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Fachwirt für Büro- und Projektorganisation: Fachbuch
Fachwirt für Büro- und Projektorganisation: Fachbuch
Fachwirt für Büro- und Projektorganisation: Fachbuch
Ebook796 pages3 hours

Fachwirt für Büro- und Projektorganisation: Fachbuch

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About this ebook

Dieses Fachbuch beinhaltet auf 488 Seiten alle relevanten Themen des Fachwirts für Büro- und Projektorganisation. Es eignet sich sowohl zum Selbststudium als auch zur Vertiefung des Unterrichtsstoffes und unterstützt angehende Fachwirte mit zusätzlich 50 Übungsaufgaben.
Zusätzliche Informationen zu diesem Fachwirt sind unter www.fbup.de erhältlich.
LanguageDeutsch
Release dateJan 6, 2021
ISBN9783752618839
Fachwirt für Büro- und Projektorganisation: Fachbuch
Author

Christina Harder

Christina Harder hat im Mai 2019 ihre Weiterbildung zur Fachwirtin für Büro- und Projektorganisation erfolgreich abgeschlossen. Da wenig Informationen zu der Fachwirt-Richtung zu finden sind, hat sie die Internetseite www.fbup.de ins Leben gerufen.

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    Book preview

    Fachwirt für Büro- und Projektorganisation - Christina Harder

    Inhaltsverzeichnis

    Unternehmen

    Entscheidungsfindung

    Aufbauorganisation

    Management-Hilfsmittel

    Organisationales Lernen

    Informationen

    Unternehmensvision

    Rechtsformen von Unternehmen

    Vollmachten und Berechtigungen

    Qualitätsmanagement

    Prozessmanagement

    Prozessoptimierungen

    Controlling

    Reporting

    Organisation

    Datenschutz und Datensicherheit

    Datenschutz

    Datensicherheit

    Back-up-Systeme

    Software

    IT-Infrastruktur

    Risiko und Schutz im Internet

    Social Media

    Informationssicherheit

    Datenbanksysteme

    Druck- und Kopiertechnik

    DSGVO

    Anwendungsbereich der DSGVO

    Grundsätze für die Verarbeitungstätigkeit

    Sicherheit der Verarbeitung

    Rechte von betroffenen Personen

    Umgang mit Fotos im Internet

    Einkauf und Beschaffung

    Beschaffung

    Einkauf

    Lieferkettenmanagement (Supply-Chain-Management)

    Lager

    Logistik

    Vertragsmanagement

    Kaufrecht und Erfüllungsstörungen

    Vertragsarten

    Kundenbeziehungen

    Customer Relationship Management (CRM)

    Beschwerdemanagement

    GAP-Modell der Dienstleistungsqualität

    Krisenkommunikation

    Marketing

    Marktforschung

    Marktsegmentierung

    Marketing

    Marketing-Phasen

    Marketing-Ziele

    Marketing-Mix

    Produktpolitik

    Distributionspolitik

    Kommunikationspolitik

    Werbung

    Verkaufsförderung

    Kontrahierungspolitik

    Marketing-Controlling

    Pressemitteilungen

    Personalmanagement

    Personalplanung

    Personalbedarf

    Personalverwaltung

    Personalbetreuung

    Personalentwicklung

    Führungsstile und Führungstechniken

    Personalauswahl

    Personal-Controlling

    Entgeltsysteme

    Arbeitszeitflexibilisierung

    Personalführung

    Personalkennzahlen

    Pflichten von Arbeitgeber und Arbeitnehmer

    Personalmarketing

    Arbeitsverhältnis

    Arbeitsverträge

    Befristete Arbeitsverträge

    Arbeitszeugnis

    Betriebsverfassungsrecht

    Personalfreisetzung

    Beendigung von Arbeitsverhältnissen – eine Übersicht

    Besonderer Kündigungsschutz

    Konfliktmanagement

    Konflikte im Beruf

    Moderation

    Mediation (lat. Vermittlung)

    Coaching

    Kommunikation

    Grundmodell der gewaltfreien Kommunikation (GfK)

    Harvard-Konzept

    Aktives Zuhören

    Feedback

    Ich-Botschaften

    Präsentation

    Projektmanagement

    Definition

    Risikomanagement

    Planung

    Projektteam

    Methoden der Projektplanung

    Projektstrukturplan (PSP)

