Ihr Russischer Beschützer: Volkov Brüder Serie, #1
By Leslie North
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Die Grenze zwischen richtig und falsch löst sich auf, als ein skrupelloser Russe zu ihrem dubiosen Beschützer wird.
Benedikt Volkov wuchs in Chicago auf, aber die Verbindung seiner Familie zur russischen Mafia ist tief. Als sein Taufpate, Pyotr Mishin, Millionen von der Bratwa stiehlt, liegt es an Ben, ihn zu finden, wenn er seine Familie davor bewahren will, das Geld zurückzahlen zu müssen. Seine vorsichtig erstellten Pläne verkomplizieren sich allerdings schnell, als eine impulsive Brünette ihn dazu zwingt, unerwartet ihr Held zu sein. Ben verabscheut Überraschungen und die unkontrollierbare Lucy mit ihren üppigen roten Lippen ist eine Ablenkung, die sie alle in tödliche Gefahr bringen könnte. Aber durch ihre unerwartete Verbindung zu seinem Taufpaten könnte sie der Schlüssel zur Rettung des Vermögens seiner Familie sein.
Lucy Paprocki mag hemmungslos und unorganisiert sein, aber sie findet einen neuen Fokus, als ihre Welt auf den Kopf gestellt wird. Sie ist fest entschlossen, ihren Vater zu finden, Pyotr Mishin – ein Mann, von dessen Existenz sie bis vor kurzem nichts gewusst hatte – und Ben Volkov könnte dabei ihre größte Chance sein. Ein Blick auf seine tätowierte Hand, seinen muskulösen Körper und durchdringenden Blick und Lucy weiß, dass Ben zur Bratwa gehört. Der Mafioso mag schrecklich einschüchternd und viel zu ernst sein, aber Lucy muss ihm vertrauen, wenn sie die Wahrheit über ihre Herkunft erfahren will.
Während hinter jeder Tür Gefahr lauert, wird zwischen der impulsiven Lucy und dem methodischen Ben schnell Leidenschaft entfacht. Sie mögen einander nur benutzen, um zu bekommen, wonach sie suchen, aber was, wenn sie in Wirklichkeit nur einander brauchen?
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Ihr Russischer Beschützer - Leslie North
1
Das Problem fing mit einem Hund an. Einem Mädchen und einem Hund, um genau zu sein.
„Warte, sagte Ben Volkov zu seinem Bruder Nik am Telefon. „Hier geht gerade etwas vor sich.
„Was?, sagte Nik drängend. „Ist es Mishin?
„Nein." Ben nahm das Handy vom Ohr und ging näher auf die Ziegelmauer zu, um über die Autos hinwegzusehen, die ihm die Sicht versperrten. In der Nähe der Straßenecke schien eine junge Frau mit drei Gangmitgliedern zu kämpfen, die sie angegriffen hatten und deren Schreie und Spötteleien in Gewalt ausarteten. Zu ihren Füßen kauerte ein zotteliger Hund.
Sein Magen verkrampfte sich vor Abscheu. Er hasste Gewalt in jeglicher Form, umso mehr wegen der Herkunft seiner Familie. Das Mädchen hatte offensichtlich Angst, wie an ihrem roten Gesicht und ihrer bedrängten Mimik zu erkennen war und der Hund zuckte zusammen und zitterte jedes Mal, wenn ein Mitglied der Bande in seine Nähe kam.
Er presste die Zähne zusammen und lehnte sich an die kalte Ziegelwand, seine Designer Jeans und teure Lederjacke waren völlig fehl am Platz in dieser eher gefährlichen Nachbarschaft. Für ein Mädchen in Not den Helden zu spielen war sonst nicht sein Modus Operandi. Ben war normalerweise derjenige, der cool und entspannt war und die Lage mit Ruhe beurteilte. Aber da war etwas an dem Mädchen, der Situation, die es nicht zuließ, dass er sich heraushielt.
