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Die Mahatma-Briefe: Band 1
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Die Mahatma-Briefe: Band 1

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About this ebook

Die "Mahatma-Briefe" stehen am Anfang der esoterischen Bewegung der Neuzeit. Sie stellen ein einzigartiges Dokument der Verbindung von Diesseits und Jenseits dar. Die Originale liegen heute in einer Hochsicherheits-Abteilung des British Museums in London. In diesen Dokumenten, die maßgeblich die Theosophische Gesellschaft und das spirituelle Denken der Gegenwart beeinflussten, nehmen die "Meister der Weisheit" (Mahatmas) direkten Kontakt mit ihren menschlichen Schülern auf, um die Grundlagen eines Weltbildes zu enthüllen, das zur damaligen Zeit revolutionär und zur heutigen Zeit wegweisend ist, um die religiösen und gesellschaftlichen Krisen der Gegenwart zu meistern. Es gibt kein vergleichbares Zeugnis vom Wirken der "Mahatmas" und von ihrem Einfluss auf die menschliche Entwicklung!

Diese Gesamtausgabe von Dokumenten, deren Originale im Britischen Museum aufbewahrt werden, enthält alle von A.P. Sinnett und A.O. Hume empfangenen Briefe der Meister Morya und Koot Hoomi.
Das dreibändige Werk zeichnet ein abgerundetes Bild der Weltanschauung der Mahatmas – eine Philosophie, die auch westlichen Menschen eine wertvolle Hilfe zur Bewältigung ihrer Lebensprobleme an die Hand gibt.

LanguageDeutsch
Release dateJan 28, 2021
ISBN9783968612249
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    Die Mahatma-Briefe - Aquamarin Verlag

    1

    Dieses Buch ist eine Dokumentation. Die Originale der in ihm übersetzten Briefe sind im Britischen Museum in London aufbewahrt.

    Soweit in den Originalbriefen Worte vorkommen, die nicht in englischer Sprache geschrieben sind, wurden sie, um den Charakter der Briefe zu bewahren, daher nicht übersetzt, sondern im Originalwortlaut und in der Originalschreibweise belassen. Insbesondere wurde auch die Schreibweise der in den Briefen enthaltenen Sanskrit-Ausdrücke nicht den heute geltenden Transkriptionsregeln angepasst.

    Im Text sind die einleitenden und verbindenden Bemerkungen des Herausgebers sowie die Zitate aus Werken der Briefempfänger A. P. Sinnett und A. O. Hume sowie aus Briefen H. P. Blavatskys in kleinerem Druck, die Briefe der Mahatmas sowie die Randbemerkungen und Nachsätze der Mahatmas zu Briefen Sinnetts, Humes und Blavatskys in größerem Druck wiedergegeben.

    Die Anmerkungen stammen, soweit nicht ausdrücklich anders angegeben, vom Herausgeber. Hinsichtlich der zum Teil abgekürzten Quellenangabe wird auf die Bibliografie am Ende des Buches verwiesen.

    Die Einbandzeichnung stellt einen Briefumschlag dar, wie er in Tibet im 19. Jahrhundert allgemein gebraucht wurde. Die chinesischen Schriftzeichen bedeuten: »Möge großes Glück dir zu Diensten stehen!« Zahlreiche Briefe der Mahatmas wurden in solchen Umschlägen gesandt.


    ISBN 978-3-96861-224-9

    1. Auflage 2021

    © 2011 Aquamarin Verlag GmbH

    Voglherd 1 • D-85567 Grafing

    www.aquamarin-verlag.de

    Mit freundlciher Unterstützung durch die

    Theosophische Gesellschaft

    in Deutschland.

    INHALTSVERZEICHNIS

    DIE VORGESCHICHTE DER BRIEFE

    Der Journalist A. P. Sinnett und seine Begegnung mit dem Spiritismus. – Helena Petrowna Blavatsky und die Gründung der Theosophischen Gesellschaft. – Die Ankunft H. P. Blavatskys und H. S. Olcotts in Indien 1879. – Die Besuche H. P. Blavatskys bei A. P. Sinnett im Dezember 1879 in Allahabad und im Herbst 1880 in Simla. – Die okkulten Phänomene in Simla. – Der Beginn des Briefwechsels mit Mahatma K. H

    DER ERSTE BRIEF DES MAHATMAS K. H. AN A. P. SINNETT VOM 17. OKTOBER 1880 (M. L. NR. 1)¹

    Eine Welt, die nicht glauben will, ist auch durch Phänomene nicht zu überzeugen. – Verkünder unerwünschten neuen Wissens sind zu allen Zeiten verfolgt worden. – Die Welt muss auf das neue Wissen allmählich vorbereitet werden

    DER BRIEF DES MAHATMAS K. H. AN A. P. SINNETT VOM 19. OKTOBER 1880 (M. L. NR. 2)

    Okkulte Forschung hat ihre eigenen Gesetze. – Die Mysterien sind nicht für die Profanen bestimmt. – Sinnetts Lebensweise ist einer engeren Verbindung hinderlich. – Das notwendige Motiv für die Erlangung okkulter Belehrung ist Selbstlosigkeit. – Der Plan der Gründung eines besonderen anglo-indischen Zweiges der Theosophischen Gesellschaft

    DER VORFALL MIT DEM KOPFKISSEN AM 19. OKTOBER 1880 (M. L. NR. 3 A, 3 B, 3 C UND 143)

    Mahatma K. H. erscheint Sinnett in astraler Gestalt. – Entmaterialisation einer Brosche und Materialisation derselben in Gegenwart mehrerer Zeugen

    DAS TELEGRAMM DES MAHATMAS K. H. VOM 27. OKTOBER 1880

    Mahatma K. H. gibt, um Sinnett von seiner physischen Existenz zu überzeugen, am Postschalter in Jhelum persönlich ein Telegramm an diesen auf

    DER BRIEF DES MAHATMAS K. H. AN A. P. SINNETT VOM 29. OKTOBER 1880 (M. L. NR. 4).