    Realisierung

    Projektsteuerung

    Projektabschluss

    Projektdokumentation

    Hilfsmittel

    Formen der Projektorganisation

    Projektcontrolling

    Projektablauf

    Wissensmanagement

    Wissenskultur

    Aufgabe und Ziel des Wissensmanagements

    Interne und externe Wissensquellen

    Instrumente/Methoden für den Erwerb von Wissen

    Ergebnisse des Wissenserwerbs

    Wissenstransfer

    Die lernende Organisation

    Selbst- und Zeitmanagement

    Selbstmanagement

    Zeitmanagement

    Zeit- und Selbstmanagement in Unternehmen

    Strategien und Werkzeuge

    Techniken: Prioritäten setzen

    Techniken: Arbeit rationalisieren

    Wichtigkeit, Dringlichkeit, Effektivität und Effizienz

    Veranstaltungsmanagement

    Allgemeines

    Konzeptionsphase

    Planungsphase

    Veranstaltungsdokumentation

    Risikomanagement

    Eventagentur und Catering

    Rechtliches

    Durchführungsphase

    Abschlussphase

    Veranstaltungsarten

    Marketing für das Event

    Sponsoring

    Rechtsaspekte

    Arbeitsrecht

    Das individuelle Arbeitsrecht

    Das Betriebsverfassungsrecht

    Das Recht der Mitbestimmung

    Tarifvertragsrecht und Arbeitskampf

    Absatzmittler (Verkaufsförderer)

    Rahmenvertrag

    Rechnungswesen

    Ordnungsgemäße Buchführung

    Bilanz

    Kostenrechnung

    Abschreibungsverfahren

    Deckungsbeitrag

    Break-Even

    Rentabilität

    Statische Investitionsrechnung

    Dynamische Investitionsrechnung

    Eigenfinanzierung

    Liquidität

    Finanzierungsformen

    Kennzahlen und Formeln

    Ausbildung der Ausbilder

    Handlungsfeld 1

    Duales System

    Wesentliche rechtliche Grundlagen der Berufsausbildung

    Aufgaben des Betriebsrats

    Ziele und Instrumente der Personalentwicklung

    Bedeutung der Ausbildungsordnungen

    Eignung der Ausbildungsstätte prüfen

    Lernorte im Betrieb

    Mitbestimmung der Arbeitnehmervertretungen

    Handlungsfeld 2

    Ausbildungsrahmenplan

    Ausbildungsnachweis § 7

    Problem der didaktischen Parallelität

    Auszubildende suchen und finden

    Mitarbeit am Vertragsabschluss

    Auslandsaufenthalt während der Berufsbildung

    Handlungsfeld 3

    Eignung der Ausbildungsstätte

    Unterweisungsstile (Führungsstile) des Ausbilders

    Einführung der Auszubildenden planen

    Probezeit planen

    Lernzielbereiche

    Didaktische Prinzipien

    Unterweisung planen

    Ausbildung zeitlich individuell gestalten

    Beurteilungsgespräche führen

    Beurteilungsfehler

    Handlungsfeld 4

    Zwischenprüfung (gestreckte Abschlussprüfung)

    Abschlussprüfung

    Der Prüfungsausschuss § 39-42

    Voraussetzungen der Zulassung zur Abschlussprüfung

    Beendigungsmöglichkeiten

    Über Weiterbildungs- und Fördermöglichkeiten informieren

    Übungsaufgaben

    Lösungsvorschläge

    Unternehmen

    Die Aufgabe von Unternehmen aus der gesamtwirtschaftlichen Perspektive besteht in der Bereitstellung von Sachgütern und Dienstleistungen sowie in der Bereitstellung von Arbeitsplätzen. Unternehmen verbinden die einzelnen Produktionsfaktoren (Inputs) miteinander und wandeln diese in Endprodukte (Outputs) um. Gleichzeitig sind alle Unternehmen aber auch Organisationen, da in ihnen organisiert wird und gewisse Regeln gelten.

    In einem gut funktionierenden Unternehmen trifft man bezugnehmend auf die Regelungen auf Organisation, Disposition, wie auch Improvisation.

    Eine gut funktionierende Organisation braucht immer auch einen Anteil an Improvisation, um flexibel und schnell auf Veränderungen reagieren zu können.

    Die Aktivitäten innerhalb einer Organisation sind alle auf ein einheitliches Ziel, z.B. hoher Umsatz oder Gewinn, ausgerichtet. Dieses Ziel soll im Idealfall in der täglichen Arbeit immer wieder deutlich werden und auch den Anreiz an der Arbeit an sich liefern. Dabei soll überflüssige Arbeit durch gute Koordination und Kommunikation vermieden und knappe Ressourcen möglichst effizient verteilt werden.

    Die Organisation setzt sich zusammen aus der Aufbauorganisation und der Ablauforganisation. Die Aufbauorganisation stellt die Struktur des Unternehmens dar und wird häufig in Form eines Organigramms dargestellt.

