Adel schützt vor Lüge nicht: Der kleine Fürst 271 – Adelsroman
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"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Wir müssen die kurze Zeit, die uns noch bleibt, nutzen«, sagte Tom Braun und prostete seinem Freund Maximilian von Rospoth mit einem Glas Wein zu. »Um die Häuser ziehen, schöne Frauen abschleppen, zu wenig schlafen, zu viel trinken – noch einmal jung sein. Bald beginnt der Ernst des Lebens, dann haben wir nichts mehr zu lachen. Dieses sind unsere letzten Tage in Freiheit, Mann!« »Übertreib nicht immer so, Tom! Es fängt ein neuer Lebensabschnitt an, das ist alles. Wir werden nicht eingekerkert.« Sie waren fertig mit ihrem Studium, bald würde ihre Referendariatszeit beginnen, am selben Gymnasium in Freiburg. Tom würde Mathematik und Physik unterrichten, Maximilian Deutsch und Geschichte. »Na, ich weiß nicht, wir werden ertrinken in Arbeit, so viel steht fest. Man muss schließlich alles wissen, wenn man vor einer Klasse steht. Du kannst deinen Schülern du nicht sagen: 'Ach, das weiß ich jetzt gerade leider nicht – dann hast du schon verloren, die machen dich fertig. Also müssen wir ständig unsere Wissenslücken stopfen, und das bedeutet, wir werden immer über unseren Büchern oder vor dem Computer sitzen und …« »… nie mehr das Sonnenlicht sehen?«, fragte Maximilian spöttisch. »War es das, was du sagen wolltest?« »Ganz genau! Du brauchst gar nicht so zu grinsen, das ist mein voller Ernst. Wir werden ganz schön in Stress geraten, das sagt dir im Übrigen jeder, der das schon hinter sich hat.
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Adel schützt vor Lüge nicht - Viola Maybach
Der kleine Fürst
– 271 –
Adel schützt vor Lüge nicht
Maximilian muss eine schwierige Entscheidung treffen
Viola Maybach
»Wir müssen die kurze Zeit, die uns noch bleibt, nutzen«, sagte Tom Braun und prostete seinem Freund Maximilian von Rospoth mit einem Glas Wein zu. »Um die Häuser ziehen, schöne Frauen abschleppen, zu wenig schlafen, zu viel trinken – noch einmal jung sein. Bald beginnt der Ernst des Lebens, dann haben wir nichts mehr zu lachen. Dieses sind unsere letzten Tage in Freiheit, Mann!«
»Übertreib nicht immer so, Tom! Es fängt ein neuer Lebensabschnitt an, das ist alles. Wir werden nicht eingekerkert.«
Sie waren fertig mit ihrem Studium, bald würde ihre Referendariatszeit beginnen, am selben Gymnasium in Freiburg. Tom würde Mathematik und Physik unterrichten, Maximilian Deutsch und Geschichte.
»Na, ich weiß nicht, wir werden ertrinken in Arbeit, so viel steht fest. Man muss schließlich alles wissen, wenn man vor einer Klasse steht. Du kannst deinen Schülern du nicht sagen: ‚Ach, das weiß ich jetzt gerade leider nicht – dann hast du schon verloren, die machen dich fertig. Also müssen wir ständig unsere Wissenslücken stopfen, und das bedeutet, wir werden immer über unseren Büchern oder vor dem Computer sitzen und …«
»… nie mehr das Sonnenlicht sehen?«, fragte Maximilian spöttisch. »War es das, was du sagen wolltest?«
»Ganz genau! Du brauchst gar nicht so zu grinsen, das ist mein voller Ernst. Wir werden ganz schön in Stress geraten, das sagt dir im Übrigen jeder, der das schon hinter sich hat. Das Referendariat ist eine harte Zeit, weil die Schüler erst einmal herausfinden wollen, wie weit sie bei dir gehen können. Du musst dir ihren Respekt erarbeiten, sie nehmen dir jede Unsicherheit, jeden noch so kleinen Fehler übel und bestrafen dich gnadenlos.«
Maximilian betrachtete seinen Freund nachdenklich. So kannte er Tom nicht. Normalerweise war er immer für einen Spaß zu haben, er ließ sich nur selten die Laune verderben, und zum Grübeln neigte er sonst auch nicht. Er hatte schöne blaue Augen und ein lustiges rundes, angenehm anzusehendes Gesicht mit vielen Sommersprossen. Wie üblich hatten sich seine dichten dunkelroten Haare erfolgreich jeglichen Bemühungen, sie in eine ordentliche Form zu bringen, widersetzt. Er war ein Mensch, den man sofort mochte, und zweifellos würde es auch seinen zukünftigen Schülerinnen und Schülern so ergehen. »Was ist los mit dir?«, fragte er. »Du meinst das ernst, oder?«