    Politische Krise in Tibet. – Mahatma K. H. war persönlich bei seinem Oberen, um ihm einen von A. O. Hume gemachten Vorschlag darzulegen. – Frau Blavatskys kritischer psychischer Zustand. – Die beklagenswerte Geisteshaltung der modernen Inder. – Lob H. S. Olcotts. – Der geplante anglo-indische Zweig kann nicht unmittelbar von einem Mahatma oder eingeborenen Chela geführt werden. – Verschiedenheit der östlichen Mentalität. – Eingeborene Chelas entsprechen nicht den gesellschaftlichen und hygienischen Anforderungen der englischen Gesellschaft

    DER ERSTE BRIEF DES MAHATMAS K. H. AN A. O. HUME, EMPFANGEN AM 1. NOVEMBER 1880

    Die Mahatmas sind an einer Wiederbelebung der indischen Geistigkeit interessiert. – Westliche und östliche Wissenschaft sind konträr. – Das Gehirn entwickelt eine sublimierte Form geistiger Energie. – Der Adept ist ein Zentrum, von dem Kräfte ausstrahlen. – Für die Adepten sind wissenschaftliche Tatsachen nur im Verhältnis ihrer Nützlichkeit für die Menschheit von Interesse. – Jeder Gedanke eines Menschen wird zu einer tätigen Wesenheit in den inneren Welten. – Die Tätigkeit der Bruderschaft der Mahatmas im Laufe der menschlichen Geschichte. – Die Aufgabe der Theosophischen Gesellschaft zwischen Atheismus und Priesterherrschaft

    ERSTE AUSEINANDERSETZUNGEN ZWISCHEN MAHATMA K. H. UND A. O. HUME IM NOVEMBER 1880 (M. L. 106, 99 UND 98).

    Hume kritisiert Mahatma K. H.s Äußerungen und fühlt sich von ihm missverstanden. – Ironische Bemerkungen Mahatma K. H.s

    FRAU BLAVATSKYS ERKRANKUNG IM NOVEMBER 1880

    Ein Brief Frau Blavatskys an Sinnett vom 22. November 1880 mit einem Nachsatz des Mahatma (Bl. L. Nr. 5)²

    DER BRIEF DES MAHATMAS K. H. AN A. P. SINNETT VOM 25. NOVEMBER 1880 (M. L. NR. 5).

    Die Rassenvorurteile der Engländer. – Das Telegramm vom 27. Oktober 1880 als Test Phänomen. – Fragen des Verhältnisses des geplanten anglo-indischen Zweiges zur theosophischen Muttergesellschaft. – Sinnetts geplantes Buch. – Die besten der englischen Spiritisten könnten zu Theosophen werden

    EIN BRIEF DES MAHATMAS K. H. AN A. P. SINNETT VOM DEZEMBER 1880 (M. L. NR. 28).

    Kritik eines Briefes Humes, der »unter dem Deckmantel der Demut ein Monument des Hochmuts« war. – Die Mahatmas wollen keine »Schule der Magie« gründen, sondern die universelle Bruderschaft verbreiten. – Hume unterschätzt die Inder, in spirituellen Dingen sind sie den Europäern überlegen. – Im zyklischen Geschehen wird die alte Weisheit wieder zur Herrschaft gelangen. – Warnung an Hume

    DER BRIEF DES MAHATMAS K. H. AN A. P. SINNETT VOM 10. DEZEMBER 1880 (M. L. NR. 6).

    Die Methode der »Präzipitation« von Briefen. – Zu spiritueller Gruppenarbeit sind Menschen mit verschiedenem Magnetismus nötig. – Die neue Zeit ist im Kommen (durch den Chela, der die Übertragung vornahm, verstümmelt!)

    DER »KIDDLE«-ZWISCHENFAL

    Der spiritistische Schriftsteller Henry Kiddle beschuldigt Sinnett, der Stellen aus dem Brief vom 10. Dezember 1880 in sein Buch The Occult World aufnimmt, des Plagiats. – Mahatma K. H. gibt Sinnett in einem Brief im Dezember 1883 (M. L. Nr. 93) Aufklärung und den vollen Text des von einem Chela verstümmelten Briefes.

    DER BRIEF DES MAHATMAS K. H. AN A. P. SINNETT VOM 30. JANUAR 1881 (M. L. NR. 7).

    Sinnett wird zur Geduld ermahnt. – Nur im Maße seiner Arbeit kann er auf weitere Belehrungen hoffen

    EIN BRIEF VON DAMODAR K. MALAVANKAR AN A. P. SINNETT MIT EINEM NACHSATZ VON MAHATMA K. H. IM FEBRUAR 1881 (M. L. 142 A und 142 B).

    Ein Memorandum über eine Änderung der Organisation der Theosophischen Gesellschaft. – Notwendigkeit, okkulte Studien einem engeren Kreis vorzubehalten und geheimzuhalten

    DER BRIEF DES MAHATMAS K. H. AN A. P. SINNETT VOM 20. FEBRUAR 1881 (M. L. NR. 8).

