Was ist mit Wolfis Kollegin los?: Toni der Hüttenwirt Extra 6 – Heimatroman
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Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann.
Das Gespräch mit seiner Kollegin Christine Danzer hatte Wolfi sehr aufgewühlt. Wütend hatte er die Polizeistation verlassen. Er hatte nur gesagt, dass er Überstunden abfeiern würde. Dann war er panikartig davon gestürzt. Nun ärgerte er sich über sein Verhalten. Es war nicht gut gewesen, sich mit Chris zu streiten. Ihm hatte es an Gelassenheit gemangelt. Es wäre besser gewesen, Ruhe zu bewahren und ihre Anschuldigungen ins Lächerliche zu ziehen. Doch die Idee, einfach laut zu lachen und damit Chris Vermutungen zu entkräften, kam ihm erst jetzt, auf dem Weg in seine Wohnung. Irminger zog die Uniform aus und nahm eine Dusche. Aber die Aufregung ließ nicht nach. Sein Herz klopfte so stark, dass er jeden Pulsschlag hörte. Es hämmerte in seinen Schläfen. Sein Hals war trocken. Er fühlte sich elend. Wolfi zog sich Wandersachen an. Das Festnetztelefon läutete. Das Display zeigte Chris Danzers private Handynummer an. Wolfi nahm nicht ab. Sein privates Handy hatte er ausgeschaltet und sein Diensthandy ebenfalls.
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Toni der Hüttenwirt Extra
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Was ist mit Wolfis Kollegin los? - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt Extra
– 6 –
Was ist mit Wolfis Kollegin los?
Ist Chris etwa eifersüchtig …
Friederike von Buchner
Das Gespräch mit seiner Kollegin Christine Danzer hatte Wolfi sehr aufgewühlt. Wütend hatte er die Polizeistation verlassen. Er hatte nur gesagt, dass er Überstunden abfeiern würde. Dann war er panikartig davon gestürzt.
Nun ärgerte er sich über sein Verhalten. Es war nicht gut gewesen, sich mit Chris zu streiten. Ihm hatte es an Gelassenheit gemangelt. Es wäre besser gewesen, Ruhe zu bewahren und ihre Anschuldigungen ins Lächerliche zu ziehen. Doch die Idee, einfach laut zu lachen und damit Chris Vermutungen zu entkräften, kam ihm erst jetzt, auf dem Weg in seine Wohnung.
Irminger zog die Uniform aus und nahm eine Dusche. Aber die Aufregung ließ nicht nach. Sein Herz klopfte so stark, dass er jeden Pulsschlag hörte. Es hämmerte in seinen Schläfen. Sein Hals war trocken. Er fühlte sich elend.
Wolfi zog sich Wandersachen an.
Das Festnetztelefon läutete. Das Display zeigte Chris Danzers private Handynummer an. Wolfi nahm nicht ab. Sein privates Handy hatte er ausgeschaltet und sein Diensthandy ebenfalls. Er legte beide in die Schublade der Anrichte, im Wohnzimmer, zusammen mit seinem Dienstausweis.
Dann verließ er die Wohnung. Er schwang sich auf sein Mountainbike. Er hatte den Drang nach Bewegung. Er radelte zur Praxis von Doktor Martin Engler.
Dort stellte er sein auffälliges Rad hinten unter dem Carport ab, so dass es vor neugierigen Blicken geschützt war. Niemand sollte wissen, dass er die Englers besuchte.
Wolfi ging außen herum, durch den Garten, und klopfte an den Rahmen der offenstehenden Hintertür zur Küche.
Katja Engler drehte sich um. »Mei, Wolfi, grüß Gott!«, rief sie. »Was bin ich erschrocken! Warum kommst' hinten herein?«
»Grüß Gott, Katja, weil ich nicht gesehen werden will«, antwortete er. »Ich muss dringend mit Martin reden. Aber nicht drüben in der Praxis. Ich will vermeiden, dass mich jemand sieht. Ich bin nicht da, verstehst du? Kannst du bitte die Fenster und die Tür zumachen?«
»Ist etwas passiert?«, fragte Katja. Sie schaute ihn neugierig an, mit einer Prise Besorgnis.
»Ja, das kann man wohl sagen«, seufzte Wolfi Irminger. »Chris ist dabei, mir auf die Schliche zu kommen. Wir haben uns vorhin auf der Polizeistation angebrüllt.«
»Wegen Moni?«, fragte Katja.
»Natürlich wegen Moni, sonst gibt es keinen Grund.«
Das Wohnzimmer der Englers ging von der Küche ab und lag im rückwärtigen Teil des Hauses, zum Garten hin.
Katja hielt Wolfi die Wohnzimmertür auf. »Gehe hier hinein! Ich schicke Martin gleich zu dir. Magst du einen Kaffee?«
»Nein, danke, mein Herz rast ohnehin schon. Ich habe den Eindruck, dass mir gleich der Schädel platzt. Ich habe eine kalte Dusche genommen, aber das hat nicht geholfen. Ich fühle mich gar nicht gut.«
Katja fühlte Wolfis Puls. Sie schüttelte den Kopf. »So schnell kann man kaum zählen«, sagte sie entsetzt. »Nimm Platz, Martin wird sich sofort um dich kümmern.«
Wolfi nickte dankbar. Er sank in einen Sessel.
Katja schloss die Tür. Sie griff nach ihrem Handy und eilte in den Garten. Sie rannte zur Gartenlaube am Ende des großen Grundstücks. Von dort aus rief sie ihren Mann an.
Martin wunderte sich, als er Katjas Nummer auf dem Display las. Er stand hinter dem Schreibtisch in seinem Sprechzimmer.
