Dr. Norden Extra 8 – Arztroman: Mut zum Weiterleben
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Antonia stand in der Küche am Herd, als ihre Tochter Laura hereingestürmt kam. "Es gibt Pfannkuchen, ich hab's gerochen", sagte sie. "Es gibt Kaiserschmarr'n, der Teig war zu dünn", seufzte Antonia. "Du kannst eben nicht so gut kochen wie Omi", stellte Laura fest. "Koste doch erst, wie es schmeckt. Ich habe dir schon einen Teller hingestellt. Pflaumenkompott ist in der Schüssel." "Hab' ich schon gesehen." Laura setzte sich an den Küchentisch und begann zu essen. "Schmeckt tatsächlich gut, richtig prima. Kann ich noch mehr haben?" Antonia war schon sehr erhitzt, denn auch draußen war es warm. Sie blies sich eine vorwitzige Haarsträhne aus der Stirn. "Es ist noch genug da", sagte sie. "Du hast lange für den Heimweg gebraucht. Wo ist dein Schulranzen?"
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Familie Dr. Norden
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Buchvorschau
Dr. Norden Extra 8 – Arztroman - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Extra
– 8 –
Mut zum Weiterleben
Patricia Vandenberg
Antonia stand in der Küche am Herd, als ihre Tochter Laura hereingestürmt kam.
»Es gibt Pfannkuchen, ich hab’s gerochen«, sagte sie.
»Es gibt Kaiserschmarr’n, der Teig war zu dünn«, seufzte Antonia.
»Du kannst eben nicht so gut kochen wie Omi«, stellte Laura fest.
»Koste doch erst, wie es schmeckt. Ich habe dir schon einen Teller hingestellt. Pflaumenkompott ist in der Schüssel.«
»Hab’ ich schon gesehen.« Laura setzte sich an den Küchentisch und begann zu essen. »Schmeckt tatsächlich gut, richtig prima. Kann ich noch mehr haben?«
Antonia war schon sehr erhitzt, denn auch draußen war es warm. Sie blies sich eine vorwitzige Haarsträhne aus der Stirn.
»Es ist noch genug da«, sagte sie. »Du hast lange für den Heimweg gebraucht. Wo ist dein Schulranzen?«
»Auf der Terrasse. Ich habe nach nebenan geguckt. Sie sind eingezogen. Der junge Doktor ist sehr nett und auch hübsch«
»Ich denke, es soll ein alter Doktor sein, der sich zur Ruhe gesetzt hat«, sagte Antonia erstaunt.
»Ich habe nur den jungen hübschen Doktor gesehen. Er gefällt mir.«
Laura ging das erste Jahr zur Schule, aber sie hatte schon ihre eigene Lebensanschauung. Sie erwartete jetzt, daß Antonia neugierige Fragen stellen würde, aber sie wurde enttäuscht.
Laura aß noch eine ganze Portion Pflaumenkompott, was sie aber nicht hinderte, munter weiterzureden.
»Es ist auch eine hübsche Frau Doktor da, und sie haben einen kleinen Sohn. Jona heißt er, komisch, gell, hab’ ich noch nie gehört. Mag so drei oder vier Jahre sein, und man kann mit ihm reden.«
Wenn Laura in Fahrt war, redete sie ohne Punkt und Komma. Antonia war nicht in der Stimmung, ihr Einhalt zu gebieten.
»Du bist den neuen Nachbarn wohl gleich richtig auf die Nerven gefallen«, meinte sie nur.
»Bin ich nicht«, sagte Laura beleidigt. »Sie waren sehr nett, habe ich doch schon gesagt. Mit dir ist wirklich nichts anzufangen, seit Omi zur Kur ist. Fahren wir Pfingsten zu ihr?«
»Nein, dazu haben wir kein Geld.«
»Wieso denn nicht? Sind wir arm? Die Armut greift nämlich um sich, hat unsere Lehrerin auch gesagt.«
»Das Dach muß gedeckt werden, und einen neuen Anstrich braucht das Haus auch. Das ist teuer«, erklärte Antonia.
»Weil das nebenan so hübsch geworden ist? Nimm doch mein Sparbuch, Mami.« So war Laura, und Antonia war gerührt.
»Das fehlte noch, Schätzchen«, sagte sie weich. »Möchtest du noch was essen?«
»Iß du lieber, sonst kommst du noch ganz vom Fleisch. Hat Penny eigentlich schon Futter gekriegt?«
»Liebe Güte, das hatte ich ganz vergessen! Wo steckt sie denn überhaupt?«
»Sie sitzt auf der Garage und schaut zu, was drüben passiert. Ich gebe ihr schon Futter, Mami. Ist dir vielleicht nicht gut, du bist so blaß?«
»Mir ist nur heiß«, erwiderte Antonia.