    Die Aufbauorganisation ist im Gegensatz zur Ablauforganisation wenig flexibel und eher statisch aufgebaut. Sie dient sozusagen als Gerüst für das Unternehmen. Durch sie ist klar geregelt, wer welche Entscheidungen von wem bekommt und wie diese weitergegeben werden dürfen.

    Die Ablauforganisation wiederum regelt die einzelnen Abläufe und Prozesse im Unternehmen. Sie ist im Idealfall sehr flexibel, d.h. dynamisch ausgerichtet, um schnellstmöglich auf Veränderungen reagieren zu können. Diese Organisationsform berücksichtigt dabei z.B. Strukturen für Zeit, Raum, Personal- und Sachmittel. Im Mittelpunkt des Interesses stehen Aufgaben, nach denen die Mittel entsprechend verteilt bzw. hierarchisch organisiert werden. Häufig werden Ablauforganisationen in Form von Flussdiagrammen und Prozesslandkarten dargestellt.

    Organisationsformen:

    Primärorganisation

    Sie ist die dauerhafte Struktur eines Unternehmens und bildet das hierarchische Grundgerüst.

    Sekundärorganisation

    Sie wird eingesetzt, um komplexe Aufgaben hierarchieergänzend zu lösen. Zeitweise wird sie von anderen Formen abgelöst oder ergänzt.

    Statische Organisation

    Sie besteht aus einer hierarchischen Organisationsstruktur, der Aufbauorganisation, ebenso wie Standorte, Betriebsstätten, Niederlassungen.

    Dynamische Organisation

    Darunter fallen Ablauforganisation, Prozessorganisation, usw.

    Formelle Organisation

    Sie enthält Regelungen zur Primär- bzw. Sekundärorganisation. Die Regelungen sind schriftlich fixiert z.B. in Organigrammen oder Ablaufdiagrammen. Es existieren formale Kommunikationswege. Arbeitsanweisungen erfordern ein bestimmtes Vorgehen inklusive z.B. Formular.

    Informelle Organisation

    Sie ist nicht bewusst geplant. Persönliche Beziehungen, Ziele und Verhaltensweisen stehen hier im Vordergrund und ergänzen so die formelle Organisation.

    Positiv: kurze, direkte Kommunikationswege z.B. Telefon, E-Mail Negativ: Gerüchte, Mobbing

    Problem: Falls keine nachträgliche Dokumentation erfolgt, ist die ursprüngliche Information verloren.

    Prozessorganisation

    In der Prozessablauforganisation werden wiederkehrende und bedeutende Geschäftsprozesse festgelegt. Dies umfasst meistens die Kernprozesse des Unternehmens. Die Prozessablauforganisation ist ohne eine Aufbauorganisation nicht vorstellbar. Meist geht man zunächst von dem Aufbau des Unternehmens aus und ordnet diesem Aufbau die Geschäftsprozesse zu.

    Projektorganisation

    Sie ist eine Form der Sekundärorganisation und überlagert und ergänzt zeitlich befristet die Primärorganisation.

    Projekte sind eine Organisationsform, mit der sich Aufgaben lösen lassen, bei denen die Leistungsfähigkeit der dauerhaften Primärorganisation versagt oder an ihre Grenzen stößt. Die besondere Herausforderung liegt darin, dass sie in die bestehende Aufbau- und Ablauforganisation eingepasst werden muss in Form von

    Einfluss-Projektorganisation

    Reine Projektorganisation

    Matrix-Projektorganisation

    Tensor-Projektorganisation

    Führungsebenen in Unternehmen

    Anstelle von Führungsebenen kann auch von Managementbereichen gesprochen werden.

    Auch das Management lässt sich in drei Bereiche unterteilen:

    Top (Upper-) Management

    Middle (mittleres) Management

    Lower Management

    Entscheidungsprinzipien in Leitungsorganen

    Direktorial Prinzip: eine Person besitzt die alleinige Entscheidungsbefugnis

    Kollegialprinzip: eine Personengruppe trifft die Entscheidungen. Andere Bezeichnungen sind Primat-, Abstimmungs- oder Kassationskollegialität.

    Unternehmensführung/Unternehmensziele

    Moderne Unternehmensführung versucht aktiv Zukunft und Entwicklung zu gestalten, sich ändernde Marktgegebenheiten im Vorfeld zu prognostizieren und unternehmerische Strategien darauf auszurichten.

    Die strategische Unternehmensführung wird durch den Managementkreislauf umgesetzt. Der Kreislauf besteht aus mindestens 4 Phasen (siehe Seite 23), lässt sich aber beliebig erweitern wie in diesem Beispiel.