»Entschuldigung, ein dringender Anruf!«, sagte er zu dem Patienten. Dann ging er nach nebenan in das Behandlungszimmer und schloss die Tür. »Katja, was gibt es?«, fragte er. »Warum rufst du mich auf dem Handy an?«
»Martin, Wolfi hat Ärger mit Chris.«
»Wegen Moni?«, fragte Martin sofort.
»Du sagst es! Wolfi sucht Schutz bei uns. Er ist durch den Garten gekommen und will nicht gesehen werden. Ich bin jetzt im Garten, damit ich vor Lauschern sicher bin. Wolfi wartet im Wohnzimmer. Martin, ihm geht es gesundheitlich schlecht. Er hat einen ganz schnellen Puls. Ich kam mit dem Zählen überhaupt nicht mehr mit. Kannst du nach ihm sehen? Am besten gehst du hinten raus, durch die Hintertür, bei der Krankenstation und dann durch den Garten. Und vergiss deine Arzttasche nicht!«
»Mei, das hört sich nicht gut an. Ich bin gleich da. Ich verabschiede nur noch den einen Patienten. Er war der Letzte in der Sprechstunde.«
»Dann schicke Erna in die Pause«, schlug Katja vor. »Wenn sie fort ist, komme ich mit Wolfi rüber in die Praxis.«
»Gute Idee«, sagte Martin und legte auf.
Katja eilte zurück in die Küche. Es dauerte nur zwei Minuten, dann verabschiedete sich Erna Schulz, Martins langjährige Sprechstundenhilfe, in die verspätete Mittagspause. Sie schwang sich auf ihr Fahrrad und fuhr davon.
Martin kam in die Küche und öffnete die Wohnzimmertür. »Grüß Gott, Wolfi! Die Luft ist rein. Du siehst wirklich elend aus. Komm mit rüber ins Behandlungszimmer!«
Augenblicke später untersuchte Doktor Martin Engler den Freund gründlich. Er schaute ihn ernst an. »Du zeigst akute Schocksymptome, Wolfi. Dein Puls und dein Blutdruck sind jenseits von Gut und Böse. Lege dich auf die Behandlungsliege! Ich hänge dir eine Kurzinfusion an. Dann geht es dir in einigen Minuten besser. Eine Kurzinfusion wirkt schneller als eine Tablette.«
»Mir ist alles recht, Martin. Ich fühle mich wirklich elend.«
Martin staute das Blut in Wolfis linkem Arm, legte einen Zugang und schloss die Infusion an. Während die klare Flüssigkeit in die Vene lief, tastete er nach dem Puls. »Es schlägt sofort an. Fühlst du dich schon besser?«
»Ja, das Herzrasen lässt nach«, antwortete Wolfi.
»Gut so!« Martin Engler zog einen Stuhl heran und setzte sich zu Wolfi. »So, nun erzähle mal! Was ist passiert?«
Wolfi seufzte. »Chris unterstellt mir, dass ich Moni decke.«
»Wie kommt sie darauf? Sie kann doch nichts wissen«, staunte Martin.
»Davon war ich auch ausgegangen. Aber ich hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht, wie man sagt. Mir sind zwei Leute in die Quere gekommen. Zuerst ist mein Kollege Mario vorbeigekommen. Er dachte, er trifft mich auf der Polizeistation an. Doch ich war in der Mittagspause. So haben wir uns verfehlt. Er hat mit Chris geplaudert und eine Anspielung darauf gemacht, dass ich ihn gebeten hatte, eine Autonummer zu recherchieren. Er ließ durchblicken, dass mir die Fahrerin aufgefallen sei, milde ausgedrückt. Chris ist nicht dumm. Sie hat ihre Schlüsse gezogen.« Wolfi atmete tief durch. »Mario verbringt oft seine freien Tage in Waldkogel. Er ist ein begeisterter Bergliebhaber. Er hat sich im Hotel ›Zum Ochsen‹ einquartiert. Dort wäre er am Abend erreichbar. Ich werde ein ernstes Wort mit ihm reden. Das kannst du mir glauben.«
»Dann hat er also getratscht?«
»Genau! Er hat es sicher nicht böse gemeint. Aber er hat dazu beigetragen, dass ich jetzt in Teufels Küche stecke. Doch das ist nicht alles. Ein Unglück kommt selten allein, Martin. Kaum war Mario gegangen, tauchte Monis Exfreund auf, dieser Arnold Lehmann. Er hatte bei der Polizei in Kirchwalden sein angeblich von Moni gestohlenes Auto abgeholt. Jetzt war er auf der Suche nach Moni. Er hatte erfahren, dass Pfarrer Zandler das Auto gemeldet hatte, das ›Am Bruchweg‹ im Graben stand. Arnold Lehmann sprach dann im Pfarrhaus vor, blitzte aber ab. Er dachte wohl, er käme über Pfarrer Zandler an seine Ex-Freundin heran.«
Die Kurzinfusion war durchgelaufen. Martin entfernte den Zugang. »Drücke eine Weile auf den Einstich, sonst bekommst du eine hässliche blaue Stelle«, sagte er.
Wolfi drückte den Wattepad fest drauf und richtete sich auf.
»Wie fühlst du dich jetzt?«, fragte Martin.
»Besser, viel besser, jedenfalls körperlich. Danke, Martin!«
»Nichts zu danken, Wolfi. Erzähle weiter!«
Wolfi seufzte. »Nachdem Lehmann nicht mit Pfarrer Zandler hatte sprechen können, kam er in die Polizeistation. Er beschwerte sich bei Chris über die Arbeit der Polizei. Chris hatte nun genügend Informationen, um sich ein Bild machen zu können. Als ich aus der Mittagspause zurückkam, ging sie