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Die Goldwölfe: Die großen Western 298
Die Goldwölfe: Die großen Western 298
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Ebook117 pages1 hour

Die Goldwölfe: Die großen Western 298

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About this ebook

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Verdammte Höllenbrut! Aus dem Hinterhalt hatten sie mich niedergeschossen und mich für tot liegen gelassen. Irgendwann kam ich zwar wieder zu Bewußtsein, aber große Hoffnung gab es nicht mehr für mich. Die Goldwölfe hatten mich total ausgeraubt. Aber dann geschah ein Wunder, mit dem ich nicht mehr gerechnet hatte. Ein graubärtiger Oldtimer und ein blondes Mädchen retteten mir das Leben. Und als ich wieder halbwegs bei Kräften war, zog ich los, um mir alles zurückzuholen, was mir die Goldwölfe genommen hatten. Die beiden Männer tauchten so plötzlich vor mir auf, daß mein Rapphengst scheute und ich große Mühe hatte, nicht aus dem Sattel geschleudert zu werden. »Laß die Pfoten vom Eisen, Drakestone! Schnall ab!« Ich nickte und tastete langsam mit beiden Händen nach der Schnalle des Revolvergurts. Sekunden später fiel er auf die Erde. »Absteigen!« Die Aufmerksamkeit der beiden Strolche ließ nach. Sie fühlten sich ganz als Herren der Lage, als ich aus dem Sattel sprang und auf der Erde landete. Gleichzeitig riß ich meinen Ersatzcolt aus dem Hosenbund, den ich dort unter der Lederjacke verborgen hatte. Ich feuerte bereits, noch ehe die beiden Kerle so richtig begriffen, daß ich sie reingelegt hatte. Die Banditen taumelten getroffen zur Seite, schrien auf und schossen vor sich in den Boden. Dann aber knickten sie ein, ehe sie wie gefällte Bäume stürzten und regungslos liegenblieben. Ich atmete tief durch, ersetzte die verschossenen Patronen und ging dann nacheinander neben den Gesetzlosen in die Hocke.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateJan 12, 2021
ISBN9783740975463
Die Goldwölfe: Die großen Western 298

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    Die Goldwölfe - Frank Callahan

    Die großen Western

    – 298 –

    Die Goldwölfe

    Frank Callahan

    Verdammte Höllenbrut! Aus dem Hinterhalt hatten sie mich niedergeschossen und mich für tot liegen gelassen. Irgendwann kam ich zwar wieder zu Bewußtsein, aber große Hoffnung gab es nicht mehr für mich. Die Goldwölfe hatten mich total ausgeraubt. Aber dann geschah ein Wunder, mit dem ich nicht mehr gerechnet hatte. Ein graubärtiger Oldtimer und ein blondes Mädchen retteten mir das Leben. Und als ich wieder halbwegs bei Kräften war, zog ich los, um mir alles zurückzuholen, was mir die Goldwölfe genommen hatten. Es war ein Trail in die Hölle…

    Die beiden Männer tauchten so plötzlich vor mir auf, daß mein Rapphengst scheute und ich große Mühe hatte, nicht aus dem Sattel geschleudert zu werden.

    »Laß die Pfoten vom Eisen, Drakestone! Schnall ab!«

    Ich nickte und tastete langsam mit beiden Händen nach der Schnalle des Revolvergurts. Sekunden später fiel er auf die Erde.

    »Absteigen!«

    Die Aufmerksamkeit der beiden Strolche ließ nach. Sie fühlten sich ganz als Herren der Lage, als ich aus dem Sattel sprang und auf der Erde landete.

    Gleichzeitig riß ich meinen Ersatzcolt aus dem Hosenbund, den ich dort unter der Lederjacke verborgen hatte.

    Ich feuerte bereits, noch ehe die beiden Kerle so richtig begriffen, daß ich sie reingelegt hatte. Die Banditen taumelten getroffen zur Seite, schrien auf und schossen vor sich in den Boden. Dann aber knickten sie ein, ehe sie wie gefällte Bäume stürzten und regungslos liegenblieben.