    Gründe, weshalb Mahatma K. H. mit Sinnett nicht persönlich, sei es astral oder physisch, zusammentreffen kann. – Der westlichen Sprache fehlen die Ausdrücke für esoterische Begriffe. – Notwendigkeit, die von Farbe und Ton geformten halbintelligenten Kräfte in der Natur zu kennen und zu beherrschen. – Das Hauptanliegen der Mahatmas ist Liebe zur Menschheit als Ganzes. – Ratschläge an Sinnett für die Abfassung seines Buches

    SINNETTS HEIMATURLAUB IN ENGLAND (MÄRZ BIS JULI 1881, M. L. NR. 107 UND 31).

    H. P. Blavatsky ist zeitweilig nicht als Vermittlerin benutzbar. – Anweisungen an Sinnett für seine Reise. – Würdigung des Buches, an dem Sinnett in der Heimat arbeitet. – Ermahnung zu mehr Selbstvertrauen. – Der Adept hat unmittelbare Einsicht in die Wahrheit

    DER BRIEF DES MAHATMAS K. H. AN A. P. SINNETT VOM 8. JULI 1881 (M. L. Nr. 9).

    Klage über die Mangelhaftigkeit verschiedener Mitarbeiter in der Theosophischen Bewegung. – Kritik an dem Spiritisten Stainton Moses und Ausführungen über dessen geistigen Führer »Imperator«. – Planetengeister und »Brüder des Schattens«. – Buddha erreichte die höchste auf Erden mögliche Stufe der Adeptschaft. – Mahatma K. H. und Prof. G. Th. Fechner. – Der große Zyklus der Entwicklung. – Die Unmöglichkeit des Verkehrs mit Geistern. – Welten von Ursachen und Welten von Wirkungen. – Wenn die Welt die okkulten Lehren nicht annehmen will, werden die Mahatmas sich bis zu einem günstigeren Zeitpunkt zurückziehen. – Aufforderung an Sinnett, nach Simla zu kommen, in ergänzenden Zeilen (M. L. Nr. 121).

    DER BRIEF DES MAHATMAS K. H. AN A. P. SINNETT VOM 5. AUGUST 1881 (M. L. NR. 49).

    Rosenkreuz, St. Germain und Eliphas Levi. – Die Irrtümer des spiritistischen Kontrollgeistes John King. – Buddha hat gezeigt, dass es keinen persönlichen Gott gibt. – Die okkulten Lehren können nicht in einem Lehrbuch niedergeschrieben werden. – Die allgemeinen ethischen und praktischen Voraussetzungen sind seit Platon bekannt. – Aufgabe und Funktion eines Guru. – Dunkle Mächte (Shammars) leiten europäische Denker in die Irre des Spiritismus

    EIN WEITERER BRIEF DES MAHATMAS K. H. AN A. P. SINNETT VOM AUGUST 1881 (M. L. NR. 27).

    Sinnetts Indiskretionen mit den Äußerungen des Mahatmas über Stainton Moses (in M. L. 9) haben großen Schaden gestiftet. – Notwendigkeit großer Vorsicht in der Zukunft. – Der Mahatma empfiehlt die Übersetzung des »Großinquisitors« aus dem Roman »Die Brüder Karamasoff« von Dostojewsky als treffendstes Beispiel von den Auffassungen und Methoden der Jesuiten

    DIE GRÜNDUNG DER »EKLEKTISCHEN THEOSOPHISCHEN GESELLSCHAFT SIMLA« UND DER SOGENANNTE »BRIEF DES MAHACHOHAN«

    Die Lehre der Mahatmas muss der Welt allmählich gegeben werden, durch Schlussfolgerungen aus der Wissenschaft untermauert. – Von abergläubischen Beimengungen gereinigter Buddhismus ist ewige Wahrheit. – Die weiße Rasse muss den farbigen Völkern die Bruderhand hin-strecken. – Die esoterischen Grundlehren aller Religionen sind gleich. – Das mystische Christentum lehrt Selbsterlösung durch unser eigenes höchstes Prinzip. – Karma ist unser einziger Richter und Erlöser. – Die Auffassung von der Herrschaft eines persönlichen Gottes war ein Fehlschlag. – Aufgabe der Theosophischen Gesellschaft ist es, die richtigen logischen Erklärungen für die großen dualen Prinzipien von Recht und Unrecht, Gut und Böse usw. zu geben, nicht aber, eine Schule der Magie zu werden

    DER BRIEF DES MAHATMAS K. H. ÜBER DIE PSYCHISCHE KONSTITUTION H. P. BLAVTSKY (M. L. NR. 26).

    Frau Blavatsky ist ein »psychologischer Krüppel«. – Eines ihrer sieben Prinzipien ist als Pfand in Tibet. – Die Reaktion A. O. Humes und die Bemerkungen Mahatma M.s hierauf

    DER ABSCHIEDSBRIEF DES MAHATMAS K. H. AN A. P. SINNETT ENDE SEPTEMBER 1881 (M. L. NR. 104).

    Da die »Eklektische« nichts von dem für sie in Aussicht genommenen Programm erfüllt hat, zieht sich Mahatma K. H. für einige Monate zurück, um sich geistig auf die tibetischen Neujahrsfestlichkeiten vorzubereiten. – Mahatma M. soll ihn vertreten

    MAHATMA M. ALS VERTRETER MAHATMA K. H.S.

