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Die Eroberung des Cowboys: Meier Ranch Brüder, #3
Die Eroberung des Cowboys: Meier Ranch Brüder, #3
Die Eroberung des Cowboys: Meier Ranch Brüder, #3
Ebook201 pages2 hours

Die Eroberung des Cowboys: Meier Ranch Brüder, #3

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Ein Rodeo-Star, der so wild wie ein Bulle ist ...

 

Rodeo-Reiter Chase Meier hat genug von harten Stürzen, wilden Frauen, Ruhm und Reichtum. Er ist bereit, einen neuen Traum zu finden, und auf seiner Familienranch zu sein, hat ihn immer schon geerdet. Als er für seine Geschäftspartner eine Destillerie in Close Call eröffnen soll, ist er zu allem bereit. Nur eine Frau stellt sich ihm in den Weg – die brave, anständige Bürgermeisterin seiner texanischen Heimatstadt. Bei der ruhigen und kultivierten Gretchen de Havilland ist kein rotes Haar auf ihrem bezaubernden Kopf fehl am Platz, aber nicht einmal ihre hinreißend distanzierte Art kann Chase abschrecken. Er will etwas aus seiner Stadt machen und all seinen Charme einsetzen, um dieses Ziel zu erreichen.

 

... und die Frau, die ihn zähmt.

 

Bürgermeisterin Gretchen de Havilland hat ihre berufliche Karriere bereits geplant. Noch ein paar Jahre in der Lokalpolitik, dann will sie ihren Traum verwirklichen und Generalstaatsanwältin werden. Sie hofft, Close Call, Texas als den perfekten Ort zur Familiengründung etablieren zu können, und ihre Vision beinhaltet definitiv keine Destillerie an der Hauptstraße. Der selbstbewusste, waghalsige Chase Meier mag daran gewöhnt sein, seinen Willen zu bekommen, aber wenn er denkt, dass Gretchen sich von seinen widerspenstigen Haaren, seinen straffen Muskeln und seinem sexy Grinsen beeinflussen lässt, wird er sich wundern.

 

Der stolze Cowboy muss den Stadtrat dazu bringen, ihm eine Gewerbeerlaubnis zu erteilen, um seine Destillerie eröffnen zu können, aber die Bürgermeisterin ist fest entschlossen, ihre politische Agenda weiterzuverfolgen. Beide wollen Close Call helfen, aber können sie ihre Differenzen beilegen und eine Zukunft für die Stadt und füreinander schaffen?

LanguageDeutsch
Release dateDec 22, 2020
ISBN9781393336044
Die Eroberung des Cowboys: Meier Ranch Brüder, #3

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    Book preview

    Die Eroberung des Cowboys - Leslie North

    1

    Seit einer ganzen Reihe von Monaten – Gretchen de Havilland hatte keine genauen Zahlen, aber es mussten fast zwei Jahre sein, weil sie ungefähr zu der Zeit damit angefangen hatte, als sie die jüngste und einzige Bürgermeisterin wurde, die Close Call, Texas mit seinen 2.122 Einwohnern je gehabt hatte – trank sie ihren Morgen-Kaffee bei Cake My Day . Nicht, weil er besonders gut war – er roch nach leicht angebrannten Bohnen und war gleichzeitig irgendwie fad, wenn nicht Zucker und Sahne mit Vanillearoma zugegeben wurden – sondern weil er eine Ausrede war, den von Clint Eastwood inspirierten, High Plains Sifter genannten Donut mit Himbeerfüllung und jeder Menge Puderzucker zu ihrer Bestellung hinzuzufügen. Und weil die Bäckerei so etwas wie die Anlaufstelle der örtlichen Steuerzahler war – geschätzt von denen, die mit der Sonne aufstanden, den Tag mit Elan in Angriff nahmen und genug Geld hatten, um sich fantasievolle Donut-Kreationen leisten zu können. Kein Politiker, der diese Bezeichnung verdiente, würde seine politischen Entscheidungen basierend auf Wählern treffen, die das Gritty Somewhere oder die Starlite Motor Lodge frequentierten.

    An diesem regnerischen Morgen Anfang April wollte Gretchen jedoch einfach nur fünf Minuten unsichtbar sein. Vielleicht auch zehn, höchstens.

