Weckruf für eine menschlichere Schule
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Über dieses E-Book
Dieses Buch geht zu Herzen, macht Mut, zeigt gangbare Wege für eine menschengemäße Bildung und könnte unser Schulsystem grundlegend verändern!
"Tatsächlich geht es um eine tiefgreifende Veränderung, um eine fundamentale Neuausrichtung der Regelschule sowie des gesamten Bildungssystems, die nur durch die Initiative vieler vollzogen werden kann - einer Transformation, die nicht aufzuhalten ist, wenn jeder Mensch seinen Möglichkeiten gemäß darum ringt, menschlicher zu werden."
Sylvia Aulinger-Bischof
AUFRUF an Eltern, Erzieher, Sozialpädagogen, Lehrer, Therapeuten, Ärzte sowie alle Menschen sich für eine menschlichere Regelschule stark zu machen
Sylvia Aulinger-Bischof
Sylvia Aulinger-Bischof, geb. 1969 in München, verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Söhnen ist Lehrerin, Mediatorin und Coach für biografische Entwicklungsfragen mit Schwerpunkt Familie und Erziehung. Seit 2015 Seminartätigkeit für Konfliktmanagement und biografische Schattenarbeit sowie Organisationsentwicklung für Schulen und pädagogische Einrichtungen. Sie lebt in Finning am Ammersee.
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Buchvorschau
Weckruf für eine menschlichere Schule - Sylvia Aulinger-Bischof
Für meine Söhne
Alex und Max
Inhalt
VORWORT
1. KAPITEL: Persönlichkeitszerstörung auf Raten
Jugend in Not
Fördern anstatt Fordern und Formen
Potentiale freilegen
2. KAPITEL: Bestandsaufnahme und Ausblicke
Schädigende Strafen
Fördernde Konsequenz
Erziehung zur Unwahrhaftigkeit
Hilfreiche Maßnahmen
Schädigender Druck
Felix
Psychopharmaka und ihre Folgen
Als Versuchskaninchen missbraucht
3. KAPITEL: Problem Aufmerksamkeit
Sind Pädagogen aufmerksam?
