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Der schwarze Sigurd
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Ebook184 pages2 hours

Der schwarze Sigurd

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"Die unendliche Geschichte" auf dänisch - ein Fantasy-Klassiker aus dem hohen Norden.In seinen Träumen reist der 10-jährige Jesper des nachts ins Abenteuerland, wo er mit seinen neuen Freunden - der Prinzessin Isabel und einem Raben, dem Schwarzen Sigurd - abenteuerliche Geschichten erlebt. Unter den Bewohnern des Abenteuerlands, den Hexen, Trollen, Drachen und Marzipanschweinchen, finden sich jedoch nicht nur Freunde. Der König des Computerreichs DOS, Electro, gewinnt in einer Welt, in der sich die Menschen mehr mit Computern als mit Geschichten und Abenteuern beschäftigen, mehr und mehr an Macht. So wird Jespers Traumwelt Wirklichkeit, und der Kampf gegen Electro und seine elektronisch-emotionslosen Anhänger spielt sich zunehmend in der Realität - und Jespers eigenem Zuhause - ab. Nun ist es also an Jesper und seinen Freunden, das Böse zu besiegen und die Welt der Fantasie zu retten.-
LanguageDeutsch
PublisherSAGA Egmont
Release dateFeb 20, 2019
ISBN9788711800027
Der schwarze Sigurd

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    Der schwarze Sigurd - Claus Bork

    www.egmont.com

    Personenverzeichnis:

    Jesper - ein ganz gewöhnlicher Junge.

    der Schwarze Sigurd - Jespers Freund, der schwarze Rabe aus Abenteuerland.

    Isabel - Prinzessin von Abenteuerland.

    Dur - Prinz von Symphonien.

    Merlin - der Zauberer.

    Archimedes - Merlins kluge Eule.

    Elektro - Kriegsprogramm von DOS.

    Schatten - Sklave von Elektro.

    der Hund - ein Hund mit Augen so groß wie Teetassen.

    Sir Gawain - der noble Ritter aus Abenteuerland.

    Abenteuerland - das Land in den Träumen, jenseits der Wirklichkeit.

    Symphonien - die Welt der Musik, jenseits der Wirklichkeit

    DOS - die Welt der Computerspiele, jenseits der Wirklichkeit.

    Niemandsland - das Land, das man durchquert auf seinem Weg von der Wirklichkeit in die Traumwelt.

    Der Anfang

    Er war eigentlich schon ein ganz gewöhnlicher Junge.

    Er hieß Jesper. Hatte struppiges, blondes Haar und große braune Augen - denn irgendwo in der Familie seiner Mutter waren Zigeuner im Spiel gewesen. Und vielleicht war er gerade deshalb abenteuerlustig.

    Er ging seine eigenen Wege und liebte die Spannung, wenn er Dinge erlebte, die nicht ganz gewöhnlich waren. Er war zehn Jahre alt und ein kleiner Spinner.

    Es begann alles an einem kalten Abend im November.

    Der Schnee senkte sich wie Löwenzahnsamen aus einem schweren, bedeckten Himmel. Es war zehn Minuten vor neun -Freitagabend.

    So, jetzt geht es ab ins Bett mit dir... Seine Mutter sah ihn mit diesem üblichen - da gibt es keine Diskussionen - Blick an...

    Ich muß nur noch... begann er. So ging es jeden Abend.

    Ab, junger Mann, und das zack - zack...

    Nah, ja... Er legte das Buch weg und erhob sich vom Sofa. Dann trottete er zur Treppe und schleppte sich hoch in den ersten Stock. Zehn Minuten später, genau um neun Uhr, lag er warm unter der Decke bei ausgeschaltetem Licht.

    Durch die Fensterscheibe betrachtete er die Schneeflocken, die im Schein der Straßenlaterne herunterfielen.

    Gute Nacht, und schlaf gut... flüsterte seine Mutter und schloß die Zimmertür.