    Der Bericht Sinnetts in dem Buch The Occult World. – Vier kurze Briefe Mahatma M.s im Oktober 1881 (M. L. Nr. 73, 102, 101 und 74)

    DER »LÄNGSTE« BRIEF DES MAHATMAS M. AN A. P. SINNETT IN DER ZWEITEN OKTOBERHÄLFTE 1881 (M. L. NR. 29).

    Beschreibung des gegenwärtigen Aufenthaltsortes und Zustandes von Mahatma K. H. – Kritische Zergliederung eines Briefes A. O. Humes an H. S. Olcott. – Die Adepten haben es mit primären Ursachen zu tun, nicht mit sekundären Einzelheiten. – Anerkennung der bisherigen Leistungen Humes

    FRAU BLAVATSKYS REISE DURCH NORDINDIEN IM NOVEMBER 1881.

    Anweisungen an A. P. Sinnett in einem Brief von Ende Oktober (Bl. L. Nr. IV). – Ein Brief Frau Blavatskys vom 9. November 1881 (Bl. L. Nr. VII). – H. S. Olcotts Arbeit für den Buddhismus in Ceylon. – Ein Brief des Mahatmas M. (M. L. Nr. 36) und Frau Blavatskys (Bl. L. Nr. VIII) vom 10. November 1881. – Ein Unfall Djwal Khuls durch Machenschaften eines Dugpas

    DER VON MAHATMA M. DIKTIERTE BRIEF FRAU BLAVATSKYS AN A. P. SINNETT VOM 11. NOVEMBER 1881 (M. L. NR. 134).

    Die hinduistischen Brahmanen befinden sich auf dem Weg des Irrtums. – Vegetarismus und Abstinenz allein genügen nicht. – Die Mahatmas als Schüler des esoterischen Buddhismus haben nichts mit den Shastras der Brahmanen zu tun. – Schlechte magnetische physische Einflüsse durch Alkohol und dergleichen können von den Mahatmas ohne große Anstrengung überwunden werden, aber Glaube an Gott oder Götter oder andere abergläubische Vorstellungen ziehen Millionen Elementale an, die wegzutreiben mehr als gewöhnliche Kraft erfordern würde. – Chohane des Lichtes und Chohane der Finsternis. – Die Götter der Hindus, Christen und Mohammedaner zählen zu den zerstörerischen Intelligenzen

    ZWEI BRIEFE DES MAHATMAS M. AN A. P. SINNETT VOM 12. UND 13. NOVEMBER 1881 (M. L. NR. 40 UND 114).

    Nicht einmal Buddha selbst könnte der Theosophischen Gesellschaft helfen, solange die gemeinen Angriffe der Presse gegen die Gründer nicht aufhören und deren Ruf in der Öffentlichkeit nicht wiederhergestellt ist. – Bemerkungen über den Leiter einer reformierten hinduistischen Gemeinde Suby Ram, einen selbstlosen Mann, aber irregeführt von durch Hatha Yoga und Askese herbeigeführten künstlichen Visionen. – Notwendigkeit der Schaffung eines eigenen Zweiges der Gesellschaft für Hindu-Frauen. – Einladung an Frau Blavatsky nach Allahabad und deren Antwort (Bl. L. Nr. IX)

    DER BRIEF DES MAHATMAS M. AN A. P. SINNETT VON ANFANG DEZEMBER 1881 (M. L. NR. 38).

    Kritik an zwei Briefen Humes und Frau Blavatskys. – Sinnett soll bei der Errichtung eines weiblichen Zweiges helfen, da die Mahatmas keine Erfahrungen mit Frauen haben. – Die Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft sollen weniger die »Brüder« und mehr die »Bruderschaft« predigen. – Selbstsucht und Sichabschließen haben Indien zu Fall gebracht und werden auch England zu Fall bringen

    ZWEI BRIEFE MAHATMA M.S AN A. P. SINNETT VON MITTE DEZEMBER 1881 (M. L. NR. 39 UND 41).

    Ein Arhat darf weder Rache nehmen noch anderen zur Rache verhelfen, aber auf Verteidigung und Wiederherstellung ihrer Ehre hat Frau Blavatsky Anspruch. – Sinnett soll als Antwort auf einen verleumderischen Artikel einer Zeitung einen Rundbrief an alle Zeitungen in Indien entwerfen. – Lob der journalistischen Fähigkeiten Sinnetts. – Die Angriffe auf Frau Blavatsky sind auch Sinnetts Karma. – Sie muss jetzt siegen oder sterben; wenn die Stunde gekommen ist, wird sie nach Tibet zurückgeholt werden

    DER BRIEF DES MAHATMA M.S AN A. P. SINNETT VON ENDE DEZEMBER 1881 (M. L. NR. 71).

    Dank für eine dem Mahatma von Sinnett gesandte Pfeife. – Aufforderung an Sinnett, bei der Generalversammlung der Theosophischen Gesellschaft in Bombay am 12. Januar 1882 anwesend zu sein. – Zeugnis über Mahatma M.s Pfeifenrauchen in einem Brief Frau Blavatskys (Bl. L. Nr. XIX)

    DER BRIEF DJWAL KHULS AN A. P. SINNETT VON ANFANG JANUAR 1882 (M. L. NR. 37).

    Mitteilung, dass Mahatma K. H. wieder erwacht ist, aber vorläufig noch nicht wieder selbst schreiben kann. – Anerkennung des Wandels in Sinnetts Charakter. – Bitte, sich D. M. Bennetts, der nach Indien kommt, anzunehmen. – Kritik an Hume.

