Dolphin Dreams - Ein Freund für immer (Band 2)
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About this ebook
Avery und Maria kommen aus zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Avery aus gutem Hause stammt und gegen ihre Angst vor dem Meer kämpft, geht Maria ihrer Leidenschaft nach: dem Zeichnen. Ihre Familie hält nichts davon, und so zeichnet sie heimlich am Strand – dem Zufluchtsort sowohl von Maria als auch von Avery. In der Bucht lernen die Mädchen Wave kennen: Beide sind sofort fasziniert von dem wunderschönen Delfin. Als Wave sich immer seltsamer benimmt, wollen sie ihm helfen. Können sie rechtzeitig herausfinden, was ihrem neuen Freund fehlt?
Eine ganz besondere Freundschaft zwischen zwei Mädchen und einem Delfin steht im Mittelpunkt dieses stimmungsvollen und spannenden Romans für Mädchenab 10 Jahren.
Eine berührende Geschichte über Träume und die Bedeutung von Freundschaft zwischen Mensch und Tier.
Für alle Fans von Ostwind und Elena!
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Book preview
Dolphin Dreams - Ein Freund für immer (Band 2) - Catherine Hapka
Inhalt
Kapitel 1: Avery – »Willst du wirklich …
Kapitel 2: Maria – Kady Swanson zerrte …
Kapitel 3: Avery – Ich hatte wieder …
Kapitel 4: Maria – Voller Name: Maria …
Kapitel 5: Avery – Vor meiner ersten …
Kapitel 6: Maria – An diesem Tag …
Kapitel 7: Avery – Am Sonntagabend ging …
Kapitel 8: Maria – Ich erkannte das …
Kapitel 9: Avery – Natürlich ging ich …
Kapitel 10: Maria – Als ich am …
Kapitel 11: Avery – Als ich plötzlich …
Kapitel 12: Maria – Als ich am …
Kapitel 13: Avery – Als ich am …
Kapitel 14: Maria – Am Samstag konnte …
Kapitel 15: Avery – »Maria!«, rief ich. …
Kapitel 16: Maria – Die Vargas-Zwillinge machten …
Kapitel 17: Avery – »It never rains …
Kapitel 18: Maria – Am Sonntagabend hatte …
Kapitel 19: Avery – Als ich am …
Kapitel 20: Maria – Immer noch stinkwütend …
Kapitel 21: Avery – Nachdem ich richtig …
Kapitel 22: Maria – Bei Avery zu …
Kapitel 23: Avery – Ich klammerte mich …
Kapitel 24: Maria – Als Avery und …
Alle Abenteuer von Dolphin Dreams
Über die Autorin
Weitere Infos
Impressum
Kapitel-Vignette1
Avery
»Willst du wirklich so rausgehen?«
»Ja. Warum?« Ich sah an mir herunter. Hatte ich mir etwa meine Shorts vollgekleckert – oder am Ende mein Lieblingsshirt?
Meine Cousine Kady rümpfte verächtlich die Nase. »Du bist nicht mehr zwei, sondern zwölf. Hier bei uns trägt kein Mensch Oversize-T-Shirts mit Delfinen drauf.«
Grinsend blickte Kadys großer Bruder Cameron von seinen Cornflakes auf. »Das Urteil der Modekönigin ist gefallen«, sagte er mit Grabesstimme. »Los, Avery, zieh dir schnell dein schönstes Ballkleid an. Sonst lässt Kady sich nicht mit dir blicken.«
Kady verdrehte gelangweilt die Augen, packte mich am Handgelenk und zerrte mich zur Treppe. »Ich leih dir was. Aber Beeilung. Meine Freundinnen warten sicher schon.«
Kurz darauf standen wir in Kadys Zimmer. Also in unserem »gemeinsamen« Zimmer.
Ich warf einen Blick auf meine Luftmatratze ganz hinten in der Ecke neben Kadys rappelvollem Kleiderschrank. Wie hatte sich mein Leben in so kurzer Zeit nur komplett auf den Kopf stellen können?
Na ja, eigentlich wusste ich es genau. Mein Dad hatte plötzlich keine Lust mehr gehabt, verheiratet zu sein, und so waren meine Mom und ich umgezogen, Tausende Kilometer weit nach Südkalifornien zu Moms Schwester und ihrer Familie.
Kady war nur ein Jahr älter als ich, als Kinder hatten wir immer gesagt: genau vierzehneinhalb Monate. Deshalb war Kady für mich so eine Art Lichtblick gewesen. Ich müsste zwar alles und jeden zurücklassen, mein ganzes Leben, aber hier in Kalifornien hätte ich wenigstens schon eine neue beste Freundin.
Da hatte ich mich leider geirrt.
