Die wittenbergische Nachtigall: Luther im Gedicht
Beschreibung
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Buchvorschau
Die wittenbergische Nachtigall - Evangelische Verlagsanstalt
JOHANNES BLOCK (HG.)
Die wittenbergische
Nachtigall
Luther im Gedicht
J O H A N N E S B L O C K, Dr. theol., Jahrgang 1965, studierte Evangelische Theologie in Bonn, Heidelberg und Zürich. Er ist Pfarrer an der Stadtkirche Wittenberg und Privatdozent für Praktische Theologie an der Universität Leipzig.
Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
© 2013 by Evangelische Verlagsanstalt GmbH · Leipzig
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar.
Gesamtgestaltung: Ulrike Vetter, Leipzig
E-Book-Herstellung:
Zeilenwert GmbH 2017
ISBN 978-3-374-03424-6
www.eva-leipzig.de
Detlev Block zum 80. Geburtstag
Inhaltsverzeichnis
Cover
Titel
Der Autor
Impressum
Widmung
1. Luther im Gedicht. Zur Einführung Johannes Block
2. Luthers Herkunft und Leben im Erzähl-Gedicht
Herkunft Wilhelm Horkel
Die Thesen Wilhelm Horkel
Worms Wilhelm Horkel
3. Luther im Gedicht durch die Jahrhunderte
Die wittenbergische Nachtigall, die man jetzt höret überall Hans Sachs
Dreierlei Glauben Friedrich von Logau
Auf Doktor Martin Luther Daniel Georg Morhof
Die deutsche Bibel Friedrich Gottlieb Klopstock
[Luther] Johann Gottfried Herder
Reformation Johann Gottfried Herder
Dem 31. Oktober 1817 Johann Wolfgang von Goethe
[Hört, ihr Herrn] Johann Wolfgang von Goethe
[Schwere Ketten drückten alle] Friedrich Schiller
Luthers Monolog, eh’ er in die Reichsversammlung geht. Dramatisches Fragment Theodor Körner
Licht und Schatten August H. Hoffmann v. Fallersleben
Kirchenhistorisches August H. Hoffmann v. Fallersleben
Glosse David Friedrich Strauß
Reformation Emanuel Geibel
Reformation Gottfried Keller
[Tritt ein für deines Herzens Meinung] Aus den Sprüchen Nr. 7 Theodor Fontane
Die deutsche Bibel Conrad Ferdinand Meyer
Luther Conrad Ferdinand Meyer
Lutherlied Conrad Ferdinand Meyer
Lutherzelle auf der Wartburg Gerhart Hauptmann
[Ob lutherischer oder päpstlicher Christ] Aus den Sprüchen Nr. 1 Börries von Münchhausen
Was meinte Luther mit dem Apfelbaum? Gottfried Benn
Luther Ludwig Bäte
Kriegschoral Rudolf Otto Wiemer
Anhänglichkeit Heinz Erhardt
Die Wormser Nacht Richard Willy Biesold
gerecht Kurt Marti
Nach 500 Jahren Erich Fried
Martin Luther Inge Meidinger-Geise
Warumb Eva Zeller
Was ich Luther sagen wollte Eva Zeller
Luther und die Lutherin Eva Zeller
Lutherischer Augenblick Detlev Block
Tischrede Kurt Hutterli
Martins Let It Be Wilhelm Bartsch
Bruder Martin (Drei Sätze von Martin Luther) Christian Lehnert
4. Luthers Leben und Tod im Erzähl-Gedicht
Wartburg Wilhelm Horkel
Bauernkrieg Wilhelm Horkel
Tod Wilhelm Horkel
5. Zeittafel zu Martin Luthers Leben Johannes Block
Quellen
Quellennachweise
Weitere Bücher
Luther im Gedicht. Zur Einführung
Johannes Block
Der Ruf und Schall der »wittenbergischen Nachtigall« blieb nicht ohne Resonanz und Widerhall. Die Wirkungsgeschichte Martin Luthers, der Initialfigur der Reformationsbewegung, ist gewaltig. Bereits zu Luthers Lebzeiten finden dessen Thesen, Vorlesungen, Schriften, Predigten, Briefe, Bibelübersetzungen und Tischreden ein breites Echo. Luther verfasst zahlreiche Bücher, die in hohen Auflagen gedruckt werden. Luther ist in aller Munde – in deutschen Landen und darüber hinaus. Nie zuvor und nie danach hat ein deutscher Universitätsprofessor, der Luther zeitlebens blieb, eine derartige Wirkungsgeschichte ausgelöst, die gleichermaßen auf Politik und Kirche, auf Freiheitskampf und Gewissensbildung, auf Sprache und Volksbildung, auf Nationalgefühl und Konfessionsidentität Einfluss genommen hat.
Zu den Momenten einer Wirkungsgeschichte enormen Ausmaßes gehört, dass sich überzeugte Anhänger wie radikale Gegner finden. Luther polarisiert. Die Äußerungen über seine Person und sein Werk sind Legion. ¹ Sie enthalten Belobigung und Verteufelung, Heroisierung und Ächtung, Bewunderung und Befremden. Zuweilen reiben sich Bewunderung und Befremden wie zwei Seelen in einer Brust. Eine klassisch gewordene Äußerung findet sich bei Thomas Mann:
Martin Luther […] ich liebe ihn nicht, das gestehe ich ganz offen. Das Deutsche in Reinkultur, das Separatistisch-Antirömische, Anti-Europäische befremdet und ängstigt mich, auch wenn es als evangelische Freiheit und geistige Emanzipation erscheint, und das spezifisch Lutherische, das Cholerisch-Grobianische, das Schimpfen, Speien und Wüten, das fürchterlich Robuste, verbunden mit zarter Gemütstiefe und dem massivsten Aberglauben an Dämonen, Incubi und Kielkröpfe, erregt meine instinktive Abneigung. Ich hätte nicht Luthers Tischgast sein mögen, ich hätte mich wahrscheinlich bei ihm wie im trauten Heim eines Ogers gefühlt und bin überzeugt, daß ich mit Leo X., Giovanni de Medici, dem freundlichen Humanisten, den Luther ›des Teufels Sau, der Babst‹ nannte, viel besser ausgekommen wäre. […]
Nichts gegen die Größe Luthers! Er hat nicht nur durch seine gewaltige Bibelübersetzung die deutsche Sprache erst recht geschaffen, die Goethe und Nietzsche dann zur Vollendung führten, er hat auch durch die Sprengung der scholastischen Fesseln und die Erneuerung des Gewissens der Freiheit der Forschung, der Kritik, der philosophischen Spekulation gewaltigen Vorschub geleistet. Indem er die Unmittelbarkeit des Verhältnisses des Menschen zu seinem Gott