    ZWEI BRIEFE MAHATMA M.S AN A. P. SINNETT VON ANFANG UND MITTE JANUAR 1882 (M. L. NR. 115 UND 109).

    Sinnett kam dem Wunsch der Mahatmas, an der Generalversammlung der Theosophischen Gesellschaft in Bombay teilzunehmen, nicht nach. – Okkulte Folgen dieses Umstandes

    DER BRIEF DES MAHATMA M.S AN A. P. SINNETT VON ENDE JANUAR 1882 (M. L. NR. 42).

    Sinnett muss von seinen Privilegien nützlichen Gebrauch machen. – Wer nichts unternimmt, um Konflikte und Prüfungen zu überwinden, kann keinen Triumph erwarten. – Sinnett muss bereit sein, wenn K. H. ihn ruft

    DER BRIEF DES MAHATMA M.S AN A. P. SINNETT VON ANFANG FEBRUAR 1882 (M. L. NR. 43).

    Sinnett muss das persönliche Element beiseitestellen. – Persönliche Neigungen haben keine Macht über einen Adepten. –

    Sinnett hat eine Prüfung nicht bestanden, noch viele werden kommen. – Der innere Hume steht weit unter dem äußeren, der innere Sinnett weit über dem äußeren. – Bennetts grobes Äußeres und ungewaschene Hände täuschten, er steht innerlich weit über Hume. – Vergleich mit Jesus und Magdalena. – Sinnett muss versuchen, die Maya des Verlangens nach Phänomenen zu durchbrechen. – Wissen muss, wie Nahrung für den Körper, langsam und gründlich verdaut werden

    DER ABSCHLIESSENDE BRIEF DES MAHATMA M.S AN A. P. SINNETT VON ENDE FEBRUAR 1882 (M. L. NR. 44).

    Mahatma M. hat die Vertretung Mahatma K. H.s beendet. – Durch die Theosophische Gesellschaft sollte der Impuls für einen neuen Zyklus okkulter Forschung gegeben werden. – Ihre siebenjährige Probefrist. – H. S. Olcott wurde als Führer ausersehen, H. P. Blavatsky nach Amerika gesandt und mit ihm zusammengebracht. – Die Verdienste dieser beiden. – Wenn die Frage der »Mahatmas« bis zum Ende der Probefrist nicht gelöst ist, werden sie sich zurückziehen

    DER BRIEF DES MAHATMA K. H.S AN A. P. SINNETT VON ENDE FEBRUAR 1882 (M. L. NR. 45).

    Der erste Brief des Mahatmas nach Rückkehr aus seiner Zurückgezogenheit. – Warnung Sinnetts vor dem »dreifachen Gift« – Zorn, Gier und Verblendung – und Appell, weniger Lust und Begehren nachzugeben. – Wachsende Schwierigkeit der Korrespondenz mit Sinnett infolge seiner Indiskretionen. – Gefahr für die Theosophische Gesellschaft in London. – Würdigung der bisherigen Anstrengungen Sinnetts; er hat sich im Akasa der Mahatmas gespiegelt, sein Karma mit dem der Mahatmas verbunden. – Die Bande des Lebens sind aber noch zu stark für ihn, sein Arbeitsfeld ist die äußere Welt. – Aufforderung zur Zuversicht und zur Bemühung, Hume aus der Hand der dunklen Mächte, die ihn benützen, zu befreien


    1(M. L. Nr. 1) = Nummerierung der Briefe in der in der Bibliografie angeführten Ausgabe der »Mahatma Letters to A. P. Sinnett«.

    2(Bl. L. Nr. IV) – Nummerierung der Briefe in der in der Bibliografie angeführten Ausgabe der »Letters of H. P. Blavatsky to A. P. Sinnett«.

    Anhang

    Kosmologische Notizen (Bl. L., Anhang II)

    Bibliografie

    Vergleichende Aufstellung

    über die Nummerierung der Briefe in den Quellenwerken (ML = The Mahatma Letters, BL = The Letters of H. P. Blavatsky); die chronologische Nummerierung und die Seitenzahl in diesem Buch.

    Die Vorgeschichte der Briefe

    Der Empfänger des größten Teiles der in diesem Buch veröffentlichten Briefe war Alfred Percy Sinnett, geboren 1840 in England, von Beruf Journalist. Sinnett war nach vorübergehenden Tätigkeiten in den Zeitungen The Globe, London, The Hongkong Daily Press und The Evening Standard, London, im Jahre 1872 zum Chefredakteur der in Allahabad, Indien, erscheinenden Zeitung The Pioneer bestellt worden. Er übersiedelte dorthin mit seiner Frau Patience Edensor, die er 1870 geheiratet hatte. 1877 wurde ihnen ein Sohn namens Dennis geboren. Der Pioneer war die einflussreichste englische Zeitung in Indien und genoss das besondere Vertrauen der Regierungsstellen.

