Tage der Angst: Chefarzt Dr. Norden 1168 – Arztroman
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So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!
Dr. Christina Rohde zog ihren OP-Kittel aus und warf ihn in den Wäscheständer. Erschöpft ging sie zu den Waschbecken hinüber, die in einer langen Reihe an der gegenüberliegenden Wand angebracht waren. Sie hatte den ganzen Tag im Saal gestanden und operiert. Der Rücken tat ihr weh, und ihre Füße spürte sie kaum noch. Die Sehnsucht nach einer ausgiebigen Pause war in der letzten Stunde immer größer geworden. »Bist du endlich fertig?« Sarah Buchner, die an der Behnisch-Klinik als Gynäkologin arbeitete, kam in den Waschraum. »Ja, für heute reicht's. Seit acht stand ich ununterbrochen am Tisch.« »Hast du noch nicht mal zu Mittag gegessen?« »Klar, wenn du mit Mittag meine trockne Stulle meinst, die ich mir zwischendurch gegönnt habe.« »Du Ärmste. Da hatte ich es heute ausgesprochen gut. Eine Sectio vormittags und eine am Nachmittag.« Sarahs Augen leuchteten begeistert, und Christina konnte ihr das nicht verdenken. Eine Sectio, also ein Kaiserschnitt, war immer etwas Besonderes. Auch wenn der Anlass dafür mitunter sehr dramatisch war, gelang es niemanden, seine Rührung zu verbergen, wenn das Baby den schützenden Schoß verließ und mit seinem ersten Schrei die Welt begrüßte. »Junge oder Mädchen?«, fragte Christina lächelnd und wünschte sich, sie wäre dabei gewesen.
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Tage der Angst - Jenny Pergelt
Chefarzt Dr. Norden
– 1168 –
Tage der Angst
Doch uns bleibt die Hoffnung
Jenny Pergelt
Dr. Christina Rohde zog ihren OP-Kittel aus und warf ihn in den Wäscheständer. Erschöpft ging sie zu den Waschbecken hinüber, die in einer langen Reihe an der gegenüberliegenden Wand angebracht waren. Sie hatte den ganzen Tag im Saal gestanden und operiert. Der Rücken tat ihr weh, und ihre Füße spürte sie kaum noch. Die Sehnsucht nach einer ausgiebigen Pause war in der letzten Stunde immer größer geworden.
»Bist du endlich fertig?« Sarah Buchner, die an der Behnisch-Klinik als Gynäkologin arbeitete, kam in den Waschraum.
»Ja, für heute reicht’s. Seit acht stand ich ununterbrochen am Tisch.«
»Hast du noch nicht mal zu Mittag gegessen?«
»Klar, wenn du mit Mittag meine trockne Stulle meinst, die ich mir zwischendurch gegönnt habe.«
»Du Ärmste. Da hatte ich es heute ausgesprochen gut. Eine Sectio vormittags und eine am Nachmittag.« Sarahs Augen leuchteten begeistert, und Christina konnte ihr das nicht verdenken. Eine Sectio, also ein Kaiserschnitt, war immer etwas Besonderes. Auch wenn der Anlass dafür mitunter sehr dramatisch war, gelang es niemanden, seine Rührung zu verbergen, wenn das Baby den schützenden Schoß verließ und mit seinem ersten Schrei die Welt begrüßte.
»Junge oder Mädchen?«, fragte Christina lächelnd und wünschte sich, sie wäre dabei gewesen.
»Beides. Erst ein strammer Achtpfünder und vorhin eine zierliche Kleine, die es gerade mal auf die Hälfte brachte.«
»Und du warst bei ihren allerersten Atemzügen dabei. Du bist wirklich zu beneiden, Sarah.«
»Ich weiß«, kam es mit einem strahlenden Lächeln zurück.
Christina trocknete sich die Hände ab und nahm die OP-Mütze runter. Sie verzog missbilligend den Mund, als sie sich im Spiegel betrachtete. Das schokoladenbraune Haar hatte das stundenlange Ausharren unter der eng sitzenden Mütze nicht gut vertragen. Von seinem seidigen Glanz war nichts mehr übrig, stattdessen wirkte es verschwitzt und strähnig. Unwillig löste Christina das Zopfgummi und fuhr mit den Fingern durch das Haar, um es ein wenig in Form zu bringen. Ihre Kollegin tat es ihr gleich, obwohl sie es nicht nötig hatte. Sarahs blonde Mähne floss in weichen, sanften Wellen über ihre Schultern.