    Als Unternehmensziele bezeichnet man die Ziele, die für die langfristige Ausrichtung des Unternehmens wichtig sind. Es kann zwischen strategischen, taktischen und operativen Zielen unterschieden werden.

    Die strategischen Ziele sind auf einen Zeitraum von über fünf Jahren ausgerichtet. Hierunter fällt, z.B. der Aufbau neuer Abteilungen und Strukturen, Auslandsexpansionen.

    Die taktischen Ziele beschäftigen sich mit der Planung der Unternehmensziele in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren, z.B. Besetzung von Positionen im mittleren Management.

    Die operativen Ziele sind meist kurzfristig angelegt bzw. geplant und beziehen sich größtenteils auf das Tagesgeschäft und die betrieblichen Erfordernisse mit einer Planung bis zu einem Jahr.

    Weiterhin lassen sich die Ziele ebenfalls in quantitative und qualitative Ziele unterteilen. Quantitative (monetäre) Ziele sind zahlenmäßig messbar, wie z.B. Umsatz, Kundenanzahl, Gewinn, Absatz, Rentabilität, Marktanteil.

    Qualitative (nicht monetäre) Ziele sind nicht zahlenmäßig messbar. Hierunter fallen Image, Bekanntheitsgrad, Kunden- und/oder Mitarbeiterzufriedenheit, usw.

    Bei der Planung der Unternehmensziele kann auf verschiedene Hilfsmittel zugegriffen werden. Je nach zeitlicher Ausrichtung sind unterschiedliche Methoden sinnvoll:

    Damit Ziele erfolgreich erreicht werden können, wird häufig mit der SMART-Formel gearbeitet. Diese besagt, dass Ziele

    spezifisch – messbar – attraktiv/aktivierend – realistisch – terminiert

    formuliert sein sollten, um umsetzbar zu sein.

    Wichtigkeit von Zielen:

    Gehen in die Planung ein und machen diese möglich

    Beeinflussen den Führungsprozess

    Steuern die Aktivitäten des Unternehmens

    Machen den Unternehmenserfolg kontrollierbar

    Motivieren Mitarbeiter

    Entscheidungsfindung

    Unter Entscheidung versteht man allgemein die Wahl einer von zwei oder mehreren Handlungsalternativen, die einem zur Umsetzung seiner Ziele zur Verfügung stehen.

    Analyse-, Kreativitäts-, Planungs- und Visualisierungstechniken dienen der Entscheidungsfindung dabei unterstützend. Die Entscheidungen richten sich vor allem nach den Zielen und Werten des Unternehmens. In Wirtschaftsunternehmen spielt Profitorientierung, also die Rentabilität, eine zentrale Rolle. Darüber hinaus können Aspekte der Kundenorientierung und Qualität eine Rolle spielen, ebenso wie Kriterien der Mitarbeiterorientierung und Ökologie/Nachhaltigkeit.

    Die Entscheidungstheorie spaltet sich in zwei Grundrichtungen auf: die normative Entscheidungstheorie und die deskriptiv-empirische Entscheidungstheorie.

    Normative Entscheidungstheorie:

    Eine Entscheidungsfindung erfolgt rational, in dem diejenige Handlungsalternative gewählt wird, die unter den gegebenen Bedingungen zur größten Zielerreichung führt. Der normative Charakter der Theorie ergibt sich dadurch, dass sie Richtlinien vorgibt, wie sich ein Entscheidungsträger in einer bestimmten Situation verhalten soll.

    Deskriptiv-empirische Entscheidungstheorie:

    Diese Theorie geht einen umgekehrten Weg. Sie versucht auf Grundlage empirischer Untersuchungen, das Zustandekommen von Entscheidungen zu beschreiben. Anstatt Regeln vorzugeben, wird versucht, in der Realität getroffene Entscheidungen zu analysieren und anhand messbarer Hypothesen zu erklären. Dabei ist es unwichtig, ob eine Entscheidung rein rational oder emotional zustande gekommen ist.

    Die Modelle der normativen Entscheidungstheorie gehen in aller Regel von einer einzigen Zielfunktion aus. In der Realität kann der Entscheidungsträger jedoch mehrere Ziele anstreben, d.h. es gibt ein Zielsystem. Dann können sich die Ziele zueinander komplementär (unterstützend), konfliktär (konkurrierend) und indifferent (neutral) verhalten.

    Als komplementär gelten Ziele dann, wenn durch die Erfüllung des einen Ziel gleichzeitig auch der Grad der Zielerreichung des anderen Ziels gesteigert wird. Das ist in der Regel dann der Fall, wenn zwischen den Zielen eine Mittel-Zweck-Beziehung besteht.