    Während eines Besuches in England, im Jahre 1875, wurde A. P. Sinnett von einem Freund eingeladen, an einer spiritistischen Sitzung im Haus einer Frau Gruppy, eines bekannten Mediums, teilzunehmen. Er war hiervon sehr beeindruckt und schrieb darüber in sein Tagebuch:

    »Die physikalischen Erscheinungen waren überwältigend und schlossen jede ausdenkbare Theorie eines Betruges aus. Meine Überzeugung von der Echtheit der spiritistischen Phänomene wurde damals fest begründet und seither niemals erschüttert³.«

    Im Winter 1877/78 vertiefte sich dieses Interesse noch weiter, als ihn ein Kollege namens J. Herbert Stack, mit dem er in der Zeitung The Globe zusammengearbeitet hatte, auf das 1877 erschienene Buch Isis entschleiert von Helena Petrowna Blavatsky aufmerksam machte. Darüber schrieb er in seiner Autobiografie:

    »Jemand – Herbert Stack, glaube ich – hatte mir von Madame Blavatskys Buch Isis entschleiert erzählt und dass dieses eine neue Auffassung aufzeigte, die über den Spiritismus hinausging, die tatsächliche Wirklichkeit der Magie⁴.«

    Als Sinnett daher im Februar 1879 in den Zeitungen die Nachricht las, dass Frau Blavatsky mit Oberst Olcott in Bombay eingetroffen sei, schrieb er am 25. Februar 1879 an letzteren einen Brief, in welchem er den Wunsch ausdrückte, mit Frau Blavatsky bekannt gemacht zu werden, und sich bereit erklärte, Nachrichten von Interesse über ihre Aufgaben in Indien zu veröffentlichen. Oberst Henry Steel Olcott schreibt hierüber in seinen Old Diary Leaves:

    »Mr. Sinnett schrieb, er habe in London Gelegenheit gehabt, einige bemerkenswerte spiritistische Phänomene zu erforschen, und er empfinde mehr Interesse für okkulte Fragen als andere Journalisten. Da die Gesetze der Phänomene noch unergründet seien, die Manifestationen meist unter ungünstigen Umständen gegeben würden und der geistige Inhalt ein verwirrendes Gemisch von Behauptungen und Theorien sei, sei seine Wissbegierde noch nicht hinreichend befriedigt und seine Vernunft nicht überzeugt⁵.«

    Daraus entspann sich zunächst ein lebhafter Briefwechsel, und im Dezember 1879 folgten Oberst Olcott und Frau Blavatsky der Einladung, Herrn und Frau Sinnett in Allahabad zu besuchen.

    Helena Petrowna Blavatsky, geboren am 11. August 1831 in Ekaterinoslav, war ein Abkömmling des russischen Fürstengeschlechtes der Dolgorouki. Schon als Kind zeigte sie ausgesprochene psychische Fähigkeiten. In späteren Jahren machte sie ausgedehnte Reisen durch alle Kontinente, auf der Suche nach dem Geheimwissen der verschiedenen Völker. Nach mehrfachen vergeblichen Versuchen gelangte sie 1864 auch nach Tibet und verbrachte dort mehrere Jahre, vorwiegend in der Einsiedelei zweier höherer Eingeweihter der tibetischen Mönchshierarchie, die sich Morya und Koothoomi nannten⁶. Von diesen erhielt sie den wesentlichen Teil ihrer okkulten Schulung. Von 1873 bis 1878 lebte sie in den USA. Dort machte sie es sich zunächst zur Aufgabe, die Echtheit der spiritistischen Phänomene zu beweisen, gleichzeitig aber die Haltlosigkeit der spiritistischen Erklärungen und Theorien aufzuzeigen. Hierbei lernte sie den ehemaligen Oberst und späteren Rechtsberater der amerikanischen Regierung Henry Steel Olcott kennen, der ein intensives Interesse an der Erforschung psychischer Phänomene hatte. Mit ihm und einigen anderen interessierten Personen⁷ gründete sie im Herbst 1875 die »Theosophische Gesellschaft«, deren Ziele später wie folgt formuliert wurden:

    1.Einen Kern der universellen Bruderschaft der Menschen ohne Unterschied von Rasse, Religion, Geschlecht, Kaste und Farbe zu bilden.

    2.Das vergleichende Studium der Religionen, Philosophien und Naturwissenschaften zu fördern.

    3.Die unerkannten Gesetze der Natur und die im Menschen verborgenen Kräfte zu erforschen.

    Da das anfängliche Interesse des New Yorker Publikums bald verflachte, entschlossen sich Frau Blavatsky und Oberst Olcott, Ende des Jahres 1878 nach Indien zu übersiedeln, der Heimat der esoterischen Traditionen, wo Frau Blavatsky auch ihren tibetischen Lehrern näher war.

    Olcott und Blavatsky hatten aber zunächst nur Verbindung zu eingeborenen indischen Kreisen. Die herrschende britische Oberschicht begegnete ihnen schon wegen ihrer nationalen Herkunft mit Misstrauen. Sie empfanden daher verständlicherweise das unerwartete Interesse des Herausgebers der einflussreichsten anglo-indischen Zeitung als eine große Hilfe für ihre Arbeit und reisten mit dem Vorsatz nach Allahabad, den Wünschen des Ehepaares Sinnett, soweit dies möglich war, entgegenzukommen.