    Ich atmete tief durch, ersetzte die verschossenen Patronen und ging dann nacheinander neben den Gesetzlosen in die Hocke.

    Beide Banditen waren tot. Sie hatten den Überfall auf mich mit dem Leben bezahlen müssen. Ich schob den Stetson in den Nacken und zuckte mit den Schultern.

    Ich hatte mich nur meiner Haut gewehrt, denn sonst hätten mich die Halunken wohl auf die lange Reise geschickt. Ich wußte nur zu gut, daß die Kerle keine Zeugen zurückließen, wenn sie sich die Goldausbeute vieler Monate unter den Nagel gerissen hatten.

    Es waren mehr als dreißig hartgesottene Höllenhunde, die gnadenlos über die Goldgräber herfielen, wenn diese die Golden Gulch in den Black Hills verlassen wollten.

    Golden Gulch war eine riesige Schlucht, fast schon ein Tal, die sich über zehn Meilen tief in einen Bergzug der Schwarzen Berge hineinfraß. Und dort suchten mehr als tausend Goldgräber nach dem gelben Metall und träumten davon, als reiche Männer davonzureiten und irgendwo in Saus und Braus leben zu können.

    Bis jetzt war es aber kaum einem Digger gelungen, die Schlucht zu verlassen. In den letzten Wochen hatten die Goldbanditen immer wieder zugeschlagen und die Gulch gesperrt.

    Die Angst ging in der Schlucht und auch in der kleinen Ortschaft um, die sich Nugget Town nannte und am Ende des tiefen Bergeinschnitts lag.

    In Nugget Town konnten die Goldgräber alles zu überteuerten Preisen kaufen, was sie zum Überleben brauchten. Die Stadt wurde von einem Mann beherrscht, der dort groß absahnte und niemanden neben sich duldete.

    John Hanson war sein Name.

    Ich war nur einmal in den letzten drei Monaten in Nugget Town gewesen und war schnell wieder meines Weges geritten, denn die Stadt behagte mir nicht. Nun aber wollte ich der Gulch den Rücken kehren und nach Texas heimkehren. In meinen Satteltaschen befand sich Gold im Wert von ungefähr zwanzigtausend Dollar. Das würde genügen, um mir im Land der grünen Hügel eine Ranch zu kaufen und einen neuen Anfang zu wagen.

    Nach Lage der Dinge hatte ich den Sperriegel der Goldbanditen durchbrochen. Ich blickte nochmals auf die beiden Toten und kletterte dann in den Sattel des Rapphengstes, um meinen Trail fortzusetzen.

    Sekunden später brach die Hölle über mich herein.

    Hinter einem Felsbrocken zuckten Feuerlanzen auf. Schüsse peitschten, und ich spürte erst einen harten Schlag gegen den linken Oberarm, und dann schien etwas meinen Schädel zu spalten.

    Ich merkte noch, daß mein Pferd zusammenbrach und ich aus dem Sattel geschleudert wurde. Danach hatte ich nur noch das Gefühl, in einen bodenlosen Abgrund zu stürzen, aus dem es kein Entkommen mehr gab.

    *

    Mein Erwachen war alles andere als erfreulich. Und doch durchströmte mich ein Glücksgefühl, daß ich überhaupt noch am Leben war.

    Mein Schädel schien bersten zu wollen. Ein greller Schmerz wütete in ihm, als stocherte dort irgend jemand mit einem glühenden Messer herum. Und von meinem linken Oberarm ging ein dumpfes Pochen aus, das meine ganze Seite zu lähmen schien.

    Ich fühlte einen bitteren Geschmack im Mund und hatte dann das Gefühl, als würde sich mein Magen umstülpen. Ich wuchtete den Oberkörper in die Höhe, beugte mich zur Seite und mußte mich keuchend erbrechen.

    Dunkelheit umgab mich. Nur die silberne Scheibe des Mondes und die fernen Sterne spendeten ein wenig Licht. Nicht weit von mir entfernt lag mein Pferd und rührte sich nicht mehr.