    Konfliktär werden Ziele genannt, wenn bei einem Ziel der Grad der Zielerreichung steigt, während gleichzeitig beim anderen Ziel der Grad der Zielerreichung sinkt. Indifferente Ziele beeinflussen sich nicht gegenseitig.

    Aufbauorganisation

    Bei der Aufbauorganisation wird unterschieden zwischen Linien-, Stablinien-, Matrix- und Tensor-Organisationen sowie Mehr-Linien- und funktionale Organisation.

    Linienorganisation

    Klare Dienstwege und klare Hierarchien

    Für jede Stelle nur ein Vorgesetzter

    Strikte Trennung von Stellen

    Genau definierte Kontaktmöglichkeiten (über die Linien)

    Produkt-, funktions-, kunden-, gebietsorientierter Aufbau möglich

    Die Linienorganisation zeigt die direkte Über- bzw. Unterordnung und das direkte Weisungsrecht und klärt die Entscheidungsbefugnis.

    Mehr-Linien-Organisation

    Mehrfachunterstellungen (für jede Stelle gibt es mehrere Vorgesetzte)

    Weisungen kommen von mehreren übergeordneten Stellen

    Häufig in mittelständischen Unternehmen durch kaufmännischen und technischen Leiter realisiert

    Funktionale Organisation

    Organisation orientiert sich an der Verrichtung

    Führungspositionen sind auf bestimmte Funktionen spezialisiert

    Stablinienorganisation

    Stabsstelle hat beratende Funktion ohne Weisungsbefugnis

    Stab kann im gesamten Unternehmen Informationen einholen

    Zur Stablinienorganisation gehören Weisungen, Entscheidungen, Über- und Unterordnungen.

    Divisions- oder Spartenorganisation

    Bereiche werden nicht nach Funktion, sondern nach Geschäftsbereichen gegliedert

    Geschäftsbereiche können nach Regionen, Kundengruppen, Produkten gegliedert werden

    2. Leitungsebene sind Spezialisten für den jeweiligen Geschäftsbereich (marktnäheres Agieren)

    Matrixorganisation

    Kombination aus funktionaler und divisionaler Organisationsform

    Form des Mehrliniensystems

    Einige Funktionen werden zentral gehalten

    Nur bei großen Mitarbeiterzahlen effizient

    Die Entscheidungsbefugnisse können gleichrangig sein, Weisungen können aus beiden Richtungen erfolgen.

    Tensor-Organisation

    Erweiterung der Matrix um eine dritte Dimension

    Zu den Funktionen und Produkten kommen noch Regionen oder Märkte

    Weisungen können aus drei verschiedenen Instanzen kommen

    Formen und Darstellung der Organisationen

    Zentralisation vs. Dezentralisation

    Zentralisation steht für Entscheidungen, die in der Zentrale einer Organisation getroffen werden. Dezentralisation bzw. Eigenverantwortlichkeit steht demgegenüber für Entscheidungen, die vor Ort getroffen werden.

    Für die Dezentralisation gilt jeweils genau das Gegenteil

    Zentralisation hängt mit Stabilität zusammen, während Dezentralisation eher mit Flexibilität in Verbindung gebracht werden kann.

    Management-Hilfsmittel

    Kennzahlen

    Kennzahlen sind normierte und komprimierte Daten, mit denen Entscheidungen dargestellt werden. Eine Formelsammlung listet eine Vielzahl von Formeln thematisch gegliedert auf.

    Ein Steuerungsinstrument ist die Jahresabschlussanalyse. Hier werden u.a. drei Gruppen von Kennzahlen unterscheiden:

    Liquiditätsgrade

    Rentabilitäten

    Deckungsgrade

    Über diese drei Gruppen werden Kennzahlenaussagen zur Vermögens-, Kapital- und Ertragslage des Unternehmens getroffen.

    Balanced Scorecard

    Die Balanced Scorecard (BSC) ist ein Konzept zur Umsetzung der Unternehmensstrategie.

    Eine BSC beginnt bei der Vision und Strategie des Unternehmens. Sie spiegelt die wichtigsten Aspekte eines Unternehmens wider und unterstützt die strategische Planung und Einführung von Prozessen. Die Aktivitäten eines Unternehmens können aus vier verschiedenen Blickwinkeln (Perspektiven) betrachtet und bewertet werden:

    Finanzperspektive: Wie sehen uns unsere Aktionäre?

    Kennzahlen: Eigenkapitalrendite, ROI

    Kundenperspektive: Wie sehen uns unsere Kunden?