    Dies war allerdings nur teilweise möglich. Frau Blavatsky gab zwar bereitwillig theoretische Auskünfte über sich selbst und ihre tibetischen Lehrer, die sie »Brüder« nannte, und es entstand vor allem ein herzliches Freundschaftsverhältnis zwischen Blavatsky und Olcott einerseits und dem Ehepaar Sinnett andererseits, aber der Wunsch A. P. Sinnetts, exakte Beweise für die Existenz okkulter Kräfte zu erhalten, konnte nur zum Teil befriedigt werden. Sinnett schreibt hierüber in seinem 1881 verfassten Buch The Occult World:

    »Obwohl Madame Blavatsky durch sechs Wochen Gast in meinem Haus in Allahabad war, war die zufriedenstellende Ernte, die ich erlangen konnte, sehr gering. Wohl hörte ich während dieser Zeit von ihr eine Menge über den Okkultismus und die Brüder … aber die Schwierigkeiten, die bewältigt werden mussten, waren fast unüberwindlich. Denn die Brüder haben, wie ich schon schrieb, eine nicht zu überwindende Abneigung, sich zur Schau zu stellen. Es nützt nichts, dass der, der dies von ihnen wünscht, ein ernster Wahrheitsucher und nicht von bloßer Neugier getrieben ist. Sie wünschen es nicht, Kandidaten für die Einweihung durch Zurschaustellen von Wundern anzuziehen … Es gibt zwar keine absolute Vorschrift, die das Zeigen von Wundern in Gegenwart von Außenstehenden verbietet, aber es wird von den höheren Autoritäten im Okkultismus grundsätzlich missbilligt, und es ist für weniger hohe Könner fast unmöglich, gegen diese Missbilligung zu handeln … So war es Madame Blavatsky während ihres ersten Besuches in meinem Haus nur erlaubt, die allerkleinsten Phänomene zu zeigen. Sie durfte zeigen, dass ›Klopftöne‹ wie jene, welche die Spiritisten dem Wirken von Geistern zuschreiben, willentlich hervorgebracht werden konnten⁸.«

    In der Hoffnung, zu weiteren Einblicken zu gelangen, lud Sinnett Frau Blavatsky und Oberst Olcott daher im folgenden Sommer nochmals ein, eine Zeit in seinem Haus zu verbringen, diesmal in dem 2170 Meter hoch gelegenen Simla, der Sommerresidenz des britischen Vizekönigs und der höheren Beamten in den Vorbergen des Himalaya.

    Für Olcott und Blavatsky kam diese Einladung zu diesem Zeitpunkt wie ein Rettungsseil in einer sehr schwierigen Lage. Schon bald nach ihrer Ankunft in Indien waren sie von der Regierung verdächtigt worden, russische Spione zu sein. Später wurden auch alle Unterbehörden von diesem Verdacht verständigt, und in letzter Zeit folgte ihnen ein Polizeibeamter auf allen ihren Wegen. Dies führte dazu, dass auch die Mittelschicht der indischen Bevölkerung sich ihnen gegenüber reservierter zeigte; nur unter den Buddhisten Ceylons konnten Olcott und Blavatsky während einer Reise im Mai und Juni 1880 noch große Erfolge erzielen. Dafür fanden sie bei ihrer Rückkehr den in Bombay begründeten Zweig der Theosophischen Gesellschaft mehr oder minder schlafend. Dazu kam es noch zu einer internen Schwierigkeit. Blavatsky und Olcott waren in Begleitung zweier britischer Staatsbürger nach Indien gekommen – des Kunsthandwerkers Wimbridge sowie einem Fräulein Bates. Im Herbst 1879 war dann noch ein Ehepaar Coulomb zum Haushalt gestoßen, das Frau Blavatsky aus der Zeit ihres Wirkens in Kairo in früheren Jahren kannte und das zuletzt in sehr tristen Verhältnissen in Ceylon gelebt hatte. Während der Reise Olcotts und Blavatskys nach Ceylon war zwischen Frau Coulomb und Fräulein Bates ein Streit über die Verteilung ihrer Aufgaben entstanden, der schließlich dazu führte, dass Wimbridge und Bates sich von Olcott und Blavatsky trennten und zu Feinden wurden.

    »Eben an dem Tag des Bruches zwischen unseren beiden Familiengruppen«, schreibt Olcott, »empfingen wir von Herrn Sinnett die Einladung, sie in Simla zu besuchen. Es war wie ein Trunk süßen Wassers für eine Karawane, und H. P. Blavatsky telegrafierte ihre Zusage, die Post war ihr zu langsam⁹.«

    Der Aufenthalt in Simla, wo das Zusammenleben der britischen Oberschicht noch enger war als in Allahabad, bot Blavatsky und Olcott die Gelegenheit, mit zahlreichen maßgebenden Persönlichkeiten in privaten Kontakt zu kommen. Für Oberst Olcott bot sich die Möglichkeit, dem Sekretär der Abteilung für Äußeres persönlich die Empfehlungsschreiben zu zeigen, die er vom Präsidenten der USA und vom amerikanischen Staatssekretär erhalten hatte, und die Zurücknahme der Weisungen zu erreichen, die ihnen so viele Schwierigkeiten bereitet hatten¹⁰.

    Unter den Persönlichkeiten, die Olcott und Blavatsky dort kennen-lernten, befand sich auch Allan Octavian Hume, der in der Geschichte der Mahatma-Briefe später eine besondere Rolle spielte. A. O. Hume war 1829 in England geboren und nach Absolvierung seiner Universitätsstudien 1849 in den Dienst der Ostindischen Kompanie getreten, die damals Indien verwaltete. Bei der Bekämpfung des Aufstandes von 1857 hatte er sich durch persönliche Tapferkeit und Umsicht besondere Verdienste erworben. Als die britische Regierung die Verwaltung Indiens übernahm, wurde er in den Regierungsdienst übernommen und bekleidete 1870 bis 1879 die Stellung eines Regierungssekretärs. Da er auch Vorgesetzten gegenüber ziemlich brüsk seine Meinungen zu vertreten pflegte, wurde er 1879 zur Finanzkammer nach Allahabad versetzt. Als persönliches Hobby betrieb er nebenbei das Studium der Ornithologie. In Allahabad wurde er mit A. P. Sinnett bekannt.

