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Ein Missionarsleben: Hermann Gäbler und die Leipziger Mission in Südindien (1891–1916)
Von Ulrich Gäbler
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Über dieses E-Book
Voll Zuversicht trat Hermann Gäbler in die Leipziger Mission ein und brachte rückhaltlos ein Vierteljahrhundert lang all seine Kraft in diese Lebensarbeit ein, an deren ungebrochenem Erfolg er zuletzt aber Zweifel hatte.
Gäbler blieb stets seiner pietistischen und kleinbäuerlich-dörflichen Herkunft treu. Darauf aufbauend entwickelte er eine eigenständige missionarische Praxis, die er innerhalb des bürgerlichen und lutherisch-konfessionalistischen Milieus der Missionsgesellschaft bewahrte. So verschärfte er die Bedingungen zum Taufempfang. Statt auf der bloßen Kenntnis lutherischer Glaubenslehren zu bestehen, verlangte er die Teilnahme am gottesdienstlichen Leben und die Übernahme von christlicher Sitte und Moral. Im Gegenzug suchte er die missliche Lage der Landbevölkerung durch die Anlage von Brunnen und den Bau von Wegen zu verbessern. Die Missionsleitung schätzte seine Einsatzbereitschaft und tolerierte seine abweichenden Auffassungen, aber Gäbler blieb ein Außenseiter.
Die Biographie zeichnet ein faszinierendes Bild vom täglichen Leben eines Missionars und seiner Familie, zugleich spiegelt sich in ihr die Geschichte der protestantischen Weltmission ebenso wie die der kolonialen Herrschaft in Indien bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs.
[A Missionary Life. Hermann Gäbler and the Leipzig Mission in South India (1891–1916)]
Full of confidence, Hermann Gäbler entered the Leipzig Mission and gave for a quarter of a century his best and unreserved efforts to this life's work, of whose unbroken success he lately doubted. Gäbler always remained faithful to his pietistic and peasant village origins. Building on that, he developed a missionary practice of his own, which he safeguarded within the middle-class Lutheran contexts of the mission. So he introduced stricter conditions for receiving baptism. The knowledge of Lutheran doctrines was not sufficient, he demanded participation in worship life and the acceptance of Christian customs and morals. But he also tried to improve the living conditions of the rural population by building wells and roads. The Mission leaders estimated his commitment and tolerated his dissenting views, but he always remained an outsider. The biography gives a fascinating picture of the daily life of an missionary and his family and the background of Protestant and colonial history in India up to the First World War.
Gäbler blieb stets seiner pietistischen und kleinbäuerlich-dörflichen Herkunft treu. Darauf aufbauend entwickelte er eine eigenständige missionarische Praxis, die er innerhalb des bürgerlichen und lutherisch-konfessionalistischen Milieus der Missionsgesellschaft bewahrte. So verschärfte er die Bedingungen zum Taufempfang. Statt auf der bloßen Kenntnis lutherischer Glaubenslehren zu bestehen, verlangte er die Teilnahme am gottesdienstlichen Leben und die Übernahme von christlicher Sitte und Moral. Im Gegenzug suchte er die missliche Lage der Landbevölkerung durch die Anlage von Brunnen und den Bau von Wegen zu verbessern. Die Missionsleitung schätzte seine Einsatzbereitschaft und tolerierte seine abweichenden Auffassungen, aber Gäbler blieb ein Außenseiter.
Die Biographie zeichnet ein faszinierendes Bild vom täglichen Leben eines Missionars und seiner Familie, zugleich spiegelt sich in ihr die Geschichte der protestantischen Weltmission ebenso wie die der kolonialen Herrschaft in Indien bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs.
[A Missionary Life. Hermann Gäbler and the Leipzig Mission in South India (1891–1916)]
Full of confidence, Hermann Gäbler entered the Leipzig Mission and gave for a quarter of a century his best and unreserved efforts to this life's work, of whose unbroken success he lately doubted. Gäbler always remained faithful to his pietistic and peasant village origins. Building on that, he developed a missionary practice of his own, which he safeguarded within the middle-class Lutheran contexts of the mission. So he introduced stricter conditions for receiving baptism. The knowledge of Lutheran doctrines was not sufficient, he demanded participation in worship life and the acceptance of Christian customs and morals. But he also tried to improve the living conditions of the rural population by building wells and roads. The Mission leaders estimated his commitment and tolerated his dissenting views, but he always remained an outsider. The biography gives a fascinating picture of the daily life of an missionary and his family and the background of Protestant and colonial history in India up to the First World War.
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