    Kennzahlen: Kundenzufriedenheit, Beschwerdequote

    Prozessperspektive: In welche Prozesse müssen wir für langfristigen Erfolg investieren?

    Kennzahlen: Ausschuss-Quote

    Lern- und Innovationsperspektive: Wie optimieren wir unsere Fähigkeit, um uns zu verändern und zu verbessern?

    Kennzahlen: Mitarbeiterqualifizierung, Leistungsfähigkeit, Motivation der Mitarbeiter

    Vorteile der BSC

    Erfolgsfaktoren lassen sich an der Strategie ausrichten

    Sie gibt ein umfassendes Bild der Geschäftstätigkeit

    Sie vereinfacht das Verständnis von Geschäftszielen

    Sie ermöglicht strategisches Feedback

    Sie lenkt den Fokus auf das Wesentliche

    BPM (Business Process Management)

    BPM-Programme beschäftigen sich mit: Identifikation, Gestaltung, Dokumentation, Implementierung, Steuerung und Verbesserung von Geschäftsprozessen.

    Ein BPM-Programm bietet eine systematische Methode, um Geschäftsprozesse im Unternehmen effektiver zu gestalten, so dass sie sich an kurzfristige Veränderungen anpassen lassen.

    Das BPM spricht die drei wichtigsten Dimensionen eines Unternehmens an:

    Geschäft

    Stellt den Wert des Unternehmens und der Wertschöpfung dar

    Hilft, operative Tätigkeiten besser mit den Zielen und Strategien des Unternehmens in Einklang zu bringen

    Prozess

    Schafft Werte durch strukturierte Tätigkeiten

    Prozesse werden optimal und effektiv an die Gegebenheiten des Unternehmens angepasst

    Geschäftsprozesse werden durch BPM effektiver, transparenter und flexibler

    Management

    Durch Prozessentwicklung und Prozessmanagement sind die erforderlichen Benutzerschnittstellen zur Steuerung und Abstimmung integriert

    Es stößt Prozesse an, die notwendig sind für das Erreichen von Unternehmenszielen.

    Gleichzeitig können durch ein BPM-System die drei wichtigsten Ressourcen eines Unternehmens verwaltet werden:

    Personal

    Transparenz über Ressourcenbedarf

    Verwaltung eines Pools von Ressourcen

    Anzeige von Bedarf/Verfügbarkeit

    Ressourcensuche über Kategorien

    Finanzen

    Abgleich Budgetplanung und Realfinanzierung

    Warnhinweise bei Budgetüberschreitungen

    Direktes Zahlungssystem

    Schnittstellen mit der bestehenden Finanzbuchhaltung

    Material

    Planung Produktionsmenge und -zeit

    Lagerbuchung

    Kostenstellenbuchung

    Benchmarking

    Benchmarking ist ein Instrument zur Analyse und Planung, das das eigene Unternehmen mit dem Besten der Konkurrenz oder der eigenen Abteilungen untereinander vergleicht. Das Benchmarking stellt Methoden, Abläufe und Ergebnisse betrieblicher Funktionen der Konkurrenz gegenüber, um Effektivität und Effizienz im Unternehmen zu steigern.

    Es kann unterschieden werden zwischen internem und externem Benchmarking.

    Internes Benchmarking: Selbsteinschätzung

    Hier erfolgt der Vergleich innerhalb des Unternehmens, z.B. zwischen unterschiedlichen Abteilungen.

    Externes Benchmarking: Fremdeinschätzung

    Hier erfolgt das Benchmarking außerhalb des eigenen Unternehmens. Es kann ein Vergleich mit den unmittelbaren Mittbewerbern (konkurrenzbezogenes B.), mit den Branchendurchschnittswerten (branchenbezogenes B.) oder mit fremden Branchen (branchenübergreifendes B.) erfolgen.

    Der Ablauf eines Benchmarkings erfolgt in fünf Phasen:

    Zielsetzung

    Analysephase

    Vergleichsphase

    Maßnahmenphase

    Umsetzungsphase

    Managementkreislauf (Ablauf in 4 Phasen):

    Der Managementkreislauf ist ein einfaches Werkzeug, um eine Übersicht über das unternehmerische Handeln zu bekommen. Die einfachste Form wird in vier Phasen dargestellt. Der Kreislauf lässt sich aber beliebig erweitern.

    ABC-Analyse

    Die ABC-Analyse ist ein Analyseverfahren, das eine Menge als Ganzes in die Kategorien A, B und C aufteilt. Die Kategorien werden hierbei nach absteigender Bedeutung geordnet: A → B → C. Häufig wird die ABC-Analyse z.B. in der Beschaffung, im Lieferantenmanagement, zur Kundenanalyse, im Artikelmanagement, usw. angewendet.