    Der Wecker tickte hart und metallisch aus der Ecke beim Schreibtisch. Tick - tack - ein ganz normaler Wecker zum Aufziehen.

    Er schloß die Augen - und schlief ein. Und das war das letzte mal, daß er sich wie ein ganz gewöhnlicher Junge fühlte.

    Der Traum

    Sobald seine Augen sich geschlossen hatten, verließ er die Welt, die er so gut kannte und wirbelte davon. Er fühlte, wie ihn etwas anzog, ohne daß er wußte, wohin.

    Weit weg, in der Ferne, wurde es hell. Er kam mit großer Geschwindigkeit auf das Licht zu, in es hinein und stand dann da - in einer anderen Welt, deren Namen er nicht kannte.

    Die Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel. Als er an sich selbst heruntersah, bemerkte er, daß er immer noch seinen Schlafanzug an hatte.

    Er stand auf einem Kiesweg mit einem Graben auf beiden Seiten. Am Rande der Gräben wuchsen die gelbesten Löwenzahnblüten, die er jemals gesehen hatte. Hinter den Gräben war auf der einen Seite ein Feld, auf der anderen Seite ein großer, düsterer Wald.

    Über dem Feld sangen die Vögel vom Himmel. Im Wald dagegen war es ganz still.

    Er stand etwas da und überlegte, wie er es anstellen sollte, an andere Kleidung zu kommen. Wenn ihn jemand sah, gekleidet mit einem Schlafanzug am helllichten Tag, würde er zum Gespött werden.

    Mach den Weg frei für die königliche Kutsche Ihrer Majestät... rief eine schrille Stimme hinter ihm.

    Er schaffte es gerade noch, sich umzudrehen, die heranbrausenden Pferde zu sehen, und sich aus dem Weg zu werfen -hinunter in den Graben - bevor die Pferde vorbeidonnerten und eine Wolke aus Staub aufwirbelten, die über das Feld fegte.

    Prrr... rief der Kutscher. Die Pferde wieherten, die Ketten rasselten und die schweren Räder polterten und bremsten.

    Jesper lag auf dem Boden des Grabens und starrte erschrocken zurück auf den Weg. Er konnte nicht richtig sehen, weil das Gras ihm die Sicht nahm.

    Er kletterte etwas auf die Böschung und bog die Halme zur Seite. Und da, mitten auf dem Kiesweg, hielt eine vergoldete Kutsche mit Holzrädern mit Speichen und acht weißen, schnaubenden Pferden davor gespannt.

    Die Pferde schlugen mit den Hufen, sodaß das Zaumzeug rasselte.

    Der Kutscher, ein kleiner, dicker Mann mit roten Wangen, zog die Zügel stramm, um sie zum Stehen zu bringen.

    Die Kutsche war aus Holz gebaut und so kunstfertig beschnitzt, daß es unmöglich etwas vergleichbares irgendwo anders auf der Welt geben konnte.

    Das Dach wurde von zehn geschnitzten, vergoldeten Drachen mit gespaltenen Zungen getragen.

    In den Fenstern war richtiges Glas, so fein geputzt, daß man es nur sah, wenn die Sonne in ihm leuchtete.

    Ein Gesicht kam in einem Fenster zum Vorschein. Es war eine junge Frau. Sie war sehr hübsch mit tiefblauen Augen und langem, rabenschwarzem Haar. Sie starrte mit Verwunderung in ihrem Blick auf ihn herab. Dann lächelte sie und schob die Tür auf.

    Komm hierher, Junge - und laß mich dich ansehen...

    Jesper fand, sie war so schön, daß ihm ganz schwindelig wurde. Er erhob sich langsam und kletterte das letzte Stück aus dem Graben, bevor er über den Weg ging und vor der Wagentür stehenblieb.

    Plötzlich lachte sie und hielt die Hand vor den Mund.

    Warum hast du dieses Zeug an...? Er sah das Lächeln in ihren Augen, bevor er sich über den Schlafanzug ärgern konnte.

