Unser Nervensystem – Nachrichtennetz und Übermittlungszentrale
das physiologische Nervensystem wird in das Zentralnervensystem, das aus dem Gehirn und dem Rückenmark besteht, und das periphere Nervensystem eingeteilt, zu dem sämtliche Nervenzellen und Nervenbahnen außerhalb des Zentralnervensystems gehören.
Das vegetative oder autonome Nervensystem steuert lebenswichtige Funktionen wie die Atmung, den Kreislauf, die Reflexe, die Funktionen der inneren Organe und den Stoffwechsel. Es besteht aus zwei großen Teilsystemen, dem Sympathikus und dem Parasympathikus. Beide Systeme sorgen für das Gleichgewicht von Aktion und Reaktion, Abbau und Aufbau, Aktivität und Ruhe, Einkehr und Erholung. Man könnte den Sympathikus auch gut als „Aufwecker“ und den Parasympathikus als „Entspanner“ bezeichnen. Der Sympathikus wird vor allem bei Aktivitäten des Körpers erregt, die nach außen gerichtet sind, und spiegelt deshalb den archetypisch männlichen Pol wider: Hierzu gehören körperliche Arbeit, Reaktionen auf Stressreize und Flucht. Der Parasympathikus, dem archetypisch weiblichen Pol zugeordnet, dominiert bei nach innen gerichteten Körperfunktionen, wie zum Beispiel Essen, Verdauen und Ausscheiden, Regeneration und Ruhe. Das Nervensystem ist eng verbunden mit unserem Hormon- und Immunsystem. Bei Frauen, die chronischen Stresssituationen oder psychischen Belastungen ausgesetzt sind, kann als Folge die Monatsblutung ausbleiben. Das hormonelle System reagiert also extrem empfindlich auf eine Überlastung des Nervensystems.
Wenn wir nun auf die kleinste anatomischphysiologische Einheit des Nervensystems, nämlich die Nervenzelle, schauen, fällt eine Besonderheit auf: Die Fortsätze der Nervenzellen, die Axone, werden von sogenannten Myelinscheiden umhüllt. Diese Myelinscheiden schützen die einzelnen Nervenfasern durch eine Fettschicht und ernähren sie gleichzeitig. Außerdem erhöhen sie die Nervenleitgeschwindigkeit. Informationen, Eindrücke und Empfindungen können so schneller weitergeleitet werden. Wenn wie etwa bei der Multiplen Sklerose die Myelinscheiden durch eine Autoimmunreaktion zerstört werden oder sich wie bei einer Schwermetallvergiftung Metalle in den Markscheiden anlagern, kann es zu Lähmungen, Spastiken und Sensibilitätsstörungen kommen.
DIE WICHTIGSTEN AUFGABEN DES NERVENSYSTEMS
Das Gehirn als Zentrale unseres Nervensystems steht für Konzentration, den Ausdruck von Gefühlen durch Sprache, aber auch für Intuition, Gedächtnis und Bewusstsein. Mehr als 100 Milliarden Nervenzellen sind in ständiger Aktivität und stellen Billionen von Verbindungen und Verknüpfungen her. Elektromagnetisch, ähnlich Stromverbindungen mittels feinster Kabel, aber auch chemisch mittels Hormonen, werden in Lichtgeschwindigkeit Informationen und Reize übertragen und weitergeleitet. Wenn wir uns verdeutlichen, wie stark unsere Gedanken, die ja ihren Ursprung im Zentralnervensystem haben, unsere Gesundheit prägen und beeinflussen, kann man
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