»Na ja, halb ernst zumindest. Ich hatte letzte Nacht einen blöden Traum. Da stand ich vor einer Klasse, und die haben gemacht, was sie wollten: geschrien, gelacht, sich geprügelt, und sie sind über Tische und Bänke gesprungen. Ich habe verzweifelt versucht, für Ruhe und Ordnung zu sorgen, sie haben mich nicht einmal gehört. Plötzlich kam die Direktorin herein, und es wurde ganz still, auf einen Schlag. Sie hat mich mitleidig angesehen und gesagt, dass aus mir nie ein anständiger Lehrer wird. Da haben alle Schüler Beifall geklatscht – und ich bin aufgewacht.«
»Es ist doch normal, dass wir Angst haben vor dem ersten Schultag«, sagte Maximilian. »Mir ist auch mulmig, wenn ich daran denke, aber wir stehen ja nicht das erste Mal vor einer Klasse. Im Praktikum ist es bei uns beiden ganz gut gelaufen. Außerdem sind wir Anfänger, das Referendariat ist noch Teil unserer Ausbildung. Also dürfen wir uns Fehler noch erlauben. Wir machen bestimmt welche, aber wir lernen auch daraus. Ich schätze mal, dass niemand als begnadeter Lehrer auf die Welt kommt.«
»Aber wenn man es nicht schafft, für Disziplin zu sorgen? Was macht man dann? Eine Freundin meiner Schwester hat während des Referendariats aufgegeben, weil sie am Schluss richtig Angst vor den Schülern hatte.«
»Dann war sie wahrscheinlich von vornherein nicht geeignet für den Job. Wir beide haben keine Angst, uns ist nur mulmig, weil alles neu ist und man noch nicht weiß, wie man mit bestimmten Situationen umgehen soll. Aber das lernen wir schließlich.« Maximilian schüttelte den Kopf. »Dass du dich von einem Traum so aus dem Gleichgewicht bringen lassen würdest, passt nicht zu dir. Du lässt dich doch sonst nicht so schnell bange machen.«
Tom seufzte dramatisch. »Es war ein sehr lebensnaher Traum, und er hat sich nach dem Aufwachen leider nicht sofort in Luft aufgelöst. Ich weiß noch jede Einzelheit, deshalb kommt es mir beinahe so vor, als hätte ich diese Szene tatsächlich erlebt.«
»Hast du aber nicht. Und solltest du sie erleben, wirst du mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen darüber reden, und sie werden dir sagen, wie man am besten damit umgeht. Die lassen uns schon nicht allein.«
»Du hast gut reden«, murrte Tom. »Du bist groß und schlank und wirkst sogar in Jeans irgendwie elegant. Ich möchte mal wissen, wie du das machst. Größe jedenfalls flößt schon mal Respekt ein, während ich gerade mal einen Meter fünfundsiebzig groß bin und aufpassen muss, dass ich mein Gewicht einigermaßen halte.«
»Du kannst noch so groß sein und elegant wirken: Wenn du fachlich nichts drauf hast, ist es mit dem Respekt schnell vorbei«, stellte Maximilian fest.
»Da ist was dran«, gab Tom zu. »Trotzdem wäre ich zumindest an unserem ersten Schultag lieber groß, schlank, blond und elegant. Das würde mir mehr innere Sicherheit verleihen.«
Ihre Blicke begegneten sich, im nächsten Moment fingen sie gleichzeitig schallend an zu lachen, und damit war Toms Anflug von Melancholie vorüber.
»Trotzdem ist es schade, dass du morgen zu deinen Eltern nach Sternberg fahren willst«, fuhr er fort. »Ich hätte es schön gefunden, hier noch weiter mit dir abzuhängen und dir zu erzählen, wie ich mich vor dem ersten Schultag grusele.«
»Wenn ich zurückkomme, haben wir immer noch genügend Zeit zum Abhängen, bis der Stress losgeht. Ich fahre lieber jetzt. Es kann ja immerhin sein, dass du Recht hast und wir in Arbeit ertrinken.«
»Meine Eltern würden mich auch gern mal wiedersehen, meine Mutter sagt mir das bei jedem Telefongespräch«, murmelte Tom. »Aber bis St.-Peter-Ording ist es einfach zu weit.«
»Ich habe mich nicht angekündigt, es wird ein Überraschungsbesuch.«
»Und wenn sie nicht zu Hause sind?«
»Sind sie aber, ich habe natürlich beiläufig nachgefragt.«
Sie bestellten noch einen Wein – und dann noch einen. Als sie sich schließlich voneinander trennten, waren sie nicht mehr ganz nüchtern, aber sehr zufrieden mit dem Verlauf des Abends. Irgendwie, dachte Maximilian ein wenig verschwommen, hatte Tom natürlich schon Recht: Ein Lebensabschnitt war zu Ende, etwas Neues begann. Und dieses Neue hatte vermutlich tatsächlich etwas mit dem Ernst des Lebens zu tun.
*
Baronin Sofia von Kant hatte es eigentlich eilig, aber als sie die Skulptur im Schaufenster einer Galerie entdeckte, blieb sie unwillkürlich stehen: Es war ein glänzender weißer Block, scheinbar nur wenig bearbeitet, dennoch war unschwer ein Eisbär zu erkennen, obwohl die Konturen nur angedeutet waren. Neugierig trat sie näher, um den Namen des Künstlers zu lesen. ‚Mark Römer, stand dort. Und tatsächlich, die Skulptur hieß: ‚Eisbär.
Sie bewunderte die Arbeit eine ganze Weile. Bildhauerei war nicht das Gebiet, auf dem sie sich gut