    Das ist mein Schlafanzug... sagte er und lächelte sie an.

    Sie sah mit leicht schrägem Kopf an ihm herunter.

    Was machst du hier draußen...? fragte sie und machte einen Schmollmund.

    Ich gehe, wohin ich Lust habe.. antwortete Jesper.

    Du bist bestimmt eine schlimme, kleine Rübe... lachte sie.

    Er nahm die Hände an die Hüften und antwortete: Wenn ich eine Rübe bin, was bist du dann...?

    Drüben vom Hinter Brett der Kutsche sprangen zwei Diener in roten Uniformen auf die Erde.

    Nein, laßt ihn... rief sie und hob die Hand. Dann sah sie wieder zu ihm.

    Ich bin Prinzessin Isabel vom Abenteuerland... Sie lachte wieder.

    Lachst du immer, wenn du redest...? fragte Jesper.

    Nicht immer... antwortete sie. Ein Schatten glitt über ihr Gesicht, worauf sie über das Feld starrte und schwieg.

    Na, ich muß weiter... begann Jesper.

    Der eine uniformierte Diener stellte sich vor ihn.

    Wenn man mit Prinzessin Isabel von Abenteuerland spricht, dann sagt man Ihre Majestät... Er war rank und breitschultrig und schaute mit seinen freundlichen, aber bestimmten blauen Augen auf Jesper. Er roch nach Schuhwachs von den langschäftigen Stiefeln und die zwei Reihen blanker Knöpfe glänzten und funkelten auf der Jacke.

    Laß ihn, Rinze... Sie sprach aus dem Wagen zu ihm.

    Er trat zur Seite, worauf sie eine Hand zu Jesper streckte und ihn näher winkte. Er nahm ihre königliche Hand und hüpfte hinauf in die Kutsche.

    Die Diener in den roten Jacken gingen um den Wagen und sprangen auf.

    Weiter... rief Prinzessin Isabel, und der Wagen begann zu rollen.

    Das Feld sauste draußen am Fenster vorbei.

    Was für eine Geschwindigkeit... rief Jesper aus. Hier ist es auch sehr schön...

    Hier ist es nett, aber in meinem eigenen Land ist es viel schöner...

    Bist du auf dem Weg nach Hause, oder was...?

    Dies ist Niemandsland... sagte sie und zeigte aus dem Fenster. Hier kommen alle her, die Lust haben. Nach Abenteuerland kommen nur die, die dort wohnen...

    Abenteuerland... murmelte Jesper vor sich hin. Das klingt nett...

    Sie nickte freundlich und reichte ihm eine Schachtel.

    Isst du Schokolade?

    Ja, das tat er.

    Er fand nicht, daß es einen Grund gab, bescheiden zu sein. Sie wirkte ja sehr jung, dafür, daß sie eine Erwachsene war. So stopfte er den Mund mit Schokolade voll und steckte auch ein paar Stücke in die Tasche.

    Bist du immer so...? fragte sie.

    Jah... murmelte er, während er kaute.

    Sie schaute etwas aus dem Fenster, dann wandte sie ihren Blick wieder ihm zu und fragte geradeheraus: Wo kommst du her...?

    Åhh...

    Er kratzte sich etwas an der Wange und dachte nach. Ja also - gerade jetzt träume ich. Aber ich komme aus Dänemark, wie die meisten anderen...

    Dänemark...? Sie sah ihn nachdenklich an. Meinst du, daß du aus der Wirklichen Welt kommst...?

    Die Wirkliche Welt...? Er lachte. Es gibt doch nur eine Welt.

    Da irrst du dich. lächelte sie und lehnte sich gegen ihn.

    Ich werde dir meine Welt zeigen - die Abenteuerwelt. Vielleicht kann ich auch einmal die Hilfe von so einem niedlichen, jungen Kavalier, wie dir, gebrauchen, wer weiß.