    Sie fühlte sich überhaupt nicht wie eine Führungspersönlichkeit. Mit ihrem unter der hohen Luftfeuchtigkeit leidenden Haar, einer schlimmen Neigung, die Nacht mit der Arbeit an Budgettabellen durchzumachen, und keiner Aussicht, die Hauptorganisatorin der in einem Monat stattfindenden Feierlichkeiten zum 150-jährigen Stadtjubiläum ersetzen zu können, wollte sie – nur für fünf Minuten – dass all das die Verantwortung eines anderen war. Nicht, dass sie es nicht liebte, Bürgermeisterin zu sein. Das tat sie. Aber selbst Ruth Bader Ginsburg wollte an manchen Tagen nicht Ruth Bader Ginsburg sein.

    Sie griff nach der Close Caller Times, schlug Agnes’ Beratungskolumne auf und versenkte ihre Zähne in die glückselige, weiche und absurd pudrige Dekadenz, die ihr Morgen-Donut war. Die zuckerhaltige Himbeergelee-Portion füllte nicht das Epizentrum des Gebäcks, sondern löste einen Zuckerrausch an ihren Mundwinkeln aus. Die Kohlenhydratladung drängte sich in ihren Mund, während sie sich nach einer Serviette umdrehte.

    Und keine fand.

    Neben ihrem Tisch, der einen erstklassigen Blick auf die Straße bot und auf dem angesichts der Regelmäßigkeit, mit der sie dort saß, genauso gut das Wort Bürgermeisterin hätte eingraviert sein können, betrat ein Mann ihren persönlichen Bereich.

    Denim.

    Groß.

    Meine Güte, das war eine gewaltige Gürtelschnalle.

    Ihre Hand versuchte, den Klecks Himbeergelee zu verbergen, der von ihren Lippen zu tropfen drohte.

    „Hier." Er hielt hier eine Papierserviette hin.

    Sie nahm sie von ihm entgegen und konnte keinen Blickkontakt herstellen, bis das Gelee verschwunden war und sie Wörter um den klebrigen Teig herum bilden konnte. Sie schluckte und der Bissen verschwand aus ihrem Mund, ließ aber jede Menge Puderzucker auf ihren Lippen zurück.

    Gretchen blickte auf – eine ernste Herausforderung angesichts der blendenden, tellergroßen goldenen und silbernen Gürtelschnalle an der Taille des Mannes. Vorbei an dem weißen Retro-Chambray-Hemd mit einer dunklen, Tattoo-ähnlichen Stickerei an den Schultern erreichte ihr Blick das Gesicht des Trägers dieser Extravaganz. Er sah aus wie eines dieser Wrangler-Jeansmodels auf den Tractor Depot-Anzeigen des Sunday Houston Chronicle, gekreuzt mit einem dunkelhaarigen, verführerischen Vampirdarsteller. 99 Prozent Gefahr, 1 Prozent Vertrautheit.

    Sie atmete vorsichtig ein.

    Der darauffolgende Zuckerschneesturm in ihrer Kehle führte bei ihr zu einem Hustenanfall, der seine leicht jungenhaften Gesichtszüge in ein Stirnrunzeln verwandelte. Selbst in diesem Moment war er weit attraktiver als die üblichen morgendlichen Gäste. Und während sie eine Entschuldigung herausbrachte, den Puderzucker mit einem großen Schluck aus ihrer Kaffeetasse herunterspülte, die Tränen zurückblinzelte und sich von dem Impuls erholte, unter den Tisch zu kriechen, klickte dieses 1 Prozent: Meisterschaftsgürtelschnalle, Meier-Wangenknochen, eine vage Erinnerung an den am wenigsten ehrgeizigen Absolventen ihrer Abschlussklasse.

    „Die Leute in der Stadt sagten, du wärst hier. Ich wollte dich außerhalb deines Büros erwischen." Chase Meier drehte einen Stuhl um und setzte sich rücklings darauf, als würde er sich auf gute acht Sekunden auf einem Bullen vorbereiten.

    Sieben Sekunden länger als sie ihm geben wollte.