In dem Wissen, dass sein Bruder ihn später dafür büßen lassen würde, nahm er das Gespräch wieder auf. „Ich muss gehen."
Nik rasselte eine Reihe russischer Flüche herunter, so schlimm, dass Ben das Telefon eine Sekunde lang von seinem Ohr nahm. Als er wieder zuhörte tat er sein Bestes, um seinen Bruder zu beschwichtigen.
„Hör zu, ich werde Mishin und das Geld wie versprochen finden. Ich muss mich nur zuerst um etwas kümmern. Ben richtete seinen Blick wieder auf das Mädchen. „Wir treffen uns später, um unsere Pläne abzustimmen.
„Ich hoffe, du hast einen guten Grund dafür, Bruder, sagte Nik, wobei sein heftiger Tonfall nicht als Drohung zu werten war. „Bist du wenigstens am richtigen Ort?
„Ja, ich bin an der Adresse, die du mir gegeben hast. Sein Herz machte einen Sprung, als das klagende Heulen des Hundes schlimmer wurde. „Ich muss gehen. Ich treffe dich in der Bar in zwei Stunden.
Ben beendete den Anruf ohne auf die Antwort seines Bruders zu warten. Adrenalin strömte durch seine Adern, als er seine Jacke zurecht zog und das Telefon in seine Hosentasche steckte. Es war nicht seine eigene Sicherheit, um die er sich Sorgen machte. Verdammt, er war nicht als Volkov aufgewachsen, ohne schon früh kämpfen gelernt zu haben.
Nein. Es war dieser seltsame Drang, dass er dieser fremden Frau zur Hilfe eilen musste. Er war fast bei der Ecke, bevor ihm überhaupt bewusstwurde, dass er sich bewegt hatte. Das Mädchen drehte sich um und begegnete seinem Blick, ihre grünen Augen blitzten vor Zorn. Sie war wunderschön, bemerkte er abwesend, als er sich der Gruppe näherte.
Ohne Warnung lief sie auf ihn zu, wobei der ängstliche Hund sich um ihre Beine wand und sie beinahe zum Stolpern brachte. Sie nahm Bens Hand und zog ihn an sich, dann warf sie ihre Arme um seinen Hals und küsste seinen Hals mit ihren kirschroten Lippen. Ihr langes schwarzes Haar flog ihm entgegen und duftete nach Zimt und Vanille und sein Körper verspannte sich als Antwort.
„Darling, ich bin so froh, dass du hier bist, sagte sie mit entschlossener Stimme und einem zu hellen Lachen. „Ich habe diese Kerle gewarnt, dass du auf dem Weg bist. Das ist mein Freund, und er wird euch in den Hintern treten!
„Ja? Einer der Schläger machte einen Schritt vorwärts und war eindeutig nicht beeindruckt. „Er und welche Armee?
Ben atmete scharf ein. Er verabscheute diese übertriebene zur Schaustellung von Aggressivität und zog seinen Zeichentisch und seine Bauwerkzeuge jedem Kampf vor. Und doch, wenn es gerechtfertigt war, konnte er jeden das Fürchten lehren. Er schaffte es, sich aus ihrem Griff zu befreien und hob langsam seine Arme in die Höhe, um die Tätowierungen auf seinen Händen zu zeigen – ein stilisierter Sonnenaufgang über dem Wasser bedeckte seinen rechten Handrücken und kleine Bilder von Kreuzen und Schwertern die unteren Fingerglieder seiner linken Hand. Er warf den Gangmitgliedern ein legt-euch-nicht-mit-mir-an-Lächeln zu.
„Scheiße! Sagte einer. „Er gehört zur Bratwa!
Die Volkovs versuchten eigentlich, sich von der russischen Mafia zu distanzieren – Ben zumindest – aber diese Punks mussten das ja nicht wissen. Innerhalb von Sekunden liefen die Schläger davon, als ob ihre Hintern in Flammen stünden.