»Wie machst du das nur?«, fragte Christina. »Deine Haare sehen immer so aus, als wärst du gerade vom Friseur gekommen. Ich dagegen …«
»Im Gegensatz zu dir habe ich meine Mütze keine Stunde getragen. Glaub mir, ich sehe nicht besser aus als du, wenn ich so einen OP-Marathon hinter mir habe.« Sarah trocknete sich die Hände ab. »Hast du Zeit für einen Kaffee? Dann könnte ich dir von den Babys berichten, oder wir machen einen kleinen Ausflug auf die Neugeborenenstation, um sie uns anzusehen.«
»Klingt äußerst verlockend, aber heute kann ich leider nicht. Ich ziehe mich nur um und gehe dann sofort zum Chef. In fünf Minuten habe ich einen Termin bei ihm.«
Sarah sah erstaunt auf. »Warum?«
»Keine Ahnung. Er hatte darum gebeten. Seitdem überlege ich, ob ich irgendetwas ausgefressen habe.«
Es klang nicht so, als würde sie sich deswegen ernsthaft Sorgen machen, und auch Sarah konnte über diese Vorstellung nur lachen. »Gerade du? Norden ist froh, dass er dich hat. Du schiebst hier die meisten Überstunden oder Extra-Dienste und gehörst zu den besten Chirurgen.«
Das sagte Sarah nicht, um Christina zu schmeicheln. Es war schlichtweg eine Tatsache, die jedem Mitarbeiter der Behnisch-Klinik bekannt war. Christina galt als einsatzbereit, pflichtbewusst und als begnadete Chirurgin.
Mit Anfang dreißig waren sie und Sarah Buchner im gleichen Alter. Sie liebten beide ihre Arbeit und gingen voll in ihr auf. Für einen Partner oder gar eine eigene Familie blieb da keine Zeit. Davon war Christina jedenfalls fest überzeugt, auch wenn es Kollegen gab, die beides – Beruf und Familie – auf die Reihe bekamen. Und manchmal überlegte sie, wie es wohl wäre, nach einem langen, harten Tag in der Klinik heimzukommen und von einem Menschen erwartet zu werden, dem sie wichtig war. Der sie fragte, wie ihr Tag war, der ihr geduldig zuhörte oder sie einfach mal in den Arm nahm.
Als Christina Rohde fünf Minuten später das Büro von Dr. Daniel Norden betrat, hätte sie am liebsten auf dem Absatz kehrtgemacht. Dr. Erik Berger, der griesgrämige und ungehobelte Leiter der Notfallambulanz, wartete dort bereits ungeduldig.
»Wird ja auch Zeit«, knurrte er, als Christina auf dem Stuhl neben ihm Platz nahm.
»Ja, ich freu mich ebenfalls, Sie zu sehen, Herr Kollege«, gab Christina zuckersüß zurück. »Wenn ich gewusst hätte, dass Sie auch hier sind, hätte ich mich natürlich noch mehr beeilt, aus dem OP zu kommen.«
Ein lautes Räuspern von Daniel Norden verhinderte Bergers nächsten Kommentar, der sicher nicht freundlich ausgefallen wäre. Das lag nicht nur daran, dass Dr. Berger an sich kein netter Mensch war. Nein, die Abneigung, die er gegenüber Christina Rohde ganz offen zur Schau trug, ging tiefer – und war eindeutig beidseitig. Sie mochte ihn nicht und verstand nicht, dass der Chef ihm sein schlechtes Benehmen immer wieder durchgehen ließ und ihm nicht häufiger die Leviten las. An Gründen dafür mangelte es ganz sicher nicht.
»Ich freue mich, dass Sie so kurzfristig die Zeit gefunden haben herzukommen«, begann Daniel Norden. »Ich weiß, dass Sie viel zu tun haben, deshalb werde ich gleich zum Punkt kommen und mich kurzfassen.« Daniel sah in die erwartungsvollen Gesichter seiner Mitarbeiter. Noch war er sich nicht sicher, wie sie mit dem, was er ihnen zu sagen hatte, umgehen würden. »In allen Abteilungen ist genau festgelegt, wer den Bereichsleiter bei Ausfall zu vertreten hat – außer in der Notaufnahme. Als Sie, Herr Berger, vor einiger Zeit wegen Urlaub und Krankheit ausfielen, war ich sehr froh, dass Frau Rohde Ihre Aufgaben übernehmen konnte. Sie ist ja nicht nur Chirurgin, sondern besitzt auch eine Zusatzausbildung in Notfallmedizin. Deshalb ist es nur naheliegend, dass Frau Rohde ab sofort als Ihre ständige Vertretung eingesetzt wird.«
»Was soll das plötzlich?«, schnappte Berger. »Bisher ging es doch auch immer so!«
»Deswegen muss es ja nicht so bleiben«, erwiderte Daniel geduldig. Auf Bergers Widerspruch war er gefasst gewesen. Er kannte seinen genialen, aber bärbeißigen Notfallmediziner gut genug, um zu wissen, dass sich Berger nicht einfach widerspruchslos in alles fügte. Bisher war Erik Berger der alleinige Herr über sein kleines Reich gewesen – und nahezu unersetzbar. Sein krankheitsbedingter Ausfall vor einigen Monaten hätte für die Aufnahme große Schwierigkeiten bedeuten können, wäre Christina Rohde nicht für ihn eingesprungen. Dank ihr war der Betrieb ohne nennenswerte Probleme weitergelaufen.
»Sie werden mir sicher zustimmen, Herr Berger, dass es unvernünftig und unverantwortlich wäre, wenn wir uns nicht ausreichend auf mögliche Notsituationen vorbereiten würden. Wir müssen auch in Ihrer Abteilung verbindliche Regeln und Strukturen haben, die eine ordnungsgemäße Arbeit jederzeit gewährleisten. Dazu gehört auch, dass eine feste