    Gretchen verabschiedete sich von ihrer Privatsphäre – wieder einmal – und legte einen Schalter in ihrem Verhalten um, eine Fähigkeit, die sie an der juristischen Fakultät perfektioniert hatte. Sie ging in den Business-Modus, komplett mit professionellem Gesichtsausdruck, aufrechter Körperhaltung, vorsichtig abgewägten Worten für eine positive Medienresonanz und einer Fassade des Selbstvertrauens, das sie nicht immer besaß.

    „Höre ich da eine Abneigung gegen das Rathaus?", fragte sie.

    „Eher eine Abneigung gegen die Formalitäten dort."

    „Was kann ich für Sie tun, Mr. Meier?"

    „Für den Anfang kannst du mich Chase nennen."

    Chase. In der Stadt auch bekannt unter seinem Spitznamen Schürzenjäger. Oh, und von allen Absolventen derjenige, der am wahrscheinlichsten mit einem Nashville-Starlet im Bett landen würde – jedenfalls der informellen Umfrage nach, die in ihrem Jahrbuch nicht veröffentlicht werden konnte.

    „Okay. Eine Abneigung gegen Formalitäten. Was kann ich für Sie tun, Mr. Meier?", wiederholte sie und unterrichtete ihn sanft darüber, wie der Austausch zwischen ihnen aussehen würde. Sie war nicht länger das sommersprossige, rothaarige Mädchen, das seine Jacke in einem leeren Flur der High-School – wo sie aus seinem Spind heraushing – entdeckt und die Gelegenheit genutzt hatte, sie an sich zu nehmen, damit sie eine Ausrede hatte, mit ihm zu sprechen, wenn sie ihm erzählte, dass sie sie gefunden habe. Die Jacke war voluminöser gewesen, als Gretchen erwartet hatte, aber sie war immer schon hartnäckig gewesen. Sie packte sie und presste ihre Absätze gegen die unteren Lüftungsschlitze, um fester daran ziehen zu können. Chase wählte genau diesen Moment, um den Wasserspender zu besuchen. Sie erstarrten beide. Seine Jacke war zwischen ihren Schenkeln verdreht und sein Lächeln war genauso amüsiert gewesen wie in diesem Moment. Dieser Charme, den er schon im Kindergarten bei den Erzieherinnen erfolgreich angewendet hatte, würde bei ihr nicht funktionieren. Gretchen war nicht länger ein Mädchen, das eine Ausrede brauchte, um mit irgendjemandem zu sprechen. Jetzt wollten die Leute hören, was sie zu sagen hatte.

    „Ich will die alte Lagerhalle am anderen Ende der Main Street in eine Destillerie mit Verkostungsraum umwandeln."

    99 Prozent Gefahr einer anderen Art.

    Er war direkt, das musste sie ihm lassen. In ihrer Branche wurde so viel inhaltsloser Unsinn geredet, dass sie Offenherzigkeit zu schätzen wusste. Sie kannte das Gebäude gut. Es war ein alle Regeln der Brandschutzverordnung ignorierender Schandfleck in einer Stadt, die sich während ihrer Amtszeit gut entwickelt hatte. Das bedeutete aber nicht, dass sie es mit irgendetwas ersetzen wollte.

    „Das Grundstück ist als Industriegebiet klassifiziert. Alles andere als das – und dazu zählen auch ein Verkostungsraum und ein Ladengeschäft – wäre illegal. Ganz zu schweigen von dem Alkoholausschankverbot innerhalb der Stadtgrenzen."

    „Was ist mit der Bar?"

    „Die Bar profitiert von einer Sonderklausel, weil das Gritty Somewhere älter als das Gesetz von 1979 ist, sagte Gretchen. „Warum nicht auf der Meier-Ranch? Dort werden Sie auf weniger Widerstand stoßen.

    „Von dir?"

    Sie blinzelte bei seiner Kühnheit. „Von allen, die diese Stadt in die richtige Richtung wachsen sehen wollen."

    „Meine Investoren wollen Menschen und Verkehr."

    „Dann gehen Sie nach Houston oder Austin."

    „Indie-Labels gehen in städtischen Gebieten verloren. Damit sich ihre Produkte verkaufen, muss eine Geschichte dahinterstehen, und Close Call hat eine großartige Geschichte. Es dreht sich alles um Sichtbarkeit und Marke." Er warf sich vor ihr in Pose für den Fall, dass sie vergessen hatte, dass der erfolgreichste Rodeo-Reiter im ganzen Bundesstaat aus ihrer schönen Stadt stammte. Innerlich verdrehte sie die Augen.