„Wow!, sagte das Mädchen und lenkte seine Aufmerksam wieder auf sich. Die pinke Strähne in ihren Haaren leuchtete hell in der Morgensonne. „Das war verdammt eindrucksvoll. Ich wusste, als ich deine Tätowierungen sah, dass du hilfreich sein würdest. Na ja, das und deine Augen.
„Was ist mit meinen Augen?", fragte Ben, schob sie näher an die Wand des Gebäudes und zog sie damit aus dem Verkehr. Die meisten Leute, die er kannte, vermieden es ihm in die Augen zu sehen. Es war ihm oft gesagt worden, dass sein Blick ein bisschen zu abschätzend war.
„Sie sind sehr gütig."
Ihre Worte machten ihn stutzig. Er wusste nicht wirklich, was er darauf antworten sollte. „Oh, also ..."
Sie beugte sich zu dem Hund, um ihn zu streicheln und sprach leise auf ihn ein, bis er sich beruhigte. Aus der Nähe schien der Hund eine Mischung aus einem Bobtail und vielleicht einem Alaska-Schlittenhund zu sein. Sein schwarzweißes Fell hing ihm über den Augen und seine lange rosa Zunge hing aus seiner Schnauze, als er hechelte. „Es ist schon gut, Pavlov. Die bösen Männer sind fort. Sie können dir nicht mehr wehtun", sagte sie, während sie den Rücken des Hundes kraulte.
Ben runzelte die Stirn. „Dein Hund heißt Pavlov?"
„Jap. Sie lächelte ihn an. „Und ich bin übrigens Lucy. Lucy Paprocki. Danke nochmal für deine Hilfe.
Er schüttelte ihre Hand und zog seine Augen zusammen. „Paprocki? Das ist nicht ukrainisch."
„Nein. Sie stand auf und wickelte die Hundeleine um ihre Hand. „Polnisch. Und warum ist das wichtig?
Er zuckte mit den Schultern und war verstörter als er zugeben wollte über sein unersättliches Bedürfnis nach diesem seltsamen Mädchen mit ihren 1940 Pin-Up Look und diesem üppigen roten Mund, der nur darum bettelte, geküsst zu werden. „Kein besonderer Grund. Scheint nur seltsam, dass eine Polin im ukrainischen Viertel von Chicago lebt."
„Nicht wirklich seltsam. Lucy begann fortzugehen und er folgte ihr. „Mir gefällt das internationale Flair hier und die Miete ist günstig, wenn man sie mit ein paar Mitbewohnern teilt.
Sie blieb stehen, sodass Pavlov einen Hydranten beschnüffeln konnte. „Du hast einen Akzent. Russisch?"
Mit gehobenen Augenbrauen federte er auf den Fersen vor und zurück. Er war im Alter von sechs Jahren mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten gezogen und betrachtete sich als durch und durch amerikanisch. Die meisten Leute konnten seinen zarten Akzent, ein Überbleibsel davon, dass Zuhause russisch gesprochen wurde, nicht erkennen. Er wedelte mit seinen tätowierten Fingern vor ihrem Gesicht. „Das versteht sich wohl von selbst."
„Ah ja. Lucy musterte ihn von oben bis unten und er konnte den Blick bis in seine Leistengegend spüren. Dann ging sie weiter, als ob Männer der Unterwelt zu treffen ein tägliches Ereignis für sie war. „Hey, ich weiß, das ist wahrscheinlich eine wirklich dumme Frage, aber aufgrund deiner Verbindungen frage ich mich, ob du vielleicht jemanden kennst.
„Weil alle Russen sich kennen, hm?"
Sie schnaubte. „Nein, ich meine. Ich weiß nicht. Siehst du? Ich habe dir gesagt es war dumm."
Er fand ihre Unsicherheit viel liebenswerter als es ratsam war, aber Ben schien sich nicht helfen zu können. „Wie heißt dieser jemand?"
„Peter Mishin."