    Der Schmerz in meinem Kopf wurde noch stärker. Ein heiseres Stöhnen entwich meiner Kehle. Ich tastete hoch zum Schädel und fühlte Blut an meinen Händen. Mir wurde schnell klar, daß mich die Kugel nur gestreift und mir einen Scheitel gezogen hatte.

    Minuten vergingen.

    Es ging mir langsam ein wenig besser. Ich quälte mich auf die Beine und wankte zu dem toten Rapphengst. Nachdem ich die Wasserflasche vom Boden aufgehoben hatte, trank ich einige Schlucke und sah dann nach meinem linken Arm.

    Eine Kugel hatte ihn glatt durchschlagen, ohne aber den Knochen oder Sehnen zu verletzen.

    Die Satteltaschen lagen neben dem Kadaver des Pferdes. Alles Gold war aus ihnen verschwunden. Ich fand Verbandszeug und verband die Schuß­wunden, nachdem ich sie gesäubert hatte.

    Danach fühlte ich mich so erschöpft, daß ich mich erst einige Minuten hinsetzte, um mich auszuruhen.

    Verdammt, man sagte mir nach, daß ich ein harter Brocken war, doch jetzt fühlte ich mich irgendwie hilflos wie ein Baby.

    Die Schmerzen in meinem Schädel tobten weiter, und auch die Schuß­wunde am linken Oberarm machte mir mächtig zu schaffen. Ich hatte eine Menge Blut verloren, und doch war ich heilfroh, die Schüsse aus dem Hinterhalt so einigermaßen überstanden zu haben.

    Ich hatte großes Glück im Unglück gehabt.

    Natürlich war ich mein Gold los.

    Daran war vorerst nichts zu ändern, obwohl ich mir in diesen Sekunden schwor, es der Banditenbrut mit Zins und Zinseszins zurückzuzahlen.

    Ich war nun einmal ein Bursche, dem noch niemand im Leben auch nur einen Hosenknopf ungestraft weggenommen hatte. Das hatte ich mehr als einmal bewiesen. Lange Zeit trug ich das Marshalabzeichen in wilden Grenzstädten oder kämpfte auf der Seite der Schwachen und Schutzlosen, um irgendeinen größenwahnsinnigen Big Boß in die Schranken zu weisen.

    Irgendwann hatte ich aber die Nase voll gehabt von Pulverdampf und Blei und sehnte mich nach einem ruhigeren Leben. Mir fehlten aber die notwendigen Dollars, um selbst etwas auf die Beine zu stellen.

    Als ich von den Goldfunden hier in den Black Hills hörte, beschloß ich, die Ärmel hochzukrempeln und mein Glück zu versuchen.

    Alles lief großartig. Ich schuftete wie ein Wilder und rang meinem Claim auch einiges an Gold ab. Nun aber war alles umsonst gewesen.

    Diese und ähnliche Gedanken gingen mir durch den Sinn, während ich dalag, um mich zu erholen. Mir ging es nur langsam besser.

    Mir wurde auch klar, daß ich zur Golden Gulch zurückkehren mußte. Ohne Pferd und Ausrüstung hatte ich keine Chance, die Schwarzen Berge zu verlassen. Dafür würden schon die Indianer sorgen, die in den Hügeln lauerten und immer wieder weiße Eindringlinge umbrachten.

    Ich mußte eingeschlafen sein, denn Hufschlag riß mich aus meinem leichten Schlummer. Die Schmerzen in Kopf und Arm wurden mir wieder schlagartig bewußt, als ich mich aufrichtete und nach dem Revolver tastete.

    Den Gurt hatte ich mir wieder umgeschnallt, nachdem ich meine Wunden verbunden hatte. Der hinterhältige Mordbrenner war nur an meinem Gold interessiert gewesen und hatte den Waffengurt liegen lassen.

    Ich erhob mich langsam und spürte schon wieder einen faden Geschmack im Mund. Mein Magen schien erneut rebellieren zu wollen.

    Der Hufschlag wurde lauter.

    Ich wankte auf einen der Felsbrocken zu, die den schmalen Pfad säumten, und ging dahinter in Deckung. Es dauerte nicht lange, dann erkannte ich zwei Reiter, die

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