­den. Diese Gefiederten Schlangen entsprachen den »Älteren Brü­dern«, beziehungsweise den »Meistern«. Der Federkopfschmuck symbolisierte den erreichten Erleuchtungsgrad. Mehr über diese Er­leuchtung im letzten Kapitel dieses Buches. Der Leser mag die Geschwister-Ehe der Mayas infrage stellen. Später erfuhr ich jedoch, dass bei den Mayas wie bei den Ägyptern, die die Riten und gesellschaftlichen Gepflogenheiten von den Mayas übernommen hatten, eine Ehe zwischen Bruder und Schwester etwas ganz Normales war, zumindest in Königshäusern; dies schien bezeichnenderweise auch in Peru der Fall zu sein. Diese Vorstellung mag heutzutage abstoßend auf uns wirken; es muss je­doch dazu gesagt werden, dass die Regeln hinsichtlich Ehe und per­sönlicher Moral in großem Maße orts- und zeitbezogen sind. Es gibt auch heute noch Stämme – die Nachfahren großer Völker – mit diesem Brauchtum. Wir finden ihn sogar in Mythen und Le­genden aus vielen Teilen der Welt, so als ob der Geschwister-Hei­rat eine mystische Bedeutung zugrunde läge. In meiner Maya-Inkarnation unterrichtete mich mein Vater Hah-Wah-Tah in den grundlegenden Gesetzen brüderschaftlichen Ver­haltens: Hah-Wah-Tah seinerseits wirkte unter Anleitung des Mei­sters in den Bergen. In meiner ägyptischen Inkarnation unterwies mich wiederum der hohe Priester Is-ra (eine Reinkarnation Hah-Wah-Tahs) in den Regeln der Brüderlichkeit. Is-ra selbst erhielt Füh­rung durch seinen Meister (der in einem Purpur-Gewand auftrat). In einer späteren Inkarnation wurde White Eagle Häuptling eines Mohawk-Stammes in einem Verband von sechs Völkern. Meiner Ansicht nach war er auch der legendäre Hiawatha; und ich inkarnierte mich wieder als seine Tochter. Er erhielt abermals Weisungen ei­nes Meisters. In der jetzigen Inkarnation schließlich bin ich ein wei­teres Mal aufgefordert worden, für Brüderlichkeit zu arbeiten – und zwar gemäß der medialen Durchgaben White Eagles. Er wiederum wirkt auf Anleitung eines Meisters, den wir manchmal »Weiser Rit­ter« nennen, und der sich uns gelegentlich mit einem Purpur-Ge­wand über seinen Schultern zeigt.

    Für mich ist diese Geschichte äußerst bemerkenswert; es zeigt sich dadurch das fortlaufende Wirken der Weißen Bruderschaft jenseits des Schleiers, zur Ausbreitung des »großen weißen Teppiches des Frie­dens und der Brüderlichkeit« über der Welt.


    * »Maya, the Riddle and Rediscovery of a Lost Civilization« (»Maya – Rätsel und Wiederentdeckung einer untergegangenen Zivilisation«)

    ** »Secret Mysteries among the Mayas and the Quiches and the Relation to the Mysteries of Egypt, Chaldea and lndia« – »Heilige Mysterien unter den Mayas, den Quiches und die Beziehung zu den Mysterien Ägyptens, Chaldäas und Indiens.«

    Wer ist White Eagle?

    »Wer ist White Eagle?«, werde ich häufig gefragt. Er lüftet dieses Ge­heimnis nicht gern und lenkt am liebsten von diesem Thema ab. Vor vielen Jahren jedoch, als er sich mir zum ersten Mal vorstellte, ließ er verlauten, dass er sich das letzte Mal als Mohawk-Häuptling des Sechs-Völker-Verbandes (vormals fünf) der Irokesen inkarnierte. Im Verlaufe meiner Verbindung mit ihm im jetzigen Leben hat er eine Reihe von Bemerkungen fallen lassen, die mich zusammen mit ver­schiedenen Begebenheiten zu der Annahme veranlassen, dass White Eagle ehemals das Oberhaupt der sechs Irokesen-Völker – Hiawa­tha, der mythische Urheber des Völkerverbandes – gewesen ist. Der Name White Eagle, unter dem er bekannt ist, deutet auf einen geistigen Lehrer hin. Er befasst sich in erster Linie damit, der Menschheit den wahren Inhalt des Begriffes der Brüderlichkeit zu verdeutlichen.

