Was ist mit Erna los?: Toni der Hüttenwirt Extra 5 – Heimatroman
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Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann.
»Herrgottsakrament!«, fluchte Erna, Doktor Martin Englers Sprechstundenhilfe. »Reg dich nicht so auf! Ich helfe dir«, versuchte ein Patient sie zu trösten. »Lass die Finger davon! Ich erledige das selbst. Du machst nur noch mehr durcheinander«, zischte Erna ärgerlich. »Setz dich hin! Du bist gleich dran.« »Mei, Erna, bist du heute geladen. Ich muss mich nicht so anfauchen lassen, nur weil ich dir helfen wollte«, erwiderte der Mann. Vor dem Tresen kniete sich Erna auf den Fußboden und las die Patientenkarten auf, die sie mit einer schwungvollen Bewegung von der Ablage auf den Boden gestoßen hatte. Katja kam dazu. Sie hatte in der Küche etwas gehört. »Warte, ich helfe dir!«, sagte Katja. »Danke, es geht schon.
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Toni der Hüttenwirt Classic
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Was ist mit Erna los? - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt Extra
– 5 –
Was ist mit Erna los?
Ihre Freunde sorgen sich um sie
Friederike von Buchner
»Herrgottsakrament!«, fluchte Erna, Doktor Martin Englers Sprechstundenhilfe.
»Reg dich nicht so auf! Ich helfe dir«, versuchte ein Patient sie zu trösten.
»Lass die Finger davon! Ich erledige das selbst. Du machst nur noch mehr durcheinander«, zischte Erna ärgerlich. »Setz dich hin! Du bist gleich dran.«
»Mei, Erna, bist du heute geladen. Ich muss mich nicht so anfauchen lassen, nur weil ich dir helfen wollte«, erwiderte der Mann.
Vor dem Tresen kniete sich Erna auf den Fußboden und las die Patientenkarten auf, die sie mit einer schwungvollen Bewegung von der Ablage auf den Boden gestoßen hatte.
Katja kam dazu. Sie hatte in der Küche etwas gehört.
»Warte, ich helfe dir!«, sagte Katja.
»Danke, es geht schon. Kümmere du dich um deine Sachen, ich kümmere mich um meine Sachen«, fauchte Erna.
Katja blickte sich ratlos um. Die Patienten zuckten mit den Schultern und rollten schweigend die Augen.
»Die Erna ist heute Morgen mit dem falschen Fuß aufgestanden«, sagte Erwin. »Sie lässt sich nicht helfen.«
»Halte dein Mundwerk, Erwin!«, schimpfte Erna sofort.
Schnell raffte sie die Karteikarten zusammen und stand auf. Sie ging hinter den Tresen und sortierte sie. Katja stand noch einen Augenblick dabei, dann drehte sie sich um und ging in die Küche.
Walli saß am Küchentisch und schälte Kartoffeln.
Katja seufzte. Walli grinste.
»Erna hat heute schlechte Laune, wie? Ich habe alles gehört.«
Katja schenkte sich eine Tasse Kaffee ein.
»Magst du auch eine Tasse, Walli?«
»Gern! Ich bin mit den Kartoffeln gleich fertig.«
Walli schälte die letzte dicke Kartoffel und legte sie in die Schüssel mit Wasser, die sie zur Seite stellte. Katja raffte die Kartoffelschalen zusammen und gab sie in einen Eimer mit Deckel. Jeden zweiten Tag holte ein Nebenerwerbslandwirt die Küchenabfälle ab, die er auf seinem Hof verarbeitete oder verfütterte.
Sie setzten sich an den Tisch und tranken Kaffee.
»Walli, ich mache mir allmählich Gedanken um Erna. Es ist jetzt schon einige Tage her, dass sie die Blumenvase umgeworfen hat. Die Schnittwunde an ihrer Hand ist gut verheilt. Doch sie kommt mir so verdreht vor. Sie ist launisch. Außerdem … oft steht sie in der Praxis und starrt vor sich hin. Irgendwie wirkt sie geistesabwesend. Vielleicht ist sie doch mit dem Kopf irgendwo angestoßen und hat eine Gehirnerschütterung? Martin sagt, organisch könne er nichts feststellen. Sie benimmt sich nur seltsam, höchst seltsam, muss ich sagen. So kenne ich sie nicht. Sicher hast du auch schon bemerkt, wie unberechenbar sie reagiert. Eben, als ihr die Karteikarten auf den Boden gefallen sind, war das wieder so eine Situation. Mei, das kann doch mal passieren.«
»Ich stimme dir zu«, sagte Walli, »Erna pflegt im Augenblick ihre Launen. Das wird sich wieder geben. Jeder hat mal schlechte Phasen, Katja.«
»Das lasse ich nicht gelten. Erna hat eine Vertrauensstelle in der Praxis. Schließlich geht es um die Gesundheit, vielleicht sogar um das Leben von Patienten. Erna macht Fehler.«
»Was für Fehler?«, fragte Walli erstaunt.
Katja schwieg. Walli sah ihr an, dass sie sich überlegte, ob und was sie sagen sollte.