    Möglicherweise deshalb, weil von dem Erfolg des Besuches in Simla so viel für ihr weiteres Wirken abhing, hatte Frau Blavatsky offenbar die Zustimmung ihrer tibetischen Lehrer erwirkt, diesmal in stärkerem Maß als im vergangenen Winter in Allahabad okkulte Phänomene zu zeigen. Oberst Olcott schreibt hierüber:

    »Aus meinem Tagebuch ersehe ich, dass sie sofort damit begann, Phänomene hervorzubringen. Sie erzeugte ihre Klopftöne in den Tischen und sonstwo im Raum, und aus einem Taschentuch, auf dem ihr Name gestickt war, zog sie ein zweites, das auf seinen Wunsch in derselben Stickart mit Mr. Sinnetts Namen gekennzeichnet war¹¹.«

    A. P. Sinnett selbst berichtet über diese Geschehnisse wie folgt:

    »Anfang September 1880 kam Frau Blavatsky als unser Gast nach Simla, und im Laufe der folgenden sechs Wochen geschahen verschiedene Phänomene, die eine Zeit lang das Tagesgespräch ganz Anglo-Indiens wurden und beträchtliche Aufregung bei etlichen Personen verursachten, welche die Theorie vertraten, sie müssten Betrug sein. Was immer die Natur der Beschränkungen gewesen sein mochte, die im vergangenen Winter in Allahabad wirksam waren und unseren Gast hinderten, mehr als nur die allergeringsten Kräfte zu zeigen, so wurde uns bald klar, dass diese Beschränkungen jetzt nicht mehr im gleichen Maß in Kraft waren. Wir wurden bald mit einem Phänomen bekannt gemacht, das wir vorher noch nicht gekannt hatten. Durch eine Modifikation der Kräfte, die verwendet wurden, um Klopftöne in irgendeinem Gegenstand zu erzeugen, kann Frau Blavatsky in der Luft, ohne Vermittlung irgendeines festen Gegenstandes, den Klang einer silbrigen Glocke hervorbringen – manchmal auch ein Glockenspiel oder eine Reihe von drei oder vier Glockentönen in verschiedener Tonhöhe. Wir hatten schon oft von diesen Glockentönen gehört, sie aber nie in unserer Gegenwart vernommen. Wir hörten sie das erste Mal an einem Abend, als wir nach dem Dinner ruhig um einen Tisch saßen, mehrere Male hintereinander in der Luft über unseren Köpfen … Später hörte ich sie bei vielen Gelegenheiten und an den verschiedensten Orten – im Freien und in verschiedenen Häusern, in die Frau Blavatsky von Zeit zu Zeit ging¹².«

    Das aufsehenerregendste Phänomen, das sich während der Anwesenheit Frau Blavatskys in Simla ereignete, war der »Broschenvorfall«. Er wurde von Sinnett zunächst im Pioneer veröffentlicht und von neun dabei anwesenden Personen bestätigt. Danach wurde noch in vielen anderen Zeitungen Indiens darüber berichtet. Geoffrey Barborka schildert ihn in seinem Buch The Mahatmas and Their Letters wie folgt:

    »Am Abend des 3. Oktober 1880 saß eine Gesellschaft von elf Personen um den Esstisch im Haus von Herrn und Frau Hume. Frau Alice Gordon hatte einen versiegelten Briefumschlag ohne Aufschrift mitgebracht und ihn H. P. B. zum psychometrischen Lesen übergeben. ›Er ist von Dr. Thibaut‹, sagte Frau Blavatsky, nachdem sie ihn gegen ihre Stirn gehalten hatte, und gab ihn dann ihrer Freundin zurück. Frau Gordon öffnete den Umschlag, und der Brief war tatsächlich von Dr. Thibaut.«

    »Die Gruppe verlangte nach einer weiteren Demonstration. Jemand regte an, es solle etwas aus einer Entfernung herbeigebracht werden. H. P. B. fragte: ›Wer würde gerne etwas gebracht erhalten?‹«

    »›Ich‹, sagte Frau M. A. Hume.«

    »›Haben Sie ein klares Bild davon in Ihrer Vorstellung?‹, fragte Frau Blavatsky.«

    »›Ja, doch! Es ist mir ganz plötzlich eingefallen. Es ist ein Stück des Familienschmucks, das mir von meiner Mutter geschenkt worden war; es ist eine altmodische Brustbrosche, mit Perlen umrandet, mit Glas auf der Vorderseite und einer medaillonartigen Kapsel auf der Rückseite. Ich schenkte sie meiner Tochter, aber ich glaube, sie hat sie verloren‹, berichtete die Gastgeberin.«

    »›Ich will versuchen, sie für Sie zu erlangen‹, sagte Frau Blavatsky; sie nahm eine Münze, wickelte sie in zwei ihrer Zigarettenpapiere ein und legte das kleine Päckchen in eine Tasche ihres Kleides. Später am Abend, am Ende des Dinners, bemerkte sie: ›Die Münze ist fort. Die Brosche wird aber nicht in das Haus gebracht werden, ich habe sie in ein Gartenbeet fallen sehen.‹ Zu Herrn Hume gewendet, fragte sie: ›Haben

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