»Probier die mal an.« Kady schleuderte mir eine zerknitterte Bluse entgegen. »Sollte einigermaßen passen.«
Eine gelbe Bluse mit Glitzerkragen? Früher hätte Kady mich wegen so eines Dings ausgelacht. Früher war sie fast wie ein Junge gewesen, genau wie ich, wir hatten beide für unser Leben gern Kaulquappen aus dem Bach gefischt und im Garten gezeltet. Und wir fanden beide Delfinshirts toll.
Ich strich mir über mein angenehm weiches T-Shirt. Bisher hatte dieser Umzug nur einen richtigen Vorteil und das waren die echten Delfine drüben im Pazifik. Kaum hatte mein Cousin Cam herausgefunden, was für ein großer Delfinfan ich war, hatte er mich zum Strand mitgenommen. Bereits vorige Woche, nur ein, zwei Tage nach unserer Ankunft, hatten wir oben auf den großen, glatten Felsen gekauert, bis wir sie endlich entdeckt hatten. Weit draußen im Meer tollte eine ganze Delfinschule herum.
Es war unglaublich. Mit angehaltenem Atem beobachtete ich, wie sie durch die Luft sprangen und wirbelten und wie ihre feuchte Haut unter der kalifornischen Sonne glänzte. Seit ich denken konnte, waren Delfine meine Lieblingstiere, aber bisher hatte ich sie nur im großen Becken des Aquariums gesehen.
Das war also mein wirklicher Lichtblick – nicht Kady, sondern die Delfine. Cam meinte, sie seien sehr oft vor diesem Strand unterwegs, und er musste es wissen, denn er ging ständig dort surfen. Ich brauchte also nur ein paar Minuten laufen, um stundenlang Delfine gucken zu können. Ja, wieso ging ich nicht jetzt gleich dorthin? Ich hatte viel mehr Lust darauf, als mit Kady und ihren Freundinnen shoppen zu gehen.
Aber Kady hatte mich eben zum ersten Mal zu einer gemeinsamen Unternehmung eingeladen und ich hoffte immer noch, sie würde sich wieder in die lustige, nette Cousine von vor einigen Jahren verwandeln. Also kam ich mit. Trotzdem musste ich mir nicht alles vorschreiben lassen. »Danke, aber ich behalte lieber das hier an«, sagte ich und zupfte mein T-Shirt ordentlich zurecht.
»Das geht nicht.« Kady verschränkte die Arme. »Im Ernst. Das wäre eine schwere Modesünde.«
Ich wusste nicht, was sie mir damit sagen wollte, und es war mir auch egal. »Wollen wir jetzt los oder nicht?«, fragte ich und warf die gelbe Bluse auf Kadys Bett.
Kady murmelte irgendetwas Unverständliches und drückte sich an mir vorbei zur Treppe. »Aber beschwer dich nicht, wenn sich die anderen über dich lustig machen.«
Kadys Freundinnen machten sich nicht über mich lustig. Sie beachteten mich überhaupt nicht. Und die Shopping Mall, an der wir uns trafen, war genau wie die ganzen Malls zu Hause – und gar nicht wie die schicken Einkaufszentren unten in L.A., die ich aus dem Fernsehen und dem Kino kannte, mit lauter Palmen und so. Als ich das sagte, glotzten mich Kady und die anderen an wie eine Außerirdische mit zwei Köpfen und drei Nasen.
Danach sagte ich nur noch wenig, was sehr untypisch war für mich. Eigentlich konnte ich mich mit jedem über alles Mögliche unterhalten. Aber worüber sollte ich mit diesen Mädchen reden? Anscheinend interessierten sie sich nur für Jungs und Klamotten und Lipgloss und Promiklatsch. Gab es in Kalifornien denn gar keine normalen Mädchen mehr?
»Gehen wir mal da rein«, sagte eine von Kadys Freundinnen vor einer Buchhandlung.
Kady rümpfte die Nase. »Igitt, wieso das denn? Wir haben Sommerferien, schon vergessen?«
»Yeah, Sommerferien!«, jubelte eine der anderen.
Das erste Mädchen eilte zum Zeitschriftenständer vor der Tür. »New Cosmo? Na, wenn’s nichts Besseres gibt …«
Als die anderen alle zusammen in irgendein dummes Modeheft guckten, fiel mir ein weiteres Mädchen in meinem Alter auf. Es stand vor einem Bücherregal im Laden, beobachtete uns aus dem Augenwinkel und blätterte dabei in einem großen Buch mit hellblauem Einband.
Da bemerkte sie meinen Blick, wurde knallrot und wandte sich eilig ab. Sie war kleiner als ich, hatte hellbraune Haut und ihr kräftiges dunkles Haar schien sich kaum von ihrem langen Zopf bändigen zu lassen.