    Die Einteilung in die Gruppen erfolgt durch das jeweilige Unternehmen. Erfahrungsgemäß sollten sich in der Kategorie A die Lieferanten/Kunden/Produkte befinden, die 75% - 80% des Umsatzes ausmachen. In die Kategorie B kommen die Bereiche, die 15-20% des Umsatzes einnehmen. Und in Kategorie C befindet sich der Rest, der 5% des Umsatzes ausmacht.

    Von daher sollte der Kategorie A die höchste Aufmerksamkeit geschenkt werden. Anwendungsgebiete:

    Lagerplanung: Bildung von Zonen nach Zugriffshäufigkeit

    Projektmanagement: Groß-, Mittel- und Kleinprojekte

    Marketing: Segmentierung von Kundengruppen, Absatzgebieten

    Qualitätssicherung: Ermittlung der häufigsten Ursachen für Ausschuss

    Mehrwert-Radar

    Bei dem Mehrwert-Radar handelt es sich um eine 4-Felder-Matrix. Der Radar beinhaltet die vier Komponenten:

    Kunden-/Serviceorientierung

    Mehrwert für Kunde bzw. die Wertschöpfung

    Qualität

    Veränderung der Qualität, Prüfung von Effektivität und Effizienz

    Soziale Komponente/Mitarbeiter

    Auswirkung auf die Mitarbeiter

    Profitabilität

    Unternehmensgewinn

    Vor jeder Unternehmensentscheidung sollten diese vier Bereiche auf den Erfolg der Entscheidung hin untersucht werden. Sollte die Unternehmensentscheidung bei einem der vier Komponenten keinen Erfolg erzielen können, wirkt sich dies nicht nur in dem Bereich aus, sondern hat auch Einfluss auf die anderen Bereiche. Ist der Mehrwert-Radar ausbalanciert, hat er einen entscheidenden Einfluss auf die strategische Zielsetzung des Unternehmens.

    SWOT-Analyse

    Bei der SWOT-Analyse handelt es sich ebenfalls um eine 4-Felder-Matrix. Die Bezeichnung SWOT steht für:

    Strenghts = Stärken

    Weakness = Schwächen

    Opportunities = Möglichkeiten

    Threads = Bedrohungen

    Die SWOT-Analyse wird für die strategische Planung eingesetzt und dient der Positionsbestimmung und der Strategieentwicklung von Unternehmen. Es wird zwischen der internen und der externen Analyse unterschieden.

    Die interne Analyse beschäftigt sich mit den Bereichen Strenghts und Weaknesses: Was sind die Stärken und die Schwächen in dem Unternehmen?

    Die externe Analyse kümmert sich um die Opportunities und die Threads: Welche Möglichkeiten bieten sich dem Unternehmen und welche Bedrohungen existieren bereits oder könnten ggf. auftauchen?

    Organisationales Lernen

    = die lernende Organisation

    Hierzu zählen Unternehmen, in denen Veränderungen angenommen und akzeptiert werden.

    Nur so kann eine Wettbewerbsfähigkeit garantiert und der Innovationsprozess im Unternehmen vorangetrieben werden.

    Diese Unternehmen besitzen fast immer eine Wissensdatenbank oder ähnliches, die die Zugriffsberechtigten nutzen können. Einige Organisationen verfügen mittlerweile über einen eigenen Wissensmanager.

    Bei der lernenden Organisation wird zwischen zwei Bereichen unterschieden:

    Change-Management

    Durch die heutige Schnelllebigkeit und den ständigen Wandel sind Unternehmen unausweichlich Veränderungssituationen ausgesetzt. Viele Beteiligte (Fachkräfte, Führungskräfte, usw.) verfallen nach Bekanntgabe der Veränderungsabsichten zunächst in eine Art Schockstarre. Bis zum vollständigen Verinnerlichen der Veränderung ist es häufig ein langer interner Prozess, der sich bei den einzelnen Beteiligten über einen individuellen Zeitraum abspielt. Der Prozessablauf erfolgt bei jedem mit denselben Schritten, einzig die Dauer der jeweiligen Stationen unterscheidet sich von Person zu Person. Wichtig ist, dass der Change-Prozess aller Beteiligter in seiner Wirkung stark von der eigenen wahrgenommenen Kompetenz (nicht der tatsächlich vorhandenen Kompetenz) beeinflusst wird. Denn, wenn wir uns in sich verändernden Situationen befinden, verlassen wir unsere Komfortzone und somit auch unseren Sicherheitsbereich.