Ben stolperte beinahe über seine eigenen Füße und konnte sich nur mithilfe seiner guten Reflexe fangen. Er blieb plötzlich stehen. Peter Mishin – oder Pyotr in seiner russischen Muttersprache – war der einzige Grund, aus dem Ben hier war.
Lucy schien einen Moment zu brauchen, bevor sie bemerkte, dass Ben nicht mehr neben ihr war. Sie blieb ein paar Meter vor ihm stehen, drehte sich um und blinzelte ihn an. „Kennst du ihn?"
Ben dachte schnell nach, sah sich um und entdeckte ein Café auf der anderen Straßenseite. „Lass uns einen Kaffee trinken. Du wirst dich nach dem stressigen Erlebnis bestimmt hinsetzen und ausruhen wollen."
Der Hund winselte und Lucy gab nach. „Okay. Aber nur einen schnellen Kaffee. Dann muss ich wieder nach Hause."
Sie überquerten die Straße und setzten sich an einen kleinen Tisch am Ende der Reihe. Ben bestellte einen Espresso, Lucy einen Kräutertee und eine Schüssel mit Wasser für Pavlov. Er sah sich um und bemerkte, dass seine Wahl perfekt war. Von hier aus konnte er alles, was er wissen musste, von Lucy erfahren und gleichzeitig ein Auge auf Mishins Gebäude werfen.
„Also, du hast meine Frage nicht beantwortet, sagte Lucy, nachdem die Barista ihnen ihre Getränke gebracht hatte. „Kennst du diesen Peter Mishin?
Ja, Ben kannte ihn ziemlich gut. Der Kerl war mit zwei Millionen Dollar seiner Familie getürmt. Geld, das die Volkovs nun der Mafia schuldeten, außer er und Nik konnten Peter Mishin ausfindig machen und ihn dazu zwingen, ihnen das Geld wiederzugeben. Dann war da noch der unwichtige Umstand, dass Mishin ein guter Familienfreund und Bens Taufpate war. Derlei Dinge eigneten sich jedoch nicht als Gesprächsthema, besonders nicht mit jemand völlig Fremden.
„Kann sein, dass ich von ihm gehört habe", sagte Ben kryptisch, nippte an seinem starken, schwarzen Gebräu und ließ seinen Charme spielen.
Lucy rührte Honig in ihren Tee und lächelte. „Oh, das ist wunderbar. Ich suche ihn, seit ich von Skokie hierhergezogen bin."
„Kommst du ursprünglich von dort?", fragte er und versuchte das warme Gewicht des Hundes zu ignorieren, der sich auf Bens teure italienische Lederschuhe gelegt hatte und nun dort schnarchte.
„Ja. Also, meine Mutter und ihr Mann eigentlich."
„Du meinst deinen Vater?"
„Nein. Ich meine ja. Ich meine, er hat mich großgezogen und war wie ein Vater für mich, aber er war nicht mein biologischer Vater. Lucy zerzauste das Fell auf Pavlovs schlafendem Kopf. „Deshalb suche ich Peter Mishin. Er ist mein biologischer Vater. Jeder sagt mir, dass es ein Fehler ist, ihn zu suchen, aber ich will ihn von Angesicht zu Angesicht sehen, nur einmal, um ihn zu fragen warum. Warum er uns verlassen hat. Warum er kein einziges Mal versucht hat, mich oder meine Mutter zu kontaktieren. Warum er sich nicht bemüht hat, ein Kondom zu verwenden, wenn er offensichtlich kein Kind wollte.
Ben verschluckte sich beinahe an seinem Kaffee. Er schluckte schwer und zwang sich, tief einzuatmen, bevor er fortfuhr. Er glaubte nicht wirklich an Schicksal. Er hatte lieber alles unter Kontrolle – je mehr er von Anfang an wusste, desto besser konnte er das Resultat beeinflussen. So schaffte er es, allen anderen immer zwei Schritte voraus zu sein. Aber dieses Mädchen – mit ihrem verrückten pink gesträhnten Haar und bezaubernden grünen Augen – hatte ihn