Dr. Norden Extra 18 – Arztroman: Vor einer Entscheidung
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Ganz unbekannt war Carina Mayberg Dr. Norden nicht, als sie zum ersten Mal in seine Praxis kam. Er war ihr schon einmal vor drei Wochen begegnet, als er zu einem Autounfall gerufen worden war. Ihr war nicht viel passiert, aber ihre Begleiterin war ziemlich schwer verletzt worden. Er hatte sich nicht weiter darum kümmern müssen, da die Verletzte ins Kreiskrankenhaus gebracht worden war. Carina Mayberg betrat seine Praxis, ohne sich vorher angemeldet zu haben, aber so genau wurde das bei ihm nicht genommen, wenn das Wartezimmer nicht gerade überfüllt war. Sie bot einen überaus erfreulichen Anblick, wenn man nur das Äußerliche betrachtete. Sehr attraktiv und sehr elegant gekleidet war sie, und ihre langen, wohlgeformten Beine konnten neben dem bekanntesten Starmannequin die Blicke auf sich ziehen. Sie war sich ihrer Wirkung durchaus bewußt, und natürlich kränkte es sie, daß dieser so gutaussehende Dr. Norden wenig beeindruckt schien. "Erinnern Sie sich noch an mich?" fragte sie kokett. "Der Autounfall vor drei Wochen, wenn ich einen kleinen Hinweis geben darf. Sie sind ja ein sehr gesuchter Arzt, wie ich vernommen habe." "Sie haben den Schrecken gut überstanden?" erkundigte er sich höflich. "Ziemlich gut, meine Freundin auch. Aber ich komme nicht nur deshalb, um mich in Erinnerung zu bringen", fuhr sie mit einem frivolen Lächeln fort. "Ich habe seit einiger Zeit so seltsame Magenbeschwerden, eigentlich seit dem Unfall."
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Buchvorschau
Dr. Norden Extra 18 – Arztroman - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Extra
– 18 –
Vor einer Entscheidung
Patricia Vandenberg
Ganz unbekannt war Carina Mayberg Dr. Norden nicht, als sie zum ersten Mal in seine Praxis kam. Er war ihr schon einmal vor drei Wochen begegnet, als er zu einem Autounfall gerufen worden war. Ihr war nicht viel passiert, aber ihre Begleiterin war ziemlich schwer verletzt worden. Er hatte sich nicht weiter darum kümmern müssen, da die Verletzte ins Kreiskrankenhaus gebracht worden war.
Carina Mayberg betrat seine Praxis, ohne sich vorher angemeldet zu haben, aber so genau wurde das bei ihm nicht genommen, wenn das Wartezimmer nicht gerade überfüllt war.
Sie bot einen überaus erfreulichen Anblick, wenn man nur das Äußerliche betrachtete. Sehr attraktiv und sehr elegant gekleidet war sie, und ihre langen, wohlgeformten Beine konnten neben dem bekanntesten Starmannequin die Blicke auf sich ziehen.
Sie war sich ihrer Wirkung durchaus bewußt, und natürlich kränkte es sie, daß dieser so gutaussehende Dr. Norden wenig beeindruckt schien.
»Erinnern Sie sich noch an mich?« fragte sie kokett. »Der Autounfall vor drei Wochen, wenn ich einen kleinen Hinweis geben darf. Sie sind ja ein sehr gesuchter Arzt, wie ich vernommen habe.«
»Sie haben den Schrecken gut überstanden?« erkundigte er sich höflich.
»Ziemlich gut, meine Freundin auch. Aber ich komme nicht nur deshalb, um mich in Erinnerung zu bringen«, fuhr sie mit einem frivolen Lächeln fort. »Ich habe seit einiger Zeit so seltsame Magenbeschwerden, eigentlich seit dem Unfall.«
Und damit kommt sie ausgerechnet zu mir, obwohl es doch in Bogenhausen auch genügend Ärzte gab. Daß sie dort wohnte, hatte er der Karteikarte entnommen, die Wendy gleich gewissenhaft ausgefüllt hatte. Er konnte daraus auch ersehen, daß sie sechsundzwanzig Jahre alt und verheiratet war.
Er war seltsamerweise nicht überrascht, als er feststellte, daß sie schwanger war und bereits im dritten Monat, aber sie schien doch irritiert.
Sie lachte auf. »Da wird sich aber jemand freuen«, sagte sie, doch ihre Freude war mehr als mäßig.
Sie blickte gleich an sich herunter und erkundigte sich, wann dieser Zustand sichtbar würde.
»Das kommt ganz auf den jeweiligen Körper an«, meinte Dr. Norden, »und auch darauf, wie man sich ernährt. Jedenfalls sollten Sie künftig lieber zu einem Gynäkologen gehen.«
Ihre Augenbrauen schoben sich leicht zusammen. »Da ich demnächst ins Ausland gehen werde, wollte ich mich nicht so festlegen«, erklärte sie.
Er hatte das unerklärliche Gefühl, daß es sowieso bei diesem einen Besuch bleiben würde, und er fragte sich wieder, warum sie ausgerechnet ihn aufgesucht hatte. Hatte sie gehofft, ihn betören zu können? Hatte sie vielleicht eine Abtreibung geplant und wollte seine Einstellung erkunden? Aber es geschah nichts dergleichen. Sie hatte wohl zu deutlich gespürt, wie er Distanz hielt.