    Du bist doch Prinzessin. sagte er und schluckte den letzten Klumpen Schokolade hinunter. Du kannst doch unmöglich irgendwelche Probleme haben?

    Ich wünschte es wäre so schön, seufzte sie.

    Lächel jetzt. sagte Jesper und lutschte seinen Daumen von der Schokolade sauber. Man wird häßlich, wenn man sich Sorgen macht, das sagt meine Mutter jedes Mal, wenn mein Vater Rechnungen bezahlen soll.

    Meinetwegen antwortete sie und lächelte wie vorher.

    Der Wagen rollte vom Kiesweg. Das Poltern wurde von einem gleichlautenden Ton der Räder abgelöst.

    Dann sind wir bald da, sagte sie und lehnte sich gegen das Fenster.

    Er folgte der Richtung ihres Blickes. Draußen war alles verändert. Sie donnerten dahin über eine glatte, blanke Spiegelfläche.

    Jesper schaute hinunter in die spiegelnde Ebene. Er meinte sicher, daß er zwei weiße Schwäne sah, wie ein erstarrtes Bild in einem Spiegel.

    Nun kommen wir zu den Toren, sagte sie. In wenigen Augenblicken sind wir in meinem Land. Jesper rückte auf dem gepolsterten Sitz und drückte die Nase an der Scheibe platt.

    Vor der Kutsche tauchte eine riesige Mauer auf. Je näher sie kamen, je höher türmte sie sich gegen den Himmel. Mitten in der Mauer war ein sehr hohes, breites, doppeltgeflügeltes Tor. Das Tor war aus Metall mit großen Bolzen rund herum an den Seiten. Als die Kutsche sich näherte, schwangen die schweren Tore auf. Hinter dem Tor standen zwei Reihen rotgekleidete Soldaten mit Trompeten und bliesen eine Fanfare, während sie hindurchfuhren.

    Die Kutsche sauste ins Abenteuerland. Die Trompeter bliesen und das Tor schloß sich hinter ihnen.

    Es ging über Stock und Stein, durch malerische Wälder und Täler, auf das weiße Schloß auf dem Gipfel eines Berges zu. Durch die blanken Fensterscheiben sah Jesper eine wunderliche Welt vorbeirollen. Dörfer mit Leuten, die er meinte, zu kennen. Leute aus seiner Phantasie und Leute, von denen er in den Abenteuern gehört hatte, die er vorgelesen bekommen hatte, schon seit er ganz klein war.

    Draußen auf einer Ebene lief ein Mann sieben Meilen bei jedem Schritt, den er machte. Nach drei Schritten holte er sie ein, ging an ihnen vorbei und verschwand vor ihnen.

    Und das, trotz der acht Pferde, die in schnellem Galopp vorandonnerten, sodaß die Kutsche schaukelte und auf dem Weg hin und her tanzte.

    Ritter in glänzenden Rüstungen mit farbenprächtigen Wimpeln, die von ihren Lanzen wehten, waren auf dem Weg über die Ebene, auf der Jagd nach Drachen, die es in fast allen Abenteuern gibt, die aufgeschrieben worden sind.

    Jesper sog alles in sich ein, so gut er konnte, aber es geschah zuviel, als daß er es schaffen konnte, alles zu sehen.

    Die ganze Zeit beobachtete sie ihn, ohne daß er es bemerkte.

    Was ist das? flüsterte er und zeigte. Sie polterten durch einen tiefen, dunklen Wald.

    Das ist ein aus allerlei leckeren Sachen gebautes Haus... lachte sie. Du mußt davon gehört haben - das Knusperhäuschen?

    Jesper nickte.

    Willst du probieren? fragte sie.

    Nein, danke, Jesper schüttelte den Kopf. Er erinnerte sich an die Hexe, die Kinder im Ofen briet und verlor die Lust auf Pfefferkuchen.

    Je weiter wir hineinkommen, sagte sie. "Je merkwürdiger wird

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