    „Sie?" Ihre Stimme machte einen ungewollten Ausflug in die unpolitische Arena des Sarkasmus.

    „Ja, ich. Ich bin das Gesicht der Firma."

    Sein Gesicht würde definitiv für einen sanften, wärmenden Rausch der Sinne sorgen. Aber Gretchen hatte nie verstanden, was einen Mann auf einem wütenden Bullen zu einer Berühmtheit machte. Rodeo-Reiten schien eher etwas zu sein, was zwölfjährige Jungen als Mutprobe machten, als eine Vier-Millionen-Dollar-Industrie mit enormem Vermarktungspotenzial.

    „Es ist ein ziemlich großes Risiko, Ihre etablierte Marke mit einem unausgegorenen Projekt in Verbindung zu bringen", sagte sie.

    „Das wirkliche Risiko besteht darin, nichts zu tun und sein Leben in ständiger Angst vor dem, was passieren könnte, zu führen."

    Seine Worte waren wie ein Haufen Dung in ihrem mentalen Gerichtsgebäude. Er war Tony Robbins in Alligatorstiefeln.

    „Risiko ist kein politischer Luxus. Ihr Magen knurrte. Sie warf einen Blick auf ihren Donut, wollte noch einen Bissen davon und tadelte sich innerlich dafür, dass sie vor dem Cowboy kein Risiko auf einen erneuten Hustenanfall eingehen wollte. „Warum Close Call?

    „Zum einen bin ich hier, wenn ich nicht gerade auf Rodeo-Tour bin. Zweitens ist das Land bereits Eigentum der Meiers. Es wurde im Lauf der Jahre ein Dutzend Mal verpachtet, aber nie dauerhaft. Drittens braucht diese Stadt ... etwas."

    „Etwas? Diese Stadt hat eine weltberühmte Blake-Skulptur."

    „Nichts für ungut, aber ich kenne niemanden, der fünf Meilen fahren würde, um Kunst zu sehen, geschweige denn Hunderte von Meilen. Wenn du nicht aufpasst, hast du in zwei Jahren eine sterbende Stadt."

    Der Gelee-Donut rollte in ihrem Magen herum und löste eine Welle von Übelkeit in ihrem Gehirn aus. Entschlossen, nicht wieder in Sarkasmus zu verfallen, gab Gretchen ihre Antwort mit der Mischung aus Stahl und süßen Südstaaten-Manieren, die sie perfektioniert hatte.

    „In meinen 21 Monaten als Bürgermeisterin dieser Stadt hat Close Call ein beispielloses Wachstum erlebt. Die Baugenehmigungen für Wohn- und Geschäftsgebäude sind um drei Prozent gestiegen. Die Dienstleistungen der Stadt sind jetzt so optimiert, dass sie innerhalb der Budgetrestriktionen bestehen können, wodurch mehr Geld für Investitionen in die Infrastruktur zur Verfügung steht und weitere Polizisten eingestellt werden konnten, was wiederum die Kriminalitätsrate um fast zwölf Prozent gesenkt hat. Ich habe die Initiative Engagiert für Familien, dem Wachstum verpflichtet ins Leben gerufen und sehe nicht, wie die Herstellung und der Verkauf von Spirituosen innerhalb der Stadt dazu passen soll."

    „Niemand bezweifelt, dass du eine gute Bürgermeisterin bist, Gretchen. Chase hielt inne, um den Effekt zu verstärken, den die Nivellierung ihres Status zweifellos auf sie hatte. „Aber deine enge Vision vertreibt gewisse Leute.

    „Leute, die Whiskey trinken, sich ans Steuer setzen und andere verletzen?"

    „Das ist nicht fair."

    „Sie können nicht leugnen, dass der Verkauf und Konsum von Alkohol zu fragwürdigem Verhalten verführen. Einem Verhalten, das völlig im Widerspruch zu unserem Ziel steht, Familien in dieser Stadt an erste Stelle zu setzen."

    „Viele Familienmenschen genießen verantwortungsvoll Alkohol."