Durch ihre Bewegung konnte ich einen genaueren Blick auf das Buch in ihren Händen erhaschen. Auf dem Einband prangte ein Foto von einem niedlichen Delfin mitten im Sprung. »Hey«, platzte ich heraus und trat zu ihr in den Laden. »Das Buch habe ich zu Hause, das hat mir mein Dad zu Weihnachten geschenkt.« Ich musste schlucken und schob die Gedanken an Dad schnell weit weg. »Es ist echt gut. Magst du Delfine?«
Verunsichert blinzelnd sah mich das Mädchen an. Sie hatte große dunkle Augen mit langen Wimpern. »Äh … ja.« Ihr Blick zuckte von mir zu Kady und wieder zurück.
In diesem Moment drehte Kady sich um. »Hey, Avery.« Sie stampfte auf mich zu. »Belästigt dich dieses Mädchen?«
»Was? Nein.« Ich warf einen Blick auf die Fremde. »Wir haben uns bloß ein bisschen unterhalten.«
Kady fasste mich am Arm. »Komm«, fauchte sie mit einem bösen Blick auf das Mädchen. »Wenn du uns entschuldigen würdest …«
Und schwups! stand ich wieder draußen im Hauptgang des Einkaufszentrums. »Was sollte das denn?« Ich schüttelte Kadys eisernen Griff ab. »Wir hatten uns bloß …«
»Mit solchen Leuten redet man nicht«, fiel Kady mir mit finsterer Miene ins Wort.
»Mit was für Leuten?«
Ihre Freundinnen eilten herbei. »Igitt, war das etwa Maria Flores?«, rief eine von ihnen.
»Genau die.« Kady sah mich an. »Aber Avery kann nichts dafür. Sie hat keine Ahnung, wie Maria drauf ist.«
»Wie soll sie denn drauf sein?« Das Verhalten der anderen verwirrte mich. Ich ärgerte mich fast ein bisschen. »Sie wirkt doch ganz nett.«
Eine von Kadys Freundinnen riss dramatisch die Augen auf. »Nett!? Nein, Avery, mit der solltest du dich auf gar keinen Fall abgeben. Die wohnt in einer total gruseligen Gegend und ihr großer Bruder soll in einer Gang sein!«
»Echt?«, fragte ich ehrlich überrascht. Da, wo ich herkam, gab es keine Gangs. Ich blickte Maria hinterher – hatten Kady und die anderen womöglich recht?
»Und mit ihrer großen Schwester sollte man sich auch nicht abgeben.« Kady sah mich kopfschüttelnd an. »Von denen muss man sich fernhalten. Kommt, holen wir uns eine Cola. Irgendwie habe ich plötzlich so einen schlechten Geschmack im Mund.«
Kapitel-Vignette2
Maria
Kady Swanson zerrte das Mädchen im Delfinshirt davon wie ein Puma seine Beute, doch das Mädchen drehte sich noch einmal nach mir um. Ich tat so, als hätte ich es nicht bemerkt. Wer war das? Eine Verwandte von Kady? Vermutlich ja, denn die Ähnlichkeit war nicht zu übersehen – die tiefblauen Augen, das hellbraune Haar, das kleine spitze Kinn, die zarten Sommersprossen auf den Wangen … Der einzige Unterschied war Kadys arroganter Blick. Diesen Blick benutzte Kady in der Schule wie eine Waffe, mit diesem Blick streckte sie all jene nieder, die sie als unter ihrer Würde erachtete. Lächelnd schloss ich die Augen und stellte mir vor, einen Cartoon von Kady zu zeichnen, in dem Dolche aus ihren eisblauen Augen schossen …
»Maria?«, rief eine vertraute Stimme.
Ich drehte mich hastig um und ließ dabei fast das Buch auf meine Füße fallen. Meine große Schwester Josie kam anmarschiert. Sie spazierte nicht, sie schlenderte nicht, nein, sie schritt kraftvoll und zielstrebig auf mich zu, eine typische Sportlerin. Josie hatte immer ein Ziel vor Augen – und stets ein breites Lächeln auf den Lippen.
»Ich hab dich überall gesucht, chica.« Josie warf ihren glänzenden braunen Pferdeschwanz über die Schulter. Wieso waren ihre Haare so perfekt und glatt und meine sahen nach dem Trocknen jedes Mal aus wie ein Vogelnest? Wir hatten doch dieselben Eltern. Das war nicht fair.
»Ich hab mich nur umgeguckt.« Schnell schob ich das Delfinbuch zurück ins Regal. Hätte Josie es gesehen, hätte sie bloß unangenehme Fragen gestellt. Und dann hätte beim Abendessen die ganze Familie über mich diskutiert, während ich auf meinem Platz festsaß wie die aufgespießten Nachtfalter und Käfer in Nicos alter Insektensammlung. Das wollte ich unbedingt vermeiden. Falls alles nach Plan verlief, würde meine Familie schon rechtzeitig davon erfahren. Und wenn nicht … musste sie überhaupt nichts davon wissen.
Josie und ich traten aus der Buchhandlung. Kady Swanson und ihre Kumpaninnen waren verschwunden, zum Glück. Das Delfinmädchen hatte mich schon ein bisschen neugierig gemacht, aber