Interesse entwickeln lernen
Reizüberflutung
Entmenschlichende Technik
Fähigkeiten entwickeln helfen
4. KAPITEL: Eine neue Fehlerkultur
Verwandeln helfen statt verurteilen
Heilend wirken
Zum Sorgenkind verurteilt
Defizite als Chance begreifen
Entwicklungsfreude schüren
5. KAPITEL: Lebendiger Unterricht – Mensch oder Maschine?
Fragwürdiges
Lebendiger Unterricht
Lebendige Dynamik
Bereitschaft des Pädagogen für Neues
Fragen der Schüler miteinbeziehen
Kopflastiges Bildungssystem
Auch Lehrer unter Anpassungsdruck
Gründe für Fehlhaltungen bei Lehrern
Interesse wecken, anstatt Lob und Strafe
Achtung vor dem Menschen entwickeln
6. KAPITEL: Kunst und Lebenskunst
Unterschätzter Kunstunterricht
Aus dem Lehrplan gestrichen
Als Zeitvertreib abgetan
Abwertung erfüllender Erfahrung
Fatale Folgen
Kunst und Selbstwirksamkeit
Alarmierender Mangel an Ideen und Kreativität
Ausgebremste Schaffensfreude
Notwendige Schaffenskraft
Kränkende Auswirkungen
Kunst als Prophylaxe und Gegengewicht
Jeder Mensch ein Künstler
Regt lebendiges Denken an
Stärkt Konzentrationsfähigkeit
Stärkt die Willenskräfte
Stärkt die Orientierung am Schönen
Gibt der Seele Nahrung
Hinter Masken versteckte Menschlichkeit
Seelenunterdrückung und Gewalt
Lebensfreude, Selbstbewusstsein,Selbstwirksamkeit
Heilung der Seele durch Kunst und Theater
Anforderungen an den Lehrer
Wertvolle Anregungen aus dem Kunstunterricht
Aktives Engagement erwecken
Neuen Zugang zu Aufgabe finden
Potentiale sichtbar machen
Auf die innere Haltung kommt es an
Ein Beispiel
Eine Lobby für die Kunst bilden
7. KAPITEL: Neue Schulfächer
A „Sozial- und Konfliktkompetenz" – fürs Leben lernen
Zunahme von Mobbing
Konflikte als Entwicklungspotential begreifen
Konfliktkompetenz erwerben
Aus der Praxis
B „Medienkompetenz" –Medienherr anstatt Medienknecht
C „Gesundheits- und Ernährungslehre" – gesund fürs Leben
Ungesunde Ernährung an Schulen
Fehlende Kenntnisse über Ernährung
D „Sport und Bewegung" –beweglich fürs Leben
Eingeschränkte Bewegungsfreiheit
Körperliche Aktivität als Ausgleich
Nötige Abwechslung im Sportunterricht
E „Erziehungslehre" –auf das Leben vorbereiten
Wachsende Überforderung
Was Heranwachsende brauchen
8. KAPITEL: Wehrt Euch!
Was schief läuft
Was wir tun können
Ein utopisches Gedankenspiel
Aufruf an alle
Eine menschlichere Schule für alle
EMPFOHLENE WEITERFÜHRENDE LITERATUR
Erziehung/Pädagogik
ADHS
Bildung
Persönlichkeitsentwicklung/Konfliktmanagement
ENDNOTEN
DANKSAGUNGEN
VORWORT
Als Lehrerin erinnere ich mich noch gut an die vielen Elternabende an meiner Schule, wenn Eltern völlig fertig und nicht selten mit Tränen in den Augen zu mir kamen, nachdem sie bei den anderen Fachlehrern ihre emotionalen „Ohrfeigen bezüglich Leistung und Benehmen ihrer Kinder einkassiert hatten. Immer wieder fiel dann der Satz: „Sie sind die einzige Lehrerin, die mal etwas Positives über mein Kind sagt.
Immer wieder kam ich in die Situation die Eltern darin zu bestätigen, auf die Potentiale, Talente und Fähigkeiten ihrer Kinder zu bauen und auf Vertrauen in der weiteren Entwicklung zu setzen, anstatt oberflächlichen und einseitigen Beurteilungskriterien Aufmerksamkeit zu schenken.
Aber auch als Mutter von zwei Söhnen konfrontierte ich bei ähnlich frustrierenden Gesprächen einige Lehrer mit der Frage, was sie denn an erfreulichen, entwicklungsfähigen Stärken an meinen Kindern wahrnehmen würden – was nicht selten lediglich mit einem verdutzten Gesichtsausdruck beantwortet wurde.
Bereits als meine jetzt längst erwachsenen Söhne noch die Grundschule besuchten, hatte ich den starken Impuls mich zu wehren, mich für eine menschlichere Schule stark zu machen. Das tat ich erstmals bei einem Elternabend der dritten Grundschulklasse meines ältesten Sohnes, als Unverständnis und Empörung gleichermaßen in mir aufstiegen: Bei diesem besagten Elternabend sprach ein beachtlicher Teil der Eltern seinen Unmut, aber auch die damit verbundene Ohnmacht über das viel zu hohe Pensum der Hausaufgaben aus. Eine Mutter erzählte besorgt, dass ihr Sohn ständig weinen würde und sie nicht wisse, wie sie ihn zum Weitermachen motivieren könne. Daraufhin meldete sich eine andere Mutter und berichtete, dass es bei ihrer Tochter ebenso gewesen wäre. Sie empfahl der besagten Mutter, sich keine Gedanken zu machen, da die Kinder sich daran gewöhnen würden. Die Lehrerin stimmte dem sichtlich erleichtert zu. Ich verließ nach einer kurzen Ansprache, dass ich weder für weinende Kinder noch für ein ungesund hohes Pensum an Hausaufgabenzeit bin, den Elternabend und meldete meinen Sohn am nächsten Tag von dieser Schule ab.
Später, nicht zuletzt angeregt durch unzählige Gespräche mit Schülern, Eltern, Freunden, vor allem aber mit meinen eigenen Söhnen, empfand ich immer stärker den Impuls, ein Buch darüber zu schreiben, wie sogenannte Pädagogen mit unseren Kindern umgehen. Eine Aneinanderreihung von diesbezüglichen Erlebnissen hätte wohl ein reißerisches Bestsellerpotential gehabt, aber nichts grundlegend an den destruktiven Verhältnissen ändern können. Deswegen haben mich über einige Jahre die Fragen bewegt, zum einen WIESO viele Lehrer sich so unmenschlich gegenüber Kindern verhalten, zum anderen aber auch, WIE es dazu kommt, und letztendlich, WAS verändert werden muss. Dabei wurde mir vor allem eines ganz deutlich: Das System schafft nicht nur kranke Schüler, sondern auch ausgebrannte Lehrer, die keinen Sinn in ihrer Arbeit sehen. Menschlichkeit wird durch Funktionalität ersetzt. Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Eltern und Pädagogen sitzen „gezwungenermaßen" resigniert und latent leidend in unserem Bildungslabyrinth fest, sind davon wie gefangen. Allzu viele von ihnen suchen oder finden von sich aus nicht den Weg in die Freiheit.
So ist dieses Büchlein kein weiterer Erziehungsratgeber, es will auch kein „Besser-Wisser-Buch"