    Emotionale Reaktionen im Change-Management:

    Schock, Überraschung

    Verneinung, Ablehnung

    Rationale Einsicht

    Emotionale Akzeptanz

    Ausprobieren, Lernen

    Erkenntnis

    Integration

    Für das Management setzt der Prozess der Veränderung allerdings schon viel früher an. Dabei sind 5 Phasen involviert:

    Wechselbereich definieren („Change Area")

    Grundvorgaben setzen

    Mitarbeiter involvieren

    Umsetzung und Feedback

    Abschluss

    Um einen Veränderungsprozess in einem Unternehmen erfolgreich durchzuführen, haben sich zwei Methoden bewährt:

    das 3-Phasen-Modell nach Lewin und das darauf aufbauende und detailliertere 8-Stufen-Modell nach Kotter.

    3-Phasen-Modell von Kurt Lewin

    Auftauen (Unfreezing)

    Vorbereiten auf Veränderungen wie Analyse, intensive Information, Diskussion und Motivation der Mitarbeiter

    Auflockern des derzeitigen Spannungszustandes

    Bewegen (Moving/Changing)

    Durchführen von Änderungen, generieren von Lösungen, Neues wird ausprobiert

    Dies geschieht durch Übernahme von Verantwortung, Trainieren und Überwachen der Prozesse

    Einfrieren (Refreezing)

    Um- und Eingewöhnung

    Stabilisieren und implementieren der neuen Strukturen verhindert Rückfall

    Auswertung der Erfahrungen mit dem neuen Konzept

    8-Stufenmodell von Kotter

    Informationen

    Um den Informationsfluss in einem Unternehmen zu regeln, braucht es eine klare und eindeutige Regelung der Informationswege für Informationen, die als wichtig und vertraulich gelten. In Unternehmen kann zwischen unterschiedlichen Informationswegen unterschieden werden, die in ihrer Weisungsgebundenheit und Wichtigkeit abgestuft sind:

    Längsinformationswege:

    Sie beinhalten volle Weisungsbefugnis der Führungskraft

    Weisungen erfolgen als Aufträge bzw. Anordnungen von oben nach unten (top down)

    Sie drücken Über- und Unterordnungsverhältnisse aus

    Querinformationswege:

    Es existiert keine Weisungsbefugnis

    Es gibt keine Über- und Unterordnung

    Kontakte bestehen auf gleicher Ebene

    Sie haben nur die Funktion der Beratung und Information

    Diagonalinformationswege:

    Sie besitzen begrenzte Weisungsbefugnis

    Sie gelten innerhalb eines Bereiches als Einzelanweisungen

    Richtlinieninformationswege:

    Es existiert keine Weisungsbefugnis

    Leiter kann mit Unterstützung der Leitung Druck auf Fachabteilungen ausüben

    Aufwärtsinformationswege:

    Diese sind nicht mit Weisungen verbunden

    Sie verlaufen von unten nach oben (bottom up), z.B. Mitarbeitergespräche, Befragungsergebnisse, betriebliches Vorschlagswesen

    Bei der Informationsbeschaffung geht es immer um die Frage der Hol- und Bringschuld.

    Damit eine reibungslose Informationsweitergabe erfolgt, muss jeder Mitarbeiter wissen, wann er sich in der Hol- oder in der Bringschuld befindet. Bei der Holschuld muss die Information beschafft werden. Bei der Bringschuld hingegen muss die Information weitergegeben werden.

    Grundsätzlich ist der Sender verantwortlich dafür, dass die Information richtig ankommt.

    Damit dies optimal funktioniert sind Anforderungen an die Ausgangsinformationen wichtig. Dazu zählen u.a. Informationswahrheit und Informationsklarheit. Der Sender sollte lieber einmal mehr nachfragen, ob die Information vom Empfänger mit dem Inhalt genauso aufgenommen wurde, wie sie der Sender abgegeben hat. Dadurch lassen sich Fehleinschätzungen vermeiden, die einen großen Einfluss auf das weitere Vorgehen haben können.

    Die Art und Weise, wie ein Unternehmen kommuniziert, ist in der Unternehmensphilosophie (Corporate Identity) festgelegt. Sie dient der Orientierung der Führungskräfte und Mitarbeiter. Der Unternehmenskodex ist in den Managementleitlinien (Leitlinien für Zusammenarbeit) festgeschrieben.

    Innerbetrieblicher Informationsaustausch

    Die Weitergabe der formellen Informationen ist in Stellen-, Aufgaben-, Anforderungs- und Vorgangsbeschreibungen geregelt. Sie findet an den vorab definierten Schnittstellen statt und wird regelmäßig dokumentiert und aktualisiert. Der informelle Informationsfluss findet unter den einzelnen

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