    „Und das ist ihr persönliches Recht. Aber solange ich hier das Sagen habe, werde ich es nicht auch noch fördern."

    „Unsere Destillerie hat bereits eine Bundes- und Staatslizenz von unserem ersten gewählten Standort in Melba – zur Hölle, der Whiskey reift seit fast zwei Jahren – aber die Investoren haben sich zurückgezogen, bevor wir richtig durchstarten konnten, als der Mord an der Familie des Bezirksstaatsanwalts die Stadt aus den falschen Gründen bekannt gemacht hat. Meine Partner wollen die Marke erneuern, also sind sie zu mir gekommen. Ich habe dich nicht um deine Erlaubnis gebeten, Gretchen. Ich will mehr über den Bürokratieprozess hier in Close Call wissen."

    Ihr Gehirn versuchte, nicht bei der wirtschaftlich fundierten Entscheidung zu verweilen, ein Unternehmen von dem Medienwahnsinn in fünf Countys Entfernung zu distanzieren. Wenn sie nicht aufpasste, würde Melbas giftiges Klima aus Korruption und Drogenkriminalität Close Call infiltrieren. Sie konnte sich keinen vernünftigen Grund vorstellen, Chase Meier bei der Navigation der Stadtbürokratie zu helfen.

    Er fügte hinzu: „Als Anteilseigner von Grundstücken, die innerhalb der Stadtgrenzen liegen, und jemand, der einen beträchtlichen Beitrag zum Steueraufkommen leistet, habe ich dich ins Amt gewählt."

    Okay.

    Gretchen hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass das Prinzip „Eine Hand wäscht die andere von gewählten Volksvertretern erwartet wurde – besonders in kleinen Städten. Aber auch nach fast zwei Jahren wurde ihr immer noch ganz warm ums Herz, wenn sie hörte, dass jemand ihr das demokratische Privileg, diese Stadt zu vertreten, zu Füßen gelegt hatte. Sie hätte Chase Meier für einen Unterstützer von Dale Euclid gehalten. „Schlechter Verlierer durch und durch hätte Dales Wahlspruch lauten sollen. Chase hatte recht. Er hatte sein politisches Vertrauen in sie gesetzt, also schuldete sie ihm zumindest ein paar brauchbare Informationen.

    „Sie werden einen Anwalt für den Papierkram brauchen – darunter der Antrag auf Änderung von industrieller zu gewerblicher Grundstücksnutzung und diverse andere Anträge. Die Stadtsekretärin, Diane Mallory, kann Ihnen dabei behilflich sein. Reichen Sie außerdem einen Antrag ein, um Ihr Unternehmen bei einer öffentlichen Sitzung zu präsentieren. Der Stadtrat stimmt darüber ab und meistens habe ich als Bürgermeisterin das letzte Wort."

    Chase stützte seine verschränkten Arme auf die Stuhllehne. Er strich wiederholt mit einem Daumennagel über seine volle Unterlippe und seine Augen starrten aus dem Fenster.

    „Wer ist noch im Stadtrat?", fragte er.

    Sie hätte glauben können, dass die Gürtelschnalle möglicherweise seine Blutzirkulation zum Gehirn unterbrach, so fest war sie gegen seine inneren Organe gepresst, aber anscheinend suchte sein Verstand einen Weg, um auch ohne ihre Stimme sein Ziel zu erreichen.

    Selbst der Dienst am Wähler hatte seine Grenzen. Sie schüttelte den Kopf.

    „Zehn Leute in dieser Bäckerei können mir die gleichen Informationen geben", sagte er.

    Gretchen blickte sich um: der Owens-Bruder ohne tragbaren Sauerstofftank; die Matriarchin der Pickford-Familie, die Kosmetikartikel an eine Gruppe pensionierter Frauen verteilte; Pastor Richards von der Cowboy-Kirche in seinem Terminator-T-Shirt; und Mary Beth Peal, die Klatsch und Tratsch wie eine olympische Sportart betrieb. Fast alle schauten bei dem lebhaften Gespräch in Richtung ihrer Bürgermeisterin.

    „Je schwerer man es mir macht, desto entschlossener werde ich." Chase richtete sein Rückgrat auf und sah sie unerschrocken an.

    „Warum ist Ihnen das so wichtig?

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