Sie dachte beklommen an den Brief, der in ihrer Rocktasche geknistert hatte, als sie das Taschentuch herausholen wollte. Es war ein amtliches Schreiben, dessen Empfang sie extra hatte bestätigen müssen. Hoffentlich ist das nicht wieder eine Geldforderung für irgend etwas, dachte sie beklommen.
Sie wollte ihn erst öffnen, wenn Laura nicht hereinplatzen konnte, denn die hörte manchmal wirklich das Gras wachsen und hörte dann nicht auf, Fragen zu stellen.
Antonia wußte, womit sie ihre Tochter für eine Zeit verscheuchen konnte. »Ich habe noch gar nicht gefragt, wie es in der Schule war«, sagte sie.
»Es langweilt schrecklich, Mami. Ich kann doch nichts dafür, wenn andere so schwer kapieren. Es ist blöd, wenn man so lange stillsitzen muß.«
Sie war fünfeinhalb gewesen, als sie eingeschult worden war, aber den meisten anderen voraus. Antonia unterstützte das keineswegs, aber Laura verstand es nicht, daß die anderen Kinder sich so schwer taten. Sie bildete sich auf ihre schnelle Auffassungsgabe nichts ein. Sie war ein unbeschwertes Kind, trotz ihrer überdurchschnittlichen Intelligenz und war ausgesprochen witzig und schlagfertig.
Das hatten die neuen Nachbarn auch bald bemerkt. Laura hatte die Katze gefüttert und stand nun am Zaun. Der Möbelwagen war leer, und die Packer machten Brotzeit.
Die hübsche junge Frau lächelte Laura zu. »Wenn du willst, kannst du mit Jona spielen. Er möchte es sehr gern.«
»Nerv’ ich auch nicht? Das mag meine Mami nämlich nicht. Man darf Nachbarn nicht verärgern.«
»Du nervst überhaupt nicht. Es geht hier nur alles noch drunter und drüber.«
»Das ist beim Hausputz auch so. Bei uns muß das Dach gerichtet werden, und einen neuen Anstrich brauchen wir auch. Wenn es nicht so teuer wäre, könnten wir Omi besuchen, sie ist nämlich zur Kur. Sie heißt Harms, wir heißen leider Cassedy.«
»Warum denn leider?« fragte Sissi Heyman verwundert.
»Weil Mami lieber wieder Harms heißen würde, aber das wollen Sie sicher gar nicht wissen. Ich rede mal wieder zuviel.«
Sissi fand es ganz interessant, so schon etwas von den Nachbarn zu erfahren. Sie hatte auch leichte Schwierigkeiten mit dem Namen Heyman, weil ihre Ehe schon nach kurzer Zeit in die Brüche gegangen war. Deshalb lebte sie jetzt bei ihrem Vater und ihrem Bruder Maximilian. Aber das wollte sie der kleinen Laura doch nicht gleich auf die Nase binden. Außerdem wurde schon nach ihr gerufen.
»Es wäre wirklich lieb, wenn du eine Weile mit Jona spielen würdest«, sagte sie.
»Mache ich gern. Kann er auch mit zu uns kommen?«
»Wenn es nicht lästig ist?«
»Wir können ja im Garten sein. Komm, Jona.«
*
Antonia saß in dem kleinen Raum, der nur ihr gehörte. Es war ihr Kabäuserl, das auch Laura zu respektieren hatte. Hier stand ihr Schreibtisch mit der Maschine, die Regale mit den Büchern, mit denen das Kind noch nichts anfangen konnte.
Laura wußte, daß ihre Mami ungestört sein wollte, wenn sie sich dahin zurückzog. Aber sie sagte ihr Bescheid, daß sie mit Jona spielen wolle.
»Ist schon gut«, sagte Antonia geistesabwesend, denn sie hatte gerade den Brief aufgeschlitzt, der von einem Notar kam. Ein zweites Schreiben in englischer Sprache befand sich auch in dem Umschlag. Und während Antonia las, begriff sie endlich, wie wichtig dieses Schreiben für sie und Laura war. Es wurde ihr mitgeteilt, daß ihr geschiedener Ehemann Jeremy Cassedy am zweiten Mai tödlich verunglückt sei, und sein Vater Robert Cassedy drei Wochen später einem langen Leiden erlag. Da keine anderen Erben vorhanden wären, würde das gesamte Vermögen an den einzigen direkten Nachkommen fallen, nämlich an Laura Cassedy.
Antonia Cassedy, geborene Harms, sei als Vormund von Laura aufgefordert, sich mit dem Notar Dr. Bernstein in Verbindung zu setzen, der als deutscher Treuhänder bestimmt worden sei.
Antonia fuhr sich über die Augen. Sie konnte