»Ich muß morgen nach Rom fliegen zu einer Beerdigung, das wird doch hoffentlich keine schlimmen Folgen für mich haben«, sagte sie leichthin.
Dr. Norden hatte das Gefühl, daß sie erwartete, er würde Besorgnis äußern. Ihrer Miene war es anzusehen, daß es ihr nicht paßte, als er sagte, daß es in diesem Stadium der Schwangerschaft vertretbar sei.
»Es wäre peinlich, wenn es auf dem Flug eine Fehlgeburt geben würde. Das will ich gewiß nicht herausfordern.«
Er äußerte sich nicht mehr, da sie sich schon zum Gehen wandte. »Vergessen Sie die Kontrolluntersuchungen nicht«, sagte Wendy, aber dafür erntete sie nur einen spöttischen Blick.
»Mich würde es nicht wundern, wenn sie abtreiben würde«, sagte Wendy später zu Dr. Norden. »Sie ist genau der Typ dafür, und in der Ehe soll es sowieso nicht stimmen.«
»Woher wissen Sie denn das?« fragte Daniel Norden konsterniert. »Kennen Sie Frau Mayberg?«
»Mayberg ist doch ein bekannter Architekt. In der Zeitung werden sie öfter erwähnt. Es wird auch gemunkelt, daß sie einen Liebhaber hat.«
Daniel äußerte sich dazu lieber nicht. Gemunkelt wurde viel, aber im Klatsch steckte meistens doch ein Körnchen Wahrheit.
Er wußte auch nicht, welcher Kategorie Frau Carina Mayberg zugeordnet werden konnte. Unsympathisch war sie nicht. Für seinen Geschmack etwas zu herausfordernd, aber das nicht auf ordinäre Weise. Sie war sicher männliche Bewunderung so sehr gewohnt, daß sie solche voraussetzte. Aber eine werdende Mutter, die eine glückliche Frau war, ließ ihren Mann nicht unerwähnt in solchem Augenblick und große Freude war ihr wirklich nicht anzumerken gewesen.
Zu viele Gedanken wollte er nicht an sie verschwenden, die nächste Patientin wartete schon auf ihn, und sie brauchte mehr Zuwendung als Carina Mayberg. Helen Mayer hatte ein gewaltiges Sorgenpäckchen zu tragen. Ihr Mann hatte sie nach zehnjähriger Ehe verlassen, sie und die beiden Kinder, die acht und sechs Jahre alt waren. Und nun begann schon das Tauziehen um die Kinder, weil er sich weitgehend um die Unterhaltszahlung drücken wollte. Er behauptete, daß seine Frau alles Geld für sich verwenden würde und daß das immer schon gewesen sei. Dabei war Helen Mayer eine so bescheidene Frau, wie Dr. Norden selten eine kennengelernt hatte, deren Mann zu den Großverdienern gehörte. Es war ihm unbegreiflich, wie sich ein Mann so verändern konnte, aber daran war wieder einmal so eine schuld, die es meisterhaft verstand, einem Mann den Kopf zu verdrehen, daß sein ganzes bisheriges Leben in Frage gestellt wurde.
Mayberg – Mayer, die Namen hatten Ähnlichkeit, die dazugehörenden Frauen nicht das geringste. Helen Mayer war ein madonnenhafter Typ, still, zurückhaltend, aber gewiß sehr anziehend. Sie erging sich nicht in Wehklagen. An diesem Tag sah Dr. Norden sogar ein Leuchten in ihren Augen.
»Herr Doktor, ich habe Glück gehabt«, sagte sie voller Freude. »Doppeltes Glück sogar. Ich habe eine Stellung bei Herrn Scherlau bekommen. Sie kennen ihn doch. Habe ich das etwa Ihnen zu verdanken? Wie sollte er sonst auf mich gekommen sein?«
»Ich habe ihm nur gesagt, daß Sie eine Stellung suchen und als Hausdame vielleicht in Frage kämen, da Sie eine sehr gute Hausfrau wären. Aber da ich weiß, wie mißtrauisch und wählerisch er ist, habe ich Ihnen davon gar nichts gesagt.«
»Er hat mich angerufen, und gestern war ich zu einem persönlichen Gespräch bei ihm. Er war sehr freundlich.«
Darüber staunte Daniel Norden doch, denn es gab nur wenige Menschen, die Maximilian Scherlaus freundliche Seite kannten. Und er sollte sich noch mehr wundern.
»Ich habe ihm gesagt, daß ich nicht in seinem Haus wohnen könnte, weil ich zwei Kinder habe, und da hat er gesagt, daß er nichts dagegen hätte, wenn ich die Kinder mitbringen würde. Das ganze Obergeschoß sei ja frei, seit seine Tochter mit ihrem Mann nach Kanada gegangen sei. Vielleicht gefällt es ihm, daß mein Sohn auch Maximilian heißt. Hat er keine Enkel?«
»Ich weiß nichts davon. Er war gegen die Heirat. Katrin war erst neunzehn. Viel weiß ich nicht darüber. Es ist ein Kapitel, an das man nicht rühren sollte.«
»Gut, daß ich das weiß. Ich wollte Sie auch