    White Eagle hat nicht direkt geäußert, Hiawatha gewesen zu sein; die Ähnlichkeiten in Charakter, Persönlichkeit und Wirkungsbereich sind jedoch augenfällig. Mit mir, als seinem Sprachrohr, bemüht sich White Eagle, die Sache des Friedens und der Brüderlichkeit zu fördern, so wie es schon im vergangenen Leben der Fall war. Seine Botschaften der letzten dreißig Jahre waren darauf ausgerichtet, un­ser Denken auf ein neues Zeitalter der Einheit zwischen den Natio­nen vorzubereiten.

    Der amerikanische Historiker Alvin M. Joseph schreibt in seinem Buch, dass Hiawatha von einem Meister namens Deganiwidah unterwiesen worden sein soll, und dass er von diesem die Grundla­gen der Staatsführung gelernt habe, die er in die Verfassung und Rechtssprechung des Völkerbundes eingehen ließ. Die Art und Weise, wie ich an das Buch »The Patriot Chiefs« kam, ließ mich die Überzeugung gewinnen, dass White Eagle mich mehr über sein Leben als nord-amerikanischer Indianer erfahren lassen wollte. Nach Beendigung des Sonntags-Gottesdienstes in der »White Eagle Lodge« in London kam ein Fremder auf mich zu und sagte: »Sie sollten sich unbedingt das Buch über die Häuptlinge besorgen.« Ich folgte dieser Aufforderung und fand in dem Buch den historischen Nachweis für die Existenz Hiawathas und einen ausführlichen Bericht über sein Wirken für Brüderlichkeit unter den Stämmen und für die Schaffung des Bündnisses unter den Irokesen. In dem Buch heißt es unter anderem, dass Hiawatha das Stämmebündnis den »großen weißen Teppich des Friedens und der Brüderlichkeit« nannte.

    Bei einer Aufführung von »Hiawatha« in der Albert-Hall wurde ich von dem Gefühl erfasst, zu den Indianern zu gehören und musste mich zusammenreißen, mich nicht in die Arena zu ihnen zu gesel­len. Während der Pause ließ ich dem einzigen wirklichen Indianer in dem Stück, dem Häuptling Oskenonton, der den Medizinmann spielte, eine Nachricht mit der Bitte um ein Treffen übermitteln. Er schüttelte sogleich meine Hand wie einem lange verschollenen Ver­wand­ten und rief aus: »Du bist ja eine von uns!« Ich erzählte ihm, einen Indianer zum inneren Führer zu haben, der mich dazu veranlasst hatte, ihn zu treffen. Er entgegnete, dass er, während er die ster­bende Minnehaha besang, von dem Geist eines großen Indianer-Häuptlings überschattet worden war. Dieser Vorfall sowie weitere Eindrücke ließen mich zu der Überzeugung kommen, während White Eagles Inkarnation als Hiawatha in seiner Nähe gelebt zu ha­ben.

    Meinem Eindruck nach überdauerte die Union der sechs Stämme zwei Jahrhunderte des Konfliktes mit dem eindringenden weißen Mann, bis sie ihm schließlich unterlagen. Die politischen Einrich­tungen lebten jedoch fort, da die Prinzipien, die dem SECHS-VÖL­KER-SYSTEM zugrunde lagen, von solcher Qualität sind, dass sie in die Studien derjenigen europäischen und amerikanischen Philoso­phen Eingang fanden, die nach gerechteren und humaneren Regie­rungsmethoden suchten. Ich vermute, dass die führenden Männer der Kolonien, die von Einheit unter den englischen Siedlern träum­ten, sich mit der politischen Struktur dieses Völkerbundes befassten. Man weiß, dass Irokesen-Häuptlinge die Kolonialisten rügten, weil sie nicht eine Union nach dem Modell des Sechs-Völker-Bundes formten.

    Ich

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