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Das Höhlengleichnis: in zwei Übersetzungen
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Das Höhlengleichnis: in zwei Übersetzungen
Ebook30 pages22 minutes

Das Höhlengleichnis: in zwei Übersetzungen

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Platons berühmtes Höhlengleichnis über Trugbilder, Erkenntnis und Wahrheit stammt aus seinem Werk "Politea". Es liegt hier in den Übersetzungen von Friedrich Schleiermacher und Wilhelm Wiegand sowie in einer direkten Gegenüberstellung der beiden unterschiedlichen Übersetzungen. Friedrich Schleiermacher, geb. 1768, Breslau, gest. 1834, Berlin; ev. Theologe und Philosoph, Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften, Wilhelm Wiegand (1851, Ellrich/Harz - 1915, Straßburg), Professor für Geschichtswissenschaften, Mitglied des Landtages von Elsaß-Lothringen
LanguageDeutsch
Release dateFeb 1, 2021
ISBN9783753465838
Das Höhlengleichnis: in zwei Übersetzungen
Author

Platon

Platon wird 428 v. Chr. in Athen geboren. Als Sohn einer Aristokratenfamilie erhält er eine umfangreiche Ausbildung und wird im Alter von 20 Jahren Schüler des Sokrates. Nach dessen Tod beschließt Platon, sich der Politik vollständig fernzuhalten und begibt sich auf Reisen. Im Alter von ungefähr 40 Jahren gründet er zurück in Athen die berühmte Akademie. In den folgenden Jahren entstehen die bedeutenden Dialoge, wie auch die Konzeption des „Philosophenherrschers“ in Der Staat. Die Philosophie verdankt Platon ihren anhaltenden Ruhm als jene Form des Denkens und des methodischen Fragens, dem es in der Theorie um die Erkenntnis des Wahren und in der Praxis um die Bestimmung des Guten geht, d.h. um die Anleitung zum richtigen und ethisch begründeten Handeln. Ziel ist immer, auf dem Weg der rationalen Argumentation zu gesichertem Wissen zu gelangen, das unabhängig von Vorkenntnissen jedem zugänglich wird, der sich auf die Methode des sokratischen Fragens einläßt.Nach weiteren Reisen und dem fehlgeschlagenen Versuch, seine staatstheoretischen Überlegungen zusammen mit dem Tyrannen von Syrakus zu verwirklichen, kehrt Platon entgültig nach Athen zurück, wo er im Alter von 80 Jahren stirbt.

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    Book preview

    Das Höhlengleichnis - Platon

    Inhaltsverzeichnis

    Übersetzung von Friedrich Schleiermacher

    Übersetzung von Wilhelm Wiegand

    Gegenüberstellung Schleiermacher – Wiegand

    Das Höhlengleichnis

    Übersetzung von Friedrich Schleiermacher

    Nächstdem, sprach ich, vergleiche dir unsere Natur in Bezug auf Bildung und Unbildung folgendem Zustande. Sieh nämlich Menschen wie in einer unterirdischen höhlenartigen Wohnung, die einen gegen das Licht geöffneten Zugang längs der ganzen Höhle hat. In dieser seien sie von Kindheit an gefesselt an Hals und Schenkeln, so dass sie auf demselben Fleck bleiben und auch nur nach vorne hin sehen, den Kopf aber herumzudrehen der Fessel wegen nicht vermögend sind. Licht aber haben sie von einem Feuer, welches von oben und von ferne her hinter ihnen brennt. Zwischen dem Feuer und den Gefangenen geht oben her ein Weg, längs diesem sieh eine Mauer aufgeführt, wie die Schranken, welche die Gaukler vor den Zuschauern sich erbauen, über welche herüber sie ihre Kunststücke zeigen.

    Ich sehe, sagte er.

    Sieh nun längs dieser Mauer Menschen allerlei Gefäße tragen, die über die Mauer herüber ragen, und Bildsäulen und andere steinerne und hölzerne Bilder und von allerlei Arbeit; Einige, wie natürlich, reden dabei, andere schweigen.

    Ein gar wunderliches Bild, sprach er, stellst du dar und wunderliche Gefangene.

    Uns ganz ähnliche, entgegnete ich. Denn zuerst, meinest du wohl, dass dergleichen Menschen von sich selbst und von einander etwas anderes zu sehen bekommen als die Schatten, welche das Feuer auf die ihnen gegenüberstehende Wand der Höhle wirft?

    Wie sollten sie, sprach er, wenn sie gezwungen sind zeitlebens den Kopf unbeweglich zu halten!

    Und von dem vorübergetragenen nicht eben dieses?

    Was sonst?

    Wenn sie nun mit einander reden könnten, glaubst du nicht, dass sie auch pflegen würden dieses vorhandene zu benennen, was sie sähen?

    Notwendig.

    Und

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