Katja stand auf und schloss die Tür. Nachdem sie sich wieder gesetzt hatte, sagte sie leise:
»Erna hat Rezepte verwechselt.«
»Wie meinst du das?«
»Nun, sie hat Patienten Rezepte ausgehändigt, die nicht für sie bestimmt waren. Das ist nicht nur einmal passiert. Zum Glück gehen alle Patienten zum gleichen Apotheker in Kirchwalden. Er kennt die Patienten mit Namen. Als er die Medikamentenliste durchsah, wunderte er sich. Es fiel ihm auf, dass ein falscher Name auf dem Rezept stand. Der Apotheker kennt fast alle Krankengeschichten. Das passt nicht zusammen, dachte er.«
Katja trank einen Schluck Kaffee.
»Er rief hier an. Erna war nicht da. Sie war pünktlich heimgegangen. Martin war auf Hausbesuch. So war ich am Telefon. Ich zog die Karteikarte heraus und konnte es klären. Es war bei drei Patienten passiert. Zum Glück sind alle Stammkunden der gleichen Apotheke. Ich habe alles geregelt.«
Die alte Walli schüttelte den Kopf.
»Das hört sich gar nicht gut an, Katja.«
»Das stimmt.«
»Und was sagt Martin dazu?«, fragte Walli.
Katja seufzte leise. »Ich muss dir gestehen, dass ich ihm nichts davon erzählt habe.«
»Sollte er das nicht wissen?«
»Sicher sollte er es wissen, aber ich dachte, ich muss nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen.«
»Öl ins Feuer gießen?«
»Ja, Walli. Martin hat bei mir geklagt, dass Erna in den letzten Tagen viele Fehler macht. Sie ist vergesslich. Wenn Martin sie um etwas bittet, fragt sie oft nach, so als hätte sie es nicht verstanden. Er hat sie ein paar Mal gebeten, Spritzen aufzuziehen, und sie griff im Medikamentenschrank daneben. Dazu kommt, dass sie Medikamente falsch eingeordnet hat.«
»Katja, das hört sich erschreckend an.«
»Das ist erschreckend.«
»Und was will Martin dagegen tun?«
Katja zuckte mit den Schultern. »Du hast es ja miterlebt, Walli. Nachdem Erna sich die Hand verletzt hatte, hat Martin sie gründlich untersucht, da sie ja auch über Schwindel geklagt hatte. Aber alle Blutwerte waren im Normalbereich. Sie waren sogar sehr gut. So gesehen ist Erna gesund.«
»Aber?«
»Aber irgendetwas stimmt nicht mir ihr. Martin zerbricht sich den Kopf. Unter uns, Martin vermutet, Erna könnte etwas haben, das ihre Wahrnehmung beeinträchtigt, etwas, das vom Kopf herkommt. Du verstehst?«
»Wenn du Kopf sagst, meinst du Hirn. Richtig?«
Katja sah Walli ernst an.
»Das ist Martins Verdacht.«
Walli überlegte, was sie sagen sollte. Dann sagte sie:
»Nun, es muss doch nicht gleich krankhaft sein, Katja. Weißt du, heute wird viel übertrieben. Okay, ich bin kein Doktor. Aber sobald heute nur jemand mal eine Kleinigkeit vergisst, einen Namen oder sich an etwas nicht mehr sofort erinnert, heißt es gleich, er habe Alzheimer. Ich rege mich darüber oft auf. Sicher gibt es das. Aber heute wird viel Theater um etwas gemacht, wozu man früher sagte, jemand wird alt oder verkalkt. Das nahm man so hin. Heute muss alles behandelt werden, auch wenn nix mehr zu behandeln ist. Damit will ich nix gegen Martin sagen.«
»Das weiß ich doch, Walli.«
»Dann ist es ja gut. Außerdem wird heute alles überbewertet. Dazu kommt, dass die Menschen viel mehr Stress haben. Sie kommen nicht mehr zur Ruhe. Da muss man sich nicht wundern, wenn das Hirn mal schlappmacht. Das passiert auch, wenn man zu fett gegessen hat.«
Katja musste lachen.
»Mei, Walli, du bist mir eine Nummer! Doch der Vergleich gefällt mir. Martin wird Tränen lachen, wenn ich ihm davon erzähle. Aber in gewisser Weise liegst du gar nicht so falsch.«
Katja trank einen Schluck Kaffee.
»Aber Erna hat keinen Stress. Sie führt ein ruhiges, beschauliches Leben. Außerdem arbeitet sie nur hier am Computer. Zu Hause hat sie keinen. Sie interessiert sich nicht für das Internet. Also, das fällt schon mal weg. Wovon sollte sie gestresst sein?«
Walli atmete tief durch.
»Es ist mühsam zu spekulieren, Katja. Doch ich mache mir oft so meine Gedanken. Ganz allgemein, meine ich das. Hat nicht jeder Mensch seine Geheimnisse? Ich denke, jeder bewahrt in seinem Inneren etwas, worüber er mit niemandem spricht.«
»Das mag sein, Walli. Okay, es können Erinnerungen sein, liebe und schlimme. Aber jeder hat doch einen Menschen, der ihm nahesteht. Bevor diese Geheimnisse dazu führen, dass man krank wird, sollte man sich jemandem anvertrauen. Und wenn man mit seinem Partner oder seinen Kindern nicht darüber sprechen will, kann man sich einem Geistlichen oder einem Seelsorger anvertrauen. Ich finde, darüber zu sprechen ist immer gut. Klar kann es passieren, dass es Kritik hagelt. Doch in der Auseinandersetzung kann eine Lösung liegen. Ich bleibe dabei, Reden